Beständeübersicht
Bestand
Geschichte des Ritterguts Kleindölzig
Kleindölzig liegt nördlich von Markranstädt im Landkreis Nordsachsen (bis 1816: Amt Schkeuditz; ab 1816: Amt Leipzig; ab 1856: Gerichtsamt Markranstädt; ab 1875: Amtshauptmannschaft Leipzig; ab 1952: Landkreis Leipzig; ab 1994: Landkreis Leipziger Land; ab 2000: Landkreis Delitzsch; jetzt Landkreis Nordsachsen). Seit 1915 ist Kleindölzig ein Ortsteil von Dölzig und seit 2000 gehört es zu Schkeuditz.
Die Besitzer des schriftsässigen Ritterguts sind nur sehr lückenhaft überliefert. 1610 wird Christoff von Obschelwitz genannt und für 1748 ist Joachim Friedrich Zeumer als Besitzer von Groß- und Kleindölzig überliefert. Ihm folgte der Aufklärungstheologe Christian Wolff, der seit 1706 in Halle Philosophie lehrte und auf Betreiben der Pietisten durch den preußischen König von der Universität verjagt wurde. Danach verzeichnen die Gerichtsbücher die Familien Martin, Schmeil, Stockmann, Reinicke, Mirius und Seltmann als gleichzeitige Eigentümer von Groß- und Kleindölzig. Als Standort des Gerichts muss Großdölzig angenommen werden, denn dort wurden die Gerichtsbücher geführt. Ab 1920 befand sich das Rittergut im Besitz der Stadt Leipzig.
Das Rittergut Kleindölzig verfügte ausschließlich in Kleindölzig über herrschaftliche Rechte.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Das Rittergut war ein eigenständiger Gerichts- und Verwaltungsbezirk. Das überlieferte Schriftgut entstand bei der Wahrnehmung der entsprechenden Kompetenzen in Justiz und Verwaltung. Mit dem Übergang der privaten Gerichtsbarkeit an den Staat, der in Sachsen zwischen 1833 und 1856 erfolgte, wurde auch das Patrimonialgerichtsarchiv verstaatlicht. Bereits am 30. Januar 1849 wurde die Jurisdiktion des Ritterguts an das Kreisamt Leipzig übertragen.
Der Großteil des Bestandes ist vor 1960 aus dem Archiv des Amtsgerichts Markranstädt ins Staatsarchiv gelangt (Nr. 1 – 88). Die Abgabe erfolgte im Zusammenhang mit den Gerichten Großdölzig und Gärnitz. Außerdem wurde der Bestand durch Akten aus der Lagerungsgemeinschaft Amtshauptmannschaft Leipzig ergänzt. 1964 kamen neun Akten aus dem Landeshauptarchiv Dresden hinzu.
Im Staatsarchiv Leipzig wurde der Bestand formiert, mit einer Findkartei (ohne Gliederung) verzeichnet und signiert (Nr. 1 - 110).
Die Findkartei genügte nicht mehr heutigen archivfachlichen Anforderungen. Die Titelbildung war zumeist unzureichend und der Sachbetreff nicht immer eindeutig erkennbar.
Im Jahr 2012 fand eine Retrokonversion der Findmittel statt, in deren Rahmen der Erschließungsstand verbessert wurde. Im Zuge dieser Retrokonversion wurden die Akten mit Hilfe einer in Anlehnung an das Gliederungsschema für Rittergutsbestände neu erarbeiteten Klassifikation geordnet und in der AUGIAS-Datenbank verzeichnet. Zusätzlich mussten viele der vorhandenen Titel korrigiert und, wenn nötig, Enthältvermerke angelegt werden. Arbeitsgrundlage für diese Verzeichnung war die "Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs". Erfasst wurden nach Möglichkeit die alten Registratursignaturen sowie frühere Archivsignaturen. Die Bildung von Bandreihen entstand in der Regel neu und in chronologischer Folge.
Die Register der Orts- und Personennamen, ebenfalls mit dem o. g. EDV-Programm erstellt, orientieren sich an der fortlaufend vergebenen Indexnummer, die kursiv unter der Verzeichnungseinheit steht. Virtuell erfasst wurden die Gerichtsbücher des Ritterguts Großdölzig, die sich heute im Teilbestand "Gerichtsbücher des Amtsgerichtes Markranstädt" befinden.
