Beständeübersicht
Bestand
20250 Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Leipzig
Datierung | 1891 - 1991 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 221,74 |
Bestand enthält auch 1265 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular
Zur Geschichte des Registraturbildners
Analog dem neuen Staatsaufbau der DDR seit Mitte 1952[01] wurden entsprechend des Befehls Nr. 53/52 der Hauptverwaltung DVP vom 23. Juli 1952 anstelle der bisherigen Landesbehörden der Deutschen Volkspolizei (DVP) 14 Bezirksbehörden der Deutschen Volkspolizei (BDVP) sowie deren nachgeordnete Dienststellen gebildet.
Die BDVP Leipzig nahm zum 1. August 1952 ihren Dienst auf. In jedem Kreis gab es ein nachgeordnetes Volkspolizeikreisamt (VPKA). Das Volkspolizeikreisamt Leipzig und die Volkspolizeikreisämter (VPKÄ) Borna, Döbeln, Grimma und Oschatz bestanden bereits. Das VPKA Altenburg wurde vom Land Thüringen, die VPKÄ Delitzsch und Torgau vom Land Sachsen-Anhalt übernommen. Neu gebildet wurden die VPKÄ Eilenburg, Geithain, Schmölln und Wurzen.[02]
Die BDVP Leipzig unterstand dem Minister des Innern (MdI) der DDR, dessen Amtsbezeichnung nach 1963 gleichzeitig auch "Chef der Deutschen Volkspolizei" lautete.
Als erster Leiter wurde VP-Inspekteur Hugo Winkelmann eingesetzt.[03] Die vom MdI berufenen Chefs der BDVP Leipzig waren:
Die BDVP Leipzig gliederte sich nach Stabs- und Fachabteilungen wie folgt: Chef der BDVP und mehrere Stellvertreter (Operativ/Stab, Politische Arbeit, Stabschef, Feuerwehr/Strafvollzug und Versorgungsdienste), Sekretariat, Kader, Schulung/Ausbildung, Finanzen, Intendantur, Technische Dienste, Gesundheitswesen, Schutzpolizei (später mit Betriebsschutz und Erlaubniswesen), Kriminalpolizei, Pass- und Meldewesen, Verkehrspolizei, Strafvollzug und Feuerwehr. Außerdem waren dem Chef der BDVP die VP-Bereitschaften und die Kampfgruppen unterstellt. Im Zeitraum von 1952 bis 1990 gab es häufig Strukturveränderungen, insbesondere Umbildungen und Umbenennungen von Abteilungen und untergeordneten Referaten/Dezernaten.[04]
Zu den wichtigsten Bereichen der BDVP Leipzig und deren Aufgaben gehörten:
Schutzpolizei: Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit sowie Betriebsschutz und Erlaubniswesen (Genehmigungen und Kontrollen u. a. für die Berufsausübung der Fotografen, den Waffenbesitz und die Durchführung von Veranstaltungen, insbesondere der Kirchen und Religionsgemeinschaften),
Kriminalpolizei: Vorbeugung und Aufklärung von Straftaten, Kontrolle von Rückkehrern und Zuziehenden sowie Haftentlassenen,
Feuerwehr: vorbeugender Brandschutz und Anleitung der örtlichen und betrieblichen Brandschutzorgane einschließlich Feuerwehren,
Pass- und Meldewesen: Meldeangelegenheiten, Ausstellung von Personalausweisen und Reisepässen sowie Bearbeitung von Anträge auf Reisen ins Ausland,
Strafvollzug: Unterbringung der zu Freiheitsstrafen Verurteilten, Arbeitseinsatz der Inhaftierten,
Verkehrspolizei: Überwachung des fließenden und ruhenden Straßenverkehrs, Verkehrserziehung sowie Bearbeitung von Verkehrsunfällen,
Transportpolizei: Ordnung und Sicherheit des Schienenverkehrs,
Wasserschutzpolizei: Ordnung und Sicherheit des Wasserverkehrs und
VP-Bereitschaften: Beseitigung von Störungen der öffentlichen Ordnung und Sicherheit sowie Verstärkungen des operativen Dienstes.
