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Bestand
Zur Geschichte des Büros für architekturbezogene Kunst
Das Büro für architekturbezogene Kunst des Bezirkes Leipzig (BfaK) wurde am 28. Januar 1983 mit Beschluss des Rates des Bezirkes Leipzig Nr. 10/83 (rückwirkend zum 1. Januar 1983) gegründet.[01] Es trat die unmittelbare Rechtsnachfolge des Büros für architekturbezogene Kunst beim Rat der Stadt Leipzig an, wurde aber zur nachgeordneten Einrichtung des Rates des Bezirkes, Abteilung Kultur. Das neue Büro arbeitete auf der Grundlage des am 30. Juni 1981 vom Minister für Kultur angewiesenen Rahmenstatuts für die in allen Bezirkshauptstädten der DDR geplanten Büros und sollte "zur Koordinierung architekturbezogener Kunst im Prozess der komplexen Stadtgestaltung bei der städtebaulichen Planung, der Vorbereitung und Durchführung von Investitionen" dienen.[02]
Zentrale Aufgabe des Büros bildete die Konzeption der künstlerischen Gestaltung einzelner Objekte (Skulpturen, Gedenkstätten, Giebelgestaltungen, Innenwandmalereien etc.) oder auch ganzer Stadtteile (Heiterblick, Grünau) in den Kreisen des Bezirks und in der Stadt Leipzig. Im Auftrag der örtlichen Staatsorgane galt es, "den ideologischen und theoretischen Vorlauf für die Vorbereitung und Realisierung von Werken der architekturbezogenen bildenden Kunst im Bezirk Leipzig zu schaffen."[03] Weiterhin sollte das Büro die mit der Umsetzung beauftragten Künstler bei der Realisierung der Werke entsprechend den vorgegebenen Prämissen technisch unterstützen. Den Künstlern sollten also bei der Beschaffung von Materialien und Spezialwerkstoffen sowie bei der Inanspruchnahme von zusätzlichen Arbeitsleistungen geholfen werden.
Die ersten Büros für architekturbezogene Kunst in der DDR waren bereits 1969 in Rostock und Karl-Marx-Stadt eingerichtet worden. In Leipzig geht die institutionelle Verankerung der architekturbezogenen Kunst bis auf das Jahr 1970 zurück, als mit Beschluss Nr. 67/70 des Rates der Stadt Leipzig das erste Büro für architekturbezogene Kunst gegründet und als Abteilung dem Büro des Chefarchitekten der Stadt unterstellt wurde.[04] Die Einrichtung wurde in Räumen des Grassimuseums am Johannisplatz 5/11 untergebracht. Zum Leiter des Büros wurde Diplom-Architekt Manfred Teufel ernannt.[05]
Ein entscheidender Anstoß zur verstärkten Konzentration und Steuerung der konzeptionellen Tätigkeit auf dem Gebiet der architekturbezogenen Kunst in der DDR wurde Ende 1971 vom Ministerium für Bauwesen mit der "Anordnung über die künstlerische Ausgestaltung von gesellschaftlichen Bauten mit Werken der sozialistisch-realistischen architekturbezogenen Kunst" gegeben.[06] Diese Entwicklung stand wiederum in Zusammenhang mit der Ablösung Walter Ulbrichts als Erster Sekretär des Zentralkomitees der SED durch Erich Honecker im Frühjahr 1971. Honecker gab der Sozialpolitik, insbesondere in Form eines aufwändigen Wohnungsbauprogramms oberste Priorität. So sah der auf dem VIII. Parteitag der SED im Juni 1971 beschlossene Fünfjahrplan 1971/75 vor, allein im Bezirk Leipzig 28.000 Wohnungen neu zu errichten und weitere 14.000 zu modernisieren.[07] Neben den künstlerischen Vorhaben im Stadtzentrum Leipzigs kamen für das Leipziger Büro für architekturbezogene Kunst also schon bald umfangreiche Gestaltungsaufgaben in den sprunghaft wachsenden Neubaugebieten Schönefeld, Thekla, Mockau und nicht zuletzt Grünau hinzu. Die inhaltliche Zielrichtung ("bildkünstlerische Schwerpunkte der sozialistischen Neugestaltung der Stadt") wurde im so genannten "Generalplan architekturbezogene Kunst" festgehalten, der sich an den Festlegungen des Generalbebauungsplanes der Stadt zu orientieren hatte.
Nachdem Fragen des städtischen Erscheinungsbildes vor der Gründung des städtischen BfaK bereits in der Zuständigkeit des Büros des Chefarchitekten gelegen hatten, waren die damit verbundenen Aufgaben Anfang der 1970er Jahre bereits ganz an das BfaK übergegangen, das dementsprechend bald "Büro für architekturbezogene Kunst und Stadtbild" hieß. Das neue Denkmalpflegegesetz des Jahres 1975 brachte für das Büro eine weitere Veränderung. Da als Folge des Gesetzes denkmalpflegerische Aufgaben nicht mehr wie vorher ehrenamtlich behandelt werden konnten, wurden auch diese dem städtischen BfaK übertragen. Mit Beschluss des Rates des Bezirkes vom 6. August 1975 wurde allerdings nicht nur der Name zum 1. September 1975 in "Büro für architekturbezogene Kunst und Denkmalpflege" (AKD) ergänzt, einschneidender war, dass das "Büro AKD" nicht weiter dem "Büro des Chefarchitekten", sondern fortan dem Stadtrat für Kultur unterstand.[08]
Die Bestrebungen zur Einrichtung eines Büros für architekturbezogene Kunst auf Bezirksebene setzten bereits mit der Gründung des städtischen Büros Anfang der 1970er Jahre ein. Nachdem der VIII. Parteitag 1971 beschlossen hatte, den Prozess der architekturbezogenen Kunst als Bestandteil der "komplexen sozialistischen Umweltgestaltung" durch die staatlichen Organe planmäßig vorzubereiten und zu fördern, war noch im Dezember des Jahres die "Anordnung über die künstlerische Ausgestaltung von gesellschaftlichen Bauten mit Werken der sozialistisch-realistischen architekturbezogenen Kunst" erlassen worden. Die Anordnung sah vor, dass im Wesentlichen der Rat des Bezirkes Art und Umfang der Ausgestaltung von Bauten mit Kunstwerken festlegte und dann in Abstimmung mit den zuständigen Räten der Kreise und Städte auf der Grundlage von Empfehlungen des Verbandes Bildender Künstler der DDR sowie der vom Bund der Architekten der DDR unterbreiteten Vorstellungen über den Einsatz "geeigneter" bildender Künstler und Künstlerkollektive zu entscheiden hatte. Parallel sollten die Investitionsauftraggeber die erforderlichen finanziellen Mittel in Höhe von 0,5 % des Baupreises der Investitionen (höchstens 500 TM) einplanen.[09]
Am 11. Oktober 1974 kam es dann erstmals zu einem konkreten Beschluss zur "Bildung des Büros für architekturbezogene Kunst beim Rat des Bezirkes Leipzig". Dieser enthielt auch ein Statut, einen Struktur- und Stellenplan sowie die Organisationsregelungen für einen Beirat für architekturbezogene Kunst. Zugleich wurde in Punkt 5 der Rat der Stadt Leipzig beauftragt, seinen Beschluss über die Sicherung der Bildung des städtischen BfaK aus dem Jahr 1970 aufzuheben.[10] Diese Beendigung des städtischen Wirkens war allerdings nicht zwischen Rat des Bezirkes und Rat der Stadt abgestimmt worden. Die Stadt verwies eindringlich auf die erfolgreiche vierjährige Arbeit des beim Büro des Chefarchitekten angeschlossenen Büros und die Unentbehrlichkeit einer derartigen städtischen Einrichtung für die Umsetzung der vielfältigen Vorhaben der komplexen architekturbezogenen Gestaltung in der zweitgrößten Stadt der DDR. Nach einer Aussprache zwischen dem Stadtrat für Kultur, Dr. Gehrke, und dem Bezirksrat für Kultur, Jahn, wurde der umstrittene Punkt aus dem Beschluss herausgenommen und stattdessen – "...entsprechend der Bedeutung der Bezirksstadt Leipzig" – die Sicherung eines Büros für architekturbezogene Kunst beim Rat der Stadt Leipzig als nachgeordnete Einrichtung der Abteilung Kultur des Rates der Stadt beschlossen.[11] Die für den Januar 1975 vorgesehene volle Arbeitsfähigkeit eines Bezirksbüros konnte dagegen nicht realisiert werden.
