Beständeübersicht
Bestand
20441 Rittergut Kömmlitz bei Rötha (Patrimonialgericht)
Datierung | 1702 - 1854 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 0,40 |
Geschichte des Ritterguts Kömmlitz
Das amtsässige Rittergut Kömmlitz, östlich von Rötha gelegen, gehört seit 2008 zum Landkreis Leipzig (1424: Gericht Borna, 1548: Amt Borna, 1856: Gerichtsamt Rötha, 1875: Amtshauptmannschaft Borna, 1952: Landkreis Borna, 1994: Landkreis Leipziger Land). Im Zuge der Verstaatlichung der Justiz in Sachsen wurde die Gerichtsbarkeit des Ritterguts am 27. Februar 1856 dem Königlichen Gericht Rötha übertragen.
Das Rittergut Kömmlitz bei Rötha war seit der Mitte des 15. Jahrhunderts für mehr als drei Jahrhunderte im Besitz der meißnischen Adelsfamilie von Zehmen[01] , die es bis zur Mitte der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zusammen mit dem Rittergut Oelzschau bei Rötha führte. 1769 verkaufte Christoph Heinrich Adolph von Zehmen das Rittergut Kömmlitz an Friedrich Wilhelm von Hohenthal.[02] Die Familie von Hohenthal, die ursprünglich aus Tirol stammte und dieses wegen der Annahme des protestantischen Glaubensbekenntnisses verlassen musste und im 18. Jahrhundert mehrere hochrangige und einflussreiche Politiker im kursächsischen Staat stellte[03] , blieb jedoch nur bis 1808[04] im Besitz des Ritterguts. Nach 1808 kann die Familie von Rex als Besitzer bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts nachgewiesen werden.[05] Friedrich Gottlob von Rex, der 1858 in der Landesversorgungsanstalt Colditz starb, wurde ab 1812 auf Betreiben seines Bruders Rudolf Heinrich Christian von Rex, der bis zu seinem Tod 1844 der Besitzer des Ritterguts Oelzschau bei Rötha war, ein Vormund für seinen Besitz zugewiesen.[06] Zwischen dem ausgehenden 19. Jahrhundert und dem 1. Weltkrieg ist ein häufiger Besitzwechsel des Ritterguts festzustellen.[07]
Besitzer des Ritterguts Kömmlitz:
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Der Bestand ist offensichtlich um 1960 vom damaligen Landeshauptarchiv Dresden ins Staatsarchiv Leipzig gelangt und aus den Lagerungsgemeinschaften der AG Lausick/ AH Borna gebildet worden. Die Unterlagen wurden 1965 in einer Findkartei (ohne Gliederung) verzeichnet (Nr. 1 – 24).
Bei der 2020 durchgeführten Neuerschließung wurden die Verzeichnungsangaben der Findkartei geprüft und elektronisch erschlossen. Durch Aktenprüfung wurden fehlende oder unzureichende Angaben teilweise ergänzt und bei der Titelbildung berücksichtigt. Die Gerichtsprotokolle (13 Bde.) wurden zu einer Bandreihe zusammengefasst. Die drei vorhandenen Gerichtsbücher (im Bestand 12613 Gerichtsbücher) wurden virtuell verzeichnet.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand (24 AE) umfasst den Zeitraum von 1702 bis 1854, konzentriert sich jedoch mit 15 AE auf die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Überlieferung beschränkt sich ausschließlich auf die Akten des Patrimonialgerichts, wobei der größte Teil der Überlieferung die Gerichtsprotokolle (13 AE) ausmachen.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS 9.2. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: SächsStA-L, 20441 RG Kömmlitz, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Hinweis auf korrespondierende Bestände
Hauptstaatsarchiv Dresden:
12613 Gerichtsbücher
Staatsarchiv Leipzig:
20009 Amt Leipzig
20025 Amtshauptmannschaft Borna
20504 Rittergut Oelzschau bei Rötha
Benjamin Winterberg
Febr. 2020
[01] Von Zehmen, Hanns-Moritz: Genealogische Nachrichten über das Meißnische Uradelsgeschlecht von Zehmen. 1206-1906., Dresden 1906. S. 32 ff.
[02] Ebd., S. 52-53.
[03] Kneschke, Ernst Heinrich: Deutsche Grafen-Häuser der Gegenwart in heraldischer, historischer und genealogischer Beziehung, Bd. 1., Leipzig 1852, S. 365-368.
[04] 20441 Rittergut Kömmlitz, Nr. 19.
[05] 20441 Rittergut Kömmlitz, Nr. 7.
[06] 20006 Amt Borna, Nr. 1265.
[07] 20025 Amtshauptmannschaft Borna, Nr. 0326.
