Geschichte des Rittergutes Teuritz
Während das Dorf Teuritz zum Amt Altenburg gehörte, lag das schriftsässige Rittergut Teuritz im Gebiet des Amtes Zeitz des Hochstifts Naumburg-Zeitz. Der ursprünglich in Hagenest westlich von Regis-Breitingen gelegene Rittersitz wurde vermutlich bereits im 15. Jahrhundert nach Teuritz bei Lucka verlegt. Vom Anfang des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des 18. Jahrhunderts befand sich das Rittergut im Besitz der Familie von Hagenest. Bei der Teilung Sachsens in Folge des Wiener Kongresses 1815 verblieb das Rittergut beim Königreich Sachsen und wurde dem Amt Borna zugeordnet.
Das Rittergut Teuritz besaß zumindest zeitweise, ganz oder zum Teil die Gerichtsbarkeit über Bosengröba, Hagenest, Hemmendorf, Löschütz, Kleinhermsdorf, Oellschütz, Pautzsch, Maltitz (bei Groitzsch), Schleenhain, Langenhain und folgende Dörfer im Gebiet von Sachsen-Altenburg: Langendorf (bei Zeitz), Lehma, Lucka, Minkwitz (bei Zeitz), Prößdorf (bei Lucka), Schnauderhainichen, Teuritz (bei Lucka), Traupitz (bei Langendorf), Breitenhain (bei Lucka), Döbitzschen, Gorma.

Die Gerichtsbarkeit des Ritterguts ging nach ihrer Abtretung durch Carl Friedrich Ehrlich am 19. Januar 1849 auf das Justizamt Borna über.

Besitzer des Rittergutes Teuritz^[01]




Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Der Bestand ist um 1960 vom damaligen Landeshauptarchiv Dresden in das Staatsarchiv Leipzig gelangt und aus den Lagerungsgemeinschaften AG Borna und AH Borna gebildet worden. Die Erschließung erfolgte um 1965, wobei eine Findkartei entstand.
Der Bestand wurde 2017 neu bearbeitet. Die Erschließung erfolgte auf der Basis der Erschließungsrichtlinie des StA. Es wurde vorwiegend einfach verzeichnet. Für die Ordnung des Bestandes fand das Ordnungsmodell für Rittergüter Anwendung. Die Erschließung orientierte sich an der vorhandenen Findkartei. Die Angaben wurden für jede Akte überprüft, ggf. korrigiert bzw. erweitert. Drei Akten (Nr. 19, 30, 34) waren 2002 als Fremdprovenienzen herausgelöst und den Beständen Amt Borna und Gerichtsamt Borna hinzugefügt worden. Eine Akte war noch unverzeichnet und erhielt die Nr. 53. Die im Bestand 12613 Gerichtsbücher befindlichen neun Gerichtsbücher des Rittergutes Teuritz wurden virtuell erfasst. Der ursprüngliche Bestandsname "Rittergut Hagenest mit Teuritz" wurde nach intensiver Prüfung in "Rittergut Teuritz mit Hagenest" geändert.

Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand enthält v. a. Gerichtsbücher bzw. -protokolle sowie einige Nachlass- und Grundstücksangelegenheiten.

Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 9.1. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20412, RG Teuritz, Nr. (fettgedruckte Zahl).
<
Verweise auf korrespondierende Bestände



Volker Jäger
Apr. 2017


^[01] Kirchengalerie des Herzogtums Sachsen-Altenburg, 1. Abt., S. 384; 20025 AH Borna, Nr. 372.

Grundlagen des Ritterguts.- Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Einziehung landesherrlicher Steuern.- Grundherrlich-bäuerliche Verhältnisse.- Familienarchiv.

Der ursprünglich in Hagenest westlich von Regis-Breitingen gelegene Rittersitz wurde schon frühzeitig nach Teuritz bei Lucka geschlagen. Ein Teil des Dorfes Hagenest sowie das schriftsässige Rittergut Teuritz zählten zum Territorium des Amts Zeitz und kamen nach 1815 zum Justizamt Borna. Besitzer des Ritterguts waren bis Ende des 18. Jahrhunderts die Herren von Hagenest. Ihnen folgten u. a. die Familien Kirchbach, Joseph, Schubert und Ehrlich. Am 19. Januar 1849 trat der damalige Besitzer, Carl Friedrich Ehrlich, die Gerichtsbarkeit des Ritterguts über Teuritz und Hagenest an den Staat ab. Diese Jurisdiktion wurde dem Justizamt Borna übertragen.