Eine im Januar 1977 zwischen dem Minister für Bauwesen und dem Minister für Kultur der DDR getroffene Vereinbarung zur besseren Koordinierung der Tätigkeiten der mit dem Städtebau und der künstlerischen Gestaltung befassten Staatsorgane unterstrich indirekt den diesbezüglichen Handlungsbedarf im Bezirk Leipzig, insbesondere die Verzögerung der Einrichtung eines Büros auf Bezirksebene.[12] Daraufhin kam es im Mai 1977 zum Beschluss-Nr. 83/77 des Rates des Bezirkes zur "Entwicklung der architekturbezogenen Kunst und der Denkmalpflege einschließlich der notwendigen Leitungsentscheidungen", in welchem das Mitglied des Rates für Kultur verantwortlich gemacht wurde, – in Abänderung des Beschlusses aus dem Jahr 1974 – die endgültige Arbeitsfähigkeit des Bezirksbüros nun tatsächlich ab 1. Januar 1978 "zu garantieren".[13]
Als die Ministerien für Bauwesen und Kultur im Sommer 1978 bei den Räten der Bezirke der DDR Informationen über den gegenwärtigen Stand der Realisierung ihrer Vereinbarung vom Vorjahr abfragten, mussten die Verantwortlichen aus Leipzig eingestehen: "Im Bezirk Leipzig arbeitet gegenwärtig kein Büro für architekturbezogene Kunst. Die Koordinierung für alle Aufgaben [...] liegt [...] beim Rat des Bezirkes Leipzig. [...] Die vorliegenden Ergebnisse können nicht befriedigen."[14] Auf die von den Ministerien im Februar 1979 ausgearbeiteten Schlussfolgerungen und Maßnahmen reagierte der Rat des Bezirkes dann unmittelbar, indem er einen konkreten "Struktur- und Stellenplan des Büros für architekturbezogene Kunst des Rates des Bezirks Leipzig" vorlegte, der wiederum von einer Übernahme des BfaK des Rates der Stadt im Jahre 1979 ausging.[15]
Es dauerte jedoch weitere vier Jahre bis das Büro für architekturbezogene Kunst beim Rat des Bezirkes Leipzig seine Arbeit aufnehmen konnte. Unterdessen wurde ein Delegierungsvertrag zwischen dem Rat des Bezirkes und dem bestehenden städtischen Büro geschlossen und vom Ministerium für Kultur das bereits erwähnte Rahmenstatut für das BfaK verbindlich gemacht.[16] Mit der Genehmigung des Struktur- und Stellenplanes konnte das BfaK des Bezirkes Leipzig ab Januar 1983 als nachgeordnete Einrichtung der Abteilung Kultur des Rates des Bezirkes arbeiten. Das Bezirksbüro hatte seinen Sitz in der Gottschedstraße 16, in den Räumlichkeiten (4. Etage und 3. Etage links) der ehemaligen Kammerspiele, in denen bereits seit 1979 das städtische Büro arbeitete.[17] Zum Direktor wurde mit Wirkung vom 1. Januar 1983 der vormalige Direktor des BfaK beim Rat der Stadt Leipzig, Wilfrid Lenz, berufen.[18]
Letztlich erwuchs das BfaK des Bezirkes Leipzig aus der schrittweisen Zuführung von Planstellen und Lohnfonds des BfaK beim Rat der Stadt Leipzig. Dementsprechend wurden Struktur und Arbeitsweise der bestehenden Einrichtung seit 1982 neu geordnet: Der Direktor wurde verantwortlich für die langfristige konzeptionelle Zusammenarbeit mit den Organen der Bezirksplankommission, des Bauwesens und der Fachplanträger. Gleichzeitig war er Sekretär der "Arbeitsgruppe architekturbezogene Kunst der ‚Beiräte für Stadtgestaltung'" der Stadt Leipzig und der Kreise des Bezirkes Leipzig.[19] Dem stellvertretenden Leiter oblagen die Denkmalpflege und Sondervorhaben. Es gab einen Leiter Ökonomie mit einem Mitarbeiter für Einnahmeplanung, Erfassung und Kontrolle sowie einem Mitarbeiter im Bereich Kooperation und Bilanzierung. Das Büro musste durch eine Abteilung die Bearbeitung der Vorhaben der Stadt Leipzig einschließlich des Großprojekts Grünau gewährleisten. Neben dem Abteilungsleiter, der für das Stadtzentrum Leipzig zuständig war, gab es jeweils einen wissenschaftlichen Mitarbeiter für die Aufgabengebiete Einzelinvestitionsobjekte, Rekonstruktion/Modernisierung und Neubaugebiete. In der zweiten Abteilung war der Abteilungsleiter zuständig für das Gebiet Leipzig-Land sowie jeweils ein wissenschaftlicher Mitarbeiter für alle Standorte in den Kreisen Altenburg, Borna, Schmölln sowie Wurzen, Grimma, Döbeln, Geithain und Delitzsch, Eilenburg, Torgau, Oschatz. Später kam noch ein Mitarbeiter für Markranstädt hinzu.[20]
Am 19. Februar 1987 fand in Berlin eine Präsidiumstagung des Verbandes Bildender Künstler der DDR statt, zu der Präsident Prof. Willi Sitte neben den Direktoren der Büros für architekturbezogene Kunst die Sekretäre der Bezirksvorstände des VBK-DDR, Vertreter der Ministerien für Kultur und Bauwesen sowie des Bundes der Architekten der DDR eingeladen hatte. Schwerpunkt der Beratung war die Frage, wie zu sichern sei, "...dass die Büros für architekturbezogene Kunst leitungsmäßig, kadermäßig und materiell-technisch ein mit den gewachsenen Anforderungen übereinstimmendes Leistungsvermögen erreichen, dass sie sich zu Koordinierungsorganen entwickeln, welche die Künstler von vielfältigen organisatorischen, operativen und juristischen Aufgaben entlasten sowie den Materialbedarf und Arbeitsmöglichkeiten in erforderlichen Werkstätten sichern helfen".[21] Wilfrid Lenz nahm als Direktor des BfaK Leipzig an der Beratung teil, in deren Verlauf er sich heftiger Kritik an seiner Arbeit ausgesetzt sah. Diese Angriffe empfand Lenz als so gravierend und persönlichkeitsverletzend, dass er keine Perspektive mehr für eine Fortführung seines beruflichen Lebenswerks sah. Nur einen knappen Monat nach den Ereignissen beging er in seinem Wochenendhaus in Friedrichshöhe (Thüringen) Selbstmord.
In einem seiner Abschiedsbriefe begründete er sein verzweifeltes Handeln damit, dass "[s]eine Ehre und [s]ein Ruf durch Verleumdung, Haß und Unwissenheit auf der Präsidiumstagung [...] vor allen Vorsitzenden der Bezirksverbände, der Direktoren und des MfK in einer Art und Weise besudelt worden ist, wo es danach in Fachkreisen viele Jahre dauern würde, um diesen wieder herzustellen".[22] Sein Stellvertreter Hellmut Neumann übernahm ab März 1987 zunächst als amtierender Direktor die Nachfolge von Wilfrid Lenz. Zum 1. Juli 1987 wurde Neumann dann regulär zum neuen Direktor des BfaK Leipzig berufen.
