Beständeübersicht
Bestand
20443 Rittergut Königsfeld
Datierung | 1519 - 1929 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 22,80 |
Geschichte des Ritterguts Königsfeld
Königsfeld liegt im Nordwesten des Landkreises Mittelsachsen (früher Amt Rochlitz, ab 1856 Gerichtsamt Rochlitz, ab 1875 Amtshauptmannschaft Rochlitz, ab 1952 Landkreis Rochlitz, ab 1994 Landkreis Mittweida), westlich des Tales der Zwickauer Mulde im Mittelsächsischen Hügelland. Die Gemeinde befindet sich ca. 3 km östlich von Geithain und 2 km westlich von Rochlitz.
Ursprünglich (im 11. Jh.) war Königsfeld wohl eine königliche Domäne (curia regis). [01] Erstmals urkundlich erwähnt wird Königsfeld Ende des 13. Jh. In einer Urkunde vom 18. März 1280 trat ein Ritter Heinrich von Königsfeld (Kunigesvelt) als Zeuge auf. [02] Nachdem Königsfeld im Besitz verschiedener niederadliger Familien (von Bünau, von Kolditz) sowie des Markgrafen war, erwarb 1531 Freiherr Dr. Nickel von Ende, Reichsrat, Kammergerichtsassesor, sächsischer Geheimer Rat und Obersteuereinnehmer, Teile des Ritterguts. Im Jahr 1542 wurde er von Herzog Moritz mit Königsfeld beliehen.
Damals gehörten zu diesem schriftsässigen Rittergut die Dörfer Königsfeld, Weißbach, Stollsdorf, Doberenz, Weiditz, Frauendorf, Oberfrankenhain, Hermsdorf, Köttwitzsch, Narsdorf, Wickershain und Dölitzsch sowie ein Vorwerk mit dem Namen Haide.
Die Dörfer Hermsdorf und Oberfrankenhain wurden 1629 von Georg Friedrich von Ende an Georg Friedrich von Schönberg auf Mittelfrohna verkauft. Erst dreißig Jahre später konnte sein gleichnamiger Sohn diese Dörfer von Hans Dietrich von Schönberg auf Mittelfrohna zurück erwerben. [03] Aus dieser zeitweisen Zuordnung unter eine andere Gerichts- und Grundherrschaft resultierten eine ganze Reihe von Gerichtsstreitigkeiten zwischen den Einwohnern dieser Dörfer und den verschiedenen Besitzern von Königsfeld.
Mitte des 18. Jahrhunderts musste Friedrich von Ende Bankrott anmelden und Königsfeld wurde unter Zwangsverwaltung gestellt. [04] Damit endete die Ära der Familie von Ende auf Königsfeld. 1750 erwarb Carl Ludolph von Zanthier das Rittergut. Allerdings verkauften dessen Erben bereits 1764 das erneut bankrotte Rittergut an Carl August Sahrer von Sahr. Dieser fungierte von Königsfeld aus als Kreishauptmann und Kommissar des Leipziger Kreises. Auch seine Nachfolger auf Königsfeld hatten dieses Amt inne und verwalteten es von hier aus. [05] Nach Carl Augusts Tod, im Jahr 1779, übernahmen anfangs dessen Söhne Carl Wilhelm und Christian Adolph Sahrer von Sahr gemeinsam das Rittergut, bis sie 1787 durch einen Erbvergleich ihren Besitz teilten. Zunächst erhielt Carl Wilhelm das Rittergut Kötteritzsch und sein Bruder Königsfeld, der es aber wenig später für 70.000 Taler an Carl Wilhelm verkaufte. 1791 überließ dieser dann Königsfeld dem Ehemann seiner Schwester, Christian Gottfried Heinrich von Nitzschwitz, gegen die Zahlung einer Leibrente zur Nutzung. Unter ihm wurde auch das Dorf Neukönigsfeld angelegt. Es bestand 1799 aus 22 Häusern und war später eine Art Werkssiedlung nahe der herrschaftlichen Steingutfabrik.
Im 19. Jahrhundert kam es zu zwei wesentlichen Veränderungen in der Verfassung und Struktur des Ritterguts. Zum einen ging die Gerichtsbarkeit des Ritterguts Königsfeld an den Staat und wurde am 11. Mai 1849 in vollem Umfang freiwillig an das Justizamt Rochlitz abgetreten. Zum anderen kam es Mitte des Jahrhunderts zur Ablösung der Abgaben und Dienste der Untertanen.
Unter der Anleitung von Constantin Heinrich von Nitzschwitz entstand in Königsfeld das dritte deutsche Gestüt für arabische Vollblutpferde. Zeitweise wurden 60 bis 80 Pferde gehalten. Die Zucht fand auch über Sachsen hinaus Anerkennung. Im Jahr 1910, als das letzte männliche Mitglied der Familie von Nitzschwitz, Heinrich Alexander Emil von Nitzschwitz, starb, ging Königsfeld an Ernst Karl Graf zu Münster-Langelage.
