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Beständeübersicht

Bestand

20314 agra-Landwirtschaftsausstellung der DDR, Markkleeberg

Datierung1947 - 1990
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)153,80

Bestand enthält auch 1003 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

Zur Geschichte der agra-Landwirtschaftsausstellung der DDR, Markkleeberg

Bereits seit 1945 wurden in Markkleeberg Gartenbauausstellungen durchgeführt. Die erste Landwirtschaftsausstellung der DDR wurde vom 15.05. bis 24.09.1950 auf dem Gelände der Technischen Messe in Leipzig durchgeführt.[01] Gleichzeitig fand dazu die Gartenbauausstellung statt.
Auf Anraten des Präsidenten der DDR, Wilhelm Pieck, legte man 1952 beide Ausstellungen in Markkleeberg unter Leitung von Prof. Dr. Oskar Baumgarten zusammen. Auf Anordnung des Ministers für Land- und Forstwirtschaft der DDR vom 12.01.1953 wurde der VEB Ausstellung Markkleeberg, Markkleeberg, gegründet, der die Landwirtschaftsschauen auszurichten hatte.[02]
Seit 1956 fungierte die Landwirtschaftsausstellung als ständige Einrichtung. In den folgenden Jahren wurde das Ausstellungsgelände weiter großräumig verändert und nachdem 1960 die Gartenbauausstellung nach Erfurt verlagert wurde, erfuhr dieser Teil des Ausstellungsgeländes eine Ausgestaltung zu einem Erholungspark. 1953 konnte dafür das neue Ausstellungsgelände zwischen Mühlpleiße und Fritz-Austel-Straße, der heutigen Bornaischen Straße, das mit einem neuen Haupteingang in Dölitz versehen war, fertig gestellt werden. Im Laufe des Jahres errichtete man auf dem Gelände zahlreiche Ausstellungshallen und Pavillons. Dieses Areal wurde fortan als Ausstellungsgelände der Landwirtschaftsausstellung bezeichnet, während die Gartenbauausstellung auf das Gebiet des ehemaligen Herfurtschen Parks beschränkt blieb. Sie rückte in den kommenden Jahren allerdings immer mehr in den Hintergrund, während die Landwirtschaftsausstellung an Bedeutung gewann.
Im Juli 1956 wurde die Landwirtschafts- und Gartenbauausstellung der DDR direkter Nachfolger des VEB Ausstellung Markkleeberg. Sie übernahm das gesamte Parkgelände und war für die Vorbereitung und Durchführung der Landwirtschaftsausstellungen der DDR in Markkleeberg, der Gartenbauausstellung der DDR in Erfurt, der Frühjahrsblumenschauen der DDR in Dresden und der Kleintierschauen der DDR in Leipzig zuständig.

1958 fand die Landwirtschaftsausstellung das erste Mal unter Beteiligung der Sowjetunion, VR Polen, CSSR und VR Ungarn statt. Seit 1967 firmierte die Landwirtschaftsausstellung der DDR unter der international wirksameren Bezeichnung "agra" (vom französischen "agraire"= landwirtschaftlich). Schwerpunkt ihrer Tätigkeit waren die jährlichen vierwöchigen Landwirtschaftsausstellungen.
Insgesamt umfasste sie mehr als 90 Hallen und Pavillons. Die Landwirtschaftsausstellung zeigte die neueste Technik sowie Arbeits- und Lehrmethoden in der sozialistischen Landwirtschaft. Die Ausstellung zählte jährlich über eine halbe Million Besucher, darunter zehntausend Besucher aus über 100 Ländern. 1964 verzeichnete die agra allein 650.000 Besucher.[03] Auf zahlreichen Bühnen und Terrassen wurde ein umfangreiches kulturelles Programm im Teil des ehemaligen Herfurthschen Parks den Besuchern präsentiert.[04]
Das Gelände der agra umfasste 1980 eine Gesamtfläche von 135 Hektar.[05]

