Beständeübersicht
Bestand
Geschichte des Ritterguts Hof
Hof, liegt südöstlich von Oschatz und gehörte zunächst zum Amt Meißen, ehe das altschriftsässige Rittergut in das Amt Oschatz eingegliedert wurde. Unter die Gerichtsbarkeit des Ritterguts fielen neben dem gleichnamigen Dorf die Orte Raitzen, Nasenberg, Hohenwussen, Kreina, Dobernitz (bei Lommatzsch), Teile von Hohenwussen, Reppen, und Panitz, je ein Gut in Oberjahna und Zeicha[01] sowie zeitweise auch über Teile von Gleina (bei Lommatzsch), Güldene Hufe, Kötitz (bei Dahlen) und Stauchitz.[02] Die Gerichtsherrschaft hatte über die meisten Fluren der genannten Ortschaften nicht nur die Untergerichte, sondern auch die Obergerichte inne. In einigen Teilen übte das Kreisamt Meißen die Obergerichtsbarkeit aus. Die Rittergutsbesitzer hatten zugleich das Patronat über die Kirche und die Kollatur über die Pfarrstelle in Hof inne. Das Rittergut wurde mit fünf Ritterpferden besteuert, zwei gingen an das Amt Oschatz und drei an das Kreisamt Meißen. Zudem gehörte ein Vorwerk in Raitzen zum herrschaftlichen Besitz.
Der erste bekannte Besitzer des Ritterguts war Heinrich von der Jhana im Jahr 1360.[03] Für das Jahr 1413 kann die Familie von Schleinitz nachgewiesen werden, der Hof bis in den Dreißigjährigen Krieg hinein gehört. Danach wechselte der Besitz häufiger. Ende des 17. bis Mitte des 18. Jahrhunderts gehörte das Rittergut den Grafen von Zinsendorf.
Nach Abtretung an den Staat wurde die Gerichtsbarkeit am 27. Februar 1852 dem Königlichen Landgericht Oschatz übertragen.
In Hof befinden sich zwei Schlösser. Das alte Schloss wurde im 16. Jahrhundert errichtet und das neue Schloss wohl Anfang des 18. Jahrhunderts. Das Rittergut wurde 1932 aufgelöst. Die beiden Schlösser befinden sich seitdem im Gemeindebesitz.
Besitzer des Ritterguts Hof:
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Unterlagen gelangten vom Sächsischen Hauptstaatsarchiv 1962 aus der Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Oschatz in das damalige Landesarchiv Leipzig. Die Akten wurden 1965 in einer später gegliederten Findkartei verzeichnet (Nrn. 1-57). 2002 und 2007 wurden vom Sächsischen Hauptstaatsarchiv weitere Akten übernommen (Nrn. 58-73), dem Bestand zugeordnet und in Augias verzeichnet. Eine Akte (Nr. 74) kam im Zuge von Provenienzbereinigungen aus dem Bestand des Ritterguts Kroptewitz und ist ebenfalls in Augias verzeichnet worden. Hingegen sind 2 AE im Rahmen von Provenienzbereinigungen entnommen und den Beständen 20071 Königliches Landgericht Oschatz und 20102 Gerichtsamt Oschatz hinzugefügt worden. Die Verzeichnungsangaben aus der Findkartei sind 2020 durch Retrokonversion elektronisch nutzbar gemacht worden. In diesem Zusammenhang wurden Veränderungen an der Klassifikation vorgenommen sowie einige fehlende Angaben ergänzt. Die im Bestand 12613 Gerichtsbücher befindlichen 7 Gerichtsbücher des Ritterguts Hof wurden virtuell erfasst.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand enthält 74 Akten und 7 Gerichtsbücher mit einem zeitlichen Umfang von 1562 bis 1852, mit Ausnahme einer Kopie einer Akte von 1904, welche die Aufzeichnungen des Rittergutsbesitzers Theodor Friedrich Eberhard von der Decken über das Rittergut enthält. Abgesehen von dieser Akte sind ausschließlich Akten des Patrimonialgerichts überliefert. In der insgesamt lückenhaften Überlieferung sind neben einigen wenigen Akten zum Rittergut selbst dominieren Protokolle und Akten der Zivilgerichtsbarkeit.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS 9.2. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: SächsStA-L, 20421 RG Hof, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Verweis auf korrespondierende Bestände
C. Voigt
Mai 2020
[01] Carl Samuel Hoffmann, Historische Beschreibung der Stadt, des Amtes und der Dioeces Oschatz in ältern und neuern Zeiten Zweiter Teil, Oschatz 1817 (https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/?id=5363&tx_dlf%5Bid%5D=93557&tx_dlf%5Bpage%5D=15, letzter Zugriff 04.05.2020). S. 290 ff.
