Beständeübersicht
Bestand
20414 Rittergut Hainichen bei Lausick (Patrimonialgericht)
Datierung | 1688 - 1853 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 2,00 |
Geschichte des Ritterguts Hainichen (bei Lausick)
Der Ort Hainichen liegt nur wenige Kilometer nordwestlich von Bad Lausick und gehört seit 2008 zum Landkreis Leipzig (1424: Amt Borna, 1606: Amt Grimma, 1764: Amt Borna, 1856: Gerichtsamt Borna, 1875: Amtshauptmannschaft Borna, 1952: Landkreis Borna, 1994: Landkreis Leipziger Land). Dem amtssässigen Rittergut Hainichen (bei Lausick) oblag die Gerichtsbarkeit über ein Teil des Dorfes Hainichen und über das Vorwerk Apelt. Am 14. Februar 1854 wurde die Gerichtsbarkeit des Ritterguts dem Königlichen Landgericht Borna übertragen.
Das Rittergut Hainichen (bei Lausick) gehörte bis 1628 der Familie aus dem Winckel. Oswald aus dem Winckel, der zugleich Besitzer der Rittergüter Otterwisch und Steinbach war, verkaufte das Rittergut 1628 an seinen Schwager Tobias von Zehmen, der zudem im Besitz der Rittergüter Oelzschau, Kömmlitz und Imnitz war.[01] 1781 musste Johann Friedrich von Zehmen, der das Rittergut 1773 von seinem Bruder Tobias Ludolph geerbt hatte, zur Tilgung von Schulden an die Brüder Gotthelf Günther und Johann Gottfried Günther verkaufen.[02] Aus dem gleichen Grund[03] scheint es schon 1809 von den Brüdern Günther an den Hofrat und Amtmann aus Wechselburg Johann August Schirmer[04] verkauft worden zu sein. Schirmer verkaufte das Rittergut schon 1817 wieder an den Rittmeister von Bärenstein, der es bis 1837 besessen hat. Danach gelangte es an die Familie Schmidt.[05] Der letzte Besitzer aus der Familie Schmidt, Heinrich Louis Schmidt, verkaufte das Rittergut Hainichen an Hermann Steiger, der es 1898 an seine Frau Anna Louise Steiger geb. Frengel vererbte.[06] Diese blieb bis zu ihrem Tod 1909 die Besitzerin von Hainichen, hatte das Rittergut aber schon 1898 an ihren Sohn Johann Georg Steiger verpachtet, der es 1909 erbte.[07] Johann Georg Steiger vermachte das Rittergut 1930 seiner Frau Else Steiger, geb. Sauerwald.[08]
Besitzer des Ritterguts Hainichen bei Lausick:
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Der Bestand ist offensichtlich um 1960 vom damaligen Landeshauptarchiv Dresden ins Staatsarchiv Leipzig gelangt und aus den Lagerungsgemeinschaften der AG Lausick/AG Borna und AH Borna gebildet worden. Die Unterlagen wurden 1965 in einer Findkartei verzeichnet (Nr. 1 – 79).
Bei der 2020 durchgeführten Neuerschließung wurden die Verzeichnungsangaben der Findkartei geprüft und elektronisch erschlossen. Durch Aktenprüfung wurden fehlende oder unzureichende Angaben teilweise ergänzt und bei der Titelbildung berücksichtigt. Die Gerichtsprotokolle wurden zu drei Bandreihen zusammengefasst. Die zehn vorhandenen Gerichtsbücher (im Bestand 12613 Gerichtsbücher) wurden virtuell verzeichnet.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand (80 AE) umfasst den Zeitraum von 1688 bis 1851, konzentriert sich jedoch mit 57 AE auf die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Überlieferung beschränkt sich ausschließlich auf die Akten des Patrimonialgerichts, wobei der größte Teil der Überlieferung die Gerichtsprotokolle (33 AE) ausmachen. Zudem sind Akten der Zivilgerichtsbarkeit und der freiwillige Gerichtsbarkeit überliefert. Der Bestand enthält eine Lehnsurkunde.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS 9.2. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: SächsStA-L, 20504 RG Hainichen bei Lausick, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Hinweis auf korrespondierende Bestände
Hauptstaatsarchiv Dresden:
12613 Gerichtsbücher
Staatsarchiv Leipzig:
20025 Amtshauptmannschaft Borna
20342 Rittergut Beucha bei Lausick
20481 Rittergut Muckern mit Neumuckershausen
Benjamin Winterberg
Febr. 2020
[01] Von Zehmen, Hanns-Moritz: Genealogische Nachrichten über das Meißnische Uradelsgeschlecht von Zehmen. 1206-1906, Dresden 1906, S. 37-38.
[02] 20414 Rittergut Hainichen (bei Lausick), Nr. 57.
[03] Ebd., Nr. 47.
[04] Ebd., Nr. 64.
[05] Ebd., Nr. 07.
[06] 20025 Amtshauptmannschaft Borna, Nr. 0311.
[07] Ebd., Nr. 0311.
[08] 20116 Amtsgericht Borna, Nr. 1322.