Folgende Direktoren führten den Ausstellungsbetrieb:
bis 1952 Herr Dr. Arnold
bis 1972 Prof. Dr. Oskar Baumgarten
bis 1974 Dr. Benno Ziesch
bis 1989 Dr. Karl-Heinz Poosch
bis 1990 Klaus Hubrath
ab 1990 Brigitte Wiebelitz

Aber auch außerhalb der Landwirtschaftsausstellungen unternahm die agra erhebliche Aktivitäten. In regelmäßigen Abständen organisierte sie Informationsschauen in Novi Sad, Budapest, Kairo, Turku und anderen ausländischen Städten.
Für das Jahr 1962 sind ein Geschäftsverteilungsplan sowie die Strukturpläne der Abteilungen überliefert, die Auskunft über die Struktur und Organisation dieser Einrichtung geben.[06]

Das Filmstudio entwickelte sich aus den Aktivitäten ehemaliger Amateurfilmer, Bildreporter und Reprofotografien wie Helmut Gemeinhard, Horst Hütte und Siegfried Zebisch. Bereits 1959 wurde mit der Produktion von 16-mm Filmen zur Unterstützung der Wissensvermittlung begonnen. Im Jahr 1960 erfolgte die Registrierung als Studio der Landwirtschaftsausstellung der DDR in der Zentralen Arbeitsgemeinschaft Amateurfilm. 1968 wurde der Bereich "agrafilm" gegründet und durch das Ministerium für Kultur eine Lizenz zur Produktion von Lehr- und Dokumentarfilmen in der Land-, Forst-, und Nahrungsgüterwirtschaft mit der Lizenz zur Erstellung von 35-mm Filmen vergeben.[07] Die eigene Filmproduktion wurde schrittweise erweitert. Die Entwicklung der Mitarbeiterzahl des Bereichs von 3 auf 27 war Ausdruck des wachsenden Bedarfs. Mit der Beschaffung von zwei 35mm-Kameras im Jahr 1969 zeigte sich die zunehmende Professionalisierung des agra -Filmstudios. Ab 1985 wurden auch Videoproduktionen (U-Matic) durchgeführt. Jährlich wurden etwa 16 bis 20 Kurzfilme und später zusätzlich 5 bis 6 Videos produziert.[08] Zu den Aufgaben des Tonstudios gehörten neben den Vertonungen der Filme und Videos, Filmsynchronisationen, die Vertonungen von Dia-Reihen, die Anfertigung von Hallenvorträgen, der Mitschnitt von Musikstücken des Rundfunks und die Gestaltung und Ausstrahlung der stündlichen Sendungen des "agrafunks" während der Landwirtschaftsausstellungen. Im Studio wurden einschließlich zweier Kraftfahrer bis zu 27 Mitarbeiter beschäftigt.
Das agra-Filmstudio betrieb ebenfalls den Verleih selbstproduzierter Filme und von anderen Herstellern. Von letzteren entfiel ca. ein Drittel auf Titel der DEFA sowie ebenso viele auf Titel privater Hersteller. Es waren ca. 5000 Ausleihen zu verzeichnen.

1957 wurde mit der Herausgabe und dem Versand von gedruckten Materialien zur Information über die Landwirtschaftsausstellung der DDR begonnen. 1960 wurde die "Halle des Buches" eingerichtet und Schriftenreihen wie "Du und Deine LPG" heraus gegeben.[09] Der Bereich "agrabuch" entstand aus der ehemaligen Vervielfältigungsstelle der Landwirtschaftsausstellung. Der Verlag mit ca. 60 Mitarbeitern gliederte sich in das Lektorat mit Grafik, Herstellung, Druckerei und Versand. Zu den Aufgaben gehörte die Anfertigung von Druckerzeugnissen zur Vermittlung der Entwicklung der Produktionsverhältnisse und der Land-, Forst-, und Nahrungsgüterwirtschaft, Unterstützung der landwirtschaftlichen Ausstellungen durch die Bereitstellung entsprechender Publikationen. Jährlich gab "agrabuch" ca. 100 neue Druckerzeugnisse heraus sowie weitere ca. 100 kleinere Schriften zur Unterstützung der Wissensvermittlung in den Ausstellungshallen. Der Versand informierte alle staatlichen Stellen der Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft, die Betriebe, wissenschaftlichen Einrichtungen dreimal jährlich über das aktuelle agrabuch-Angebot.[10]

