Beständeübersicht
Bestand
20417 Rittergut Hermsdorf bei Döbeln
Datierung | 1550 - 1879 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 3,50 |
Geschichte des Rittergutes Hermsdorf
Das südöstlich von Döbeln im Amt Leisnig gelegene Rittergut Hermsdorf war altschriftsässig. Zu ihm gehörten die Dörfer Hermsdorf, Zweinig und Zschackwitz. Mit dem Rittergut verbunden waren die ebenfalls schriftsässigen Rittergüter Mahlitzsch, zu dem das gleichnamige Dorf gehörte, und Kobelsdorf mit den Dörfern Kobelsdorf und Naußlitz. Die drei genannten Rittergüter waren hinsichtlich der Verwaltung, Justiz, Grundstücksbewirtschaftung u. a. sehr eng miteinander verflochten. So gab es z. B. 1803 auch für alle dazugehörigen Orte ein gemeinsames Steuerkataster.[01] Die Orte gehörten alle zum Amt Leisnig mit Ausnahme von Naußlitz, das in das Kreisamt Meißen einbezirkt war. Ab Ende des 17. Jahrhunderts erscheint Naußlitz selbst als Rittergut, während Kobelsdorf als zum Rittergut Hermsdorf, ab Ende des 18. Jahrhundert zum Rittergut Mahlitzsch ausgewiesen wird.
Zu den häufig wechselnden Besitzern zählten seit dem 17. Jahrhundert die Familien von Marschall von Bieberstein, von Brandenstein, von Gablenz, von Hartitzsch, von Reinhold und von Metzradt. Am 19. Mai 1856 ging die Gerichtsbarkeit über Mahlitzsch an das Königliche Gericht Roßwein, die sonstige Gerichtsbarkeit an das Königliche Gericht Döbeln.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Der Bestand ist vom damaligen Landeshauptarchiv Dresden um 1962 in das Staatsarchiv Leipzig gelangt und aus den Lagerungsgemeinschaften AG Döbeln und AH Döbeln gebildet worden. 1967 übergab die Volksrepublik Polen 28 Akteneinheiten des Rittergutes Hermsdorf u. a. an das Stadtarchiv Görlitz, das die Unterlagen an das Staatsarchiv Leipzig abgab.
Die Unterlagen wurden 1967 in einer Findkartei verzeichnet. 1999 erfolgte die Heraustrennung von drei Akteneinheiten, die dem Bestand 20106 Gerichtsamt Roßwein hinzugefügt wurden. 2012 gab das Landesarchiv Berlin ein Aktenfragment ab, das den Bestand ergänzte.
Der Bestand wurde 2017 neu bearbeitet. Die Erschließung erfolgte auf der Basis der Erschließungsrichtlinie des StA. Es wurde vorwiegend einfach verzeichnet. Für die Ordnung des Bestandes fand das Ordnungsmodell für Rittergüter Anwendung. Die Erschließung orientierte sich an der Findkartei von 1967, die Angaben wurden aber für jede Akte überprüft, ggf. korrigiert bzw. erweitert.
Im Rahmen der Bearbeitung wurden in Einzelfällen, in denen kein inhaltlicher Zusammenhang erkennbar war und die Dokumente zeitlich sehr weit auseinanderlagen, aus einzelnen Unterlagen separate Einheiten gebildet.
Die im Bestand 12613 Gerichtsbücher befindlichen 26 Gerichtsbücher des Rittergutes Hermsdorf wurden virtuell erfasst.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand enthält v. a. Gerichtsbücher bzw. –protokolle, Zivilklagen, Nachlass-, Grundstücks-, und Steuerangelegenheiten.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 9.1. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20417, RG Hermsdorf, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Verweise auf korrespondierende Bestände
Volker Jäger
Februar 2017
Besitzer des Rittergutes Hermsdorf[02]
[01] StA-L, 20417 RG Hermsdorf, Nr. 159.
[02] StA-L, 20417 RG Hermsdorf, Nr. 95.
