Beständeübersicht
Bestand
20305 Deutsche Post, Bezirksdirektion Leipzig
Datierung | (1615 -1660, 1810 - 1836) 1837 - 1991 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 45,17 |
Bestand enthält auch 42 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular
Zur Geschichte des Registraturbildners
Nach der Besetzung Leipzigs wurde der bisherige Reichspostdirektions-Präsident Kröll auf Grund seiner NS-Vergangenheit am 24. Mai 1945 seines Amtes enthoben und am 28. Mai 1945 Johannes Bergs, der schon von 1930 bis 1935 Präsident der Oberpostdirektion (OPD) war, als Nachfolger eingesetzt. Auf dessen Initiative erfolgte mit Wirkung vom 19. Juli 1945 die Umbenennung der Reichspostdirektion (RPD) Leipzig in OPD Leipzig.[01] Danach wurden auch die übrigen RPD in der sowjetischen Besatzungszone umbenannt. Die OPD unterstanden der Zentralverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen und nach der Gründung der DDR dem Ministerium für Post- und Fernmeldewesen.
Zu den Aufgaben der OPD Leipzig gehörte die Verwaltung der in ihrem Bezirk arbeitenden Postanstalten und weiteren Ämtern sowie nachgeordneter Dienststellen des Fernmeldewesens, des Postscheck- und Postsparkassendienstes, des Bahnpostwesens einschließlich Kraftpostdienst bis 1953, der Luftpost sowie des Rundfunks und des Funkwesens.
Die Postanstalten der 1934 aufgelösten OPD Halle, die der OPD Leipzig zugeordnet waren, wurden zum 1. Oktober 1945 der wiedererrichteten OPD Halle angegliedert. Entsprechend der Anordnung der SMAD sollte in jedem Land der sowjetischen Besatzungszone jeweils eine OPD eingerichtet werden. Deshalb wurde mit Verfügung der Zentralverwaltung des Post- und Fernmeldewesens vom 10. September 1945 angeordnet, die OPD Leipzig abzuwickeln. Auf Grund der Initiative von Johannes Bergs gelang es, dass die OPD Leipzig in Abwicklung neben der OPD Dresden in Sachsen zunächst erhalten blieb.[02] Gemäß dem Befehl Nr. 10 der SMAD vom 2. Januar 1946 wurde sie zum 1. Februar 1946 wiedererrichtet und war seit diesem Zeitpunkt für Westsachsen zuständig. Die Ämter der ehemaligen OPD Chemnitz wurden der OPD Leipzig, sechs Poststellen im Kreis Altenburg bereits mit Wirkung vom 1. Dezember 1945 der OPD Erfurt zugeordnet.
Die Präsidenten seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges waren:
Kröll bis 24. Mai 1945,
Bergs, Johannes, vom 28. Mai bis 30. September 1945,
Jardin, Woldemar, vom 1. Oktober 1945 bis 31. Januar 1946,
Rothhardt, Gustav, vom 1. Februar 1946 bis 31. August 1948,
Graf, Erwin, vom 1. September 1948 bis 31. Januar 1952,
Laue, Walter, vom 1. Februar bis 15. September 1952 und
Morgenstern, Herbert, vom 16. September 1952 bis 15. Januar 1953.[03]
Zum 1. Januar 1953 erfolgte die Umstrukturierung und Umbenennung der OPD Leipzig in Bezirksdirektion Post- und Fernmeldewesen (BPF) Leipzig. Die BPF Leipzig war ab diesem Zeitpunkt für den Bezirk Leipzig zuständig.