Der letzte Direktor des Büros für architekturbezogene Kunst, Dr. Wolfgang Hocquél, trat sein Amt zum 1. September 1989 an und leitete die Einrichtung in der Zeit des politischen Umbruchs bis Ende des Jahres 1990.[23] Seit dem 1. September 1989 gehörte zum Aufgabengebiet des Büros auch der Denkmalschutz und so reagierte Hocquél während der Zeit der politischen Wende unmittelbar auf die ersten offenen Fernsehreportagen zum katastrophalen baulichen Zustand der ungefähr 1400 denkmalgeschützten Gebäude (nach Denkmalschutzgesetz der DDR von 1975) in Leipzig. Dem amtierenden Oberbürgermeister der Stadt Leipzig bot er die theoretische und praktische Mitarbeit seiner Einrichtung an. Das BfaK sei zwar "ein bezirksgeleitetes Büro", sehe aber sein "Arbeitsfeld vorrangig in der Stadt Leipzig".[24] Nach der Auflösung des Rates des Bezirkes im Sommer 1990 stellte auch das Büro für architekturbezogene Kunst des Bezirkes Leipzig seine Arbeit endgültig ein, die Abwicklung zog sich allerdings noch bis zum Ende des Jahres hin.[25] Hocquél wechselte in die Abteilung Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen des neu gegründeten Regierungspräsidium Leipzig und wurde Leiter des Referats Baulicher Denkmalschutz, der höheren Denkmalbehörde des Regierungsbezirks Leipzig.[26]
Bestandsgeschichte
Die Unterlagen des Büros für architekturbezogene Kunst des Bezirkes Leipzig (BfaK) wurden im Zuge der Auflösung der Einrichtung nach der Beendigung der Tätigkeit des Rates des Bezirkes Leipzig an das Staatsarchiv Leipzig übergeben. Vereinbart wurde die Übergabe zwischen dem letzten Direktor des BfaK, Dr. Wolfgang Hocquèl, und dem Direktor des Staatsarchivs, Prof. Dr. Manfred Unger, in einer am 5. September 1990 unterzeichneten "Übergabe/Übernahmevereinbarung". Die Vereinbarung erfolgte auf der rechtlichen Grundlage der Verordnung über das staatliche Archivwesen vom 11. März 1976.[27]
Der Bestand BfaK im Umfang von 13,50 lfm gelangte schließlich am 20. Dezember 1990 in das Staatsarchiv.
Ein Abgabeverzeichnis für die vom BfaK dem Staatsarchiv übergebenen Unterlagen existierte nicht. Die Laufzeit des Bestandes umfasst den Zeitraum von 1971 bis 1990. Vorprovenienz der Unterlagen aus der Zeit vor der Gründung des Büros auf Bezirksebene 1983 ist im Großteil der Fälle die unmittelbare Vorgängerbehörde, das Büro für architekturbezogene Kunst beim Rat der Stadt Leipzig bzw. die Abteilung architekturbezogene Kunst beim Chefarchitekten der Stadt Leipzig.[28]
In Vorbereitung der Umstrukturierung des BfaK und der Auflösung des Bereichs Ökonomie wurden Unterlagen des Büros aus den Jahren 1976 bis 1990 in unbekanntem Umfang vernichtet.[29] Unter den im Vernichtungsprotokoll aufgelisteten Schriftgutgruppen befinden sich u.a. "Konzeptionen und Entwürfe das Büro betreffend", "Statuten, Maßnahmen und Entwürfe bis 1981", "Leitungsberatungen 1979 bis 1989", "Bereichsberatungen Ö 1982 bis 1989", "Allgemeine Verwaltung", "Jahresanalysen" und "Stellenpläne". Ein Teil der Überlieferung des BfaK - ca. 2 lfm aus den Jahren 1989 und 1990 – verblieben laut Übergabeprotokoll vom 20. Dezember 1990 "bis Abschluß der endgültigen Büroauflösung" zur Verfügung der mit der Abwicklung betrauten Mitarbeiter des Büros. Diese Unterlagen sind jedoch nicht mehr wie angekündigt übergeben worden. Die Abwicklung des Büros in den Monaten zwischen Januar und November 1991 ist ebenfalls in geringem Umfang dokumentiert.[30]
Bestandsbearbeitung
Das Büro für architekturbezogene Kunst Leipzig wurde im StAL als separater Bestand behandelt, da die Einrichtung als solche weitgehend eigenständig war und als juristische Person über ein Statut, einen Strukturplan und eine eigene Leitung verfügte, obwohl sie der Abteilung Kultur beim Rat des Bezirkes Leipzig nachgeordnet war.
Die Bewertung der vom Staatsarchiv bereits 1990 übernommenen Unterlagen führte v.a. zu Nachkassationen von Rechnungen und Belegen. Daneben wurden Mehrfachüberlieferungen von Konzeptionen zur architekturbezogenen Kunst, Einladungen und Aufgabenplänen kassiert. Insgesamt belaufen sich die Kassationen auf knapp 2,5 lfm und sind im Einzelnen in Kassationsprotokollen festgehalten.
Da für den Bestand kein Aktenplan vorlag, orientierte sich die Ordnung und Klassifikation des Bestandes an dem überlieferten Strukturplan des BfaK vom 1. Januar 1984.[31] Die vom Registraturbildner verwendeten so genannten "Kunststandortnummern" wurden bei der Erschließung zu Recherchezwecken zusätzlich übernommen, (z.B. 20.01.03).
Historische Bedeutung, Struktur und Umfang des Bestandes rechtfertigen eine intensive archivische Erschließung. Titelaufnahme und Verwendung von Enthält-Vermerken orientieren sich in Grundsätzen und Gestaltung weitgehend an den "Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätzen für die staatlichen Archive der Deutschen Demokratischen Republik" (OVG); gegebenenfalls wird zusätzlich der "Darin"-Vermerk in erster Linie für die teilweise vorhandene Fotodokumentation verwendet.
Benutzungshinweise
Zur besseren Recherche im Findbuch wurde ein Personen- (überwiegend Künstler) und Ortsindex (einschließlich Stadtteilen, Straßen, Plätzen, markanten Gebäuden, Betrieben und Einrichtungen) erstellt.
Bei der Benutzung des Findbuches ist zu beachten, dass die das Neubaugebiet Leipzig-Grünau betreffenden Unterlagen im Punkt 3.2. Einzelinvestitionsobjekte aufgeführt sind, da diese umfassende städtebauliche Maßnahme als gesonderte Aufgabe des Büros für architekturbezogene Kunst angesehen wurde.
Die Erschließung erfolgte mit Hilfe von AUGIAS-Archiv 7.4, 2002/2004.
Überlieferungsschwerpunkte
Die vorliegende Überlieferung beinhaltet in erster Linie Unterlagen zur Ausführung von Vorhaben architekturbezogener Kunst in der Stadt Leipzig und den Kreisen. Darin sind die Vorbereitung und Durchführung der künstlerischen Arbeiten umfassend dargestellt.
Die Ausgestaltung der Verträge und die Abrechnung der künstlerischen Leistung finden ihren Niederschlag in den Verträgen zwischen dem BfaK und den ausführenden Künstlern sowie in den Protokollen zum Fortschritt der künstlerischen Vorhaben.
Die Vorhaben architekturbezogener Kunst sind in den Nachweisakten mit z.T. umfangreichen Fotodokumentationen (zumeist in s/w) dokumentiert.
Zur Arbeitsweise der Einrichtung geben die Protokolle der Leitungs- und Arbeitsberatungen und die Pläne der Aufgaben mit Schwerpunkt in den 80er Jahren Auskunft.