Der Ort Hainichen liegt nur wenige Kilometer nordwestlich von Bad Lausick und gehört seit 2008 zum Landkreis Leipzig (1424: Amt Borna, 1606: Amt Grimma, 1764: Amt Borna, 1856: Gerichtsamt Borna, 1875: Amtshauptmannschaft Borna, 1952: Landkreis Borna, 1994: Landkreis Leipziger Land). Dem amtssässigen Rittergut Hainichen (bei Lausick) oblag die Gerichtsbarkeit über ein Teil des Dorfes Hainichen und über das Vorwerk Apelt. Am 14. Februar 1854 wurde die Gerichtsbarkeit des Ritterguts dem Königlichen Landgericht Borna übertragen.
Das Rittergut Hainichen (bei Lausick) gehörte bis 1628 der Familie aus dem Winckel. Oswald aus dem Winckel, der zugleich Besitzer der Rittergüter Otterwisch und Steinbach war, verkaufte das Rittergut 1628 an seinen Schwager Tobias von Zehmen, der zudem im Besitz der Rittergüter Oelzschau, Kömmlitz und Imnitz war.[01] 1781 musste Johann Friedrich von Zehmen, der das Rittergut 1773 von seinem Bruder Tobias Ludolph geerbt hatte, zur Tilgung von Schulden an die Brüder Gotthelf Günther und Johann Gottfried Günther verkaufen.[02] Aus dem gleichen Grund[03] scheint es schon 1809 von den Brüdern Günther an den Hofrat und Amtmann aus Wechselburg Johann August Schirmer[04] verkauft worden zu sein. Schirmer verkaufte das Rittergut schon 1817 wieder an den Rittmeister von Bärenstein, der es bis 1837 besessen hat. Danach gelangte es an die Familie Schmidt.[05] Der letzte Besitzer aus der Familie Schmidt, Heinrich Louis Schmidt, verkaufte das Rittergut Hainichen an Hermann Steiger, der es 1898 an seine Frau Anna Louise Steiger geb. Frengel vererbte.[06] Diese blieb bis zu ihrem Tod 1909 die Besitzerin von Hainichen, hatte das Rittergut aber schon 1898 an ihren Sohn Johann Georg Steiger verpachtet, der es 1909 erbte.[07] Johann Georg Steiger vermachte das Rittergut 1930 seiner Frau Else Steiger, geb. Sauerwald.[08]
Besitzer des Ritterguts Hainichen bei Lausick:
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Der Bestand ist offensichtlich um 1960 vom damaligen Landeshauptarchiv Dresden ins Staatsarchiv Leipzig gelangt und aus den Lagerungsgemeinschaften der AG Lausick/AG Borna und AH Borna gebildet worden. Die Unterlagen wurden 1965 in einer Findkartei verzeichnet (Nr. 1 – 79).
Bei der 2020 durchgeführten Neuerschließung wurden die Verzeichnungsangaben der Findkartei geprüft und elektronisch erschlossen. Durch Aktenprüfung wurden fehlende oder unzureichende Angaben teilweise ergänzt und bei der Titelbildung berücksichtigt. Die Gerichtsprotokolle wurden zu drei Bandreihen zusammengefasst. Die zehn vorhandenen Gerichtsbücher (im Bestand 12613 Gerichtsbücher) wurden virtuell verzeichnet.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand (80 AE) umfasst den Zeitraum von 1688 bis 1851, konzentriert sich jedoch mit 57 AE auf die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Überlieferung beschränkt sich ausschließlich auf die Akten des Patrimonialgerichts, wobei der größte Teil der Überlieferung die Gerichtsprotokolle (33 AE) ausmachen. Zudem sind Akten der Zivilgerichtsbarkeit und der freiwillige Gerichtsbarkeit überliefert. Der Bestand enthält eine Lehnsurkunde.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS 9.2. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: SächsStA-L, 20504 RG Hainichen bei Lausick, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Hinweis auf korrespondierende Bestände
Hauptstaatsarchiv Dresden:
12613 Gerichtsbücher
Staatsarchiv Leipzig:
20025 Amtshauptmannschaft Borna
20342 Rittergut Beucha bei Lausick
20481 Rittergut Muckern mit Neumuckershausen
Benjamin Winterberg
Febr. 2020
[01] Von Zehmen, Hanns-Moritz: Genealogische Nachrichten über das Meißnische Uradelsgeschlecht von Zehmen. 1206-1906, Dresden 1906, S. 37-38.
[02] 20414 Rittergut Hainichen (bei Lausick), Nr. 57.
[03] Ebd., Nr. 47.
[04] Ebd., Nr. 64.
[05] Ebd., Nr. 07.
[06] 20025 Amtshauptmannschaft Borna, Nr. 0311.
[07] Ebd., Nr. 0311.
[08] 20116 Amtsgericht Borna, Nr. 1322.
Grundlagen des Ritterguts.- Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Patronat.- Einziehung landesherrlicher Steuern.
Das nordwestlich von Lausick gelegene amtsässige Rittergut Hainichen unterstand dem Amt Borna. Dem Rittergut oblag die Gerichtsbarkeit über einen Teil des Dorfes Hainichen und über das Vorwerk Apelt. Im 17. und 18. Jahrhundert befand sich das Rittergut im Besitz der Familien aus dem Winckel und von Zehmen. 1781 gelangte es an Familie Günther, 1809 an den Hofrat Schirmer, 1817 an die Familie von Bärenstein und 1837 an die Familie Schmidt. Letztere trat die ihr zustehende Gerichtsbarkeit am 14. Februar 1854 an das Königliche Landgericht Borna ab.
- 2020 | Findbuch / Datenbank
- 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5