Die BDVP leitete und kontrollierte die nachgeordneten Dienststellen. Neben den o. g. genannten VPKÄ gehörten dazu:
- das Betriebsschutzamt (BSA) Böhlen,
- das BSA Espenhain (ab 1. August 1963 dem VPKA Borna unterstellt),
- das VP-Amt der Deutschen Wertpapierdruckerei (zum 31. März 1956 in ein VP-Revier umgewandelt und dem VPKA Leipzig unterstellt),
- das Haftkrankenhaus Klein-Meusdorf (1966 zur StVA Leipzig),
- das Jugendhaus Torgau (1963 zur StVA Torgau),
- das Haftarbeitslager (HAL) Röcknitz (Schließung am 12. Dezember 1960),
- das HAL Schkeuditz (Schließung am 30. Dezember 1960),
- das HAL Deutzen,[05]
- die StVA Altenburg, später Haftarbeitslager (HAL), ab 1963 Arbeitserziehungskommando, (1966 der StVA Leipzig unterstellt),
- die Untersuchungshaftanstalt Leipzig (ab 1. Juni 1961 zur StVA Leipzig),
- die StVA/StVE Leipzig mit Standortkommandos Rackwitz und Regis-Breitingen,
- die StVA/StVE Torgau,
- die StVA/StVE Waldheim,
- das Arbeitserziehungskommando Regis-Breitingen (ab 15. Januar 1964, davor Standortkommando Regis-Breitingen, 1966 der StVA Leipzig unterstellt),
- die VP-Bereitschaft Markkleeberg (vom 1. August 1953 bis 1. August 1957),
- die VP-Schule Leipzig, Sitz Dommitzsch (von 1955 bis September 1959 VP-Bereitschaft, danach bis 1984 wieder VP-Schule für die Bezirke Cottbus, Halle und Leipzig),
- die 5. VP-Bereitschaft (ab 1. August 1962),
- die 21. VP-Bereitschaft (ab. 1. Januar 1963),
- das VPA Leipzig (ab 1. August 1966) und
- das TPA Leipzig (ab 1. Juli 1970).[06]
1990 wurden die polizeilichen Aufgaben zunächst von der Bezirkspolizeibehörde Leipzig wahrgenommen. Mit dem Sächsischen Polizeigesetz vom 30. Juli 1991 wurde die Landespolizeidirektion Leipzig gebildet.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Unterlagen wurden nach 1990 in mehreren Etappen übernommen.[07] Die Bestände 24, BDVP Leipzig von 1952-1960 und 24.1, BDVP Leipzig von 1961-1975, wurden vom Bundesminister des Innern, Außenstelle Berlin, die Sicherungsfilme dieser Akten sowie die Ersatzfilme der Personalakten vom Bundesarchiv, Abteilung DDR, die übrigen Archivalien vom Polizeipräsidium Leipzig bzw. dessen Nachfolgern, von Justizvollzugsanstalten und von kommunalen Archiven und Behörden übergeben.
Vom November 2008 bis Mitte 2014 und 2021 erfolgte die Bearbeitung der Unterlagen. Es sind Akten, Fotos, Ersatzfilme, Druckschriften, Karten und Pläne, AV-Medien und auch Gegenständliches (u. a. Medaillen, Abzeichen, Wimpel, Fahnen) überliefert. Alle Verzeichnungseinheiten wurden im Programm AUGIAS erfasst. Dabei wurden die Erschließungsmasken für Sachakten, Fotos, Druckschriften, Karten und Pläne, personenbezogene Unterlagen sowie AV-Medien genutzt.
Die Sammlung der BDVP Leipzig mit einem Umfang von ca. 20 lfm wurde im Juni 2013 von der Polizeidirektion Westsachsen übernommen. Es handelt sich größtenteils um Fotos und persönliche Dokumente von VP-Angehörigen. Darunter sind auch Unterlagen des Vorgängers Polizeipräsidium Leipzig sowie von nachgeordneten Dienststellen aus der Zeit von 1913 bis 1991. Außerdem wurden 14 Ersatzfilme von Personalakten (Beispielarchivierung der Überlieferung von 1945 bis 1968) sowie 139 Tonbänder (Digitalisate) erschlossen.
Überlieferungsschwerpunkte
Die überlieferten Unterlagen dokumentieren die Organisation und die Aufgabenerledigung der Volkspolizei in der DDR und im Bezirk Leipzig. Akten der Leitung der BDVP Leipzig sind relativ umfangreich überliefert. Vorhanden sind Unterlagen zur Anleitung durch das übergeordnete Ministerium des Innern, von Dienstberatungen und zur Bearbeitung von Eingaben. Viele Bürger, die an Protestaktionen wie dem Pilgermarsch oder am Straßenmusikfestival teilnahmen und deshalb Ordnungsstrafen erhielten oder denen der Personalausweis entzogen wurde, wehrten sich mit Eingaben gegen diese Maßnahmen.
Von der Kriminalpolizei sind Akten der Abteilungsleitung, der Bereiche Trassologie, Fahndung und der Arbeitsgruppe Ausländer überliefert. Bei weit mehr als der Hälfte der Archivalien handelt es um Ermittlungsunterlagen der Kriminalpolizei. Einige Fälle wurden bereits in der Literatur verarbeitet.[08] Unterlagen zu schweren Straftaten der Bereiche Wirtschaftskriminalität und staatsgefährdende Delikte sind kaum, des Dezernates I ( v. a. Aufklärung gegen den Staat gerichteter Straftaten) überhaupt nicht vorhanden. Unterlagen dieses Dezernates, vor allem politische Verbrechen, befinden sich - sofern überliefert - im Archiv des Bundesbeauftragten für die Unterlagen der Staatssicherheit (BStU), Außenstelle Leipzig.
Von der Schutzpolizei sind u. a. die Akten über Kontrollen von Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie von Veranstaltungen überliefert. In diesem Bereich wurden auch die Akten der wenigen in der DDR bestehenden Vereine und Vereinigungen geführt.