Unterlagen zur Einrichtung des BfaK bzw. zur Zusammenarbeit mit diesem befinden sich auch in den Teilbeständen des Rates des Bezirkes Leipzig[32] , im Bestand Bund der Architekten, Bezirkskulturakademie und Verband bildender Künstler der DDR, Bezirksvorstand Leipzig[33] , die sich ebenfalls im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig (StA-L) befinden, sowie in Beständen des Stadtarchivs Leipzig.[34]
Hans-Jürgen Voigt
Mai 2005
Abkürzungsverzeichnis
AG Arbeitsgemeinschaft
AKD Architekturbezogene Kunst und Denkmalspflege
APO Abteilungsparteiorganisation (der SED)
BBG Bäuerliche Berufsgenossenschaft
BL Bezirksleitung
BfaK Büro für architekturbezogene Kunst
DSF Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft
EOS Erweiterte Oberschule
Fa. Firma
FDJ Freie Deutsche Jugend
GHG Großhandelsgesellschaft
KMU Karl-Marx-Universität (Leipzig)
LPG Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft
MfK Ministerium für Kultur
POS Polytechnische Oberschule
SED Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
TM Tausend Mark
WK Wohnkomplex
VBK Verband Bildender Künstler der DDR
VEB Volkseigener Betrieb
VOB Vereinigung Organisationseigener Betrieb
VTK Verkehrs- und Tiefbaukomplex (Dresden)
ZK Zentralkomitee
[01] Beschluss des Rates des Bezirkes Leipzig Nr. 10/83 "Konzeption zur Entwicklung und Leitung der architekturbezogenen Kunst im Bezirk Leipzig", Sächsisches Staatsarchiv Leipzig (StAL), Bezirkstag und Rat des Bezirkes Leipzig (Bt/RdB) Nr. 437.
[02] Anweisung über die Verbindlichkeit des Rahmenstatuts des Büros für architekturbezogene Kunst vom 30. Juni 1981, Anlage: Rahmenstatut der Büros für architekturbezogene Kunst, ebenda, Nr. 21514; Verfügungen und Mitteilungen des Ministeriums für Kultur, Nr. 4, 18. Dezember 1981, S. 29-31, in: ebenda Nr. 22525.
[03] Statut des Büros für architekturbezogene Kunst, Anlage 2 (Entwurf), ebenda, Nr. 21517.
[04] Beschluss des Rates der Stadt Leipzig Nr. 67-9/70 vom 5.8.1970.
[05] Teufel war seit August 1970 Mitglied im Bund der Architekten der DDR, Bezirksgruppe Leipzig und ab 1971 Stellvertreter des Chefarchitekten der Stadt Leipzig für die Belange der baugebundenen, architektonischen bildenden Kunst. StAL, Bund der Architekten der DDR, Bezirksgruppe Leipzig.
[06] Gesetzblatt der DDR, II Nr. 3, 20. Januar 1972.
[07] Christian Kurzweg, Parteiherrschaft und Staatsapparat: Der Bezirk Leipzig 1945/52–1990, in: Ingrid Grohmann, Jens Metzdorf und Birgit Richter (Hg.) Bewegte sächsische Region. Vom Leipziger Kreis zum Regierungsbezirk Leipzig 1547–2000 (= Veröffentlichungen der Sächsischen Archivverwaltung, Reihe C: Ausstellungskataloge, Bd. 1, hg. v. Sächsischen Staatsministerium des Innern), Leipzig 2001, S. 116 f., 137.
[08] Peter Guth, Wunschbilder und Wirklichkeit – Ein Versuch über architekturbezogene Kunst in Leipzig, in: Architekturbezogene Kunst. Bezirk Leipzig 1945 – 1990, hrsg. v. Büro für architekturbezogene Kunst und Denkmalpflege Bezirk Leipzig, [Leipzig 1990], S. 15 f.
[09] Gesetzblatt der DDR, Teil II, Nr. 3, 20. 1. 1972.
[10] StAL, Bt/RdB, Nr. 5608 (Anlagen 1 – 4)
[11] Vgl. Aktennotiz der Abteilung Kultur beim Rat des Bezirkes Leipzig vom 20. November 1974. Ebd.
[12] Vereinbarung über das Zusammenwirken der staatlichen Organe des Bauwesens und der Kultur bei der städtebaulich-architektonischen und bildkünstlerischen Gestaltung der Städte im Zusammenhang mit dem komplexen Wohnungsbau, 24. Januar 1977, ebenda, Nr. 22525.
[13] Beschluss des Rates des Bezirkes, Nr. 83/77, ebenda, Nr. 6258.
[14] Ebenda, Nr. 21515.
[15] Ebenda
[16] Ebenda, Nr. 21514, 21516.
[17] Das BfaK des Rates der Stadt war nach dem Auszug aus dem Grassimuseum auch noch übergangsweise im Neuen Rathaus untergebracht worden.
[18] Berufungsschreiben für Wilfrid Lenz durch den Leiter der Abteilung Kultur beim Rat des Bezirkes, Geldner vom 3. Januar 1983, StAL, Bt/RdB, Nr. 30533.
[19] Zur Bildung der Beiräte mit Beschluss des Rates des Bezirkes Leipzig Nr. 10/83 vom 28. November 1983 vgl. ebenda, Nr. 30533.
[20] Vgl. Struktur- und Stellenplan, ebenda, Nr. 21515.
[21] Einladung des Zentralvorstands des VBK-DDR vom 27. Januar 1987 zur Beratungssitzung am 19. Februar 1987, Verband Bildender Künstler der DDR, Bezirksvorstand Leipzig, StAL, Nr. 205.
[22] Der Sekretär der Bezirksleitung Suhl der SED, Günter Nöschel, an den Leiter der Abteilung Kultur der Bezirksleitung Leipzig der SED, Arnulf Eichhorn, 3. April 1987, Anlage: Abschrift des Abschiedsbriefs und der Begründung, StAL, Bezirksleitung Leipzig der SED, Nr. 1121.
[23] Berufungsschreiben für Dr. Wolfgang Hocquel durch den Leiter der Abteilung Kultur beim Rat des Bezirkes, Geldner vom 31. August 1989, StAL, Bt/RdB, Nr. 30533.
[24] Direktor des BfaK-B und Bezirksdenkmalpfleger, Dr. Wolfgang Hocquél, an den Amt. Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Hädrich, 21. November 1989, StAL, BfaKLpz, Nr. 260.
[25] Abwicklung des BfaK, ebenda, Nr. 453.
[26] Andreas-Peter Welzel, Verwaltung und Management: Der Regierungsbezirk Leipzig 1990–2000, in: Grohmann/Metzdorf/Richter (Hg.), Bewegte sächsische Region, S. 154, 164, 173 f.
[27] Gbl. DDR I Nr. 10 vom 31. Januar 1976.
[28] Siehe oben, Behördengeschichte.
[29] Vernichtungsprotokoll, [Mai] 1990, StAL, BfaKLpz, Nr. 480. Unterzeichnet ist das Protokoll vom Leiter Ökonomie, seinem Stellvertreter und zwei Mitarbeitern.
[30] Ebenda, Nr. 453.
[31] Ebenda, Nr. 215.
[32] StAL, Bt/RdB Nr. 5608, 6258, 21514, 21515, 21516, 21517, 22525.
[33] StAL, Verband Bildender Künstler der DDR, Bezirksvorstand Leipzig, Nr. 205.
[34] Stadtarchiv Leipzig, Stadtverordnetenversammlung und Rat der Stadt Leipzig (2), Nr. 1000.