Mit dem Gesetz über das Post- und Fernmeldewesen vom 3. April 1959 und der Einführung der Postordnung am 1. August 1959 hatte die Deutsche Post der DDR auch das alleinige Recht - mit Ausnahme der Nationalen Volksarmee - zur Nachrichtenbeförderung, Nachrichtenübermittlung sowie zum Vertrieb von Presseerzeugnissen (PZV) auf dem Gebiet der DDR. Zu den Aufgaben gehörten weiter der Postscheck-, Postspargiro-, Postsparkassen- und Geldübermittlungsdienst, studiotechnische Produktionen (Rundfunk und Fernsehen), Übertragung und Abstrahlung von Programmen des Rundfunks und des Fernsehens, Aufgaben für Land-, See-, Flug- und Amateurfunkdienste, Funkkontroll-, Mess- und Entstörungsdienste, Einrichtung, Betrieb und Instandhaltung von Anlagen des Post- und Fernmeldeverkehrs, Internationaler Nachrichtenverkehr sowie die Unterhaltung von Lotto-Annahmestellen. Der BPF Leipzig unterstanden die Post- und Fernmeldeämter, das Fernmeldebauamt, die Hauptpostämter (HPÄ) und das Bahnpostamt Leipzig, den HPÄ wiederum die Postämter und Poststellen sowie die Orts-, Fernamts- und Telexvermittlungsstellen. Zum 1. Juli 1964 wurde die BPF Leipzig in Deutsche Post, Bezirksdirektion (BDP) Leipzig umgebildet.[04]
Die von 1954 bis 1956 erbaute Ingenieurschule "Rosa Luxemburg" in Leipzig war direkt dem Ministerium für Post- und Fernmeldewesen der DDR unterstellt.
Nachdem die Fernmeldedienststellen 1952 aus den Postämtern herausgelöst und zu Fernmeldeämtern zusammengeschlossen wurden, entstanden ab 1. Januar 1953 auch neue Hauptpostamtsbereiche, die meist mehrere Kreise des Bezirkes Leipzig umfassten. Das Hauptpostamt (HPA) Borna war beispielsweise zuständig für die Kreise Borna und Geithain. Ab 1. Oktober 1959 wurden dann für jeden Kreis HPÄ und Fernmeldeämter gebildet[05] , die bis 1971 bestanden. Zum 1. Juli 1971 wurden die Post- und Fernmeldeämter der Kreise Delitzsch, Eilenburg und Torgau zum Post- und Fernmeldeamt (PFA) Eilenburg und des Kreises Döbeln zum PFA Döbeln, zum 1. Oktober 1971 die Post- und Fernmeldeämter der Kreise Borna und Geithain zum PFA Borna, der Kreise Altenburg und Schmölln zum PFA Altenburg und der Kreise Grimma, Oschatz und Wurzen zum PFA Grimma zusammengelegt. In der Stadt Leipzig bestanden die HPÄ 1, 3, 5, 18, 22 und 33 sowie des Fernmeldeamt und das Fernmeldebauamt weiter.[06] Außerdem gehörte das Bahnpostamt 32 Leipzig (seit 1. Oktober 1950 mit dem HPA Leipzig C 2 zusammengelegt) und die Betriebsschule zur Bezirksdirektion Leipzig.
Die Leiter der Direktion der BPF Leipzig, ab 1964 BDP Leipzig, waren:
Wille, Karl, vom 16. Januar 1953 bis 14. März 1955,
Winkler, Alfred, vom 15. März bis 31. Oktober 1955,
Kleinau, Karl-Heinz, vom 1. November 1955 bis 14. März 1956,
Wille, Karl, vom 15. März 1956 bis 10. Oktober 1959,
Petzold, Manfred, vom 11. Oktober 1959 bis 31. Dezember 1956,
Arnold, Joachim, vom 1. Januar 1967 bis 31. Dezember 1974,
Kröpsky, Klaus, vom 1. Januar 1975 bis 31. März 1984 und
Stellbogen, Bernd, vom 1. April 1984 bis 3. Oktober 1990.[07]
Ab 3. Oktober 1990 wurden die Aufgaben von der Deutschen Bundespost Telekom, Direktion Leipzig, wahrgenommen.
Bestandsgeschichte -und Bearbeitung
Der zusammengefasste Bestand wurde in mehreren Etappen von der Bezirksdirektion Leipzig der Deutschen Post in den Jahren von 1984 bis 1995 und vom Hauptstaatsarchiv Dresden 2009 an das Staatsarchiv Leipzig übergeben.
Die Bearbeitung der Unterlagen erfolgte im Zeitraum von April 2017 bis September 2018.