Das amtsässige Rittergut Kömmlitz, östlich von Rötha gelegen, gehört seit 2008 zum Landkreis Leipzig (1424: Gericht Borna, 1548: Amt Borna, 1856: Gerichtsamt Rötha, 1875: Amtshauptmannschaft Borna, 1952: Landkreis Borna, 1994: Landkreis Leipziger Land). Im Zuge der Verstaatlichung der Justiz in Sachsen wurde die Gerichtsbarkeit des Ritterguts am 27. Februar 1856 dem Königlichen Gericht Rötha übertragen.
Das Rittergut Kömmlitz bei Rötha war seit der Mitte des 15. Jahrhunderts für mehr als drei Jahrhunderte im Besitz der meißnischen Adelsfamilie von Zehmen[01] , die es bis zur Mitte der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zusammen mit dem Rittergut Oelzschau bei Rötha führte. 1769 verkaufte Christoph Heinrich Adolph von Zehmen das Rittergut Kömmlitz an Friedrich Wilhelm von Hohenthal.[02] Die Familie von Hohenthal, die ursprünglich aus Tirol stammte und dieses wegen der Annahme des protestantischen Glaubensbekenntnisses verlassen musste und im 18. Jahrhundert mehrere hochrangige und einflussreiche Politiker im kursächsischen Staat stellte[03] , blieb jedoch nur bis 1808[04] im Besitz des Ritterguts. Nach 1808 kann die Familie von Rex als Besitzer bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts nachgewiesen werden.[05] Friedrich Gottlob von Rex, der 1858 in der Landesversorgungsanstalt Colditz starb, wurde ab 1812 auf Betreiben seines Bruders Rudolf Heinrich Christian von Rex, der bis zu seinem Tod 1844 der Besitzer des Ritterguts Oelzschau bei Rötha war, ein Vormund für seinen Besitz zugewiesen.[06] Zwischen dem ausgehenden 19. Jahrhundert und dem 1. Weltkrieg ist ein häufiger Besitzwechsel des Ritterguts festzustellen.[07]
Besitzer des Ritterguts Kömmlitz:
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Der Bestand ist offensichtlich um 1960 vom damaligen Landeshauptarchiv Dresden ins Staatsarchiv Leipzig gelangt und aus den Lagerungsgemeinschaften der AG Lausick/ AH Borna gebildet worden. Die Unterlagen wurden 1965 in einer Findkartei (ohne Gliederung) verzeichnet (Nr. 1 – 24).
Bei der 2020 durchgeführten Neuerschließung wurden die Verzeichnungsangaben der Findkartei geprüft und elektronisch erschlossen. Durch Aktenprüfung wurden fehlende oder unzureichende Angaben teilweise ergänzt und bei der Titelbildung berücksichtigt. Die Gerichtsprotokolle (13 Bde.) wurden zu einer Bandreihe zusammengefasst. Die drei vorhandenen Gerichtsbücher (im Bestand 12613 Gerichtsbücher) wurden virtuell verzeichnet.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand (24 AE) umfasst den Zeitraum von 1702 bis 1854, konzentriert sich jedoch mit 15 AE auf die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Überlieferung beschränkt sich ausschließlich auf die Akten des Patrimonialgerichts, wobei der größte Teil der Überlieferung die Gerichtsprotokolle (13 AE) ausmachen.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS 9.2. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: SächsStA-L, 20441 RG Kömmlitz, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Hinweis auf korrespondierende Bestände
Hauptstaatsarchiv Dresden:
12613 Gerichtsbücher
Staatsarchiv Leipzig:
20009 Amt Leipzig
20025 Amtshauptmannschaft Borna
20504 Rittergut Oelzschau bei Rötha
Benjamin Winterberg
Febr. 2020
[01] Von Zehmen, Hanns-Moritz: Genealogische Nachrichten über das Meißnische Uradelsgeschlecht von Zehmen. 1206-1906., Dresden 1906. S. 32 ff.
[02] Ebd., S. 52-53.
[03] Kneschke, Ernst Heinrich: Deutsche Grafen-Häuser der Gegenwart in heraldischer, historischer und genealogischer Beziehung, Bd. 1., Leipzig 1852, S. 365-368.
[04] 20441 Rittergut Kömmlitz, Nr. 19.
[05] 20441 Rittergut Kömmlitz, Nr. 7.
[06] 20006 Amt Borna, Nr. 1265.
[07] 20025 Amtshauptmannschaft Borna, Nr. 0326.
Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Einziehung landesherrlicher Steuern.- Grundherrlich-bäuerliche Verhältnisse.
Das amtsässige Rittergut Kömmlitz, östlich von Rötha gelegen, unterstand dem Amt Borna. Besitzer seit dem 17. Jahrhundert waren die Familien von Zehmen, von Hohenthal und von Rex. Auf Anordnung des Justizministeriums wurde die Gerichtsbarkeit des Ritterguts am 27. Februar 1856 dem Königlichen Gericht Rötha übertragen.
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- 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5