Der Bereich "agrabild" hatte die Aufgabe, Fotoaufnahmen zur Hallengestaltungen während der Ausstellungen bereitzustellen. Daneben wurde das Fotoarchiv durch eigene Aufnahmen, aber auch durch Zukäufe ständig erweitert. Zu "agrabild" gehörten in den 1980er Jahren 8 Mitarbeiter, darunter 3 Bildreporter. Mit etwa 300.000 Aufnahmen entstand hier das umfassendste landwirtschaftliche Bildarchiv der DDR.[11]

Ab 1981 begann die agra eine umfassende Sammlung landwirtschaftlicher Maschinen, Fahrzeuge und Geräte sowie Exponate zum bäuerlichen, handwerklichen Leben als "Agrarhistorisches Zentrum" anzulegen.[12]
Bis zur politischen Wende 1989 war die agra auf mehr als 90 Hallen und Pavillions angewachsen. Die Ausstellung zählte jährlich über eine halbe Million Besucher, darunter zehntausend Besucher aus über 100 Ländern.

Die agra wurde zunächst zum 31. Dezember 1990 als staatliche Einrichtung abgewickelt. Ihre Nachfolge trat die agra-Messepark Betriebsgesellschaft mbH Leipzig/Markkleeberg an, die 1991 gemeinsam mit der Deutschen-Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) eine einwöchige "DLG-agra 91" durchführte. In den Folgejahren fanden dort land- und forstwirtschaftliche Ausstellungen, Tierveranstaltungen, Bauernmärkte u. ä. statt.
Der Kultur- und Umweltpark agra e. V. Markkleeberg, der das Sammlungsgut und Inventar zunächst übernahm, richtete auf der Grundlage eines Kabinettsbeschlusses der sächsischen Staatsregierung vom 19. November 1996 ein Landwirtschaftsmuseum ein. Im Herbst 2001 musste der Trägerverein Insolvenz anmelden; das Museum wurde am 1. September 2001 geschlossen. Unter Führung des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst legte die Arbeitsgruppe "Neukonzipierung des Deutschen Landwirtschaftsmuseums Markkleeberg" am 30. August 2002 ein neues Museumskonzept vor. Eine Weiterführung des Museums gelang jedoch nicht. Das technische Sammlungsgut übernahm 2004 das Agrar- und Freilichtmuseum Schloss Blankenhain, während das Staatsarchiv Leipzig weiteres Archivgut des Landwirtschaftsmuseums übernahm.
Seit 1990 wurden auf dem agra-Gelände zahlreiche Spezialmessen und Fachausstellungen durchgeführt. Im Jahr 2005 zog die agra als "Mitteldeutsche Landwirtschaftsmesse" auf das Gelände der Neuen Messe in Leipzig.