Das südöstlich von Döbeln im Amt Leisnig gelegene Rittergut Hermsdorf war altschriftsässig. Zu ihm gehörten die Dörfer Hermsdorf, Zweinig und Zschackwitz. Mit dem Rittergut verbunden waren die ebenfalls schriftsässigen Rittergüter Mahlitzsch, zu dem das gleichnamige Dorf gehörte, und Kobelsdorf mit den Dörfern Kobelsdorf und Naußlitz. Die drei genannten Rittergüter waren hinsichtlich der Verwaltung, Justiz, Grundstücksbewirtschaftung u. a. sehr eng miteinander verflochten. So gab es z. B. 1803 auch für alle dazugehörigen Orte ein gemeinsames Steuerkataster.[01] Die Orte gehörten alle zum Amt Leisnig mit Ausnahme von Naußlitz, das in das Kreisamt Meißen einbezirkt war. Ab Ende des 17. Jahrhunderts erscheint Naußlitz selbst als Rittergut, während Kobelsdorf als zum Rittergut Hermsdorf, ab Ende des 18. Jahrhundert zum Rittergut Mahlitzsch ausgewiesen wird.
Zu den häufig wechselnden Besitzern zählten seit dem 17. Jahrhundert die Familien von Marschall von Bieberstein, von Brandenstein, von Gablenz, von Hartitzsch, von Reinhold und von Metzradt. Am 19. Mai 1856 ging die Gerichtsbarkeit über Mahlitzsch an das Königliche Gericht Roßwein, die sonstige Gerichtsbarkeit an das Königliche Gericht Döbeln.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Der Bestand ist vom damaligen Landeshauptarchiv Dresden um 1962 in das Staatsarchiv Leipzig gelangt und aus den Lagerungsgemeinschaften AG Döbeln und AH Döbeln gebildet worden. 1967 übergab die Volksrepublik Polen 28 Akteneinheiten des Rittergutes Hermsdorf u. a. an das Stadtarchiv Görlitz, das die Unterlagen an das Staatsarchiv Leipzig abgab.
Die Unterlagen wurden 1967 in einer Findkartei verzeichnet. 1999 erfolgte die Heraustrennung von drei Akteneinheiten, die dem Bestand 20106 Gerichtsamt Roßwein hinzugefügt wurden. 2012 gab das Landesarchiv Berlin ein Aktenfragment ab, das den Bestand ergänzte.
Der Bestand wurde 2017 neu bearbeitet. Die Erschließung erfolgte auf der Basis der Erschließungsrichtlinie des StA. Es wurde vorwiegend einfach verzeichnet. Für die Ordnung des Bestandes fand das Ordnungsmodell für Rittergüter Anwendung. Die Erschließung orientierte sich an der Findkartei von 1967, die Angaben wurden aber für jede Akte überprüft, ggf. korrigiert bzw. erweitert.
Im Rahmen der Bearbeitung wurden in Einzelfällen, in denen kein inhaltlicher Zusammenhang erkennbar war und die Dokumente zeitlich sehr weit auseinanderlagen, aus einzelnen Unterlagen separate Einheiten gebildet.
Die im Bestand 12613 Gerichtsbücher befindlichen 26 Gerichtsbücher des Rittergutes Hermsdorf wurden virtuell erfasst.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand enthält v. a. Gerichtsbücher bzw. –protokolle, Zivilklagen, Nachlass-, Grundstücks-, und Steuerangelegenheiten.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 9.1. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20417, RG Hermsdorf, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Verweise auf korrespondierende Bestände
Volker Jäger
Februar 2017
Besitzer des Rittergutes Hermsdorf[02]
[01] StA-L, 20417 RG Hermsdorf, Nr. 159.
[02] StA-L, 20417 RG Hermsdorf, Nr. 95.
Grundlagen des Ritterguts.- Gerichtsverwaltung.- Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Strafgerichtsbarkeit.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Patronat.- Einziehung landesherrlicher Steuern.- Grundherrlich-bäuerliche Verhältnisse.- Gutswirtschaft.- Familienarchive von Brandenstein, von Reinhold und von Metzradt.
Das südöstlich von Döbeln im Amt Leisnig gelegene Rittergut Hermsdorf war altschriftsässig. Mit dem Rittergut verbunden waren die Rittergüter Mahlitzsch, Kobelsdorf und Naußlitz. Zu den häufig wechselnden Besitzern zählten seit dem 17. Jahrhundert die Familien Marschall von Bieberstein, von Brandenstein, von Gablenz, von Hartitzsch, von Reinhold und von Metzradt. Am 19. Mai 1856 ging die Gerichtsbarkeit über Mahlitzsch an das Königliche Gericht Roßwein, die sonstige Gerichtsbarkeit an das Königliche Gericht Döbeln.
- 2017 | Findbuch / Datenbank
- 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5