Beständeübersicht
Bestand
20356 Rittergut Canitz bei Riesa (Patrimonialgericht)
Datierung | 1737 - 1835 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 0,70 |
Geschichte des Ritterguts Canitz
Canitz liegt westlich von Riesa im heutigen Kreis Riesa-Großenhain (früher Amt Oschatz; ab 1856 Gerichtsamt Oschatz; ab 1874 Amtshauptmannschaft Oschatz). Die Gemeinde gehört seit 1974 zu Riesa.
Das Rittergut ging aus einem Herrensitz hervor und war zunächst amtssässig.[01] Als Besitzer sind die Familien von Pflugk, von Schleinitz und von Truchsess bekannt. Die Gemeinde Canitz gehörte im 16. Jahrhundert noch unter die Grundherrschaft des Ritterguts Strehla. Im Jahr 1691 erlangte das Rittergut Canitz unter Andreas Dietrich von Schleinitz die Schriftsässigkeit. In der Folgezeit übte das Rittergut die Gerichtsbarkeit über Canitz (bei Riesa), Dürrenberg, Leckwitz (bei Strehla) und Schwarzroda aus. Nach Abtretung an den Staat wurde die Gerichtsbarkeit des Ritterguts am 1. Oktober 1835 dem Justizamt Oschatz übertragen.
Als Rittergutsbesitzer sind seit 1756 Peter Niclas Freiherr von Gartenberg und seit 1786 der Kaufmann Johann Wilhelm Wittmann belegt. Nach dessen Tod 1798 übernahm seine Witwe Johanna Sophie Wilhelmine Wittmann geb. Teutscher die Herrschaft. Dann folgte Christiane Sophie Starke geb. Klaubert, deren Sohn die Besitzung Canitz mit Leckwitz in eine Familienstiftung umwandelte. Das 1764 neu erbaute Schloss wurde 1948 abgerissen.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Unterlagen gelangten um 1960 aus dem Landeshauptarchiv Dresden nach Leipzig. Sie wurden 1964 in einer Findkartei mit 18 Akten verzeichnet, die 1994 überarbeitet wurde, woraus ein erstes Findbuch mit Einleitung entstand. 2002 sind im Rahmen von Provenienzbereinigungen zwei weitergeführte Akten den Beständen Gerichtsamt Oschatz bzw. Königliches Landgericht Oschatz zugeordnet worden.
Im Jahr 2014 sind dem Bestand die Akte Nr. 19 aus dem Bestand 20359 Rittergut Cavertitz zugefügt sowie alle vorhandenen Verzeichnungsangaben durch Retrokonversion elektronisch nutzbar gemacht worden. In diesem Zusammenhang sind auch die Gerichtsbücher aus dem Bestand 12613 Gerichtsbücher virtuell erfasst worden.
Die Überlieferung ist sehr fragmentarisch. Sie umfasst lediglich Unterlagen der Patrimonialgerichtsbarkeit aus den Jahren 1737 - 1835
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit dem Archivprogramm AUGIAS für Windows, mit dem auch das Orts- und das Personenregister erstellt wurden.
Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: Sächsisches Staatsarchiv, StA Leipzig, 20356 RG Canitz, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Verweis auf korrespondierende Bestände
Hauptstaatsarchiv Dresden:
12613 Gerichtsbücher
Staatsarchiv Leipzig:
20015 Amt Oschatz
20071 Kgl. Landgericht Oschatz
20558 Rittergut Strehla
D. Herrmann (1994)
B. Richter (2014)
[01] Zur Geschichte vgl.: Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen.- Leonhardi, Erdbeschreibung der churfürstlichen und herzoglich-sächsischen Lande, Bd. 2, Leipzig 1803, S. 630 ff.- StA-D, 10080 Lehnhof Dresden, Ortsakten 1486 – 1591.
Canitz liegt westlich von Riesa im heutigen Kreis Riesa-Großenhain (früher Amt Oschatz; ab 1856 Gerichtsamt Oschatz; ab 1874 Amtshauptmannschaft Oschatz). Die Gemeinde gehört seit 1974 zu Riesa.