Die Politabteilung war für die politisch-ideologische Arbeit in allen Bereichen zuständig. Über die Berichterstattung zur aktuellen politischen Situation in den nachgeordneten Dienststellen sind auch Tonbänder aus den 1980er Jahren vorhanden.
Überliefert sind die Rapporte und Lageberichte von 1952 bis 1990 beim Stabschef der BDVP Leipzig. In diesen Unterlagen wurden alle polizeilichen Meldungen zu Straftaten, schweren Unfälle und Havarien, Waffen- und Munitionsfunden, Fahndungen, Veranstaltungen, Massenerkrankungen, zur Versorgungslage und zur Wettersituation aufgenommen. Anfangs sind die Informationen ausführlich, ab Mitte der 1970er Jahre wurden die Meldungen jedoch verdichtet. Zudem sind Unterlagen des Arbeitsstabes zur Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit und des Amtes für Nationale Verteidigung im Bezirk Leipzig aus dem 1. Halbjahr 1990 überliefert.
Ab 1973 wurde ein Zentralspeicher mit Informationen, Berichten, Analysen und Statistiken aus den verschiedenen Abteilungen und Referaten der BDVP angelegt. Das Dokumentensystem wurde u. a. nach Speichernummern geordnet und ist über eine Lochkartensuch- und Ordnungskartei benutzbar. Außerdem erfolgte durch die Bearbeiterin eine umfangreiche erweiterte Erschließung.
In den "Sammlungen und Chroniken" der BDVP sind Unterlagen über die "Friedliche Revolution" wie Diensttagebücher und Lageberichte mit Informationen sowie Handzettel, Zeitungen und andere Druckschriften von Parteien und Organisationen von 1989 bis 1990 überliefert. Die Sammlungen enthalten auch zahlreiche Amtsdrucksachen und Publikationen, die vom Ministerium des Innern der DDR, seinen einzelnen Hauptabteilungen, Abteilungen und Verwaltungen sowie anderen Einrichtungen herausgegeben wurden. Der überwiegende Teil der ca. 40.000 Fotografien (1927-1991) spiegelt die Arbeit der Volkspolizei wider. Überliefert sind Porträts von VP-Angehörigen, SED-Funktionären und Personen der Zeitgeschichte sowie Beratungen, Einsätze und Kontrollen, u. a. auch zu Großveranstaltungen wie den Turn- und Sportfesten in Leipzig. Fotos über den Einsatz von Polizisten während der Nachkriegszeit dokumentieren u. a. auch das zerstörte Leipzig. Außerdem sind einige Luftbilder von der Stadt Leipzig von 1927 und 1928 überliefert.
Verweise auf andere Bestände
20031 Polizeipräsidium Leipzig (bis 1952)
22073 Polizeipräsidium Leipzig (ab 1990)
22229 Volkspolizeikreisamt Altenburg
22230 Volkspolizeikreisamt Borna mit Untersuchungshaftanstalt
22231 Volkspolizeikreisamt Delitzsch
22232 Volkspolizeikreisamt Döbeln
22233 Volkspolizeikreisamt Eilenburg
22234 Volkspolizeikreisamt Geithain
22235 Volkspolizeikreisamt Grimma
22236 Volkspolizeikreisamt Leipzig
22237 Volkspolizeiamt Leipzig
22238 Volkspolizeikreisamt Oschatz mit Polizeigefängnis/Untersuchungshaftanstalt
22239 Volkspolizeikreisamt Schmölln
22240 Volkspolizeikreisamt Torgau
22241 Volkspolizeikreisamt Wurzen mit Untersuchungshaftanstalt
22242 Transportpolizeiamt Leipzig
22243 Betriebsschutzamt Böhlen
22244 Betriebsschutzamt Espenhain
22245 5. VP-Bereitschaft Leipzig
22246 21. VP-Bereitschaft Leipzig
22247 VP-Schule Leipzig, Sitz Dommitzsch
22248 Strafvollzugseinrichtung Regis mit Strafvollzugsanstalt Altenburg
22249 Strafvollzugseinrichtung Leipzig mit Haftkrankenhaus
22250 Strafvollzugseinrichtung Torgau
22251 Strafvollzugseinrichtung Waldheim
21123 SED-Bezirksleitung Leipzig
Hinweise für die Benutzung
Bei der Bestellung von Archivgut müssen in jedem Fall die Bestandssignatur 20250 und die Aktenbestellnummer sowie, falls vorhanden, die Filmnummer angegeben werden.
Der Bestand enthält sowohl Unterlagen, die nach § 9 Abs. 2 des Sächsischen Archivgesetzes erst sechzig Jahre nach der Entstehung, als auch Unterlagen, die nach § 10 Abs. 1 Satz 3 des Sächsischen Archivgesetzes erst zehn Jahre nach dem Tod bzw. einhundert Jahre nach der Geburt der betroffenen Person benutzt werden dürfen. Die Vorlage dieser Archivalien ist nur nach gesonderter Prüfung im Wege des Antragsverfahrens zur Schutzfristenverkürzung möglich.