Nach dem Ende des II. Weltkrieges wurde im Zuge der in der sowjetischen Besatzungszone durchgeführten Bodenreform die Familie von Münster-Langelage entschädigungslos enteignet. Der Grundbesitz wurde an landlose Umsiedler (Neubauern) und Kleinbauern verteilt. Das Schloss wurde 1952 abgerissen.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Das Schriftgut des Ritterguts Königsfeld ist aus zwei verschiedenen Überlieferungslinien hervorgegangen.
Als schriftsässiges Rittergut stellte Königsfeld einen eigenständigen Gerichts- und Verwaltungsbezirk dar. Bei der Wahrnehmung der entsprechenden Kompetenzen in Justiz und Verwaltung entstand ein wesentlicher Teil des überlieferten Schriftgutes. Mit dem Übergang der privaten Gerichtsbarkeit an den Staat, der in Sachsen zwischen 1833 und 1856 erfolgte, wurde auch das Patrimonialgerichtsarchiv verstaatlicht. Dieser Teil der Überlieferung wurde bei der Wiederherstellung der Urprovenienzen aus den Nachfolgebehörden herausgelöst und Mitte der 50er Jahre vom damaligen Landeshauptarchiv Dresden an das Staatsarchiv Leipzig übergeben. Weitere Akten der Patrimonialgerichtsbarkeit wurden im Rahmen von Beständebereinigungen dem Bestand "RG Königsfeld" zugeordnet.
Der zweite Teil der Überlieferung, das Schriftgut der Rittergutswirtschaft und des Familienarchivs, blieb noch bis 1945 im Besitz der Familie von Münster-Langelage und wurde erst mit der Bodenreform verstaatlicht. So gelangten diese Unterlagen zunächst aus dem so genannten Schlossarchiv in das Kreisarchiv Rochlitz und von dort über das Landeshauptarchiv Dresden ins Staatsarchiv Leipzig. Hier wurden sie wieder mit dem Schriftgut des Patrimonialgerichts zusammengeführt und 1967 teilweise mit einer Findkartei verzeichnet. Dabei wurden offensichtlich Akten und Einzelvorgänge dem Bestand "20005 Ältere Amtshauptmannschaften" zugeordnet, wo sie bis 2009 verblieben. Im Jahr 2010 sind diese Akten auf ihre Provenienz und den Bezug zur Tätigkeit der Amtshauptmannschaften überprüft worden. Im Ergebnis sind die Akten, die in Ausübung anderer Funktionen entstanden (Kreishauptmann, Kommissar, Steuerdirektor usw.) bzw. privaten Inhalts waren, wieder in den Bestand Rittergut Königsfeld integriert und neu verzeichnet worden. Es handelt sich um die Akten mit den Signaturen 1539 – 1641, die überwiegend dem Privatarchiv des Amtshauptmanns Carl August Sahrer von Sahr sowie Christian Wilhelm August von Nitzschwitz entstammten.
Der Bestand war bis 2009 lediglich durch eine Findkartei für die Akten Nr. 1 – 1430, hauptsächlich Unterlagen des Patrimonialgerichts, zugänglich. Rund 1,8 lfm waren bis 2009 völlig unerschlossen. Dabei handelte es sich weitgehend um unformiertes loses Schriftgut.
Die bisher durch eine Findkartei zugänglichen Akten wurden mit Hilfe einer neu erarbeiteten Klassifikation geordnet und in einer Augias-Datenbank verzeichnet. Zusätzlich mussten die vorhandenen Titel überarbeitet und, wenn nötig, Enthältvermerke angelegt werden. Danach wurde das lose Schriftgut geordnet und zu Akten formiert. Wenn sich der ursprüngliche inhaltliche Zusammenhang nicht rekonstruieren ließ, wurden sie zu Materialsammlungen mit gleichem inhaltlichen Schwerpunkt oder zu gemischten Unterlagen einer Person zusammengefasst und ebenfalls in die Augias-Datenbank aufgenommen.
Arbeitsgrundlage für die Verzeichnung war die "Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs". Sie erfolgte in der Regel in einfacher Form. Eine erweiterte Verzeichnung wurde nur vorgenommen, wenn dies erforderlich war, weil die Akten Einzelvorgänge und Schriftstücke enthalten, die für die Auswertung von besonderer Bedeutung sind oder wegen ihres speziellen Inhalts noch unter abweichenden, im Aktentitel nicht zum Ausdruck kommenden Gesichtspunkten ausgewertet werden können. Die mitunter umfangreichen Enthältvermerke, die besonders bei Akten des Familienarchivs auftreten, sollen die Benutzung des Findbuchs erleichtern. Erfasst wurden nach Möglichkeit die alten Registratursignaturen sowie frühere Archivsignaturen. Die Bildung von Bandreihen entstand in der Regel neu und in chronologischer Folge. Die neuen Archivsignaturen wurden fortlaufend nach dem Bär'schen Prinzip vergeben.