Bestandsgeschichte

Die Übergabe der Akten des ehemaligen "agra - Betriebsarchivs" erfolgte am 08. Juli 1999 durch den Kultur- und Umweltpark agra e. V. im Umfang von 44 lfm. Der Bestand wurde dem Staatsarchiv ungeordnet übergeben, so dass eine umfassende Revision der Archivalien anhand der übergebenen Findkartei im November/Dezember 1999 erfolgen musste.
Die Übergabe der agra – Fotosammlung erfolgte am 05.Dezember 2001 durch das Deutsche Landwirtschaftsmuseum Markkleeberg e.V. im Umfang von ca. 300. 000 Positivabzügen, ca. 250.000 Negativen und ca. 6.500 Dias. Der Bestand wurde dem Staatsarchiv Stahlschränken mit Hängeregistratur übergeben. Als Nachweis für die vorhandenen Fotos lagen sog. "Negativbücher" vor, in denen die Fotos mit Signatur und zumeist mit Inhaltsangaben verzeichnet waren. Daneben befinden sich in der Fotosammlung mehrere Tausend Abzüge aus der Überlieferung der Agentur ADN-Zentralbild der DDR. Diese Stücke wurden von der agra – Landwirtschaftsausstellung zur Erweiterung der Sammlung angekauft. Die Fotosammlung war mit Hilfe einer Systematik gegliedert. Eine thematische Recherche war mit den vorhandenen Findmitteln jedoch nicht möglich


Bestandsbearbeitung

Im Rahmen der Retrokonversion von Findmitteln erfolgte die Bearbeitung des Bestandes 20314 agra-Landwirtschaftsausstellung der DDR Markkleeberg des Zeitraumes 1949 bis 1990. Im Zuge der PC-Eingabe erfolgte die Indexierung von Personen-, Orts- und Ländernamen. Akteneinheiten, zu denen es keine Karten in der Findkartei gab, waren noch zu erschließen und zahlreiche Korrekturen und Ergänzungen anzufertigen. Ggf. wurden "Darin-Vermerke" angefertigt, um Karten, Fotos oder Druckschriften auszuweisen. Als Arbeitsgrundlage diente eine chronologisch und eine thematisch geordnete Findkartei sowie eine Revisionsliste mit Angaben zum Vorhandensein der Akten und Karteikarten. In Akten doppelt vorhandene Exemplare von Dokumenten und Druckschriften wurden entfernt.
Nach Abschluss der Bearbeitung ergibt sich ein Gesamtbestand von 26386 Verzeichnungseinheiten. An fehlenden Akten wurden 408 Stück, die schon bei der Übernahme 1999 gefehlt hatten, ermittelt.

Die Bearbeitung der Fotosammlung erfolgte im Rahmen eines ABM-Projektes in den Jahren 2007 bis 2009. Dabei wurden die Fotos mit Hilfe der Archivsoftware AUGIAS 7.4 mit einer speziellen Fotomaske erfasst. Bei der Gruppenverzeichnung wurden z. T. umfangreiche Enthält – Vermerke angefertigt, um eine komfortable Recherche zu ermöglichen. Im Zuge der PC-Eingabe erfolgte die Indexierung von Personen- und Ortsnamen. Mehrfachüberlieferungen wurden ausgesondert.
Die Fotosammlung umfasst ca. 14.300 Datensätze. Als Arbeitsgrundlage dienten die Negativbücher; sofern keine Inhaltsangaben zu den Fotos vorlagen, waren Recherchen mit Hilfe von Literatur und Internet erforderlich.

In der Überlieferung der agra waren ursprünglich außerdem 44 lfm Diplomarbeiten und Promotionen der ehemaligen Hochschule für Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften Meißen enthalten. Diese wurden zuständigkeitshalber an das Bundesarchiv abgegeben


Überlieferungsschwerpunkte

Den Schwerpunkt der Überlieferung bilden die Unterlagen zur Durchführung von Landwirtschaftsausstellungen im In- und Ausland, vornehmlich aus den 1960er bis 1980er Jahren. Darüber hinaus sind Akten wie Planungsunterlagen, Berichte und Beschlüsse überliefert, die fast alle Aufgabenfelder der agra dokumentieren. Ferner liegen Personalunterlagen ehemaliger Mitarbeiter vor, die allerdings mehrheitlich aus datenschutzrechtlichen Gründen für die Benutzung gesperrt sind.
Weiterhin zu erwähnen sind Dissertationen und Diplomarbeiten zur agra bzw. zu landwirtschaftlichen Themen sowie einzelne Originalplakate und Entwürfe aus den 1950er Jahren. Innerhalb des Bestandes befinden sich in geringem Maß Karten des Büros für Territorialplanung der Bezirksplankommission Leipzig sowie in einigen Akten Fotos und Negative. Interessante Einblicke zur Entwicklung der DDR – Landwirtschaft bieten die zur Problematik Forschung und Entwicklung überlieferten Akten.

