Beständeübersicht
Bestand
20355 Rittergut Burkartshain
Datierung | 1668 - 1947 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 1,50 |
Geschichte des Ritterguts Burkartshain
Das Rittergut Burkartshain gehört heute zu Landkreis Leipzig. Früher war es dem Amt Wurzen, ab 1856 dem Gerichtsamt Wurzen, ab 1875 der Amtshauptmannschaft Grimma, ab 1952 dem Landkreis Wurzen, ab 1994 Landkreis Muldentalkreis und ab 2008 dem Landkreis Leipziger Land zugeordnet. 1994 erfolgte der Zusammenschluss mit Kühren zu Kühren-Burkartshain.
Burkartshain wurde 1284 im Zusammenhang mit Grenzdifferenzen zwischen Markgraf Heinrich und dem Meißner Bischof zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt. [01] Im 16. Jh. befand sich Burkartshain im Besitz der Familie von Milckau (1535 Nickel und Heinrich von Milckau). Es folgte um 1600 Heinrich von Holleuffer. Noch 1724 befand sich das Rittergut im Besitz dieser Familie. Danach war Burkartshain Eigentum der Familien von Lorenz, Zimmermann, Mettler und Erdmann. Am 30. Juni 1853 trat der damalige Besitzer, Hermann Erdmann, die dem Rittergut zustehende Gerichtsbarkeit an den Staat ab.
Zum neuschriftsässigen Ritterguts Burkartshain gehörten ein Teil des Dorfes Burkartshain und zwei Mühlen.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Als schriftsässiges Rittergut stellte Burkartshain einen eigenständigen Gerichts- und Verwaltungsbezirk dar. Bei der Wahrnehmung der entsprechenden Kompetenzen in Justiz und Verwaltung entstand der wesentliche Teil des überlieferten Schriftgutes. Mit dem Übergang der privaten Gerichtsbarkeit an den Staat, der in Sachsen zwischen 1833 und 1856 erfolgte, wurde auch das Patrimonialgerichtsarchiv verstaatlicht. Die Gerichtsbarkeit und das entsprechende Archivgut des Ritterguts Burkartshain gingen am 30. Juni 1853 an das Königliche Landgericht Wurzen. Dieser Teil der Überlieferung wurde bei der Wiederherstellung der Urprovenienzen um 1960 aus den Nachfolgebehörden herausgelöst und gelangte über das Landeshauptarchiv Dresden an das Staatsarchiv Leipzig.
Die Unterlagen wurden als Bestand mit 110 Akteneinheiten formiert und 1968 im Rahmen eines Praktikums durch ein maschinenschriftliches Findbuch (ohne Einleitung) erschlossen. 2002 wurden drei Akteneinheiten provenienzgerecht den Beständen Königliche Landgericht Wurzen und Gerichtsamt Wurzen zugeführt, die Nr. 6, 22 und 106 sind daher Fehlsignaturen.
Im Jahr 2011 fand eine Retrokonversion der Findmittel statt, in deren Rahmen der Erschließungsstand verbessert wurde. Im Zuge dieser Retrokonversion wurden die Akten mit Hilfe einer in Anlehnung an das Gliederungsschema für Rittergutsbestände neu erarbeiteten Klassifikation entsprechend geordnet und in einer AUGIAS-Datenbank verzeichnet. Zusätzlich mussten eine ganze Reihe der vorhandenen Titel korrigiert und, wenn nötig, Enthältvermerke angelegt werden. Die Bildung von Bandreihen erfolgte in der Regel neu und in chronologischer Folge.
Die Register der Orts- und Personennamen, ebenfalls mit dem o. g. PC-Programm erstellt, orientierten sich an der fortlaufend vergebenen Indexnummer, die kursiv unter der Verzeichnungseinheit steht. Virtuell erfasst wurden die Gerichtsbücher des Ritterguts Breitenfeld, die sich heute im Teilbestand "Gerichtsbücher des Amtsgerichtes Leipzig" befinden.
Überlieferungsschwerpunkte
Der vorliegende Bestand enthält 107 Verzeichnungseinheiten, hinzukommen 7 virtuell verzeichnete Gerichtsbücher und ein Zinsregister aus dem Bestand "12613 Gerichtsbücher". Er umfasst die Jahre von 1668 bis 1947. Den mengenmäßigen Schwerpunkt der Überlieferung bilden die Unterlagen der freiwilligen Gerichtsbarkeit wie Erbschafts-, Nachlass- und Grundstücksangelegenheiten.
Das Schriftgut der Rittergutswirtschaft fehlt bis auf zwei Akten, von denen eine ein Verzeichnis nach dem 2. Weltkrieg aufgenommener Umsiedlerfamilien enthält.
Ein Familienarchiv der Besitzer des Ritterguts Burkartshain ist nicht überliefert.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS für Windows, mit dem auch das Orts- und das Personenregister erstellt wurden.
Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20355, Rittergut Burkartshain Nr. (fettgedruckte Zahl).
Verweise auf korrespondierende Bestände
20077 Königliches Landgericht Wurzen
20112 Gerichtsamt Wurzen
J. Kunze
Dez. 2011
[01] Codex Diplomaticus Saxoniae Regiae, II/1, S. 206.
Das Rittergut Burkartshain gehört heute zu Landkreis Leipzig. Früher war es dem Amt Wurzen, ab 1856 dem Gerichtsamt Wurzen, ab 1875 der Amtshauptmannschaft Grimma, ab 1952 dem Landkreis Wurzen, ab 1994 Landkreis Muldentalkreis und ab 2008 dem Landkreis Leipziger Land zugeordnet. 1994 erfolgte der Zusammenschluss mit Kühren zu Kühren-Burkartshain.