Aus Datenschutzgründen werden Verzeichnungsangaben, die einer Schutzfrist unterliegen, in der online-Fassung des Findbuchs nicht angezeigt. Wir empfehlen eine Nachfrage beim verwahrenden Archiv.
Quellen und Literatur
Behördengeschichtliche Einleitung zum Findbuch des Bestandes Nr. 24 des Ministeriums des Innern - Bezirksbehörde Deutsche Volkspolizei - 1952 bis 1960 vom 19.01.1983 (Bestandsakte)
Behördengeschichtliche Einleitung zum Findbuch des Bestandes Nr. 24.1 des Ministeriums des Innern - Bezirksbehörde Deutsche Volkspolizei - 1961 bis 1975 vom 08.09.1988 (Bestandsakte)
Findbucheinleitung zum Bestand 20231 Polizeipräsidium Leipzig
GBl der DDR, 1952, Nr. 99
GBl der DDR, 1952, Nr. 101
Geschichte der Deutschen Volkspolizei, Band 1 1945-1961. Hrsg. Ministerium des Innern, VEB Verlag der Wissenschaften Berlin, 1987.
Geschichte der Deutschen Volkspolizei, Band 2 1961-1985. Hrsg. Ministerium des Innern, VEB Verlag der Wissenschaften Berlin, 1987.
http://de.wikipedia.org/wiki/Volkspolizei-Bereitschaften vom 30.10.2014.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kampfgruppen_der_Arbeiterklasse vom 30.10.2014
Kotte, Henner: Schüsse im finsteren Winkel und sechs weitere Verbrechen. Verlag Bild und Heimat Reichenbach 2003.
Mittmann, W. und Klausmann, C: Die geheime K I der DDR. Fälle. Fakten. Fahnder. Leipzig 2006.
Müller, Sebastian: Polizeiarbeit zwischen Schutz und Kontrolle. Erschließung von Schriftgut der Deutschen Volkspolizei im Staatsarchiv Meinigen, in: Mitteilungsblatt "Archive in Thüringen" 2021, S. 26 ff.
Schulze, Dieter: Das große Buch der Deutschen Volkspolizei. Geschichte-Aufgaben-Uniformen, Verlag Das Neue Berlin, Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 2006.
Marion Fechner
Juni 2022
Abkürzungsverzeichnis
[01] "Ordnung für den Aufbau und die Arbeitsweise der staatlichen Organe der Bezirke" vom 24. Juli 1952, in: GBl der DDR, 1952, Nr. 101, S. 621ff.
[02] Behördengeschichtliche Einleitung zum Findbuch des Bestandes Nr. 24 des Ministeriums des Innern - Bezirksbehörde Deutsche Volkspolizei - 1952 bis 1960 vom 19.01.1983, vgl. Bestandsakte.
[03] StA-L, 20250 BDVP Leipzig, Nr. 699, S. 1
[04] Ausführlich werden die Strukturveränderungen in den behördengeschichtlichen Einleitungen zu den Beständen 24 und 24.1 sowie in den Chroniken der BDVP Leipzig von 1960 bis 1990 (im Bestand überliefert) beschrieben.
[05] Von diesem Haftarbeitslager sind keine Unterlagen überliefert.
[06] Bis auf einzelne Ausnahmen bilden die nachgeordneten Dienststellen eigene Bestände. Eine Akte und einzelne Fotos der VP-Bereitschaft Markkleeberg wurden dem Bestand 20250 BDVP Leipzig zugeordnet. Da das Betriebsschutzamt der Deutschen Wertpapierdruckerei Leipzig in das VPKA Leipzig eingegliedert wurde, befindet sich die einzige überlieferte Akte im Bestand 22236 VPKA Leipzig.
[07] Es wurden insgesamt ca. 30 Übernahmen festgestellt.
[08] Beispiele: Mittmann, W. und Klausmann, C: Die geheime KI der DDR. Fälle. Fakten. Fahnder. Leipzig 2006. Kotte, Henner: Schüsse im finsteren Winkel und sechs weitere Verbrechen. Verlag Bild und Heimat Reichenbach 2003.
Analog dem neuen Staatsaufbau der DDR seit Mitte 1952[01] wurden entsprechend des Befehls Nr. 53/52 der Hauptverwaltung DVP vom 23. Juli 1952 anstelle der bisherigen Landesbehörden der Deutschen Volkspolizei (DVP) 14 Bezirksbehörden der Deutschen Volkspolizei (BDVP) sowie deren nachgeordnete Dienststellen gebildet.
Die BDVP Leipzig nahm zum 1. August 1952 ihren Dienst auf. In jedem Kreis gab es ein nachgeordnetes Volkspolizeikreisamt (VPKA). Das Volkspolizeikreisamt Leipzig und die Volkspolizeikreisämter (VPKÄ) Borna, Döbeln, Grimma und Oschatz bestanden bereits. Das VPKA Altenburg wurde vom Land Thüringen, die VPKÄ Delitzsch und Torgau vom Land Sachsen-Anhalt übernommen. Neu gebildet wurden die VPKÄ Eilenburg, Geithain, Schmölln und Wurzen.[02]
Die BDVP Leipzig unterstand dem Minister des Innern (MdI) der DDR, dessen Amtsbezeichnung nach 1963 gleichzeitig auch "Chef der Deutschen Volkspolizei" lautete.