Die Register der Orts- und Personennamen, ebenfalls mit dem o. g. PC-Programm erstellt, orientierten sich an der fortlaufend vergebenen Indexnummer, die kursiv unter der Verzeichnungseinheit steht.
Bei der Erarbeitung der Klassifikation wurden drei Überlieferungskomplexe als Gliederungspunkte übernommen: [06]
1. Patrimonialherrschaft [07]
2. Gutswirtschaft
3. Familienarchiv
Die aus dem Familienarchiv vorhandenen Akten wurden zunächst nach dem Provenienzprinzip den Familien und wenn möglich einzelnen Familienmitgliedern zugeordnet.
Aussortiert wurden Akten mit fremden Provenienzen (Gerichtsamt Geithain, Amt Rochlitz, Justizamt Rochlitz, Pfarrdotalgericht Königsfeld).
Virtuell erfasst wurden die Gerichtsbücher des Ritterguts Königsfeld, die sich heute im Teilbestand "Gerichtsbücher des Amtsgerichtes Rochlitz" befinden.
Der mit dem vorliegenden Findbuch nun vollständig erschlossene Bestand "Rittergut Königsfeld" besteht aus mehr als 1600 Akteneinheiten und drei Urkunden, hat einen Umfang von rund 22 lfm und umfasst den Zeitraum von 1522 bis 1937.
Überlieferungsschwerpunkte
Den mengenmäßigen Schwerpunkt der Überlieferung bilden die Unterlagen der Patrimonialherrschaft und hierbei wiederum die Akten der Zivilgerichtsbarkeit und Testamente, Erbschafts- und Nachlassangelegenheiten. In großer Anzahl sind auch so genannte Gerichtsprotokolle überliefert, die gemeinsam mit den Gerichtsbüchern einen Überblick über die Tätigkeit der Patrimonialgerichte im Bereich der freiwilligen Gerichtsbarkeit geben.
Von den Akten der Gutswirtschaft, die bei der Bewirtschaftung der "eigentümlichen Stücke", also der zum Rittergut gehörenden Eigenwirtschaft, entstanden, sind rund 180 Stück überliefert, die vor allem Rechnungen aus dem 18. und 19. Jh., Bestallungen, Forst- und Jagdangelegenheiten beinhalten.
Von großem Wert für Historiker sollte das Familienarchiv der Rittergutsbesitzer sein. Hier nehmen besonders die Unterlagen der Familien von Sahrer von Sahr und von Nitzschwitz mit dem Schwerpunkt bei der Überlieferung für das 18. und 19. Jh. breiten Raum ein. Neben Familienverträgen, Testamenten, persönlichen Rechnungen und Quittungen sowie privaten Akten zu Gerichtsstreitigkeiten existieren Unterlagen, die im Zusammenhang mit der politischen Tätigkeit insbesondere als Kreishauptmänner des Leipziger Kreises entstanden sind. [08] Außerdem enthält das Familienarchiv Unterlagen von Vizeobersteuerdirektor Christian Wilhelm August von Nitzschwitz sowie anderen Mitgliedern der Familie von Nitzschwitz. Da die Besitzer von Königsfeld auch andere Rittergüter innehatten, finden sich vereinzelt auch Unterlagen dieser Güter (z. B.: Mockritz, Jeßnitz und Döschütz, Kleinmilkau und Adelsdorf) im Bestand des Ritterguts Königsfeld.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS für Windows, mit dem auch das Orts- und das Personenregister erstellt wurden.
Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20443, RG Königsfeld Nr. (fettgedruckte Zahl).
Verweise auf korrespondierende Bestände
12613 Gerichtsbücher (HStA Dresden)
20002 Kreisstände des Leipziger Kreises
20004 Ältere Kreishauptmannschaft des Leipziger Kreises
20005 Ältere Amtshauptmannschaften
20009 Amt Leipzig
20017 Amt Rochlitz
20021 Konsistorium Leipzig
20024 Kreishauptmannschaft Leipzig
20105 Gerichtsamt Rochlitz
20425 Rittergut Hopfgarten bei Lausick
20442 Pfarrdotalgericht Königsfeld
20559 Rittergut Syhra
Jens Kunze
September 2009/April 2010
Besitzer des Ritterguts Königsfeld
ca. 1500 – 1750 von Ende
Nikolaus von Ende (1500 - 1557)
Reichsfreiherr, sächs. Geheimer Rat, Hofrichter, Reichsgerichtsassessor zu Speyer
8 Katharina von Schönberg
Quirin(us) von Ende (1552 - 1609)
8 Maria von Einsiedel (Wolkenburg)
Georg Heinrich von Ende (1595 - 1651)
8 Sara von Einsiedel (Syhra)
8 Anna Dorothea von Milkau
Georg Heinrich von Ende (1624-1665)
Hofgerichtsassessor, Kammerjunker in Naumburg
8 Agnes Elisabeth Pistorius
Hans Ernst von Ende (1657 - 1693)
8 Katharina Maria von Schkölen
8 ? von Bose
Friedrich von Ende (1684 - nach 1725)
8 Christina von Einsiedel (Hopfgarten)
Friedrich von Ende (1711-?)