Der Bestand enthält Unterlagen folgender Registraturbildner, die den gleichnamigen Klassifikationspunkten zugeordnet wurden:
- Oberpostdirektion Leipzig mit Chemnitz,
- Bezirksdirektion der Deutschen Post Leipzig (einschließlich Bezirksdirektion Post- und Fernmeldewesen),
- Post-Spar- und Darlehnsverein Leipzig,
- Post- und Fernmeldeamt Borna,
- Post- und Fernmeldeamt Döbeln,
- Post- und Fernmeldeamt Eilenburg,
- Post- und Fernmeldeamt Grimma,
- Fernmeldebauamt Leipzig,
- Bahnpostamt Leipzig und
- Hauptpostamt Leipzig 18.
Die Unterlagen weiterer Registraturbildner, wie beispielsweise des Telegrafen- und Fernmeldeamtes Leipzig, wurden auf Grund ihres geringeren Umfanges der OPD Leipzig oder der BDP Leipzig zugeordnet.
Die Verzeichnung erfolgte auf der Grundlage der Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs. Die Klassifikation orientiert sich an den Verwaltungsstrukturen der Oberpostdirektion Leipzig und der Bezirksdirektion Leipzig und insbesondere bei den Sammlungen nach dem Inhalt der Archivalien.
Unterlagen, die vor dem 1. Oktober 1945 entstanden, ausgenommen die Archivalien der Sammlungen, wurden dem Bestand 20182 Oberpostdirektion Leipzig zugeordnet
Überlieferungsschwerpunkte
Es handelt sich um einen zusammengefassten Bestand, der Unterlagen der Oberpostdirektion Leipzig von 1945 bis 1952, der nachfolgenden Bezirksdirektion Leipzig, des Post-Spar- und Darlehnsverein Leipzig sowie der o.g. nachgeordneten Dienststellen (Registraturbildner) enthält.
Bemerkenswert ist die umfangreiche Sammlung des Bestandes. Allein ca. 4500 Fotos dokumentieren anschaulich die Geschichte der Deutschen Post vorwiegend in Mitteldeutschland in einem Zeitraum von mehr 100 Jahren. Daneben gibt es zahlreiche Chroniken, Manuskripte und Zeitungsartikel, Zeichnungen, Karten und Pläne, Druckschriften sowie eine Materialsammlung mit Unterlagen zur Geschichte der Post vor allen in Leipzig, aber auch in den Städten Colditz, Döbeln, Nerchau und Oschatz.
Die umfangreiche Überlieferung der ca. 250 Personalakten setzt ebenfalls Ende des 19. Jahrhunderts ein. Dokumentiert sind alle Laufbahngruppen der Beamten und verschiedene Angestelltenverhältnisse, vom Zusteller und Postschaffner bis zum Präsidenten der Oberpostdirektion.
Relativ umfangreich ist die Überlieferung von Unterlagen des Hauptpostamtes Leipzig N 18. Dokumentiert sind u. a. die Erweiterung des Postbahnhofs in den 30er Jahren, die Kriegszerstörungen Ende 1943 und der Wiederaufbau und die Komplexmechanisierung in den 70er Jahren.
Hinweise für die Benutzung
Für die Einsichtnahme sind die Regelungen zum Datenschutz zu beachten. Es gelten die im § 10 Abs. 1 Satz 3 des Sächsischen Archivgesetzes[08] festgelegten Schutzfristen. Aktentitel mit personenbezogenen Daten und laufenden Schutzfristen sind in der Online-Version des Findbuchs nicht einsehbar.
Verweise auf korrespondierende Bestände
20182 Oberpostdirektion Leipzig
Quellen und Literatur
Die Sächsischen Schwärzungen 1945, Band 1, Postgeschichte, Selbstverlag der Autoren 2001.
Die Entwicklung des Post- und Fernmeldewesens in Leipzig im Zeitraum 1945 bis 1989. Die Leipziger Post beim antifaschistisch-demokratischen Neuaufbau in den Jahren 1945 bis 1949, hrsg. von der Kommission für Betriebsgeschichte der Parteileitung der Grundorganisation der SED bei der Bezirksdirektion der Deutschen Post, Juli 1988.
Fakten und Ereignisse. Beiträge zur Betriebsgeschichte der Deutschen Post der DDR, hrsg. vom Ministerium für Post- und Fernmeldewesen (als Entwurf gedruckt), Berlin 1983ff.
Verfügungen und Mitteilungen des Ministeriums für Post- und Fernmeldewesen der DDR.