20246 Büro für architekturbezogene Kunst Leipzig
Datierung | 1969 - 1992 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 10,53 |
Bestand enthält auch 3 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular
Zur Geschichte des Büros für architekturbezogene Kunst
Das Büro für architekturbezogene Kunst des Bezirkes Leipzig (BfaK) wurde am 28. Januar 1983 mit Beschluss des Rates des Bezirkes Leipzig Nr. 10/83 (rückwirkend zum 1. Januar 1983) gegründet.[01] Es trat die unmittelbare Rechtsnachfolge des Büros für architekturbezogene Kunst beim Rat der Stadt Leipzig an, wurde aber zur nachgeordneten Einrichtung des Rates des Bezirkes, Abteilung Kultur. Das neue Büro arbeitete auf der Grundlage des am 30. Juni 1981 vom Minister für Kultur angewiesenen Rahmenstatuts für die in allen Bezirkshauptstädten der DDR geplanten Büros und sollte "zur Koordinierung architekturbezogener Kunst im Prozess der komplexen Stadtgestaltung bei der städtebaulichen Planung, der Vorbereitung und Durchführung von Investitionen" dienen.[02]
Zentrale Aufgabe des Büros bildete die Konzeption der künstlerischen Gestaltung einzelner Objekte (Skulpturen, Gedenkstätten, Giebelgestaltungen, Innenwandmalereien etc.) oder auch ganzer Stadtteile (Heiterblick, Grünau) in den Kreisen des Bezirks und in der Stadt Leipzig. Im Auftrag der örtlichen Staatsorgane galt es, "den ideologischen und theoretischen Vorlauf für die Vorbereitung und Realisierung von Werken der architekturbezogenen bildenden Kunst im Bezirk Leipzig zu schaffen."[03] Weiterhin sollte das Büro die mit der Umsetzung beauftragten Künstler bei der Realisierung der Werke entsprechend den vorgegebenen Prämissen technisch unterstützen. Den Künstlern sollten also bei der Beschaffung von Materialien und Spezialwerkstoffen sowie bei der Inanspruchnahme von zusätzlichen Arbeitsleistungen geholfen werden.
Die ersten Büros für architekturbezogene Kunst in der DDR waren bereits 1969 in Rostock und Karl-Marx-Stadt eingerichtet worden. In Leipzig geht die institutionelle Verankerung der architekturbezogenen Kunst bis auf das Jahr 1970 zurück, als mit Beschluss Nr. 67/70 des Rates der Stadt Leipzig das erste Büro für architekturbezogene Kunst gegründet und als Abteilung dem Büro des Chefarchitekten der Stadt unterstellt wurde.[04] Die Einrichtung wurde in Räumen des Grassimuseums am Johannisplatz 5/11 untergebracht. Zum Leiter des Büros wurde Diplom-Architekt Manfred Teufel ernannt.[05]
Ein entscheidender Anstoß zur verstärkten Konzentration und Steuerung der konzeptionellen Tätigkeit auf dem Gebiet der architekturbezogenen Kunst in der DDR wurde Ende 1971 vom Ministerium für Bauwesen mit der "Anordnung über die künstlerische Ausgestaltung von gesellschaftlichen Bauten mit Werken der sozialistisch-realistischen architekturbezogenen Kunst" gegeben.[06] Diese Entwicklung stand wiederum in Zusammenhang mit der Ablösung Walter Ulbrichts als Erster Sekretär des Zentralkomitees der SED durch Erich Honecker im Frühjahr 1971. Honecker gab der Sozialpolitik, insbesondere in Form eines aufwändigen Wohnungsbauprogramms oberste Priorität. So sah der auf dem VIII. Parteitag der SED im Juni 1971 beschlossene Fünfjahrplan 1971/75 vor, allein im Bezirk Leipzig 28.000 Wohnungen neu zu errichten und weitere 14.000 zu modernisieren.[07] Neben den künstlerischen Vorhaben im Stadtzentrum Leipzigs kamen für das Leipziger Büro für architekturbezogene Kunst also schon bald umfangreiche Gestaltungsaufgaben in den sprunghaft wachsenden Neubaugebieten Schönefeld, Thekla, Mockau und nicht zuletzt Grünau hinzu. Die inhaltliche Zielrichtung ("bildkünstlerische Schwerpunkte der sozialistischen Neugestaltung der Stadt") wurde im so genannten "Generalplan architekturbezogene Kunst" festgehalten, der sich an den Festlegungen des Generalbebauungsplanes der Stadt zu orientieren hatte.
Nachdem Fragen des städtischen Erscheinungsbildes vor der Gründung des städtischen BfaK bereits in der Zuständigkeit des Büros des Chefarchitekten gelegen hatten, waren die damit verbundenen Aufgaben Anfang der 1970er Jahre bereits ganz an das BfaK übergegangen, das dementsprechend bald "Büro für architekturbezogene Kunst und Stadtbild" hieß. Das neue Denkmalpflegegesetz des Jahres 1975 brachte für das Büro eine weitere Veränderung. Da als Folge des Gesetzes denkmalpflegerische Aufgaben nicht mehr wie vorher ehrenamtlich behandelt werden konnten, wurden auch diese dem städtischen BfaK übertragen. Mit Beschluss des Rates des Bezirkes vom 6. August 1975 wurde allerdings nicht nur der Name zum 1. September 1975 in "Büro für architekturbezogene Kunst und Denkmalpflege" (AKD) ergänzt, einschneidender war, dass das "Büro AKD" nicht weiter dem "Büro des Chefarchitekten", sondern fortan dem Stadtrat für Kultur unterstand.[08]
Die Bestrebungen zur Einrichtung eines Büros für architekturbezogene Kunst auf Bezirksebene setzten bereits mit der Gründung des städtischen Büros Anfang der 1970er Jahre ein. Nachdem der VIII. Parteitag 1971 beschlossen hatte, den Prozess der architekturbezogenen Kunst als Bestandteil der "komplexen sozialistischen Umweltgestaltung" durch die staatlichen Organe planmäßig vorzubereiten und zu fördern, war noch im Dezember des Jahres die "Anordnung über die künstlerische Ausgestaltung von gesellschaftlichen Bauten mit Werken der sozialistisch-realistischen architekturbezogenen Kunst" erlassen worden. Die Anordnung sah vor, dass im Wesentlichen der Rat des Bezirkes Art und Umfang der Ausgestaltung von Bauten mit Kunstwerken festlegte und dann in Abstimmung mit den zuständigen Räten der Kreise und Städte auf der Grundlage von Empfehlungen des Verbandes Bildender Künstler der DDR sowie der vom Bund der Architekten der DDR unterbreiteten Vorstellungen über den Einsatz "geeigneter" bildender Künstler und Künstlerkollektive zu entscheiden hatte. Parallel sollten die Investitionsauftraggeber die erforderlichen finanziellen Mittel in Höhe von 0,5 % des Baupreises der Investitionen (höchstens 500 TM) einplanen.[09]
Am 11. Oktober 1974 kam es dann erstmals zu einem konkreten Beschluss zur "Bildung des Büros für architekturbezogene Kunst beim Rat des Bezirkes Leipzig". Dieser enthielt auch ein Statut, einen Struktur- und Stellenplan sowie die Organisationsregelungen für einen Beirat für architekturbezogene Kunst. Zugleich wurde in Punkt 5 der Rat der Stadt Leipzig beauftragt, seinen Beschluss über die Sicherung der Bildung des städtischen BfaK aus dem Jahr 1970 aufzuheben.[10] Diese Beendigung des städtischen Wirkens war allerdings nicht zwischen Rat des Bezirkes und Rat der Stadt abgestimmt worden. Die Stadt verwies eindringlich auf die erfolgreiche vierjährige Arbeit des beim Büro des Chefarchitekten angeschlossenen Büros und die Unentbehrlichkeit einer derartigen städtischen Einrichtung für die Umsetzung der vielfältigen Vorhaben der komplexen architekturbezogenen Gestaltung in der zweitgrößten Stadt der DDR. Nach einer Aussprache zwischen dem Stadtrat für Kultur, Dr. Gehrke, und dem Bezirksrat für Kultur, Jahn, wurde der umstrittene Punkt aus dem Beschluss herausgenommen und stattdessen – "...entsprechend der Bedeutung der Bezirksstadt Leipzig" – die Sicherung eines Büros für architekturbezogene Kunst beim Rat der Stadt Leipzig als nachgeordnete Einrichtung der Abteilung Kultur des Rates der Stadt beschlossen.[11] Die für den Januar 1975 vorgesehene volle Arbeitsfähigkeit eines Bezirksbüros konnte dagegen nicht realisiert werden.