Als erster Leiter wurde VP-Inspekteur Hugo Winkelmann eingesetzt.[03] Die vom MdI berufenen Chefs der BDVP Leipzig waren:
Die BDVP Leipzig gliederte sich nach Stabs- und Fachabteilungen wie folgt: Chef der BDVP und mehrere Stellvertreter (Operativ/Stab, Politische Arbeit, Stabschef, Feuerwehr/Strafvollzug und Versorgungsdienste), Sekretariat, Kader, Schulung/Ausbildung, Finanzen, Intendantur, Technische Dienste, Gesundheitswesen, Schutzpolizei (später mit Betriebsschutz und Erlaubniswesen), Kriminalpolizei, Pass- und Meldewesen, Verkehrspolizei, Strafvollzug und Feuerwehr. Außerdem waren dem Chef der BDVP die VP-Bereitschaften und die Kampfgruppen unterstellt. Im Zeitraum von 1952 bis 1990 gab es häufig Strukturveränderungen, insbesondere Umbildungen und Umbenennungen von Abteilungen und untergeordneten Referaten/Dezernaten.[04]
Zu den wichtigsten Bereichen der BDVP Leipzig und deren Aufgaben gehörten:
Schutzpolizei: Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit sowie Betriebsschutz und Erlaubniswesen (Genehmigungen und Kontrollen u. a. für die Berufsausübung der Fotografen, den Waffenbesitz und die Durchführung von Veranstaltungen, insbesondere der Kirchen und Religionsgemeinschaften),
Kriminalpolizei: Vorbeugung und Aufklärung von Straftaten, Kontrolle von Rückkehrern und Zuziehenden sowie Haftentlassenen,
Feuerwehr: vorbeugender Brandschutz und Anleitung der örtlichen und betrieblichen Brandschutzorgane einschließlich Feuerwehren,
Pass- und Meldewesen: Meldeangelegenheiten, Ausstellung von Personalausweisen und Reisepässen sowie Bearbeitung von Anträge auf Reisen ins Ausland,
Strafvollzug: Unterbringung der zu Freiheitsstrafen Verurteilten, Arbeitseinsatz der Inhaftierten,
Verkehrspolizei: Überwachung des fließenden und ruhenden Straßenverkehrs, Verkehrserziehung sowie Bearbeitung von Verkehrsunfällen,
Transportpolizei: Ordnung und Sicherheit des Schienenverkehrs,
Wasserschutzpolizei: Ordnung und Sicherheit des Wasserverkehrs und
VP-Bereitschaften: Beseitigung von Störungen der öffentlichen Ordnung und Sicherheit sowie Verstärkungen des operativen Dienstes.
Die BDVP leitete und kontrollierte die nachgeordneten Dienststellen. Neben den o. g. genannten VPKÄ gehörten dazu:
- das Betriebsschutzamt (BSA) Böhlen,
- das BSA Espenhain (ab 1. August 1963 dem VPKA Borna unterstellt),
- das VP-Amt der Deutschen Wertpapierdruckerei (zum 31. März 1956 in ein VP-Revier umgewandelt und dem VPKA Leipzig unterstellt),
- das Haftkrankenhaus Klein-Meusdorf (1966 zur StVA Leipzig),
- das Jugendhaus Torgau (1963 zur StVA Torgau),
- das Haftarbeitslager (HAL) Röcknitz (Schließung am 12. Dezember 1960),
- das HAL Schkeuditz (Schließung am 30. Dezember 1960),
- das HAL Deutzen,[05]
- die StVA Altenburg, später Haftarbeitslager (HAL), ab 1963 Arbeitserziehungskommando, (1966 der StVA Leipzig unterstellt),
- die Untersuchungshaftanstalt Leipzig (ab 1. Juni 1961 zur StVA Leipzig),
- die StVA/StVE Leipzig mit Standortkommandos Rackwitz und Regis-Breitingen,
- die StVA/StVE Torgau,
- die StVA/StVE Waldheim,
- das Arbeitserziehungskommando Regis-Breitingen (ab 15. Januar 1964, davor Standortkommando Regis-Breitingen, 1966 der StVA Leipzig unterstellt),
- die VP-Bereitschaft Markkleeberg (vom 1. August 1953 bis 1. August 1957),
- die VP-Schule Leipzig, Sitz Dommitzsch (von 1955 bis September 1959 VP-Bereitschaft, danach bis 1984 wieder VP-Schule für die Bezirke Cottbus, Halle und Leipzig),
- die 5. VP-Bereitschaft (ab 1. August 1962),
- die 21. VP-Bereitschaft (ab. 1. Januar 1963),
- das VPA Leipzig (ab 1. August 1966) und
- das TPA Leipzig (ab 1. Juli 1970).[06]
1990 wurden die polizeilichen Aufgaben zunächst von der Bezirkspolizeibehörde Leipzig wahrgenommen. Mit dem Sächsischen Polizeigesetz vom 30. Juli 1991 wurde die Landespolizeidirektion Leipzig gebildet.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Unterlagen wurden nach 1990 in mehreren Etappen übernommen.[07] Die Bestände 24, BDVP Leipzig von 1952-1960 und 24.1, BDVP Leipzig von 1961-1975, wurden vom Bundesminister des Innern, Außenstelle Berlin, die Sicherungsfilme dieser Akten sowie die Ersatzfilme der Personalakten vom Bundesarchiv, Abteilung DDR, die übrigen Archivalien vom Polizeipräsidium Leipzig bzw. dessen Nachfolgern, von Justizvollzugsanstalten und von kommunalen Archiven und Behörden übergeben.