Leipzig, Oktober 2018
M. Fechner
Abkürzungsverzeichnis
[01] Vgl. Die Sächsischen Schwärzungen 1945, Band 1, Postgeschichte, Selbstverlag der Autoren 2001, S. 178f.
[02] StAL, 20305 BDP Leipzig, Nr. 43.
[03] StAL, 20305 BDP Leipzig, Nr. 2333, S. 44.
[04] Verfügungen und Mitteilungen des MPF Jg. 1964, Nr. 24 vom 27. Juni 1964, S. 1.
[05] Vgl. 20305 BDP Leipzig, Nr. 1713
[06] Vgl. 20305 BDP Leipzig, Nr. 2197.
[07] StA-L, 20305, BDP Leipzig, Nr. 962.
[08] SächsArchivG vom 17. Mai 1993 (SächsGVBl S.449)
Nach der Besetzung Leipzigs wurde der bisherige Reichspostdirektions-Präsident Kröll auf Grund seiner NS-Vergangenheit am 24. Mai 1945 seines Amtes enthoben und am 28. Mai 1945 Johannes Bergs, der schon von 1930 bis 1935 Präsident der Oberpostdirektion (OPD) war, als Nachfolger eingesetzt. Auf dessen Initiative erfolgte mit Wirkung vom 19. Juli 1945 die Umbenennung der Reichspostdirektion (RPD) Leipzig in OPD Leipzig.[01] Danach wurden auch die übrigen RPD in der sowjetischen Besatzungszone umbenannt. Die OPD unterstanden der Zentralverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen und nach der Gründung der DDR dem Ministerium für Post- und Fernmeldewesen.
Zu den Aufgaben der OPD Leipzig gehörte die Verwaltung der in ihrem Bezirk arbeitenden Postanstalten und weiteren Ämtern sowie nachgeordneter Dienststellen des Fernmeldewesens, des Postscheck- und Postsparkassendienstes, des Bahnpostwesens einschließlich Kraftpostdienst bis 1953, der Luftpost sowie des Rundfunks und des Funkwesens.
Die Postanstalten der 1934 aufgelösten OPD Halle, die der OPD Leipzig zugeordnet waren, wurden zum 1. Oktober 1945 der wiedererrichteten OPD Halle angegliedert. Entsprechend der Anordnung der SMAD sollte in jedem Land der sowjetischen Besatzungszone jeweils eine OPD eingerichtet werden. Deshalb wurde mit Verfügung der Zentralverwaltung des Post- und Fernmeldewesens vom 10. September 1945 angeordnet, die OPD Leipzig abzuwickeln. Auf Grund der Initiative von Johannes Bergs gelang es, dass die OPD Leipzig in Abwicklung neben der OPD Dresden in Sachsen zunächst erhalten blieb.[02] Gemäß dem Befehl Nr. 10 der SMAD vom 2. Januar 1946 wurde sie zum 1. Februar 1946 wiedererrichtet und war seit diesem Zeitpunkt für Westsachsen zuständig. Die Ämter der ehemaligen OPD Chemnitz wurden der OPD Leipzig, sechs Poststellen im Kreis Altenburg bereits mit Wirkung vom 1. Dezember 1945 der OPD Erfurt zugeordnet.
Die Präsidenten seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges waren:
Kröll bis 24. Mai 1945,
Bergs, Johannes, vom 28. Mai bis 30. September 1945,
Jardin, Woldemar, vom 1. Oktober 1945 bis 31. Januar 1946,
Rothhardt, Gustav, vom 1. Februar 1946 bis 31. August 1948,
Graf, Erwin, vom 1. September 1948 bis 31. Januar 1952,
Laue, Walter, vom 1. Februar bis 15. September 1952 und
Morgenstern, Herbert, vom 16. September 1952 bis 15. Januar 1953.[03]
Zum 1. Januar 1953 erfolgte die Umstrukturierung und Umbenennung der OPD Leipzig in Bezirksdirektion Post- und Fernmeldewesen (BPF) Leipzig. Die BPF Leipzig war ab diesem Zeitpunkt für den Bezirk Leipzig zuständig.