Eine im Januar 1977 zwischen dem Minister für Bauwesen und dem Minister für Kultur der DDR getroffene Vereinbarung zur besseren Koordinierung der Tätigkeiten der mit dem Städtebau und der künstlerischen Gestaltung befassten Staatsorgane unterstrich indirekt den diesbezüglichen Handlungsbedarf im Bezirk Leipzig, insbesondere die Verzögerung der Einrichtung eines Büros auf Bezirksebene.[12] Daraufhin kam es im Mai 1977 zum Beschluss-Nr. 83/77 des Rates des Bezirkes zur "Entwicklung der architekturbezogenen Kunst und der Denkmalpflege einschließlich der notwendigen Leitungsentscheidungen", in welchem das Mitglied des Rates für Kultur verantwortlich gemacht wurde, – in Abänderung des Beschlusses aus dem Jahr 1974 – die endgültige Arbeitsfähigkeit des Bezirksbüros nun tatsächlich ab 1. Januar 1978 "zu garantieren".[13]
Als die Ministerien für Bauwesen und Kultur im Sommer 1978 bei den Räten der Bezirke der DDR Informationen über den gegenwärtigen Stand der Realisierung ihrer Vereinbarung vom Vorjahr abfragten, mussten die Verantwortlichen aus Leipzig eingestehen: "Im Bezirk Leipzig arbeitet gegenwärtig kein Büro für architekturbezogene Kunst. Die Koordinierung für alle Aufgaben [...] liegt [...] beim Rat des Bezirkes Leipzig. [...] Die vorliegenden Ergebnisse können nicht befriedigen."[14] Auf die von den Ministerien im Februar 1979 ausgearbeiteten Schlussfolgerungen und Maßnahmen reagierte der Rat des Bezirkes dann unmittelbar, indem er einen konkreten "Struktur- und Stellenplan des Büros für architekturbezogene Kunst des Rates des Bezirks Leipzig" vorlegte, der wiederum von einer Übernahme des BfaK des Rates der Stadt im Jahre 1979 ausging.[15]
Es dauerte jedoch weitere vier Jahre bis das Büro für architekturbezogene Kunst beim Rat des Bezirkes Leipzig seine Arbeit aufnehmen konnte. Unterdessen wurde ein Delegierungsvertrag zwischen dem Rat des Bezirkes und dem bestehenden städtischen Büro geschlossen und vom Ministerium für Kultur das bereits erwähnte Rahmenstatut für das BfaK verbindlich gemacht.[16] Mit der Genehmigung des Struktur- und Stellenplanes konnte das BfaK des Bezirkes Leipzig ab Januar 1983 als nachgeordnete Einrichtung der Abteilung Kultur des Rates des Bezirkes arbeiten. Das Bezirksbüro hatte seinen Sitz in der Gottschedstraße 16, in den Räumlichkeiten (4. Etage und 3. Etage links) der ehemaligen Kammerspiele, in denen bereits seit 1979 das städtische Büro arbeitete.[17] Zum Direktor wurde mit Wirkung vom 1. Januar 1983 der vormalige Direktor des BfaK beim Rat der Stadt Leipzig, Wilfrid Lenz, berufen.[18]
Letztlich erwuchs das BfaK des Bezirkes Leipzig aus der schrittweisen Zuführung von Planstellen und Lohnfonds des BfaK beim Rat der Stadt Leipzig. Dementsprechend wurden Struktur und Arbeitsweise der bestehenden Einrichtung seit 1982 neu geordnet: Der Direktor wurde verantwortlich für die langfristige konzeptionelle Zusammenarbeit mit den Organen der Bezirksplankommission, des Bauwesens und der Fachplanträger. Gleichzeitig war er Sekretär der "Arbeitsgruppe architekturbezogene Kunst der ‚Beiräte für Stadtgestaltung'" der Stadt Leipzig und der Kreise des Bezirkes Leipzig.[19] Dem stellvertretenden Leiter oblagen die Denkmalpflege und Sondervorhaben. Es gab einen Leiter Ökonomie mit einem Mitarbeiter für Einnahmeplanung, Erfassung und Kontrolle sowie einem Mitarbeiter im Bereich Kooperation und Bilanzierung. Das Büro musste durch eine Abteilung die Bearbeitung der Vorhaben der Stadt Leipzig einschließlich des Großprojekts Grünau gewährleisten. Neben dem Abteilungsleiter, der für das Stadtzentrum Leipzig zuständig war, gab es jeweils einen wissenschaftlichen Mitarbeiter für die Aufgabengebiete Einzelinvestitionsobjekte, Rekonstruktion/Modernisierung und Neubaugebiete. In der zweiten Abteilung war der Abteilungsleiter zuständig für das Gebiet Leipzig-Land sowie jeweils ein wissenschaftlicher Mitarbeiter für alle Standorte in den Kreisen Altenburg, Borna, Schmölln sowie Wurzen, Grimma, Döbeln, Geithain und Delitzsch, Eilenburg, Torgau, Oschatz. Später kam noch ein Mitarbeiter für Markranstädt hinzu.[20]
Am 19. Februar 1987 fand in Berlin eine Präsidiumstagung des Verbandes Bildender Künstler der DDR statt, zu der Präsident Prof. Willi Sitte neben den Direktoren der Büros für architekturbezogene Kunst die Sekretäre der Bezirksvorstände des VBK-DDR, Vertreter der Ministerien für Kultur und Bauwesen sowie des Bundes der Architekten der DDR eingeladen hatte. Schwerpunkt der Beratung war die Frage, wie zu sichern sei, "...dass die Büros für architekturbezogene Kunst leitungsmäßig, kadermäßig und materiell-technisch ein mit den gewachsenen Anforderungen übereinstimmendes Leistungsvermögen erreichen, dass sie sich zu Koordinierungsorganen entwickeln, welche die Künstler von vielfältigen organisatorischen, operativen und juristischen Aufgaben entlasten sowie den Materialbedarf und Arbeitsmöglichkeiten in erforderlichen Werkstätten sichern helfen".[21] Wilfrid Lenz nahm als Direktor des BfaK Leipzig an der Beratung teil, in deren Verlauf er sich heftiger Kritik an seiner Arbeit ausgesetzt sah. Diese Angriffe empfand Lenz als so gravierend und persönlichkeitsverletzend, dass er keine Perspektive mehr für eine Fortführung seines beruflichen Lebenswerks sah. Nur einen knappen Monat nach den Ereignissen beging er in seinem Wochenendhaus in Friedrichshöhe (Thüringen) Selbstmord.
In einem seiner Abschiedsbriefe begründete er sein verzweifeltes Handeln damit, dass "[s]eine Ehre und [s]ein Ruf durch Verleumdung, Haß und Unwissenheit auf der Präsidiumstagung [...] vor allen Vorsitzenden der Bezirksverbände, der Direktoren und des MfK in einer Art und Weise besudelt worden ist, wo es danach in Fachkreisen viele Jahre dauern würde, um diesen wieder herzustellen".[22] Sein Stellvertreter Hellmut Neumann übernahm ab März 1987 zunächst als amtierender Direktor die Nachfolge von Wilfrid Lenz. Zum 1. Juli 1987 wurde Neumann dann regulär zum neuen Direktor des BfaK Leipzig berufen.
