Geschichte des Rittergutes Großmilkau
Das östlich von Rochlitz gelegene neuschriftsässige Rittergut Großmilkau befand sich bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts im Besitz der Familie von Milckau, gelangte dann an die Familie von Arnim und 1838 schließlich an Johann Gottfried Rose. Da er 1833 bereits das Rittergut Kleinmilkau gekauft hatte, lagen beide Rittergüter fortan in einer Hand.

Das Rittergut besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Großmilkau und Zschaagwitz. Am 26. August 1852 ging die Gerichtsbarkeit des Ritterguts nach Abtretung an den Staat auf das Justizamt Rochlitz über.

Besitzer des Rittergutes Großmilkau^[01]




Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Der Bestand ist vom damaligen Landeshauptarchiv Dresden um 1960 in das Staatsarchiv Leipzig gelangt. Die Unterlagen wurden 1965 in einer Findkartei verzeichnet. 2000 kamen 0,2 lfm aus einer Abgabe des Hauptstaatsarchivs Dresden hinzu, die dort dem Sammelbestand Grundherrschaftliche Archive zugeordnet gewesen waren. Bei einer Provenienzbereinigung wurden 2002 vier Akten herausgelöst und den Beständen Amt und Gerichtsamt Rochlitz hinzugefügt.
Der Bestand wurde 2017 neu bearbeitet. Die Erschließung erfolgte auf der Basis der Erschließungsrichtlinie des StA. Es wurde vorwiegend einfach verzeichnet. Für die Ordnung des Bestandes fand das Ordnungsmodell für Rittergüter Anwendung. Die Erschließung orientierte sich an der Findkartei von 1965, die Angaben wurden für jede Akte überprüft, ggf. korrigiert bzw. erweitert. Zwei Akten wurden als Fremdprovenienzen herausgelöst und den Beständen Kgl. Landgericht Mittweida und Amt Rochlitz hinzugefügt. Die im Bestand 12613 Gerichtsbücher befindlichen neun Gerichtsbücher des Rittergutes Großmilkau wurden virtuell erfasst. Die im Bestand enthaltenen drei Akten des Familienarchivs (Nr. 89, 94, 99) wurden, um derartige Unterlagen in einem Bestand zu konzentrieren, in den Bestand 20436 Rittergut Kleinmilkau eingefügt.
Der Bestand enthielt auch Akten des Kollaturgerichts Großmilkau. Diese 17 Akteneinheiten wurden unter Berücksichtigung des vorhandenen Aktenrepertoriums des Kollaturgerichts dem neu gebildeten Bestand 22405 Kollaturgericht Großmilkau hinzugefügt.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand enthält v. a. Gerichtsbücher bzw. –protokolle und Grundstücksangelegenheiten.

Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 9.1. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20403, RG Großmilkau, Nr. (fettgedruckte Zahl).


Verweise auf korrespondierende Bestände



Volker Jäger
2017


^[01] StA-L, 20436 RG Kleinmilkau, Nr. 65, 77; Sachsens Kirchengalerie, Bd. 10, Dresden o. J., S. 26.

Grundlagen des Ritterguts.- Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Strafgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Einziehung landesherrlicher Steuern.- Grundherrlich-bäuerliche Verhältnisse.

Östlich von Rochlitz befand sich im Territorium des Amts Rochlitz das neuschriftsässige Rittergut Großmilkau. Diesem Rittergut stand die Gerichtsbarkeit über die Dörfer Großmilkau und Zschaagwitz zu. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts befand sich das Gut im Besitz der Familie von Milckau und gelangte dann an die von Arnim und schließlich an Johann Gottfried Rose. Da er 1833 bereits das Rittergut Kleinmilkau gekauft hatte, lagen beide Rittergüter fortan in einer Hand. Am 26. August 1852 ging die Gerichtsbarkeit des Ritterguts nach Abtretung an den Staat auf das Justizamt Rochlitz über.