Mit dem Gesetz über das Post- und Fernmeldewesen vom 3. April 1959 und der Einführung der Postordnung am 1. August 1959 hatte die Deutsche Post der DDR auch das alleinige Recht - mit Ausnahme der Nationalen Volksarmee - zur Nachrichtenbeförderung, Nachrichtenübermittlung sowie zum Vertrieb von Presseerzeugnissen (PZV) auf dem Gebiet der DDR. Zu den Aufgaben gehörten weiter der Postscheck-, Postspargiro-, Postsparkassen- und Geldübermittlungsdienst, studiotechnische Produktionen (Rundfunk und Fernsehen), Übertragung und Abstrahlung von Programmen des Rundfunks und des Fernsehens, Aufgaben für Land-, See-, Flug- und Amateurfunkdienste, Funkkontroll-, Mess- und Entstörungsdienste, Einrichtung, Betrieb und Instandhaltung von Anlagen des Post- und Fernmeldeverkehrs, Internationaler Nachrichtenverkehr sowie die Unterhaltung von Lotto-Annahmestellen. Der BPF Leipzig unterstanden die Post- und Fernmeldeämter, das Fernmeldebauamt, die Hauptpostämter (HPÄ) und das Bahnpostamt Leipzig, den HPÄ wiederum die Postämter und Poststellen sowie die Orts-, Fernamts- und Telexvermittlungsstellen. Zum 1. Juli 1964 wurde die BPF Leipzig in Deutsche Post, Bezirksdirektion (BDP) Leipzig umgebildet.[04]
Die von 1954 bis 1956 erbaute Ingenieurschule "Rosa Luxemburg" in Leipzig war direkt dem Ministerium für Post- und Fernmeldewesen der DDR unterstellt.
Nachdem die Fernmeldedienststellen 1952 aus den Postämtern herausgelöst und zu Fernmeldeämtern zusammengeschlossen wurden, entstanden ab 1. Januar 1953 auch neue Hauptpostamtsbereiche, die meist mehrere Kreise des Bezirkes Leipzig umfassten. Das Hauptpostamt (HPA) Borna war beispielsweise zuständig für die Kreise Borna und Geithain. Ab 1. Oktober 1959 wurden dann für jeden Kreis HPÄ und Fernmeldeämter gebildet[05] , die bis 1971 bestanden. Zum 1. Juli 1971 wurden die Post- und Fernmeldeämter der Kreise Delitzsch, Eilenburg und Torgau zum Post- und Fernmeldeamt (PFA) Eilenburg und des Kreises Döbeln zum PFA Döbeln, zum 1. Oktober 1971 die Post- und Fernmeldeämter der Kreise Borna und Geithain zum PFA Borna, der Kreise Altenburg und Schmölln zum PFA Altenburg und der Kreise Grimma, Oschatz und Wurzen zum PFA Grimma zusammengelegt. In der Stadt Leipzig bestanden die HPÄ 1, 3, 5, 18, 22 und 33 sowie des Fernmeldeamt und das Fernmeldebauamt weiter.[06] Außerdem gehörte das Bahnpostamt 32 Leipzig (seit 1. Oktober 1950 mit dem HPA Leipzig C 2 zusammengelegt) und die Betriebsschule zur Bezirksdirektion Leipzig.
Die Leiter der Direktion der BPF Leipzig, ab 1964 BDP Leipzig, waren:
Wille, Karl, vom 16. Januar 1953 bis 14. März 1955,
Winkler, Alfred, vom 15. März bis 31. Oktober 1955,
Kleinau, Karl-Heinz, vom 1. November 1955 bis 14. März 1956,
Wille, Karl, vom 15. März 1956 bis 10. Oktober 1959,
Petzold, Manfred, vom 11. Oktober 1959 bis 31. Dezember 1956,
Arnold, Joachim, vom 1. Januar 1967 bis 31. Dezember 1974,
Kröpsky, Klaus, vom 1. Januar 1975 bis 31. März 1984 und
Stellbogen, Bernd, vom 1. April 1984 bis 3. Oktober 1990.[07]
Ab 3. Oktober 1990 wurden die Aufgaben von der Deutschen Bundespost Telekom, Direktion Leipzig, wahrgenommen.