Vom November 2008 bis Mitte 2014 und 2021 erfolgte die Bearbeitung der Unterlagen. Es sind Akten, Fotos, Ersatzfilme, Druckschriften, Karten und Pläne, AV-Medien und auch Gegenständliches (u. a. Medaillen, Abzeichen, Wimpel, Fahnen) überliefert. Alle Verzeichnungseinheiten wurden im Programm AUGIAS erfasst. Dabei wurden die Erschließungsmasken für Sachakten, Fotos, Druckschriften, Karten und Pläne, personenbezogene Unterlagen sowie AV-Medien genutzt.
Die Sammlung der BDVP Leipzig mit einem Umfang von ca. 20 lfm wurde im Juni 2013 von der Polizeidirektion Westsachsen übernommen. Es handelt sich größtenteils um Fotos und persönliche Dokumente von VP-Angehörigen. Darunter sind auch Unterlagen des Vorgängers Polizeipräsidium Leipzig sowie von nachgeordneten Dienststellen aus der Zeit von 1913 bis 1991. Außerdem wurden 14 Ersatzfilme von Personalakten (Beispielarchivierung der Überlieferung von 1945 bis 1968) sowie 139 Tonbänder (Digitalisate) erschlossen.
Überlieferungsschwerpunkte
Die überlieferten Unterlagen dokumentieren die Organisation und die Aufgabenerledigung der Volkspolizei in der DDR und im Bezirk Leipzig. Akten der Leitung der BDVP Leipzig sind relativ umfangreich überliefert. Vorhanden sind Unterlagen zur Anleitung durch das übergeordnete Ministerium des Innern, von Dienstberatungen und zur Bearbeitung von Eingaben. Viele Bürger, die an Protestaktionen wie dem Pilgermarsch oder am Straßenmusikfestival teilnahmen und deshalb Ordnungsstrafen erhielten oder denen der Personalausweis entzogen wurde, wehrten sich mit Eingaben gegen diese Maßnahmen.
Von der Kriminalpolizei sind Akten der Abteilungsleitung, der Bereiche Trassologie, Fahndung und der Arbeitsgruppe Ausländer überliefert. Bei weit mehr als der Hälfte der Archivalien handelt es um Ermittlungsunterlagen der Kriminalpolizei. Einige Fälle wurden bereits in der Literatur verarbeitet.[08] Unterlagen zu schweren Straftaten der Bereiche Wirtschaftskriminalität und staatsgefährdende Delikte sind kaum, des Dezernates I ( v. a. Aufklärung gegen den Staat gerichteter Straftaten) überhaupt nicht vorhanden. Unterlagen dieses Dezernates, vor allem politische Verbrechen, befinden sich - sofern überliefert - im Archiv des Bundesbeauftragten für die Unterlagen der Staatssicherheit (BStU), Außenstelle Leipzig.
Von der Schutzpolizei sind u. a. die Akten über Kontrollen von Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie von Veranstaltungen überliefert. In diesem Bereich wurden auch die Akten der wenigen in der DDR bestehenden Vereine und Vereinigungen geführt.
Die Politabteilung war für die politisch-ideologische Arbeit in allen Bereichen zuständig. Über die Berichterstattung zur aktuellen politischen Situation in den nachgeordneten Dienststellen sind auch Tonbänder aus den 1980er Jahren vorhanden.
Überliefert sind die Rapporte und Lageberichte von 1952 bis 1990 beim Stabschef der BDVP Leipzig. In diesen Unterlagen wurden alle polizeilichen Meldungen zu Straftaten, schweren Unfälle und Havarien, Waffen- und Munitionsfunden, Fahndungen, Veranstaltungen, Massenerkrankungen, zur Versorgungslage und zur Wettersituation aufgenommen. Anfangs sind die Informationen ausführlich, ab Mitte der 1970er Jahre wurden die Meldungen jedoch verdichtet. Zudem sind Unterlagen des Arbeitsstabes zur Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit und des Amtes für Nationale Verteidigung im Bezirk Leipzig aus dem 1. Halbjahr 1990 überliefert.
