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Beständeübersicht

Bestand

20361 Rittergut Collmen bei Colditz (Patrimonialgericht)

Datierung1650 - 1855
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,40
Geschichte des Ritterguts Collmen

Collmen liegt am rechten Ufer der Mulde nordöstlich von Colditz. Der Ort fand im Jahre 1215 als Chulme erste Erwähnung. Seit 1552 existierte ein Vorwerk, welches 1552 und 1606 unter die Gerichtsherrschaft des Rittergutes Podelwitz gehörte. 1696 wurde das ehemalige Vorwerk als Rittergut bezeichnet.[01]

Zum amtsässigen Rittergut im Amt Colditz gehörte das Pfarrkirchdorf Collmen mit den Ober- und Erbgerichten. Eingepfarrt waren die Orte Commichau, Maaschwitz, Podelwitz, Skoplau, Kleinsermuth, Tanndorf und die sogenannten Erlenhäuser. Die Kirche und Schule standen dabei unter der Inspektion Colditz und unter der Kollatur des Rittergutes.[02] Um 1900 umfasste das Gut ca. 272 ha Wälder, Wiesen, Teiche und Felder.

Aus den überlieferten Archivalien ließen sich folgende Besitzer ermitteln:
- um 1650 die Herren von Altmannshofen,[03]
- 1775 bis ca. 1800 die Familie Baumann,
- ab 1800 bis ca. 1817 die Herren von Zobel,
- ab 1817 die Barone von Lorenz bis zur Verstaatlichung.

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Im Zuge der Verstaatlichung des Justizwesens im Königreich Sachsen gab das Rittergut am 25. Oktober 1855 die ihm eigene Gerichtsbarkeit an das Justizamt Colditz ab.[04] Über die nachfolgenden Justizbehörden nahmen die Archivalien ihren Weg in das Sächsische Hauptstaatsarchiv Dresden und gelangten von dort ab 1954 in das damalige Landesarchiv Leipzig. Die Überlieferung wurde 1964 in einer Findkartei verzeichnet und im Rahmen der Bearbeitung der Bestandsgruppe 1999 als Findbuch aufgenommen. Dabei wurden die alten Registratursignaturen mit erfasst und die bisherigen ordnungsunabhängigen Signaturen übernommen. Die Gerichtsbücher aus dem Bestand 12613 Gerichtsbücher wurden virtuell erschlossen.

Überlieferungsschwerpunkte

Der Bestand umfasst 14 Akten des Rittergutes Collmen bei Colditz, die den Zeitraum von 1762 bis 1855 betreffen. Die Überlieferung ist fragmentarisch. Sie besteht vorwiegend aus unvollständigen Protokollreihen.


Hinweise für die Benutzung


Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS für Windows. Bei Bestellung und Zitierung ist anzugeben: SächsStA-L, 20361 Rittergut Collmen (b. Colditz), Nr. (fettgedruckte Zahl). Als korrespondierende Bestände im Staatsarchiv Leipzig sind zu nutzen: Amt Colditz, Gerichtsamt Colditz, Amtsgericht Colditz und Amtshauptmannschaft Grimma.

Elke Kretzschmar
März 1999


[01] Vgl. Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen, bearb. v. K. Blaschke, Leipzig 1957, S. 54. Im Aktenrepertorium des Rittergutes ist ein Gerichtshandelsprotokoll von 1650 aufgeführt. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass das Rittergut um 1650, und nicht erst 1696, entstanden sein muss. Des Weiteren wird dort ein "Register über die Streitigkeiten, so sich zwischen den von Altmannshofen auf Collmen und dessen Unterthanen daselbst begeben haben de ao 1651" genannt.
[02] Vgl. A. Schumann/A. Schiffner, Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, Zwickau 1814ff., Bd. 5, S. 67.
[03] Vgl. SächsStA-L, RG Collmen (b. Colditz), Nr. 15.
[04] LZ, 30.10.1855, S. 6003.
Gerichtsverwaltung.- Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Patronat.- Grundherrlich-bäuerliche Verhältnisse.
Ab 1696 wurde das ehemalige Vorwerk Collmen als Rittergut bezeichnet. Dieses Rittergut befand sich im Territorium des Amts Colditz. Als Besitzer sind die Familien von Altmannshofen, von Wolck und von Zobel, die Brüder Baumann und ab 1817 die Freiherrn von Lorenz zu nennen. Letztere traten die ihnen zustehende Gerichtsbarkeit über das Rittergut an den Staat ab. Diese Jurisdiktion wurde am 25. Oktober 1855 dem Justizamt Colditz übertragen.
  • 1999 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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