1750 – 1764 von Zanthier
Carl Ludolph von Zanthier († 1758)
8 Elisabeth Wilhelmina von Schieck
1764 – 1804 Sahrer von Sahr
Carl August Sahrer von Sahr (1711 - 1779)
Kommissar des Leipziger Kreises
8 Martha Catharina geb. von Hübsch
Carl Wilhelm Sahrer von Sahr (1746 - 1803)
Kreishauptmann des Leipziger Kreises, Inspektor der Landesschule Grimma
8 Johanna Wilhelmine Sophie geb. von Nitzschwitz
(Christian Adolph Sahrer von Sahr, als Mitbelehnter, 1781 - 1787)
1804 – 1910 von Nitzschwitz
Christian Gottfried Heinrich von Nitzschwitz († 1834)
Oberhofgerichtsassessor, Kreishauptmann des Leipziger Kreises
8 Christiana Sophia geb. Freihin von Lorenz
Constantin Heinrich von Nitzschwitz (1825 - 1900)
Heinrich Alexander Emil von Nitzschwitz (1828 - 1911)
1910 – 1945 zu Münster
Ernst Karl Graf zu Münster-Langelage
[01] Wichtige Informationen zu Königsfeld, aber auch Episoden und Erzählungen aus seiner Geschichte findet man auf der Internetseite: http://www.deepskay.de/kaysaupe_de/Koenigsfeld/k0/inhalt_neu.html (Stand: 22. Sep. 2009).
[02] Die Urkunde gehörte zur Sammlung der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung vaterländischer Sprache und Altertümer in Leipzig und fiel dem Bombenangriff auf Leipzig vom 4.12.1943 zum Opfer. Edition in: Mitteilungen der deutschen Gesellschaft zur Erforschung vaterländischer Sprache und Altertümer in Leipzig, Bd. 1, Leipzig 1856, S. 162 f.- Vgl. auch: Walther, Hans, Die Orts- und Flurnamen des Kreises Rochlitz, Halle 1957, Seite 78.
[03] StA-L, 20443 RG Königsfeld, Nr. 784.
[04] Vgl. dazu die umfangreiche Überlieferung im Bestand "Amt Leipzig". StA-L, 20009 Amt Leipzig, Nr. 2514 - 2647.
[05] Carl August Sahrer von Sahr 1775 - 1779, Carl Wilhelm Sahrer von Sahr 1803 und Christian Gottfried Heinrich von Nitzschwitz 1804 - 1815.- Vgl. Bewegte sächsische Region. Vom Leipziger Kreis zum Regierungsbezirk Leipzig 1547-2000. Katalog zur Ausstellung des Sächsischen Staatsarchivs Leipzig und des Regierungspräsidiums Leipzig. Leipzig 2001. Anhang 2, S. 184.
[06] Zu den Ordnungskriterien vgl. Enders, Lieselott, Ordnungsprobleme bei Guts- und Familienarchiven im Brandenburgischen Landeshauptarchiv Potsdam, in: Archivmitteilungen 10 (1960) 3, S. 96-106.- Richter, Birgit, Familienarchive in den Rittergutsbeständen der Staatsarchive, in: Archive in Thüringen. Nachlässe in Archiven, Sonderheft 2004.
[07] Es existieren für diesen Überlieferungskomplexe drei Aktenrepertorien: StA-L, 20443 RG Königsfeld, Nr. 906, 907 und 908.
[08] Siehe zu der politischen Tätigkeit einzelner Familienmitglieder die Aufstellung der Rittergutsbesitzer.
Königsfeld liegt im Nordwesten des Landkreises Mittelsachsen (früher Amt Rochlitz, ab 1856 Gerichtsamt Rochlitz, ab 1875 Amtshauptmannschaft Rochlitz, ab 1952 Landkreis Rochlitz, ab 1994 Landkreis Mittweida), westlich des Tales der Zwickauer Mulde im Mittelsächsischen Hügelland. Die Gemeinde befindet sich ca. 3 km östlich von Geithain und 2 km westlich von Rochlitz.