Ab 1973 wurde ein Zentralspeicher mit Informationen, Berichten, Analysen und Statistiken aus den verschiedenen Abteilungen und Referaten der BDVP angelegt. Das Dokumentensystem wurde u. a. nach Speichernummern geordnet und ist über eine Lochkartensuch- und Ordnungskartei benutzbar. Außerdem erfolgte durch die Bearbeiterin eine umfangreiche erweiterte Erschließung.
In den "Sammlungen und Chroniken" der BDVP sind Unterlagen über die "Friedliche Revolution" wie Diensttagebücher und Lageberichte mit Informationen sowie Handzettel, Zeitungen und andere Druckschriften von Parteien und Organisationen von 1989 bis 1990 überliefert. Die Sammlungen enthalten auch zahlreiche Amtsdrucksachen und Publikationen, die vom Ministerium des Innern der DDR, seinen einzelnen Hauptabteilungen, Abteilungen und Verwaltungen sowie anderen Einrichtungen herausgegeben wurden. Der überwiegende Teil der ca. 40.000 Fotografien (1927-1991) spiegelt die Arbeit der Volkspolizei wider. Überliefert sind Porträts von VP-Angehörigen, SED-Funktionären und Personen der Zeitgeschichte sowie Beratungen, Einsätze und Kontrollen, u. a. auch zu Großveranstaltungen wie den Turn- und Sportfesten in Leipzig. Fotos über den Einsatz von Polizisten während der Nachkriegszeit dokumentieren u. a. auch das zerstörte Leipzig. Außerdem sind einige Luftbilder von der Stadt Leipzig von 1927 und 1928 überliefert.
Verweise auf andere Bestände
20031 Polizeipräsidium Leipzig (bis 1952)
22073 Polizeipräsidium Leipzig (ab 1990)
22229 Volkspolizeikreisamt Altenburg
22230 Volkspolizeikreisamt Borna mit Untersuchungshaftanstalt
22231 Volkspolizeikreisamt Delitzsch
22232 Volkspolizeikreisamt Döbeln
22233 Volkspolizeikreisamt Eilenburg
22234 Volkspolizeikreisamt Geithain
22235 Volkspolizeikreisamt Grimma
22236 Volkspolizeikreisamt Leipzig
22237 Volkspolizeiamt Leipzig
22238 Volkspolizeikreisamt Oschatz mit Polizeigefängnis/Untersuchungshaftanstalt
22239 Volkspolizeikreisamt Schmölln
22240 Volkspolizeikreisamt Torgau
22241 Volkspolizeikreisamt Wurzen mit Untersuchungshaftanstalt
22242 Transportpolizeiamt Leipzig
22243 Betriebsschutzamt Böhlen
22244 Betriebsschutzamt Espenhain
22245 5. VP-Bereitschaft Leipzig
22246 21. VP-Bereitschaft Leipzig
22247 VP-Schule Leipzig, Sitz Dommitzsch
22248 Strafvollzugseinrichtung Regis mit Strafvollzugsanstalt Altenburg
22249 Strafvollzugseinrichtung Leipzig mit Haftkrankenhaus
22250 Strafvollzugseinrichtung Torgau
22251 Strafvollzugseinrichtung Waldheim
21123 SED-Bezirksleitung Leipzig
Hinweise für die Benutzung
Bei der Bestellung von Archivgut müssen in jedem Fall die Bestandssignatur 20250 und die Aktenbestellnummer sowie, falls vorhanden, die Filmnummer angegeben werden.
Der Bestand enthält sowohl Unterlagen, die nach § 9 Abs. 2 des Sächsischen Archivgesetzes erst sechzig Jahre nach der Entstehung, als auch Unterlagen, die nach § 10 Abs. 1 Satz 3 des Sächsischen Archivgesetzes erst zehn Jahre nach dem Tod bzw. einhundert Jahre nach der Geburt der betroffenen Person benutzt werden dürfen. Die Vorlage dieser Archivalien ist nur nach gesonderter Prüfung im Wege des Antragsverfahrens zur Schutzfristenverkürzung möglich.
Aus Datenschutzgründen werden Verzeichnungsangaben, die einer Schutzfrist unterliegen, in der online-Fassung des Findbuchs nicht angezeigt. Wir empfehlen eine Nachfrage beim verwahrenden Archiv.
Quellen und Literatur
Behördengeschichtliche Einleitung zum Findbuch des Bestandes Nr. 24 des Ministeriums des Innern - Bezirksbehörde Deutsche Volkspolizei - 1952 bis 1960 vom 19.01.1983 (Bestandsakte)
Behördengeschichtliche Einleitung zum Findbuch des Bestandes Nr. 24.1 des Ministeriums des Innern - Bezirksbehörde Deutsche Volkspolizei - 1961 bis 1975 vom 08.09.1988 (Bestandsakte)
Findbucheinleitung zum Bestand 20231 Polizeipräsidium Leipzig
GBl der DDR, 1952, Nr. 99
GBl der DDR, 1952, Nr. 101
Geschichte der Deutschen Volkspolizei, Band 1 1945-1961. Hrsg. Ministerium des Innern, VEB Verlag der Wissenschaften Berlin, 1987.
