Beständeübersicht
Bestand
20377 Rittergut Ebersbach bei Döbeln (Patrimonialgericht)
Datierung | 1624 - 1855 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 0,80 |
Geschichte des Ritterguts Ebersbach
Das Dorf Ebersbach, südlich von Döbeln gelegen, wurde im Jahre 1198 als Herrensitz "Eversbach" erwähnt.[01] Im Jahre 1551 übten das Rittergut Otzdorf und anteilmäßig auch der Rat zu Döbeln die Gerichtsbarkeit über die Gemeinde aus. Erst im Jahr 1696 wurde das Rittergut Ebersbach erwähnt. Das amtssässige Rittergut gehörte ab 1696 unter das Amt Leisnig, seit 1856 zum Gerichtsamt Döbeln und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Döbeln. 1935 wurde Neugreußnig nach Ebersbach eingemeindet.[02]
Das Rittergut übte die Gerichtsbarkeit über Ebersbach aus, das sich in eine Obergemeinde und eine Niedergemeinde unterteilte. Zeitweise gehörte durch Pacht auch das Kommungut Greußnig der Stadt Döbeln zum Erb- und Allodialgut Ebersbach.
Die Besitzer des Rittergutes lassen sich anhand der Archivalien nicht korrekt in chronologischer Reihenfolge ermitteln. So werden als Gerichtsherrschaften Ende des 17. Jh. bis Mitte 18. Jh. die "Plötzschen Gerichte",[03] von 1801 bis 1803 die "hochadl. Nerhoffischen Gerichte"[04] genannt. Zwischen 1824 und 1844 treten die "Petzschen Gerichte"[05] in Erscheinung. Ab ca. 1844 besaß die Familie Geißler das Rittergut.[06]
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Gerichtsbarkeit des Rittergutes Ebersbach wurde im Zuge der Verstaatlichung des Justizwesens im Königreich Sachsen am 22. November 1855 an den Staat abgetreten und dem Königlichen Gericht Döbeln übertragen.[07] Von dort gelangten die Überlieferungen im Jahre 1856 an das Gerichtsamt Döbeln. Über die nachfolgenden Justizbehörden kamen die Archivalien in das Hauptstaatsarchiv Dresden und von dort ab 1956 in einer Abgabengemeinschaft an das damalige Landesarchiv Leipzig.[08] Hier wurde der Mischbestand provenienzgerecht getrennt und 1965 in einer Findkartei verzeichnet. Im Rahmen der Bearbeitung der Bestandsgruppe wurde 1999 auch der Bestand "Patrimonialgericht Ebersbach" neu erfasst. Dabei wurden die alten Registratursignaturen verzeichnet und die bestehenden ordnungsunabhängigen Signaturen übernommen. Akten, die aufgrund ihrer Beschaffenheit zum gegenwärtigen Zeitpunkt für den Benutzer nicht zugänglich sind, wurden mit dem Vermerk "gesperrt" versehen.
Die elf Gerichtsbücher aus dem Bestand 12613 Gerichtsbücher wurden 2016 virtuell erfasst.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand umfasst 38 Akten des Rittergutes Ebersbach, die den Zeitraum von 1697 bis 1855 betreffen. Aus dem 17. und 18. Jahrhundert blieb nur jeweils eine Akte erhalten. Auch für das 19. Jahrhundert gestaltete sich die Überlieferung lückenhaft.
Hinweise für die Benutzung
Als korrespondierende Bestände im Staatsarchiv Leipzig sind zu nutzen: Amt Leisnig, Kgl. Gericht Döbeln, Gerichtsamt Döbeln, Amtsgericht Döbeln sowie Amtshauptmannschaft Döbeln.
Die Erschließung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS für Windows, mit dem auch die Register erstellt wurden. Bei Bestellung und Zitierung ist anzugeben: 20377 RG Ebersbach, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Elke Kretzschmar
Mai 1999
[01] Vgl. Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen, bearb. v. K. Blaschke, Leipzig 1957, S. 27.
[02] Ebenda.
[03] Vgl. SächsStA-L, 20377 RG Ebersbach, Nr. 2.
[04] Ebenda, Nr. 16 und 17.
[05] Ebenda, Nr. 5, 9, 10, 13 und 22.
[06] Ebenda, Nr 8, 18, 23, 26 und 29.
[07] LZ, 28.11.1855, S. 6561.
[08] Zu- und Abgangsbuch des StA-L, 1954-1975, VA Nr. 187.
