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Beständeübersicht

Bestand

20364 Rittergut Cospuden (Patrimonialgericht)

Datierung1725 - 1836
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)1,30
Geschichte des Ritterguts Cospuden

Das Rittergut Cospuden lag nördlich von Zwenkau, im ehemaligen Leipziger Kreis, auf einer vom sogenannten Floßgraben und der Elster gebildeten Insel. Cospuden wurde im Jahr 1216 als Rittersitz gegründet und um 1570 zum Rittergut erhoben. Zum Gut gehörte kein Dorf, jedoch gehörten eingebaute Häuser zum Ritterbesitz. Der jeweilige Besitzer des altschriftsässigen Rittergutes übte die Gerichtsbarkeit nur auf dem zu ihm gehörenden Grund und Boden aus, über dessen Pächter und die Papiermühle. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts verfügte das Gut über 96 ha Wald, Wiese und Feld. Rund 60 Einwohner waren in Cospuden ansässig.[01]
Durch wiederholten Besitzwechsel fiel Cospuden unter die verschiedensten Grundherrschaften. So gehörte es 1552 zum Rittergut Taucha, 1569 zum Rittergut Großzschocher und 1606 zum Rittergut Knauthain, dem Geschlecht derer von Dieskau. Im Besitz der Familie von Dieskau verblieb das Gut bis Mitte des 18. Jh. Danach folgten wieder mehrere Besitzer, bis Ende des 18. Jh. die Familie Schletter Cospuden erwarb. Die Gerichtsbarkeit verblieb bis zur Verstaatlichung 1836 in den Händen der Familie Schletter.
Im Jahr 1858 wurde Cospuden ein Ortsteil von Gautzsch, 1934 folgte die Eingemeindung nach Markkleeberg.[02] 1981 fielen das Rittergut und das Herrenhaus dem Braunkohlentagebau um Leipzig zum Opfer.

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Mit Beginn der Verstaatlichung des Justizwesens in Sachsen trat die Rittergutsbesitzerin, Frau Luise von Schletter, die ihr zustehende Gerichtsbarkeit über Cospuden bereits am 30.12.1836 an das Kreisamt Leipzig ab.[03] Über die nachfolgenden Justizbehörden kamen die Archivalien in das Sächsische Hauptstaatsarchiv Dresden und von dort ab 1954 in einer Abgabegemeinschaft an das damalige Landesarchiv Leipzig. Die Akten wurden 1965 in einer Findkartei verzeichnet und 1999 im Rahmen der Bearbeitung der Bestandsgruppe neu aufgenommen. Dabei wurden vorhandene alte Registratursignaturen mit erfasst und die bisherigen Signaturen ordnungsunabhängig übernommen.

Überlieferungsschwerpunkte

Insgesamt wurden 40 Akteneinheiten aus dem Zeitraum 1725 bis 1837 überliefert, wobei sich der größte Teil der Archivalien mit Kauf, Verkauf und dem Schuldenwesen der Papiermühle Cospuden beschäftigt. Es sind keine Gerichtsbücher überliefert.

Hinweise für die Benutzung

Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS für Windows. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: SächsStAL, RG Cospuden, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Als korrespondierende Bestände im Staatsarchiv Leipzig sind zu nutzen: Amt Leipzig, Amtshauptmannschaft Leipzig und Amtsgericht Leipzig.

Elke Kretzschmar
Mai 1999


[01] M. F. G. Leonhardi, Erdbeschreibung der Churfürstlich- und Herzoglich-Sächsischen Lande, 2. Band, Leipzig 1803, S. 708.
[02] Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen, bearb. v. K. Blaschke, Leipzig 1957, S. 77.
[03] LZ, 07.01.1837, S. 66.
Grundlagen des Ritterguts.- Gerichtsverwaltung.- Gerichtsprotokolle.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Patronat.
Zu dem nördlich von Zwenkau gelegenen altschriftsässigen Rittergut Cospuden, das zum Amt Leipzig zählte, gehörte kein Dorf. Der jeweilige Besitzer übte die Gerichtsbarkeit lediglich für das Rittergut selbst sowie einige dort erbaute Häuser aus. Besitzer waren die Familien von Dieskau und von Witzleben, ab Ende des 18. Jahrhunderts die Familie Schletter. Von Letzteren ging die Gerichtsbarkeit nach Abtretung an den Staat am 30. Dezember 1836 an das Kreisamt Leipzig.
  • 1999 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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