[02] 12613 Gerichtsbücher, Rittergut Hof, Einleitung.
[03] Hier und im Folgenden wird, wenn nicht anders angegeben, sich auf die Angaben in der Neuen Sächsischen Kirchengalerie bezogen, welche Fehler in älteren Werken korrigiert. Neue Sächsische Kirchengalerie, Ephorie Oschatz, Leipzig 1901, Sp. 205-213.
[04] StA-L, 20421 Rittergut Hof, Nr. 1.
[05] Ebd., Nr. 1/1.
[06] Gustav Adolf Poenicke (Hrsg.), Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen. Leipziger Kreis, Leipzig 1860, S. 76-78, hier S. 77 (Zit, nach: https://de.wikisource.org/wiki/Ritterg%C3%BCter_und_Schl%C3%B6sser_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen:_Hof, letzter Zugriff 04.05.2020).
[07] Niekammer's landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Güter und Wirtschaften im Freistaat Sachsen, Bd. 9, Leipzig 1925, S. 411.
20421 Rittergut Hof (Patrimonialgericht)
Datierung | 1718 - 1852 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 2,40 |
Geschichte des Ritterguts Hof
Hof, liegt südöstlich von Oschatz und gehörte zunächst zum Amt Meißen, ehe das altschriftsässige Rittergut in das Amt Oschatz eingegliedert wurde. Unter die Gerichtsbarkeit des Ritterguts fielen neben dem gleichnamigen Dorf die Orte Raitzen, Nasenberg, Hohenwussen, Kreina, Dobernitz (bei Lommatzsch), Teile von Hohenwussen, Reppen, und Panitz, je ein Gut in Oberjahna und Zeicha[01] sowie zeitweise auch über Teile von Gleina (bei Lommatzsch), Güldene Hufe, Kötitz (bei Dahlen) und Stauchitz.[02] Die Gerichtsherrschaft hatte über die meisten Fluren der genannten Ortschaften nicht nur die Untergerichte, sondern auch die Obergerichte inne. In einigen Teilen übte das Kreisamt Meißen die Obergerichtsbarkeit aus. Die Rittergutsbesitzer hatten zugleich das Patronat über die Kirche und die Kollatur über die Pfarrstelle in Hof inne. Das Rittergut wurde mit fünf Ritterpferden besteuert, zwei gingen an das Amt Oschatz und drei an das Kreisamt Meißen. Zudem gehörte ein Vorwerk in Raitzen zum herrschaftlichen Besitz.
Der erste bekannte Besitzer des Ritterguts war Heinrich von der Jhana im Jahr 1360.[03] Für das Jahr 1413 kann die Familie von Schleinitz nachgewiesen werden, der Hof bis in den Dreißigjährigen Krieg hinein gehört. Danach wechselte der Besitz häufiger. Ende des 17. bis Mitte des 18. Jahrhunderts gehörte das Rittergut den Grafen von Zinsendorf.
Nach Abtretung an den Staat wurde die Gerichtsbarkeit am 27. Februar 1852 dem Königlichen Landgericht Oschatz übertragen.
In Hof befinden sich zwei Schlösser. Das alte Schloss wurde im 16. Jahrhundert errichtet und das neue Schloss wohl Anfang des 18. Jahrhunderts. Das Rittergut wurde 1932 aufgelöst. Die beiden Schlösser befinden sich seitdem im Gemeindebesitz.