Bestandsgeschichte -und Bearbeitung
Der zusammengefasste Bestand wurde in mehreren Etappen von der Bezirksdirektion Leipzig der Deutschen Post in den Jahren von 1984 bis 1995 und vom Hauptstaatsarchiv Dresden 2009 an das Staatsarchiv Leipzig übergeben.
Die Bearbeitung der Unterlagen erfolgte im Zeitraum von April 2017 bis September 2018.
Der Bestand enthält Unterlagen folgender Registraturbildner, die den gleichnamigen Klassifikationspunkten zugeordnet wurden:
- Oberpostdirektion Leipzig mit Chemnitz,
- Bezirksdirektion der Deutschen Post Leipzig (einschließlich Bezirksdirektion Post- und Fernmeldewesen),
- Post-Spar- und Darlehnsverein Leipzig,
- Post- und Fernmeldeamt Borna,
- Post- und Fernmeldeamt Döbeln,
- Post- und Fernmeldeamt Eilenburg,
- Post- und Fernmeldeamt Grimma,
- Fernmeldebauamt Leipzig,
- Bahnpostamt Leipzig und
- Hauptpostamt Leipzig 18.
Die Unterlagen weiterer Registraturbildner, wie beispielsweise des Telegrafen- und Fernmeldeamtes Leipzig, wurden auf Grund ihres geringeren Umfanges der OPD Leipzig oder der BDP Leipzig zugeordnet.
Die Verzeichnung erfolgte auf der Grundlage der Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs. Die Klassifikation orientiert sich an den Verwaltungsstrukturen der Oberpostdirektion Leipzig und der Bezirksdirektion Leipzig und insbesondere bei den Sammlungen nach dem Inhalt der Archivalien.
Unterlagen, die vor dem 1. Oktober 1945 entstanden, ausgenommen die Archivalien der Sammlungen, wurden dem Bestand 20182 Oberpostdirektion Leipzig zugeordnet
Überlieferungsschwerpunkte
Es handelt sich um einen zusammengefassten Bestand, der Unterlagen der Oberpostdirektion Leipzig von 1945 bis 1952, der nachfolgenden Bezirksdirektion Leipzig, des Post-Spar- und Darlehnsverein Leipzig sowie der o.g. nachgeordneten Dienststellen (Registraturbildner) enthält.
Bemerkenswert ist die umfangreiche Sammlung des Bestandes. Allein ca. 4500 Fotos dokumentieren anschaulich die Geschichte der Deutschen Post vorwiegend in Mitteldeutschland in einem Zeitraum von mehr 100 Jahren. Daneben gibt es zahlreiche Chroniken, Manuskripte und Zeitungsartikel, Zeichnungen, Karten und Pläne, Druckschriften sowie eine Materialsammlung mit Unterlagen zur Geschichte der Post vor allen in Leipzig, aber auch in den Städten Colditz, Döbeln, Nerchau und Oschatz.
Die umfangreiche Überlieferung der ca. 250 Personalakten setzt ebenfalls Ende des 19. Jahrhunderts ein. Dokumentiert sind alle Laufbahngruppen der Beamten und verschiedene Angestelltenverhältnisse, vom Zusteller und Postschaffner bis zum Präsidenten der Oberpostdirektion.
Relativ umfangreich ist die Überlieferung von Unterlagen des Hauptpostamtes Leipzig N 18. Dokumentiert sind u. a. die Erweiterung des Postbahnhofs in den 30er Jahren, die Kriegszerstörungen Ende 1943 und der Wiederaufbau und die Komplexmechanisierung in den 70er Jahren.
Hinweise für die Benutzung
Für die Einsichtnahme sind die Regelungen zum Datenschutz zu beachten. Es gelten die im § 10 Abs. 1 Satz 3 des Sächsischen Archivgesetzes[08] festgelegten Schutzfristen. Aktentitel mit personenbezogenen Daten und laufenden Schutzfristen sind in der Online-Version des Findbuchs nicht einsehbar.
Verweise auf korrespondierende Bestände
20182 Oberpostdirektion Leipzig
Quellen und Literatur
Die Sächsischen Schwärzungen 1945, Band 1, Postgeschichte, Selbstverlag der Autoren 2001.