Den Schwerpunkt der fotografischen Überlieferung bilden die Fotos zur Tier- und Pflanzenproduktion, zur Forstwirtschaft und zur verarbeitenden Industrie in der DDR von 1949 bis 1990. Darüber hinaus sind Fotos zur gesellschaftlichen Situation auf dem Land, zu den Ausstellungen der agra im In- und Ausland sowie zur Entwicklung der DDR überliefert. Die in der Fotosammlung enthaltenen Stücke aus der Überlieferung von ADN-Zentralbild betreffen vor allem Bereiche der politischen Entwicklung der DDR.
Insgesamt liegt hier eines der umfassendsten Bildarchive der DDR vor, da nahezu alle Lebensbereiche dokumentiert sind


Hinweise für die Benutzung

Bei der Benutzung der Fotos sind ggf. fremde Urheber- und Verwertungsrechte zu beachten. Die Duplizierung von Fotos aus der Überlieferung der Agentur ADN-Zentralbild ist nur mit Zustimmung des Bundesarchivs möglich


Verweise auf korrespondierende Bestände

Archivalien über die agra befinden sich ebenfalls in den Beständen 20237 Bezirkstag und Rat des Bezirkes Leipzig und 21123 SED – Bezirksleitung Leipzig (hier v. a. in den Protokollen der Sekretariatssitzungen).
Die umfangreiche audiovisuelle Überlieferung ist weitestgehend über eine Datenbank erschlossen, die ständig aktualisiert wird.
Das Bundesarchiv Berlin verwahrt den Bestand DY 60 Demokratische Bauernpartei Deutschlands. Hier sind Akten zu den jährlichen Ausstellungen, speziell im Hinblick auf westdeutsche Besucher, überliefert


Literatur:

- Der agra-Park, Markkleeberg 1988
- Frenzel, Andrea, agrar- und forsthistorische Sammlungen: die Ausstellungen, das Archiv, Markkleeberg 1994
- Mickeleit, Ditmar-Eckehard, Katalog der Skulpturen und denkmalgeschützten Bauten im agra-Park und angrenzender Territorien, Leipzig 1985
- Pfannstiel, Rudolf, 15 Jahre LPG - 15 Jahre Agra. Hrsg.: Agra Markkleeberg. Dresden 1967. (SEDSamBG Nr. 05)Hans-Jürgen Voigt
Mai 2013