Besitzer des Ritterguts Hof:
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Unterlagen gelangten vom Sächsischen Hauptstaatsarchiv 1962 aus der Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Oschatz in das damalige Landesarchiv Leipzig. Die Akten wurden 1965 in einer später gegliederten Findkartei verzeichnet (Nrn. 1-57). 2002 und 2007 wurden vom Sächsischen Hauptstaatsarchiv weitere Akten übernommen (Nrn. 58-73), dem Bestand zugeordnet und in Augias verzeichnet. Eine Akte (Nr. 74) kam im Zuge von Provenienzbereinigungen aus dem Bestand des Ritterguts Kroptewitz und ist ebenfalls in Augias verzeichnet worden. Hingegen sind 2 AE im Rahmen von Provenienzbereinigungen entnommen und den Beständen 20071 Königliches Landgericht Oschatz und 20102 Gerichtsamt Oschatz hinzugefügt worden. Die Verzeichnungsangaben aus der Findkartei sind 2020 durch Retrokonversion elektronisch nutzbar gemacht worden. In diesem Zusammenhang wurden Veränderungen an der Klassifikation vorgenommen sowie einige fehlende Angaben ergänzt. Die im Bestand 12613 Gerichtsbücher befindlichen 7 Gerichtsbücher des Ritterguts Hof wurden virtuell erfasst.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand enthält 74 Akten und 7 Gerichtsbücher mit einem zeitlichen Umfang von 1562 bis 1852, mit Ausnahme einer Kopie einer Akte von 1904, welche die Aufzeichnungen des Rittergutsbesitzers Theodor Friedrich Eberhard von der Decken über das Rittergut enthält. Abgesehen von dieser Akte sind ausschließlich Akten des Patrimonialgerichts überliefert. In der insgesamt lückenhaften Überlieferung sind neben einigen wenigen Akten zum Rittergut selbst dominieren Protokolle und Akten der Zivilgerichtsbarkeit.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS 9.2. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: SächsStA-L, 20421 RG Hof, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Verweis auf korrespondierende Bestände
C. Voigt
Mai 2020
[01] Carl Samuel Hoffmann, Historische Beschreibung der Stadt, des Amtes und der Dioeces Oschatz in ältern und neuern Zeiten Zweiter Teil, Oschatz 1817 (https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/?id=5363&tx_dlf%5Bid%5D=93557&tx_dlf%5Bpage%5D=15, letzter Zugriff 04.05.2020). S. 290 ff.
[02] 12613 Gerichtsbücher, Rittergut Hof, Einleitung.
[03] Hier und im Folgenden wird, wenn nicht anders angegeben, sich auf die Angaben in der Neuen Sächsischen Kirchengalerie bezogen, welche Fehler in älteren Werken korrigiert. Neue Sächsische Kirchengalerie, Ephorie Oschatz, Leipzig 1901, Sp. 205-213.
[04] StA-L, 20421 Rittergut Hof, Nr. 1.
[05] Ebd., Nr. 1/1.
[06] Gustav Adolf Poenicke (Hrsg.), Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen. Leipziger Kreis, Leipzig 1860, S. 76-78, hier S. 77 (Zit, nach: https://de.wikisource.org/wiki/Ritterg%C3%BCter_und_Schl%C3%B6sser_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen:_Hof, letzter Zugriff 04.05.2020).
[07] Niekammer's landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Güter und Wirtschaften im Freistaat Sachsen, Bd. 9, Leipzig 1925, S. 411.
Grundlagen des Ritterguts.- Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Grundherrlich-bäuerliche Verhältnisse.
Das im Territorium des Amts Oschatz südöstlich von Oschatz gelegene Rittergut Hof war ein schriftsässiges Großgut. Unter die Gerichtsbarkeit dieses Guts fielen neben Hof die Orte Raitzen, Nasenberg, Hohenwussen, Kreina, Dobernitz (bei Lommatzsch), Teile von Hohenwussen, Reppen, und Panitz, je ein Gut in Oberjahna und Zeicha sowie zeitweise auch über Teile von Gleina (bei Lommatzsch), Güldene Hufe, Kötitz (bei Dahlen) und Stauchitz. Besitzer waren seit dem 15. Jahrhundert u. a. die Herren von Miltitz, von Schleinitz, von Rechenberg, von Schönberg, von Rüdiger und Rüssing. Von Letzterem ging die Gerichtsbarkeit des Ritterguts am 27. Februar 1852 an das Königliche Landgericht Oschatz.
- 2020 | Findbuch / Datenbank
- 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5