Ursprünglich (im 11. Jh.) war Königsfeld wohl eine königliche Domäne (curia regis). [01] Erstmals urkundlich erwähnt wird Königsfeld Ende des 13. Jh. In einer Urkunde vom 18. März 1280 trat ein Ritter Heinrich von Königsfeld (Kunigesvelt) als Zeuge auf. [02] Nachdem Königsfeld im Besitz verschiedener niederadliger Familien (von Bünau, von Kolditz) sowie des Markgrafen war, erwarb 1531 Freiherr Dr. Nickel von Ende, Reichsrat, Kammergerichtsassesor, sächsischer Geheimer Rat und Obersteuereinnehmer, Teile des Ritterguts. Im Jahr 1542 wurde er von Herzog Moritz mit Königsfeld beliehen.
Damals gehörten zu diesem schriftsässigen Rittergut die Dörfer Königsfeld, Weißbach, Stollsdorf, Doberenz, Weiditz, Frauendorf, Oberfrankenhain, Hermsdorf, Köttwitzsch, Narsdorf, Wickershain und Dölitzsch sowie ein Vorwerk mit dem Namen Haide.
Die Dörfer Hermsdorf und Oberfrankenhain wurden 1629 von Georg Friedrich von Ende an Georg Friedrich von Schönberg auf Mittelfrohna verkauft. Erst dreißig Jahre später konnte sein gleichnamiger Sohn diese Dörfer von Hans Dietrich von Schönberg auf Mittelfrohna zurück erwerben. [03] Aus dieser zeitweisen Zuordnung unter eine andere Gerichts- und Grundherrschaft resultierten eine ganze Reihe von Gerichtsstreitigkeiten zwischen den Einwohnern dieser Dörfer und den verschiedenen Besitzern von Königsfeld.
Mitte des 18. Jahrhunderts musste Friedrich von Ende Bankrott anmelden und Königsfeld wurde unter Zwangsverwaltung gestellt. [04] Damit endete die Ära der Familie von Ende auf Königsfeld. 1750 erwarb Carl Ludolph von Zanthier das Rittergut. Allerdings verkauften dessen Erben bereits 1764 das erneut bankrotte Rittergut an Carl August Sahrer von Sahr. Dieser fungierte von Königsfeld aus als Kreishauptmann und Kommissar des Leipziger Kreises. Auch seine Nachfolger auf Königsfeld hatten dieses Amt inne und verwalteten es von hier aus. [05] Nach Carl Augusts Tod, im Jahr 1779, übernahmen anfangs dessen Söhne Carl Wilhelm und Christian Adolph Sahrer von Sahr gemeinsam das Rittergut, bis sie 1787 durch einen Erbvergleich ihren Besitz teilten. Zunächst erhielt Carl Wilhelm das Rittergut Kötteritzsch und sein Bruder Königsfeld, der es aber wenig später für 70.000 Taler an Carl Wilhelm verkaufte. 1791 überließ dieser dann Königsfeld dem Ehemann seiner Schwester, Christian Gottfried Heinrich von Nitzschwitz, gegen die Zahlung einer Leibrente zur Nutzung. Unter ihm wurde auch das Dorf Neukönigsfeld angelegt. Es bestand 1799 aus 22 Häusern und war später eine Art Werkssiedlung nahe der herrschaftlichen Steingutfabrik.
Im 19. Jahrhundert kam es zu zwei wesentlichen Veränderungen in der Verfassung und Struktur des Ritterguts. Zum einen ging die Gerichtsbarkeit des Ritterguts Königsfeld an den Staat und wurde am 11. Mai 1849 in vollem Umfang freiwillig an das Justizamt Rochlitz abgetreten. Zum anderen kam es Mitte des Jahrhunderts zur Ablösung der Abgaben und Dienste der Untertanen.
Unter der Anleitung von Constantin Heinrich von Nitzschwitz entstand in Königsfeld das dritte deutsche Gestüt für arabische Vollblutpferde. Zeitweise wurden 60 bis 80 Pferde gehalten. Die Zucht fand auch über Sachsen hinaus Anerkennung. Im Jahr 1910, als das letzte männliche Mitglied der Familie von Nitzschwitz, Heinrich Alexander Emil von Nitzschwitz, starb, ging Königsfeld an Ernst Karl Graf zu Münster-Langelage.
Nach dem Ende des II. Weltkrieges wurde im Zuge der in der sowjetischen Besatzungszone durchgeführten Bodenreform die Familie von Münster-Langelage entschädigungslos enteignet. Der Grundbesitz wurde an landlose Umsiedler (Neubauern) und Kleinbauern verteilt. Das Schloss wurde 1952 abgerissen.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Das Schriftgut des Ritterguts Königsfeld ist aus zwei verschiedenen Überlieferungslinien hervorgegangen.