Die Entwicklung des Post- und Fernmeldewesens in Leipzig im Zeitraum 1945 bis 1989. Die Leipziger Post beim antifaschistisch-demokratischen Neuaufbau in den Jahren 1945 bis 1949, hrsg. von der Kommission für Betriebsgeschichte der Parteileitung der Grundorganisation der SED bei der Bezirksdirektion der Deutschen Post, Juli 1988.
Fakten und Ereignisse. Beiträge zur Betriebsgeschichte der Deutschen Post der DDR, hrsg. vom Ministerium für Post- und Fernmeldewesen (als Entwurf gedruckt), Berlin 1983ff.
Verfügungen und Mitteilungen des Ministeriums für Post- und Fernmeldewesen der DDR.
Leipzig, Oktober 2018
M. Fechner
Abkürzungsverzeichnis
[01] Vgl. Die Sächsischen Schwärzungen 1945, Band 1, Postgeschichte, Selbstverlag der Autoren 2001, S. 178f.
[02] StAL, 20305 BDP Leipzig, Nr. 43.
[03] StAL, 20305 BDP Leipzig, Nr. 2333, S. 44.
[04] Verfügungen und Mitteilungen des MPF Jg. 1964, Nr. 24 vom 27. Juni 1964, S. 1.
[05] Vgl. 20305 BDP Leipzig, Nr. 1713
[06] Vgl. 20305 BDP Leipzig, Nr. 2197.
[07] StA-L, 20305, BDP Leipzig, Nr. 962.
[08] SächsArchivG vom 17. Mai 1993 (SächsGVBl S.449)
Die Entwicklung des Post- und Fernmeldewesens in Leipzig im Zeitraum 1945 bis 1989. Die Leipziger Post beim antifaschistisch-demokratischen Neuaufbau in den Jahren 1945 bis 1949, hrsg. von der Kommission für Betriebsgeschichte der Parteileitung der Grundorganisation der SED bei der Bezirksdirektion der Deutschen Post, Juli 1988.
Leitung.- Planung.- Wettbewerb.- Personal.- Finanzen.- Aus- und Weiterbildung.- Postbauwesen.- Grundstücksangelegenheiten.- Post- und Zeitungswesen.- Fernsprech- und Fernschreibwesen.- Funkwesen.- Sammlungen.- OPD Leipzig mit Chemnitz (1945 bis 1952).- Post-Spar- und Darlehnsverein Leipzig.- Post- und Fernmeldeämter Borna, Döbeln, Eilenburg und Grimma.- Fernmeldebauamt Leipzig, Bahnpostamt Leipzig.- Hauptpostamt Leipzig.- Fachschule für Post- und Fernmeldewesen Leipzig.
Im Herbst 1945 wurden die früheren Reichspostdirektionen in Oberpostdirektionen umgewandelt. Für die Leipziger Oberpostdirektion wurde zunächst die Abwicklung eingeleitet. Der SMAD-Befehl Nr. 10 vom 2. Januar 1946 hob diese Festlegung auf, und die Oberpostdirektion Leipzig wurde wieder aufgebaut. Im Zusammenhang mit der Verwaltungsreform von 1952 wurde im Januar 1953 aus der Oberpostdirektion Leipzig die Bezirksdirektion für Post- und Fernmeldewesen Leipzig, 1964 erfolgte die Umbenennung in Bezirksdirektion Leipzig der Deutschen Post. Der Bezirksdirektion waren sechs Hauptpostämter in Leipzig, das Fernmeldeamt Leipzig, das Bahnpostamt Leipzig, die Betriebsschule der Bezirksdirektion sowie die Post- und Fernmeldeämter in den Kreisen Altenburg, Borna, Döbeln, Eilenburg und Grimma direkt unterstellt. Die Aufgaben der Bezirksdirektion umfassten die Organisation des Post- und Fernmeldeverkehrs, den Vertrieb von Presseerzeugnissen, Leistungen für die studiotechnische Produktion von Programmen des Hör- und Fernsehfunks einschließlich Übertragung und Abstrahlung, Leistungen des Zahlungs- und Sparverkehrs sowie des internationalen Post- und Fernmeldeverkehrs. Ab 3. Oktober 1990 wurden die Aufgaben von der Deutschen Bundespost Telekom, Direktion Leipzig, wahrgenommen
- 2020 | Findbuch / Datenbank
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