Das Amtsdorf Gornewitz nordöstlich von Nerchau gehörte zum Erbamt Grimma. Zur Gemeinde gehörte eine Mühle. Die Gerichtsbarkeit (Erbgerichte) lagen seit Mitte des 16. Jahrhunderts beim Pfarrer zu Nerchau.^[01] Nerchau selbst unterstand dem Rittergut Trebsen, dem Rittergutsbesitzer stand auch das Kollaturrecht über das Pfarramt Nerchau zu. Am 19. Dezember 1855 ging die Gerichtsbarkeit des Pfarrdotalgerichts Gornewitz auf das Justizamt Grimma über.
Die Unterlagen waren ursprünglich Teil der Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Grimma im Landeshauptarchiv Dresden und gelangten um 1960 nach Leipzig. Hier waren sie Teil des Bestands Rittergut Trebsen. In den 1990er Jahren begann die provenienzgerechte Formierung der Unterlagen des Pfarrdotalgerichts Gornewitz, die nach der Bearbeitung des Bestands 20565 Rittergut Trebsen 2014 abgeschlossen wurde.
Der Bestand enthält 32 Akten sowie zwei Gerichtsbücher aus dem Bestand 12613 Gerichtsbücher, die virtuell verzeichnet wurden. Er umfasst die Jahre 1702 bis 1855 mit einem Schwerpunkt im 19. Jahrhundert. Die Überlieferung ist lückenhaft, gibt aber Einblick in fast alle Bereiche der niederen Gerichtsbarkeit.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung des Bestands Pfarrdotalgericht Gornewitz erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS für Windows. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20394 PfarrG Gornewitz, Nr. (fettgedruckte Zahl) bzw. alternativ GB AG Grimma Nr….
Verweis auf korrespondierende Bestände
12613 Gerichtsbücher
20008 Amt Grimma
20565 Rittergut Trebsen

B. Richter
März 2015

Anlage: Konkordanz






^[01] August Schumann, fortgeführt von Albert Schiffer, Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungs-Lexikon von Sachsen, Bd. 3, Zwickau 1816, S. 272.- Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.), Album der Rittergüter und Schlösser Sachsens, Bd. 1: Leipziger Kreis, Bautzen 1860, S. 101 f.- Neue Sächsische Kirchengalerie. Bd. 3: Die Ephorie Grimma links der Mulde, Leipzig 1911.

Gerichtsverwaltung.- Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Ablösungen.

Seit Mitte des 16. Jahrhunderts übte die Pfarre zu Nerchau die Grundherrschaft über das zum Erbamt Grimma gehörende Amtsdorf Gornewitz aus. Dieser Ort befindet sich nordöstlich von Nerchau. Dem Pfarrer von Nerchau stand die niedere Gerichtsbarkeit über Gornewitz zu. Am 19. Dezember 1855 ging die Gerichtsbarkeit des Pfarrdotalgerichts Gornewitz auf das Justizamt Grimma über.