Als schriftsässiges Rittergut stellte Königsfeld einen eigenständigen Gerichts- und Verwaltungsbezirk dar. Bei der Wahrnehmung der entsprechenden Kompetenzen in Justiz und Verwaltung entstand ein wesentlicher Teil des überlieferten Schriftgutes. Mit dem Übergang der privaten Gerichtsbarkeit an den Staat, der in Sachsen zwischen 1833 und 1856 erfolgte, wurde auch das Patrimonialgerichtsarchiv verstaatlicht. Dieser Teil der Überlieferung wurde bei der Wiederherstellung der Urprovenienzen aus den Nachfolgebehörden herausgelöst und Mitte der 50er Jahre vom damaligen Landeshauptarchiv Dresden an das Staatsarchiv Leipzig übergeben. Weitere Akten der Patrimonialgerichtsbarkeit wurden im Rahmen von Beständebereinigungen dem Bestand "RG Königsfeld" zugeordnet.
Der zweite Teil der Überlieferung, das Schriftgut der Rittergutswirtschaft und des Familienarchivs, blieb noch bis 1945 im Besitz der Familie von Münster-Langelage und wurde erst mit der Bodenreform verstaatlicht. So gelangten diese Unterlagen zunächst aus dem so genannten Schlossarchiv in das Kreisarchiv Rochlitz und von dort über das Landeshauptarchiv Dresden ins Staatsarchiv Leipzig. Hier wurden sie wieder mit dem Schriftgut des Patrimonialgerichts zusammengeführt und 1967 teilweise mit einer Findkartei verzeichnet. Dabei wurden offensichtlich Akten und Einzelvorgänge dem Bestand "20005 Ältere Amtshauptmannschaften" zugeordnet, wo sie bis 2009 verblieben. Im Jahr 2010 sind diese Akten auf ihre Provenienz und den Bezug zur Tätigkeit der Amtshauptmannschaften überprüft worden. Im Ergebnis sind die Akten, die in Ausübung anderer Funktionen entstanden (Kreishauptmann, Kommissar, Steuerdirektor usw.) bzw. privaten Inhalts waren, wieder in den Bestand Rittergut Königsfeld integriert und neu verzeichnet worden. Es handelt sich um die Akten mit den Signaturen 1539 – 1641, die überwiegend dem Privatarchiv des Amtshauptmanns Carl August Sahrer von Sahr sowie Christian Wilhelm August von Nitzschwitz entstammten.
Der Bestand war bis 2009 lediglich durch eine Findkartei für die Akten Nr. 1 – 1430, hauptsächlich Unterlagen des Patrimonialgerichts, zugänglich. Rund 1,8 lfm waren bis 2009 völlig unerschlossen. Dabei handelte es sich weitgehend um unformiertes loses Schriftgut.
Die bisher durch eine Findkartei zugänglichen Akten wurden mit Hilfe einer neu erarbeiteten Klassifikation geordnet und in einer Augias-Datenbank verzeichnet. Zusätzlich mussten die vorhandenen Titel überarbeitet und, wenn nötig, Enthältvermerke angelegt werden. Danach wurde das lose Schriftgut geordnet und zu Akten formiert. Wenn sich der ursprüngliche inhaltliche Zusammenhang nicht rekonstruieren ließ, wurden sie zu Materialsammlungen mit gleichem inhaltlichen Schwerpunkt oder zu gemischten Unterlagen einer Person zusammengefasst und ebenfalls in die Augias-Datenbank aufgenommen.
Arbeitsgrundlage für die Verzeichnung war die "Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs". Sie erfolgte in der Regel in einfacher Form. Eine erweiterte Verzeichnung wurde nur vorgenommen, wenn dies erforderlich war, weil die Akten Einzelvorgänge und Schriftstücke enthalten, die für die Auswertung von besonderer Bedeutung sind oder wegen ihres speziellen Inhalts noch unter abweichenden, im Aktentitel nicht zum Ausdruck kommenden Gesichtspunkten ausgewertet werden können. Die mitunter umfangreichen Enthältvermerke, die besonders bei Akten des Familienarchivs auftreten, sollen die Benutzung des Findbuchs erleichtern. Erfasst wurden nach Möglichkeit die alten Registratursignaturen sowie frühere Archivsignaturen. Die Bildung von Bandreihen entstand in der Regel neu und in chronologischer Folge. Die neuen Archivsignaturen wurden fortlaufend nach dem Bär'schen Prinzip vergeben.
Die Register der Orts- und Personennamen, ebenfalls mit dem o. g. PC-Programm erstellt, orientierten sich an der fortlaufend vergebenen Indexnummer, die kursiv unter der Verzeichnungseinheit steht.
Bei der Erarbeitung der Klassifikation wurden drei Überlieferungskomplexe als Gliederungspunkte übernommen: [06]
1. Patrimonialherrschaft [07]
2. Gutswirtschaft
3. Familienarchiv
Die aus dem Familienarchiv vorhandenen Akten wurden zunächst nach dem Provenienzprinzip den Familien und wenn möglich einzelnen Familienmitgliedern zugeordnet.