Der letzte Direktor des Büros für architekturbezogene Kunst, Dr. Wolfgang Hocquél, trat sein Amt zum 1. September 1989 an und leitete die Einrichtung in der Zeit des politischen Umbruchs bis Ende des Jahres 1990.[23] Seit dem 1. September 1989 gehörte zum Aufgabengebiet des Büros auch der Denkmalschutz und so reagierte Hocquél während der Zeit der politischen Wende unmittelbar auf die ersten offenen Fernsehreportagen zum katastrophalen baulichen Zustand der ungefähr 1400 denkmalgeschützten Gebäude (nach Denkmalschutzgesetz der DDR von 1975) in Leipzig. Dem amtierenden Oberbürgermeister der Stadt Leipzig bot er die theoretische und praktische Mitarbeit seiner Einrichtung an. Das BfaK sei zwar "ein bezirksgeleitetes Büro", sehe aber sein "Arbeitsfeld vorrangig in der Stadt Leipzig".[24] Nach der Auflösung des Rates des Bezirkes im Sommer 1990 stellte auch das Büro für architekturbezogene Kunst des Bezirkes Leipzig seine Arbeit endgültig ein, die Abwicklung zog sich allerdings noch bis zum Ende des Jahres hin.[25] Hocquél wechselte in die Abteilung Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen des neu gegründeten Regierungspräsidium Leipzig und wurde Leiter des Referats Baulicher Denkmalschutz, der höheren Denkmalbehörde des Regierungsbezirks Leipzig.[26]
Bestandsgeschichte
Die Unterlagen des Büros für architekturbezogene Kunst des Bezirkes Leipzig (BfaK) wurden im Zuge der Auflösung der Einrichtung nach der Beendigung der Tätigkeit des Rates des Bezirkes Leipzig an das Staatsarchiv Leipzig übergeben. Vereinbart wurde die Übergabe zwischen dem letzten Direktor des BfaK, Dr. Wolfgang Hocquèl, und dem Direktor des Staatsarchivs, Prof. Dr. Manfred Unger, in einer am 5. September 1990 unterzeichneten "Übergabe/Übernahmevereinbarung". Die Vereinbarung erfolgte auf der rechtlichen Grundlage der Verordnung über das staatliche Archivwesen vom 11. März 1976.[27]
Der Bestand BfaK im Umfang von 13,50 lfm gelangte schließlich am 20. Dezember 1990 in das Staatsarchiv.
Ein Abgabeverzeichnis für die vom BfaK dem Staatsarchiv übergebenen Unterlagen existierte nicht. Die Laufzeit des Bestandes umfasst den Zeitraum von 1971 bis 1990. Vorprovenienz der Unterlagen aus der Zeit vor der Gründung des Büros auf Bezirksebene 1983 ist im Großteil der Fälle die unmittelbare Vorgängerbehörde, das Büro für architekturbezogene Kunst beim Rat der Stadt Leipzig bzw. die Abteilung architekturbezogene Kunst beim Chefarchitekten der Stadt Leipzig.[28]
In Vorbereitung der Umstrukturierung des BfaK und der Auflösung des Bereichs Ökonomie wurden Unterlagen des Büros aus den Jahren 1976 bis 1990 in unbekanntem Umfang vernichtet.[29] Unter den im Vernichtungsprotokoll aufgelisteten Schriftgutgruppen befinden sich u.a. "Konzeptionen und Entwürfe das Büro betreffend", "Statuten, Maßnahmen und Entwürfe bis 1981", "Leitungsberatungen 1979 bis 1989", "Bereichsberatungen Ö 1982 bis 1989", "Allgemeine Verwaltung", "Jahresanalysen" und "Stellenpläne". Ein Teil der Überlieferung des BfaK - ca. 2 lfm aus den Jahren 1989 und 1990 – verblieben laut Übergabeprotokoll vom 20. Dezember 1990 "bis Abschluß der endgültigen Büroauflösung" zur Verfügung der mit der Abwicklung betrauten Mitarbeiter des Büros. Diese Unterlagen sind jedoch nicht mehr wie angekündigt übergeben worden. Die Abwicklung des Büros in den Monaten zwischen Januar und November 1991 ist ebenfalls in geringem Umfang dokumentiert.[30]
Bestandsbearbeitung
Das Büro für architekturbezogene Kunst Leipzig wurde im StAL als separater Bestand behandelt, da die Einrichtung als solche weitgehend eigenständig war und als juristische Person über ein Statut, einen Strukturplan und eine eigene Leitung verfügte, obwohl sie der Abteilung Kultur beim Rat des Bezirkes Leipzig nachgeordnet war.
Die Bewertung der vom Staatsarchiv bereits 1990 übernommenen Unterlagen führte v.a. zu Nachkassationen von Rechnungen und Belegen. Daneben wurden Mehrfachüberlieferungen von Konzeptionen zur architekturbezogenen Kunst, Einladungen und Aufgabenplänen kassiert. Insgesamt belaufen sich die Kassationen auf knapp 2,5 lfm und sind im Einzelnen in Kassationsprotokollen festgehalten.
Da für den Bestand kein Aktenplan vorlag, orientierte sich die Ordnung und Klassifikation des Bestandes an dem überlieferten Strukturplan des BfaK vom 1. Januar 1984.[31] Die vom Registraturbildner verwendeten so genannten "Kunststandortnummern" wurden bei der Erschließung zu Recherchezwecken zusätzlich übernommen, (z.B. 20.01.03).
Historische Bedeutung, Struktur und Umfang des Bestandes rechtfertigen eine intensive archivische Erschließung. Titelaufnahme und Verwendung von Enthält-Vermerken orientieren sich in Grundsätzen und Gestaltung weitgehend an den "Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätzen für die staatlichen Archive der Deutschen Demokratischen Republik" (OVG); gegebenenfalls wird zusätzlich der "Darin"-Vermerk in erster Linie für die teilweise vorhandene Fotodokumentation verwendet.
Benutzungshinweise
Zur besseren Recherche im Findbuch wurde ein Personen- (überwiegend Künstler) und Ortsindex (einschließlich Stadtteilen, Straßen, Plätzen, markanten Gebäuden, Betrieben und Einrichtungen) erstellt.
Bei der Benutzung des Findbuches ist zu beachten, dass die das Neubaugebiet Leipzig-Grünau betreffenden Unterlagen im Punkt 3.2. Einzelinvestitionsobjekte aufgeführt sind, da diese umfassende städtebauliche Maßnahme als gesonderte Aufgabe des Büros für architekturbezogene Kunst angesehen wurde.
Die Erschließung erfolgte mit Hilfe von AUGIAS-Archiv 7.4, 2002/2004.
Überlieferungsschwerpunkte
Die vorliegende Überlieferung beinhaltet in erster Linie Unterlagen zur Ausführung von Vorhaben architekturbezogener Kunst in der Stadt Leipzig und den Kreisen. Darin sind die Vorbereitung und Durchführung der künstlerischen Arbeiten umfassend dargestellt.
Die Ausgestaltung der Verträge und die Abrechnung der künstlerischen Leistung finden ihren Niederschlag in den Verträgen zwischen dem BfaK und den ausführenden Künstlern sowie in den Protokollen zum Fortschritt der künstlerischen Vorhaben.
Die Vorhaben architekturbezogener Kunst sind in den Nachweisakten mit z.T. umfangreichen Fotodokumentationen (zumeist in s/w) dokumentiert.
Zur Arbeitsweise der Einrichtung geben die Protokolle der Leitungs- und Arbeitsberatungen und die Pläne der Aufgaben mit Schwerpunkt in den 80er Jahren Auskunft.