Überlieferungsschwerpunkte
Der vorliegende Bestand enthält 113 Verzeichnungseinheiten, einschließlich der 3 virtuell erfassten Gerichtsbücher. Er umfasst die Jahre von 1691 bis 1898. Den mengenmäßigen Schwerpunkt der Überlieferung bilden die Unterlagen der Patrimonialherrschaft und hierbei wiederum die Akten der Zivilgerichtsbarkeit, insbesondere zu Testaments- und Nachlassangelegenheiten sowie Grundstücksangelegenheiten. In großer Anzahl sind auch so genannte Gerichtsprotokolle überliefert, die gemeinsam mit den Gerichtsbüchern einen Überblick über die Tätigkeit der Patrimonialgerichte im Bereich der freiwilligen Gerichtsbarkeit geben.
Eine Überlieferung zur Gutswirtschaft existiert nicht. Das Familienarchiv enthält nur ein Akte,[01] die wohl durch Zufall in die Überlieferung des Patrimonialgerichts gelangte.
Da die Rittergüter Groß- und Kleindölzig häufig gemeinsame Besitzer hatten, findet man in beiden Beständen zahlreiche Unterlagen vom jeweils anderen Rittergut.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit dem EDV-Programm AUGIAS für Windows, mit dem auch das Orts- und das Personenregister erstellt wurden.
Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20434 Rittergut Kleindölzig Nr. (fettgedruckte Zahl).
Verweise auf korrespondierende Bestände
Jens Kunze
November 2012
Besitzer des Ritterguts Kleindölzig
[01] StA-L, 20434 Rittergut Kleindölzig Nr. 46.
20434 Rittergut Kleindölzig (Patrimonialgericht)
Datierung | 1691 - 1849 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 2,00 |
Geschichte des Ritterguts Kleindölzig
Kleindölzig liegt nördlich von Markranstädt im Landkreis Nordsachsen (bis 1816: Amt Schkeuditz; ab 1816: Amt Leipzig; ab 1856: Gerichtsamt Markranstädt; ab 1875: Amtshauptmannschaft Leipzig; ab 1952: Landkreis Leipzig; ab 1994: Landkreis Leipziger Land; ab 2000: Landkreis Delitzsch; jetzt Landkreis Nordsachsen). Seit 1915 ist Kleindölzig ein Ortsteil von Dölzig und seit 2000 gehört es zu Schkeuditz.
Die Besitzer des schriftsässigen Ritterguts sind nur sehr lückenhaft überliefert. 1610 wird Christoff von Obschelwitz genannt und für 1748 ist Joachim Friedrich Zeumer als Besitzer von Groß- und Kleindölzig überliefert. Ihm folgte der Aufklärungstheologe Christian Wolff, der seit 1706 in Halle Philosophie lehrte und auf Betreiben der Pietisten durch den preußischen König von der Universität verjagt wurde. Danach verzeichnen die Gerichtsbücher die Familien Martin, Schmeil, Stockmann, Reinicke, Mirius und Seltmann als gleichzeitige Eigentümer von Groß- und Kleindölzig. Als Standort des Gerichts muss Großdölzig angenommen werden, denn dort wurden die Gerichtsbücher geführt. Ab 1920 befand sich das Rittergut im Besitz der Stadt Leipzig.
Das Rittergut Kleindölzig verfügte ausschließlich in Kleindölzig über herrschaftliche Rechte.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Das Rittergut war ein eigenständiger Gerichts- und Verwaltungsbezirk. Das überlieferte Schriftgut entstand bei der Wahrnehmung der entsprechenden Kompetenzen in Justiz und Verwaltung. Mit dem Übergang der privaten Gerichtsbarkeit an den Staat, der in Sachsen zwischen 1833 und 1856 erfolgte, wurde auch das Patrimonialgerichtsarchiv verstaatlicht. Bereits am 30. Januar 1849 wurde die Jurisdiktion des Ritterguts an das Kreisamt Leipzig übertragen.
Der Großteil des Bestandes ist vor 1960 aus dem Archiv des Amtsgerichts Markranstädt ins Staatsarchiv gelangt (Nr. 1 – 88). Die Abgabe erfolgte im Zusammenhang mit den Gerichten Großdölzig und Gärnitz. Außerdem wurde der Bestand durch Akten aus der Lagerungsgemeinschaft Amtshauptmannschaft Leipzig ergänzt. 1964 kamen neun Akten aus dem Landeshauptarchiv Dresden hinzu.