Aussortiert wurden Akten mit fremden Provenienzen (Gerichtsamt Geithain, Amt Rochlitz, Justizamt Rochlitz, Pfarrdotalgericht Königsfeld).
Virtuell erfasst wurden die Gerichtsbücher des Ritterguts Königsfeld, die sich heute im Teilbestand "Gerichtsbücher des Amtsgerichtes Rochlitz" befinden.
Der mit dem vorliegenden Findbuch nun vollständig erschlossene Bestand "Rittergut Königsfeld" besteht aus mehr als 1600 Akteneinheiten und drei Urkunden, hat einen Umfang von rund 22 lfm und umfasst den Zeitraum von 1522 bis 1937.
Überlieferungsschwerpunkte
Den mengenmäßigen Schwerpunkt der Überlieferung bilden die Unterlagen der Patrimonialherrschaft und hierbei wiederum die Akten der Zivilgerichtsbarkeit und Testamente, Erbschafts- und Nachlassangelegenheiten. In großer Anzahl sind auch so genannte Gerichtsprotokolle überliefert, die gemeinsam mit den Gerichtsbüchern einen Überblick über die Tätigkeit der Patrimonialgerichte im Bereich der freiwilligen Gerichtsbarkeit geben.
Von den Akten der Gutswirtschaft, die bei der Bewirtschaftung der "eigentümlichen Stücke", also der zum Rittergut gehörenden Eigenwirtschaft, entstanden, sind rund 180 Stück überliefert, die vor allem Rechnungen aus dem 18. und 19. Jh., Bestallungen, Forst- und Jagdangelegenheiten beinhalten.
Von großem Wert für Historiker sollte das Familienarchiv der Rittergutsbesitzer sein. Hier nehmen besonders die Unterlagen der Familien von Sahrer von Sahr und von Nitzschwitz mit dem Schwerpunkt bei der Überlieferung für das 18. und 19. Jh. breiten Raum ein. Neben Familienverträgen, Testamenten, persönlichen Rechnungen und Quittungen sowie privaten Akten zu Gerichtsstreitigkeiten existieren Unterlagen, die im Zusammenhang mit der politischen Tätigkeit insbesondere als Kreishauptmänner des Leipziger Kreises entstanden sind. [08] Außerdem enthält das Familienarchiv Unterlagen von Vizeobersteuerdirektor Christian Wilhelm August von Nitzschwitz sowie anderen Mitgliedern der Familie von Nitzschwitz. Da die Besitzer von Königsfeld auch andere Rittergüter innehatten, finden sich vereinzelt auch Unterlagen dieser Güter (z. B.: Mockritz, Jeßnitz und Döschütz, Kleinmilkau und Adelsdorf) im Bestand des Ritterguts Königsfeld.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS für Windows, mit dem auch das Orts- und das Personenregister erstellt wurden.
Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20443, RG Königsfeld Nr. (fettgedruckte Zahl).
Verweise auf korrespondierende Bestände
12613 Gerichtsbücher (HStA Dresden)
20002 Kreisstände des Leipziger Kreises
20004 Ältere Kreishauptmannschaft des Leipziger Kreises
20005 Ältere Amtshauptmannschaften
20009 Amt Leipzig
20017 Amt Rochlitz
20021 Konsistorium Leipzig
20024 Kreishauptmannschaft Leipzig
20105 Gerichtsamt Rochlitz
20425 Rittergut Hopfgarten bei Lausick
20442 Pfarrdotalgericht Königsfeld
20559 Rittergut Syhra
Jens Kunze
September 2009/April 2010
Besitzer des Ritterguts Königsfeld
ca. 1500 – 1750 von Ende
Nikolaus von Ende (1500 - 1557)
Reichsfreiherr, sächs. Geheimer Rat, Hofrichter, Reichsgerichtsassessor zu Speyer
8 Katharina von Schönberg
Quirin(us) von Ende (1552 - 1609)
8 Maria von Einsiedel (Wolkenburg)
Georg Heinrich von Ende (1595 - 1651)
8 Sara von Einsiedel (Syhra)
8 Anna Dorothea von Milkau
Georg Heinrich von Ende (1624-1665)
Hofgerichtsassessor, Kammerjunker in Naumburg
8 Agnes Elisabeth Pistorius
Hans Ernst von Ende (1657 - 1693)
8 Katharina Maria von Schkölen
8 ? von Bose
Friedrich von Ende (1684 - nach 1725)
8 Christina von Einsiedel (Hopfgarten)
Friedrich von Ende (1711-?)