Burkartshain wurde 1284 im Zusammenhang mit Grenzdifferenzen zwischen Markgraf Heinrich und dem Meißner Bischof zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt. [01] Im 16. Jh. befand sich Burkartshain im Besitz der Familie von Milckau (1535 Nickel und Heinrich von Milckau). Es folgte um 1600 Heinrich von Holleuffer. Noch 1724 befand sich das Rittergut im Besitz dieser Familie. Danach war Burkartshain Eigentum der Familien von Lorenz, Zimmermann, Mettler und Erdmann. Am 30. Juni 1853 trat der damalige Besitzer, Hermann Erdmann, die dem Rittergut zustehende Gerichtsbarkeit an den Staat ab.
Zum neuschriftsässigen Ritterguts Burkartshain gehörten ein Teil des Dorfes Burkartshain und zwei Mühlen.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Als schriftsässiges Rittergut stellte Burkartshain einen eigenständigen Gerichts- und Verwaltungsbezirk dar. Bei der Wahrnehmung der entsprechenden Kompetenzen in Justiz und Verwaltung entstand der wesentliche Teil des überlieferten Schriftgutes. Mit dem Übergang der privaten Gerichtsbarkeit an den Staat, der in Sachsen zwischen 1833 und 1856 erfolgte, wurde auch das Patrimonialgerichtsarchiv verstaatlicht. Die Gerichtsbarkeit und das entsprechende Archivgut des Ritterguts Burkartshain gingen am 30. Juni 1853 an das Königliche Landgericht Wurzen. Dieser Teil der Überlieferung wurde bei der Wiederherstellung der Urprovenienzen um 1960 aus den Nachfolgebehörden herausgelöst und gelangte über das Landeshauptarchiv Dresden an das Staatsarchiv Leipzig.
Die Unterlagen wurden als Bestand mit 110 Akteneinheiten formiert und 1968 im Rahmen eines Praktikums durch ein maschinenschriftliches Findbuch (ohne Einleitung) erschlossen. 2002 wurden drei Akteneinheiten provenienzgerecht den Beständen Königliche Landgericht Wurzen und Gerichtsamt Wurzen zugeführt, die Nr. 6, 22 und 106 sind daher Fehlsignaturen.
Im Jahr 2011 fand eine Retrokonversion der Findmittel statt, in deren Rahmen der Erschließungsstand verbessert wurde. Im Zuge dieser Retrokonversion wurden die Akten mit Hilfe einer in Anlehnung an das Gliederungsschema für Rittergutsbestände neu erarbeiteten Klassifikation entsprechend geordnet und in einer AUGIAS-Datenbank verzeichnet. Zusätzlich mussten eine ganze Reihe der vorhandenen Titel korrigiert und, wenn nötig, Enthältvermerke angelegt werden. Die Bildung von Bandreihen erfolgte in der Regel neu und in chronologischer Folge.
Die Register der Orts- und Personennamen, ebenfalls mit dem o. g. PC-Programm erstellt, orientierten sich an der fortlaufend vergebenen Indexnummer, die kursiv unter der Verzeichnungseinheit steht. Virtuell erfasst wurden die Gerichtsbücher des Ritterguts Breitenfeld, die sich heute im Teilbestand "Gerichtsbücher des Amtsgerichtes Leipzig" befinden.
Überlieferungsschwerpunkte
Der vorliegende Bestand enthält 107 Verzeichnungseinheiten, hinzukommen 7 virtuell verzeichnete Gerichtsbücher und ein Zinsregister aus dem Bestand "12613 Gerichtsbücher". Er umfasst die Jahre von 1668 bis 1947. Den mengenmäßigen Schwerpunkt der Überlieferung bilden die Unterlagen der freiwilligen Gerichtsbarkeit wie Erbschafts-, Nachlass- und Grundstücksangelegenheiten.
Das Schriftgut der Rittergutswirtschaft fehlt bis auf zwei Akten, von denen eine ein Verzeichnis nach dem 2. Weltkrieg aufgenommener Umsiedlerfamilien enthält.
Ein Familienarchiv der Besitzer des Ritterguts Burkartshain ist nicht überliefert.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS für Windows, mit dem auch das Orts- und das Personenregister erstellt wurden.
Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20355, Rittergut Burkartshain Nr. (fettgedruckte Zahl).
Verweise auf korrespondierende Bestände
20077 Königliches Landgericht Wurzen
20112 Gerichtsamt Wurzen
J. Kunze
Dez. 2011
[01] Codex Diplomaticus Saxoniae Regiae, II/1, S. 206.
Grundlagen der Patrimonialherrschaft.- Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Patronat.- Grundherrlich-bäuerliche Verhältnisse.- Gutswirtschaft.- Umsiedlerverzeichnis.
Unter die Gerichtsbarkeit des südöstlich von Wurzen im Territorium des Amts Wurzen gelegenen neuschriftsässigen Ritterguts Burkartshain fielen ein Teil des Dorfes Burkartshain und zwei Mühlen. Besitzer des Ritterguts waren u. a. die Familien von Holleuffer, von Lorenz, Zimmermann, Mettler und Erdmann. Am 30. Juni 1853 trat der damalige Besitzer, Hermann Erdmann, die dem Rittergut zustehende Gerichtsbarkeit an den Staat ab. Diese Jurisdiktion wurde dem Königlichen Landgericht Wurzen übertragen.
- 2011 | Findbuch / Datenbank
- 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5