Unterlagen zur Einrichtung des BfaK bzw. zur Zusammenarbeit mit diesem befinden sich auch in den Teilbeständen des Rates des Bezirkes Leipzig[32] , im Bestand Bund der Architekten, Bezirkskulturakademie und Verband bildender Künstler der DDR, Bezirksvorstand Leipzig[33] , die sich ebenfalls im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig (StA-L) befinden, sowie in Beständen des Stadtarchivs Leipzig.[34]
Hans-Jürgen Voigt
Mai 2005
Abkürzungsverzeichnis
AG Arbeitsgemeinschaft
AKD Architekturbezogene Kunst und Denkmalspflege
APO Abteilungsparteiorganisation (der SED)
BBG Bäuerliche Berufsgenossenschaft
BL Bezirksleitung
BfaK Büro für architekturbezogene Kunst
DSF Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft
EOS Erweiterte Oberschule
Fa. Firma
FDJ Freie Deutsche Jugend
GHG Großhandelsgesellschaft
KMU Karl-Marx-Universität (Leipzig)
LPG Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft
MfK Ministerium für Kultur
POS Polytechnische Oberschule
SED Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
TM Tausend Mark
WK Wohnkomplex
VBK Verband Bildender Künstler der DDR
VEB Volkseigener Betrieb
VOB Vereinigung Organisationseigener Betrieb
VTK Verkehrs- und Tiefbaukomplex (Dresden)
ZK Zentralkomitee
[01] Beschluss des Rates des Bezirkes Leipzig Nr. 10/83 "Konzeption zur Entwicklung und Leitung der architekturbezogenen Kunst im Bezirk Leipzig", Sächsisches Staatsarchiv Leipzig (StAL), Bezirkstag und Rat des Bezirkes Leipzig (Bt/RdB) Nr. 437.
[02] Anweisung über die Verbindlichkeit des Rahmenstatuts des Büros für architekturbezogene Kunst vom 30. Juni 1981, Anlage: Rahmenstatut der Büros für architekturbezogene Kunst, ebenda, Nr. 21514; Verfügungen und Mitteilungen des Ministeriums für Kultur, Nr. 4, 18. Dezember 1981, S. 29-31, in: ebenda Nr. 22525.
[03] Statut des Büros für architekturbezogene Kunst, Anlage 2 (Entwurf), ebenda, Nr. 21517.
[04] Beschluss des Rates der Stadt Leipzig Nr. 67-9/70 vom 5.8.1970.
[05] Teufel war seit August 1970 Mitglied im Bund der Architekten der DDR, Bezirksgruppe Leipzig und ab 1971 Stellvertreter des Chefarchitekten der Stadt Leipzig für die Belange der baugebundenen, architektonischen bildenden Kunst. StAL, Bund der Architekten der DDR, Bezirksgruppe Leipzig.
[06] Gesetzblatt der DDR, II Nr. 3, 20. Januar 1972.
[07] Christian Kurzweg, Parteiherrschaft und Staatsapparat: Der Bezirk Leipzig 1945/52–1990, in: Ingrid Grohmann, Jens Metzdorf und Birgit Richter (Hg.) Bewegte sächsische Region. Vom Leipziger Kreis zum Regierungsbezirk Leipzig 1547–2000 (= Veröffentlichungen der Sächsischen Archivverwaltung, Reihe C: Ausstellungskataloge, Bd. 1, hg. v. Sächsischen Staatsministerium des Innern), Leipzig 2001, S. 116 f., 137.
[08] Peter Guth, Wunschbilder und Wirklichkeit – Ein Versuch über architekturbezogene Kunst in Leipzig, in: Architekturbezogene Kunst. Bezirk Leipzig 1945 – 1990, hrsg. v. Büro für architekturbezogene Kunst und Denkmalpflege Bezirk Leipzig, [Leipzig 1990], S. 15 f.
[09] Gesetzblatt der DDR, Teil II, Nr. 3, 20. 1. 1972.
[10] StAL, Bt/RdB, Nr. 5608 (Anlagen 1 – 4)
[11] Vgl. Aktennotiz der Abteilung Kultur beim Rat des Bezirkes Leipzig vom 20. November 1974. Ebd.
[12] Vereinbarung über das Zusammenwirken der staatlichen Organe des Bauwesens und der Kultur bei der städtebaulich-architektonischen und bildkünstlerischen Gestaltung der Städte im Zusammenhang mit dem komplexen Wohnungsbau, 24. Januar 1977, ebenda, Nr. 22525.
[13] Beschluss des Rates des Bezirkes, Nr. 83/77, ebenda, Nr. 6258.
[14] Ebenda, Nr. 21515.
[15] Ebenda
[16] Ebenda, Nr. 21514, 21516.
[17] Das BfaK des Rates der Stadt war nach dem Auszug aus dem Grassimuseum auch noch übergangsweise im Neuen Rathaus untergebracht worden.
[18] Berufungsschreiben für Wilfrid Lenz durch den Leiter der Abteilung Kultur beim Rat des Bezirkes, Geldner vom 3. Januar 1983, StAL, Bt/RdB, Nr. 30533.
[19] Zur Bildung der Beiräte mit Beschluss des Rates des Bezirkes Leipzig Nr. 10/83 vom 28. November 1983 vgl. ebenda, Nr. 30533.
[20] Vgl. Struktur- und Stellenplan, ebenda, Nr. 21515.
[21] Einladung des Zentralvorstands des VBK-DDR vom 27. Januar 1987 zur Beratungssitzung am 19. Februar 1987, Verband Bildender Künstler der DDR, Bezirksvorstand Leipzig, StAL, Nr. 205.
[22] Der Sekretär der Bezirksleitung Suhl der SED, Günter Nöschel, an den Leiter der Abteilung Kultur der Bezirksleitung Leipzig der SED, Arnulf Eichhorn, 3. April 1987, Anlage: Abschrift des Abschiedsbriefs und der Begründung, StAL, Bezirksleitung Leipzig der SED, Nr. 1121.
[23] Berufungsschreiben für Dr. Wolfgang Hocquel durch den Leiter der Abteilung Kultur beim Rat des Bezirkes, Geldner vom 31. August 1989, StAL, Bt/RdB, Nr. 30533.
[24] Direktor des BfaK-B und Bezirksdenkmalpfleger, Dr. Wolfgang Hocquél, an den Amt. Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Hädrich, 21. November 1989, StAL, BfaKLpz, Nr. 260.
[25] Abwicklung des BfaK, ebenda, Nr. 453.
[26] Andreas-Peter Welzel, Verwaltung und Management: Der Regierungsbezirk Leipzig 1990–2000, in: Grohmann/Metzdorf/Richter (Hg.), Bewegte sächsische Region, S. 154, 164, 173 f.
[27] Gbl. DDR I Nr. 10 vom 31. Januar 1976.
[28] Siehe oben, Behördengeschichte.
[29] Vernichtungsprotokoll, [Mai] 1990, StAL, BfaKLpz, Nr. 480. Unterzeichnet ist das Protokoll vom Leiter Ökonomie, seinem Stellvertreter und zwei Mitarbeitern.
[30] Ebenda, Nr. 453.
[31] Ebenda, Nr. 215.
[32] StAL, Bt/RdB Nr. 5608, 6258, 21514, 21515, 21516, 21517, 22525.
[33] StAL, Verband Bildender Künstler der DDR, Bezirksvorstand Leipzig, Nr. 205.
[34] Stadtarchiv Leipzig, Stadtverordnetenversammlung und Rat der Stadt Leipzig (2), Nr. 1000.
Leitung.- Planung.- Personal.- Finanzen.- Beratungen.- Durchführung von künstlerischen Vorhaben im Bezirk Leipzig.
Auf Grund des Beschlusses des Rates des Bezirkes Leipzig vom 28. Januar 1983 wurde das Büro für architekturbezogene Kunst Leipzig rückwirkend zum 1. Januar 1983 als nachgeordnete Einrichtung des Rates des Bezirkes gegründet. Das Büro unterstand der Abteilung Kultur beim Rat des Bezirkes. Es hatte die Aufgabe, Konzeptionen zur künstlerischen Ausgestaltung von Städten und Gemeinden im Bezirk Leipzig, insbesondere von Neubaugebieten, sowie zur künstlerischen Gestaltung einzelner Objekte zu erarbeiten. Ab September 1989 wurde dem Büro auch der Denkmalschutz im Bezirk Leipzig übertragen. Im Zusammenhang mit der Auflösung des Rates des Bezirkes Leipzig im Mai 1990 beendete auch das Büro seine Tätigkeit.
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