[01] Vgl. 20314 agra-Landwirtschaftsausstellung der DDR, Markkleeberg, Nr. 2701
[02] vgl. Gesetzblatt der DDR Nr.6/1953.
[03] vgl. 20314, agra-Landwirtschaftsausstellung der DDR, Markkleeberg, Nr. 466
[04] vgl. Pfannstiel, Rudolf, 15 Jahre LPG – 15 Jahre agra, Dresden 1967
[05] Vgl. 20314, agra-Landwirtschaftsausstellung der DDR, Markleeberg, Nr. 466
[06] vgl. 20314 agra-Landwirtschaftsausstellung der DDR Markkleeberg, Nr. 250
[07] vgl. 20314 agra-Landwirtschaftsausstellung der DDR, Markkleeberg, Nr. 2477
[08] vgl. Schröder, Klaus, Zur Struktur der agra-Landwirtschaftsausstellung, maschinenschriftl. Manuskript 2007, Bestandsakte agra
[09] vgl. 20314 agra-Landwirtschaftsausstellung der DDR, Markkleeberg, Nr. 2477
[10] vgl. ebenda
[11] vgl. ebenda
[12] vgl. 20314, agra-Landwirtschaftsausstellung der DDR, Markkleeberg, Nr. 466
Leitung.- Ausstellungen im In- und Ausland.- Tagungen.- Leistungsvergleiche.- Zusammenarbeit mit LPG, VEG, Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieben und wissenschaftlichen Einrichtungen.- Publikationen.- Foto-Sammlung.- Plakat-Sammlung.- Audiovisuelle Werke und Materialien vorwiegend dokumentarischen, didaktischen oder propagandistischen Inhalts zur Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft sowie zum DDR-Landmaschinenbau.
Die Landwirtschafts- und Gartenbauausstellung der DDR wurde ab 1950 in Markkleeberg durchgeführt. Sie unterstand direkt dem Ministerium für Land- und Forstwirtschaft (später Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft) der DDR. Am 1. Januar 1953 wurde der VEB Ausstellung Markkleeberg gegründet. Im Juli 1956 wurde die Landwirtschafts- und Gartenbauausstellung der DDR direkter Nachfolger des VEB Ausstellung Markkleeberg. Sie übernahm das gesamte Parkgelände und war für die Vorbereitung und Durchführung der Landwirtschaftsausstellungen der DDR in Markkleeberg, der Gartenbauausstellung der DDR in Erfurt, der Frühjahrsblumenschauen der DDR in Dresden und der Kleintierschauen der DDR in Leipzig zuständig. Seit 1967 firmierte die Landwirtschaftsausstellung der DDR unter der Bezeichnung "agra". Schwerpunkt ihrer Tätigkeit waren die jährlichen vierwöchigen Landwirtschaftsausstellungen, die teilweise unter Beteiligung von Staaten des Rates für Gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) stattfanden. Die agra wurde zum 31. Dezember 1990 aufgelöst.
Teilbestand agra-Filmstudio Markkleeberg: Als erste kinematografische Produktionen der Landwirtschaftsausstellung der DDR müssen nach derzeitiger Kenntnis einige 16-mm-Filme aus den frühen 1960er Jahren gelten, die von Mitarbeitern der Landwirtschaftsausstellung hergestellt wurden. Der Entwicklungsschub zum professionellen Filmstudio war jedoch getragen von ausgebildeten Filmfachleuten, die sich landwirtschaftlicher Fachberater und Autoren bedienten. Im Rahmen der Beschlüsse von Partei- und Staatsführung der DDR produzierte das Studio dokumentarische, didaktische und propagandistische Filme sowie Dia-Ton-Serien, die zum Verleih in der gesamten DDR bestimmt waren, ferner multimediale Beiträge zur Gestaltung der agra-Ausstellungshallen. In direktem Bezug zu Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG), Staatsgütern und Forschungseinrichtungen, zum DDR-Landmaschinenbau, zur LPG-Schule in Meißen, auch zur Nahrungsgüter- und Forstwirtschaft sowie zum Gartenbau, zu landwirtschaftlichen Sendereihen des DDR-Fernsehens, zur Kino-Wochenschau der DEFA sowie zum DEFA-Trickfilmstudio Dresden bearbeitete das Studio Themen von der Geschichtspropaganda bis zur modernen Biotechnologie. Auch deutsche Synchronfassungen zu Landwirtschaftsfilmen anderer RGW-Länder sind überliefert. Im Rahmen seiner Tätigkeit sammelte das agra-Filmstudio auch Filme des VEB Kombinat Fortschritt Landmaschinenbau Neustadt/Sachsen. Die Sicherung des überwiegenden Teils der audiovisuellen Materialien in der Zeit ab 1990 ist dem Verein Kultur- und Umweltpark agra e. V. zu danken.
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