Das Dorf Ebersbach, südlich von Döbeln gelegen, wurde im Jahre 1198 als Herrensitz "Eversbach" erwähnt.[01] Im Jahre 1551 übten das Rittergut Otzdorf und anteilmäßig auch der Rat zu Döbeln die Gerichtsbarkeit über die Gemeinde aus. Erst im Jahr 1696 wurde das Rittergut Ebersbach erwähnt. Das amtssässige Rittergut gehörte ab 1696 unter das Amt Leisnig, seit 1856 zum Gerichtsamt Döbeln und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Döbeln. 1935 wurde Neugreußnig nach Ebersbach eingemeindet.[02]
Das Rittergut übte die Gerichtsbarkeit über Ebersbach aus, das sich in eine Obergemeinde und eine Niedergemeinde unterteilte. Zeitweise gehörte durch Pacht auch das Kommungut Greußnig der Stadt Döbeln zum Erb- und Allodialgut Ebersbach.
Die Besitzer des Rittergutes lassen sich anhand der Archivalien nicht korrekt in chronologischer Reihenfolge ermitteln. So werden als Gerichtsherrschaften Ende des 17. Jh. bis Mitte 18. Jh. die "Plötzschen Gerichte",[03] von 1801 bis 1803 die "hochadl. Nerhoffischen Gerichte"[04] genannt. Zwischen 1824 und 1844 treten die "Petzschen Gerichte"[05] in Erscheinung. Ab ca. 1844 besaß die Familie Geißler das Rittergut.[06]
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Gerichtsbarkeit des Rittergutes Ebersbach wurde im Zuge der Verstaatlichung des Justizwesens im Königreich Sachsen am 22. November 1855 an den Staat abgetreten und dem Königlichen Gericht Döbeln übertragen.[07] Von dort gelangten die Überlieferungen im Jahre 1856 an das Gerichtsamt Döbeln. Über die nachfolgenden Justizbehörden kamen die Archivalien in das Hauptstaatsarchiv Dresden und von dort ab 1956 in einer Abgabengemeinschaft an das damalige Landesarchiv Leipzig.[08] Hier wurde der Mischbestand provenienzgerecht getrennt und 1965 in einer Findkartei verzeichnet. Im Rahmen der Bearbeitung der Bestandsgruppe wurde 1999 auch der Bestand "Patrimonialgericht Ebersbach" neu erfasst. Dabei wurden die alten Registratursignaturen verzeichnet und die bestehenden ordnungsunabhängigen Signaturen übernommen. Akten, die aufgrund ihrer Beschaffenheit zum gegenwärtigen Zeitpunkt für den Benutzer nicht zugänglich sind, wurden mit dem Vermerk "gesperrt" versehen.
Die elf Gerichtsbücher aus dem Bestand 12613 Gerichtsbücher wurden 2016 virtuell erfasst.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand umfasst 38 Akten des Rittergutes Ebersbach, die den Zeitraum von 1697 bis 1855 betreffen. Aus dem 17. und 18. Jahrhundert blieb nur jeweils eine Akte erhalten. Auch für das 19. Jahrhundert gestaltete sich die Überlieferung lückenhaft.
Hinweise für die Benutzung
Als korrespondierende Bestände im Staatsarchiv Leipzig sind zu nutzen: Amt Leisnig, Kgl. Gericht Döbeln, Gerichtsamt Döbeln, Amtsgericht Döbeln sowie Amtshauptmannschaft Döbeln.
Die Erschließung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS für Windows, mit dem auch die Register erstellt wurden. Bei Bestellung und Zitierung ist anzugeben: 20377 RG Ebersbach, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Elke Kretzschmar
Mai 1999
[01] Vgl. Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen, bearb. v. K. Blaschke, Leipzig 1957, S. 27.
[02] Ebenda.
[03] Vgl. SächsStA-L, 20377 RG Ebersbach, Nr. 2.
[04] Ebenda, Nr. 16 und 17.
[05] Ebenda, Nr. 5, 9, 10, 13 und 22.
[06] Ebenda, Nr 8, 18, 23, 26 und 29.
[07] LZ, 28.11.1855, S. 6561.
[08] Zu- und Abgangsbuch des StA-L, 1954-1975, VA Nr. 187.
Gerichtsverwaltung.- Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Patronat.- Grundherrlich-bäuerliche Verhältnisse.
Das südlich von Döbeln gelegene amtsässige Rittergut Ebersbach unterstand dem Amt Leisnig. Als Guts- und Gerichtsherrschaften sind die Familien von Marschall, von Plötz, Nehrhoff von Holderberg, Petzsch und Geißler zu nennen. Nach Abtretung der Gerichtsbarkeit an den Staat ging diese am 22. November 1855 auf das Königliche Gericht Döbeln über.
- 1999 | Findbuch / Datenbank
- 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5