Geschichte der Deutschen Volkspolizei, Band 2 1961-1985. Hrsg. Ministerium des Innern, VEB Verlag der Wissenschaften Berlin, 1987.
http://de.wikipedia.org/wiki/Volkspolizei-Bereitschaften vom 30.10.2014.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kampfgruppen_der_Arbeiterklasse vom 30.10.2014
Kotte, Henner: Schüsse im finsteren Winkel und sechs weitere Verbrechen. Verlag Bild und Heimat Reichenbach 2003.
Mittmann, W. und Klausmann, C: Die geheime K I der DDR. Fälle. Fakten. Fahnder. Leipzig 2006.
Müller, Sebastian: Polizeiarbeit zwischen Schutz und Kontrolle. Erschließung von Schriftgut der Deutschen Volkspolizei im Staatsarchiv Meinigen, in: Mitteilungsblatt "Archive in Thüringen" 2021, S. 26 ff.
Schulze, Dieter: Das große Buch der Deutschen Volkspolizei. Geschichte-Aufgaben-Uniformen, Verlag Das Neue Berlin, Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 2006.
Marion Fechner
Juni 2022
Abkürzungsverzeichnis
[01] "Ordnung für den Aufbau und die Arbeitsweise der staatlichen Organe der Bezirke" vom 24. Juli 1952, in: GBl der DDR, 1952, Nr. 101, S. 621ff.
[02] Behördengeschichtliche Einleitung zum Findbuch des Bestandes Nr. 24 des Ministeriums des Innern - Bezirksbehörde Deutsche Volkspolizei - 1952 bis 1960 vom 19.01.1983, vgl. Bestandsakte.
[03] StA-L, 20250 BDVP Leipzig, Nr. 699, S. 1
[04] Ausführlich werden die Strukturveränderungen in den behördengeschichtlichen Einleitungen zu den Beständen 24 und 24.1 sowie in den Chroniken der BDVP Leipzig von 1960 bis 1990 (im Bestand überliefert) beschrieben.
[05] Von diesem Haftarbeitslager sind keine Unterlagen überliefert.
[06] Bis auf einzelne Ausnahmen bilden die nachgeordneten Dienststellen eigene Bestände. Eine Akte und einzelne Fotos der VP-Bereitschaft Markkleeberg wurden dem Bestand 20250 BDVP Leipzig zugeordnet. Da das Betriebsschutzamt der Deutschen Wertpapierdruckerei Leipzig in das VPKA Leipzig eingegliedert wurde, befindet sich die einzige überlieferte Akte im Bestand 22236 VPKA Leipzig.
[07] Es wurden insgesamt ca. 30 Übernahmen festgestellt.
[08] Beispiele: Mittmann, W. und Klausmann, C: Die geheime KI der DDR. Fälle. Fakten. Fahnder. Leipzig 2006. Kotte, Henner: Schüsse im finsteren Winkel und sechs weitere Verbrechen. Verlag Bild und Heimat Reichenbach 2003.
Leitung.- Planung.- Berichte und Analysen.- Personal.- Aus- und Weiterbildung.- Finanzen.- Kriminalpolizeiliche Ermittlungen.- Überwachung von Ausländern, Rückkehrern und Zuziehenden.- Rapporte.- Anweisungen.- Statistiken.- Fotos.- Topografische Karten.- Filme.- Gefangene.- Traditionskabinett.- Luftbilder 1927.- Fotosammlung VP-Bereitschaften und VPKA Leipzig.
Nach Auflösung der Landesbehörde der Deutschen Volkspolizei wurde die Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Leipzig (BDVP) zum 1. August 1952 eingerichtet. Der BDVP unterstanden die neu gebildeten Volkspolizeikreisämter (VP-Kreisämter) Eilenburg, Geithain, Schmölln und Wurzen, die VP-Kreisämter Delitzsch und Torgau (von Sachsen-Anhalt übernommen), das VP-Kreisamt Altenburg (von Thüringen übernommen) sowie die bis zu diesem Zeitpunkt der Landesbehörde der Volkspolizei Sachsen unterstellten VP-Kreisämter Leipzig (damals noch einschließlich Leipzig-Land), Borna, Döbeln, Grimma und Oschatz. Die BDVP gliederte sich nach Stabs- und Fachabteilungen mit folgendem Aufbau, die zugleich die Hauptaufgaben widerspiegeln: Chef der BDVP und Stellvertreter, Operativ/Stab, Sekretariat, Personal, Intendantur, Technische Dienste, Gesundheitswesen, Schutzpolizei, Kriminalpolizei, Pass- und Meldewesen, Verkehrspolizei, Betriebsschutz, Strafvollzug und Feuerwehr. 1990 wurden die polizeilichen Aufgaben zunächst von der Bezirkspolizeibehörde Leipzig wahrgenommen. Mit dem Sächsischen Polizeigesetz vom 30. Juli 1991 wurde die Landespolizeidirektion Leipzig gebildet.
- 2014; 2018; 2020; 2022 | Findbuch / Datenbank
- 2023 | Elektronisches Findmittel
- 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5