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Beständeübersicht

Bestand

20384 Rittergut Gärnitz (Patrimonialgericht)

Datierung1620 - 1853
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,77
Geschichte des Ritterguts Gärnitz

Das Rittergut Gärnitz, südlich von Markranstädt gelegen, unterstand ursprünglich dem Amt Lützen, nach 1815 dem Kreisamt Leipzig. Das Rittergut besaß die Gerichtsbarkeit über Gärnitz und zeitweise über Güter in Bösdorf, Kulkwitz, Schkeitbar und Schkölen. Als Besitzer sind im 17. Jahrhundert die Herren von Schkölen und der Rittmeister Naso bekannt, im 18. Jahrhundert gelangte es an den Leipziger Gelehrten Johann Burkhardt Mencke, an Peter Freiherr von Hohenthal, die Familien Schacher, Pohlert und Rudolph. Am 30. März 1853 trat die damalige Besitzerin, Friederike Adelheid Fenthol, die dem Rittergut zustehende Gerichtsbarkeit an den Staat ab. Diese Jurisdiktion ging auf das Kreisamt Leipzig über.

Besitzer des Ritterguts Gärnitz:[01]


Wolf Moritz Lauterbach
1620
Georg von Schkölen
1633
Georg Hermann von Schkölen, Rittmeister
1652
Hans Caspar Weise, Rittmeister
1683
Heinrich Bernhard Naso, Rittmeister
1718
Dr. Johann Burkhardt Mencke (1674 – 1732), kf. sächs. Rat, Gelehrter in Leipzig
1732
Brüder Friedrich Otto und Carl Otto Mencke (Söhne des vor.)
1734
Peter Freiherr von Hohenthal[02] (1694 – 1763) (Sohn von Peter Hohmann, 1663 – 1732), verheiratet mit Christiane Sybilla Mencke, Tochter des J. B. Mencke
1744
Dr. Quirin Gottfried Schacher, Advokat am OHG und Konsistorium Leipzig
1746
Christiane Sibylle Schacher geb. Kober (Witwe)
um 1769
Johann Gottlob Pohlert, Finanz-Kommissar
1800
Carl Ferdinand Rudolph
1846
August Herrmann Kraft
1851
Friederike Adelheid Fenthol geb. Friederici, Witwe
1862
Wilhelm Ludwig August Stapel[03]
um 1878
A. Jacob
1903
Leipziger Braunkohlenwerke AG Kulkwitz



Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Unterlagen gelangten um 1960 vom Sächsischen Hauptstaatsarchiv in verschiedenen Abgabegemeinschaften in das Staatsarchiv Leipzig. Die Akten wurden 1965 in einer Findkartei (mit Gliederung) verzeichnet. Die Verzeichnungsangaben aus der Findkartei sind 2021 überprüft und elektronisch nutzbar gemacht worden. In diesem Zusammenhang wurden eine neue Klassifikation erarbeitet sowie einige fehlende Angaben ergänzt. Es wurden vier weitergeführte Akten ermittelt und den Beständen Königliches Gericht Markranstädt und Gerichtsamt Markranstädt zugeordnet. Die im Bestand 12613 Gerichtsbücher befindlichen drei Gerichtsbücher des Ritterguts Gärnitz wurden virtuell verzeichnet.


Überlieferungsschwerpunkte

Der Bestand enthält 53 Akten und Gerichtsbücher mit einem zeitlichen Umfang von 1620 bis 1853. Die Überlieferung ist lückenhaft, inhaltlich dominieren Unterlagen der Freiwilligen und der Zivilgerichtsbarkeit. Bemerkenswert sind einige gerichtliche Unterlagen zu den Besitzerfamilien sowie zwei Zinsregister.

Hinweise zur Benutzung

Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS 9.2. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: SächsStA-L, 20384 RG Gärnitz, Nr. (fettgedruckte Zahl).

Verweis auf korrespondierende Bestände

12613
Gerichtsbücher (StA-D)
20009
Amt Leipzig
20011
Amt Lützen
20028
Amtshauptmannschaft Leipzig
20069
Königliches Gericht Markranstädt
20099
Gerichtsamt Markranstädt
20612
Stadt Markranstädt



B. Richter
März 2021


[01] 20613, GB AG Markranstädt, Nr. 48, 49.- Axel Flügel, S. 133.- 20384 RG Gärnitz, Nr. 22.- AH Leipzig, Nr. 160.
[02] Kneschke, Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon, Band 4, S. 439f.
[03] 20099 GerA Markranstädt, Nr. 175.
Grundlagen des Ritterguts.- Gerichtsverwaltung.- Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Einziehung landesherrlicher Steuern.- Grundherrlich-bäuerliche Verhältnisse.
Das Rittergut Gärnitz, südlich von Markranstädt gelegen, unterstand ursprünglich dem Amt Lützen, nach 1815 dem Kreisamt Leipzig. Das Rittergut besaß die Gerichtsbarkeit über Gärnitz und zeitweise über Güter in Bösdorf, Kulkwitz, Schkeitbar und Schkölen. Als Besitzer sind im 17. Jahrhundert die Herren von Schkölen und der Rittmeister Naso bekannt, im 18. Jahrhundert gelangte es an den Leipziger Gelehrten Johann Burkhardt Mencke, an Peter Freiherr von Hohenthal, die Familien Schacher, Pohlert und Rudolph. Am 30. März 1853 trat die damalige Besitzerin, Friederike Adelheid Fenthol, die dem Rittergut zustehende Gerichtsbarkeit an den Staat ab. Diese Jurisdiktion ging auf das Kreisamt Leipzig über.
  • 2021 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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