1750 – 1764 von Zanthier
Carl Ludolph von Zanthier († 1758)
8 Elisabeth Wilhelmina von Schieck
1764 – 1804 Sahrer von Sahr
Carl August Sahrer von Sahr (1711 - 1779)
Kommissar des Leipziger Kreises
8 Martha Catharina geb. von Hübsch
Carl Wilhelm Sahrer von Sahr (1746 - 1803)
Kreishauptmann des Leipziger Kreises, Inspektor der Landesschule Grimma
8 Johanna Wilhelmine Sophie geb. von Nitzschwitz
(Christian Adolph Sahrer von Sahr, als Mitbelehnter, 1781 - 1787)
1804 – 1910 von Nitzschwitz
Christian Gottfried Heinrich von Nitzschwitz († 1834)
Oberhofgerichtsassessor, Kreishauptmann des Leipziger Kreises
8 Christiana Sophia geb. Freihin von Lorenz
Constantin Heinrich von Nitzschwitz (1825 - 1900)
Heinrich Alexander Emil von Nitzschwitz (1828 - 1911)
1910 – 1945 zu Münster
Ernst Karl Graf zu Münster-Langelage
[01] Wichtige Informationen zu Königsfeld, aber auch Episoden und Erzählungen aus seiner Geschichte findet man auf der Internetseite: http://www.deepskay.de/kaysaupe_de/Koenigsfeld/k0/inhalt_neu.html (Stand: 22. Sep. 2009).
[02] Die Urkunde gehörte zur Sammlung der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung vaterländischer Sprache und Altertümer in Leipzig und fiel dem Bombenangriff auf Leipzig vom 4.12.1943 zum Opfer. Edition in: Mitteilungen der deutschen Gesellschaft zur Erforschung vaterländischer Sprache und Altertümer in Leipzig, Bd. 1, Leipzig 1856, S. 162 f.- Vgl. auch: Walther, Hans, Die Orts- und Flurnamen des Kreises Rochlitz, Halle 1957, Seite 78.
[03] StA-L, 20443 RG Königsfeld, Nr. 784.
[04] Vgl. dazu die umfangreiche Überlieferung im Bestand "Amt Leipzig". StA-L, 20009 Amt Leipzig, Nr. 2514 - 2647.
[05] Carl August Sahrer von Sahr 1775 - 1779, Carl Wilhelm Sahrer von Sahr 1803 und Christian Gottfried Heinrich von Nitzschwitz 1804 - 1815.- Vgl. Bewegte sächsische Region. Vom Leipziger Kreis zum Regierungsbezirk Leipzig 1547-2000. Katalog zur Ausstellung des Sächsischen Staatsarchivs Leipzig und des Regierungspräsidiums Leipzig. Leipzig 2001. Anhang 2, S. 184.
[06] Zu den Ordnungskriterien vgl. Enders, Lieselott, Ordnungsprobleme bei Guts- und Familienarchiven im Brandenburgischen Landeshauptarchiv Potsdam, in: Archivmitteilungen 10 (1960) 3, S. 96-106.- Richter, Birgit, Familienarchive in den Rittergutsbeständen der Staatsarchive, in: Archive in Thüringen. Nachlässe in Archiven, Sonderheft 2004.
[07] Es existieren für diesen Überlieferungskomplexe drei Aktenrepertorien: StA-L, 20443 RG Königsfeld, Nr. 906, 907 und 908.
[08] Siehe zu der politischen Tätigkeit einzelner Familienmitglieder die Aufstellung der Rittergutsbesitzer.
Grundlagen der Patrimonialherrschaft.- Gerichtsverwaltung.- Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Strafgerichtsbarkeit.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Patronat.- Grundherrlich-bäuerliche Verhältnisse.- Gutswirtschaft.- Familienarchive von Ende, von Zanthier, Sahrer von Sahr und von Nitzschwitz.
Das altschriftsässige Rittergut Königsfeld lag westlich von Rochlitz im Territorium des Amts Rochlitz. Der Gerichtsbarkeit des Ritterguts unterstanden ganz oder teilweise die Dörfer Königsfeld, Doberenz, Frauendorf, Hermsdorf, Köttwitzsch, Narsdorf, Oberfrankenhain, Stollsdorf, Weiditz, Weißbach und Wickershain. Als Besitzer seit dem 16. Jahrhundert sind die Familien von Ende, von Zanthier, Sahrer von Sahr und von Nitzschwitz bekannt. Mehrere Besitzer waren als Kreishauptmänner für den Leipziger Kreis tätig. Einen wirtschaftlichen Aufschwung nahmen im 19. Jahrhundert die Steingutfabrik mit der neu gegründeten Siedlung Neukönigsfeld und die Pferdezucht. Heinrich Constantin von Nitzschwitz trat 1849 die ihm zustehende Patrimonialgerichtsbarkeit an den Staat ab; sie ging am 11. Mai 1849 auf das Justizamt Rochlitz über. 1910 gelangte das Rittergut in den Besitz der Grafen zu Münster.
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