Das Rittergut ging aus einem Herrensitz hervor und war zunächst amtssässig.[01] Als Besitzer sind die Familien von Pflugk, von Schleinitz und von Truchsess bekannt. Die Gemeinde Canitz gehörte im 16. Jahrhundert noch unter die Grundherrschaft des Ritterguts Strehla. Im Jahr 1691 erlangte das Rittergut Canitz unter Andreas Dietrich von Schleinitz die Schriftsässigkeit. In der Folgezeit übte das Rittergut die Gerichtsbarkeit über Canitz (bei Riesa), Dürrenberg, Leckwitz (bei Strehla) und Schwarzroda aus. Nach Abtretung an den Staat wurde die Gerichtsbarkeit des Ritterguts am 1. Oktober 1835 dem Justizamt Oschatz übertragen.
Als Rittergutsbesitzer sind seit 1756 Peter Niclas Freiherr von Gartenberg und seit 1786 der Kaufmann Johann Wilhelm Wittmann belegt. Nach dessen Tod 1798 übernahm seine Witwe Johanna Sophie Wilhelmine Wittmann geb. Teutscher die Herrschaft. Dann folgte Christiane Sophie Starke geb. Klaubert, deren Sohn die Besitzung Canitz mit Leckwitz in eine Familienstiftung umwandelte. Das 1764 neu erbaute Schloss wurde 1948 abgerissen.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Unterlagen gelangten um 1960 aus dem Landeshauptarchiv Dresden nach Leipzig. Sie wurden 1964 in einer Findkartei mit 18 Akten verzeichnet, die 1994 überarbeitet wurde, woraus ein erstes Findbuch mit Einleitung entstand. 2002 sind im Rahmen von Provenienzbereinigungen zwei weitergeführte Akten den Beständen Gerichtsamt Oschatz bzw. Königliches Landgericht Oschatz zugeordnet worden.
Im Jahr 2014 sind dem Bestand die Akte Nr. 19 aus dem Bestand 20359 Rittergut Cavertitz zugefügt sowie alle vorhandenen Verzeichnungsangaben durch Retrokonversion elektronisch nutzbar gemacht worden. In diesem Zusammenhang sind auch die Gerichtsbücher aus dem Bestand 12613 Gerichtsbücher virtuell erfasst worden.
Die Überlieferung ist sehr fragmentarisch. Sie umfasst lediglich Unterlagen der Patrimonialgerichtsbarkeit aus den Jahren 1737 - 1835
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit dem Archivprogramm AUGIAS für Windows, mit dem auch das Orts- und das Personenregister erstellt wurden.
Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: Sächsisches Staatsarchiv, StA Leipzig, 20356 RG Canitz, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Verweis auf korrespondierende Bestände
Hauptstaatsarchiv Dresden:
12613 Gerichtsbücher
Staatsarchiv Leipzig:
20015 Amt Oschatz
20071 Kgl. Landgericht Oschatz
20558 Rittergut Strehla
D. Herrmann (1994)
B. Richter (2014)
[01] Zur Geschichte vgl.: Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen.- Leonhardi, Erdbeschreibung der churfürstlichen und herzoglich-sächsischen Lande, Bd. 2, Leipzig 1803, S. 630 ff.- StA-D, 10080 Lehnhof Dresden, Ortsakten 1486 – 1591.
Grundlagen des Ritterguts.- Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Patronat.- Grundherrlich-bäuerliche Verhältnisse.
Das Rittergut Canitz, zwischen Oschatz und Riesa gelegen, war ursprünglich amtsässig und unterstand dem Amt Oschatz. Im Jahr 1691 wurde das Rittergut für schriftsässig erklärt und ging 1756 nebst Ober- und Erbgerichtsbarkeit aus dem Besitz derer von Schleinitz in den Besitz des Freiherrn von Gartenberg über. Weitere Besitzer waren die Familien Wittmann und Starke. Nach Abtretung an den Staat wurde die Gerichtsbarkeit des Ritterguts am 1. Oktober 1835 dem Justizamt Oschatz übertragen.
- 2014 | Findbuch / Datenbank
- 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5