Im Staatsarchiv Leipzig wurde der Bestand formiert, mit einer Findkartei (ohne Gliederung) verzeichnet und signiert (Nr. 1 - 110).
Die Findkartei genügte nicht mehr heutigen archivfachlichen Anforderungen. Die Titelbildung war zumeist unzureichend und der Sachbetreff nicht immer eindeutig erkennbar.
Im Jahr 2012 fand eine Retrokonversion der Findmittel statt, in deren Rahmen der Erschließungsstand verbessert wurde. Im Zuge dieser Retrokonversion wurden die Akten mit Hilfe einer in Anlehnung an das Gliederungsschema für Rittergutsbestände neu erarbeiteten Klassifikation geordnet und in der AUGIAS-Datenbank verzeichnet. Zusätzlich mussten viele der vorhandenen Titel korrigiert und, wenn nötig, Enthältvermerke angelegt werden. Arbeitsgrundlage für diese Verzeichnung war die "Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs". Erfasst wurden nach Möglichkeit die alten Registratursignaturen sowie frühere Archivsignaturen. Die Bildung von Bandreihen entstand in der Regel neu und in chronologischer Folge.
Die Register der Orts- und Personennamen, ebenfalls mit dem o. g. EDV-Programm erstellt, orientieren sich an der fortlaufend vergebenen Indexnummer, die kursiv unter der Verzeichnungseinheit steht. Virtuell erfasst wurden die Gerichtsbücher des Ritterguts Großdölzig, die sich heute im Teilbestand "Gerichtsbücher des Amtsgerichtes Markranstädt" befinden.
Überlieferungsschwerpunkte
Der vorliegende Bestand enthält 113 Verzeichnungseinheiten, einschließlich der 3 virtuell erfassten Gerichtsbücher. Er umfasst die Jahre von 1691 bis 1898. Den mengenmäßigen Schwerpunkt der Überlieferung bilden die Unterlagen der Patrimonialherrschaft und hierbei wiederum die Akten der Zivilgerichtsbarkeit, insbesondere zu Testaments- und Nachlassangelegenheiten sowie Grundstücksangelegenheiten. In großer Anzahl sind auch so genannte Gerichtsprotokolle überliefert, die gemeinsam mit den Gerichtsbüchern einen Überblick über die Tätigkeit der Patrimonialgerichte im Bereich der freiwilligen Gerichtsbarkeit geben.
Eine Überlieferung zur Gutswirtschaft existiert nicht. Das Familienarchiv enthält nur ein Akte,[01] die wohl durch Zufall in die Überlieferung des Patrimonialgerichts gelangte.
Da die Rittergüter Groß- und Kleindölzig häufig gemeinsame Besitzer hatten, findet man in beiden Beständen zahlreiche Unterlagen vom jeweils anderen Rittergut.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit dem EDV-Programm AUGIAS für Windows, mit dem auch das Orts- und das Personenregister erstellt wurden.
Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20434 Rittergut Kleindölzig Nr. (fettgedruckte Zahl).
Verweise auf korrespondierende Bestände
Jens Kunze
November 2012
Besitzer des Ritterguts Kleindölzig
[01] StA-L, 20434 Rittergut Kleindölzig Nr. 46.
Grundlagen der Patrimonialherrschaft.- Gerichtsverwaltung.- Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Strafgerichtsbarkeit.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Einziehung landesherrlicher Steuern und Zölle.- Grundherrlich-bäuerliche Verhältnisse.
Das Rittergut Kleindölzig, nördlich von Markranstädt gelegen, gehörte ursprünglich zum Amt Schkeuditz und kam 1815 zum Kreisamt Leipzig. Besitzer des Ritterguts, das häufig gemeinsam mit Großdölzig verwaltet wurde, waren u. a. die Familien von Obschelwitz, Rosenthal, Wolff, Schmeil und Stockmann. Bereits am 30. Januar 1849 ging die Gerichtsbarkeit des Ritterguts an das Kreisamt Leipzig.
- 2012 | Findbuch / Datenbank
- 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5