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Beständeübersicht

Bestand

20472 Rittergut Medewitzsch (Patrimonialgericht)

Datierung1602 - 1863
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)2,00
Geschichte des Ritterguts Medewitzsch
Südwestlich von Rötha im Territorium des Amts Pegau befand sich das neuschriftsässige Rittergut Medewitzsch. Zum Rittergut gehörten das früher selbständige Gut (später Vorwerk) Spahnsdorf sowie zeitweise auch ein Vorwerk in Lippendorf.[01] Die Gerichtsbarkeit des Ritterguts erstreckte sich neben Medewitzsch auch auf Spahnsdorf und Teile von Lobstädt. Zu den Besitzern des Guts zählten die Familien von Üchtritz, von Könneritz, von Wurmb und die Freiherrn von Streit. Hans Caspar Ludwig von Wurmb beantragte Ende des 18. Jh. die Schriftsässigkeit und die Erbverwandlung des Ritterguts Medewitzsch, die ihm zugesprochen wurden. Die dem Rittergut zustehende Gerichtsbarkeit wurde am 20. Januar 1854 dem Justizamt Pegau übertragen.
Die Gemeinden Spahnsdorf und Lippendorf wurden 1934 nach Medewitzsch eingemeindet und in Lippendorf umbenannt. Infolge des Kraftwerksbaus ab 1960 verschwanden die Ortsteile Spahnsdorf und Lippendorf, so dass die heutige Gemeinde Lippendort (seit 1996 Teil von Neukieritzsch) im Wesentlichen den Ortsteil Medewitzsch darstellt.

Besitzer des Ritterguts Medewitzsch:[02]

Familie von Ponickau
Ende 15. Jh.
Familie von Üchtritz
1537
Götz von Üchtritz
1550
Margarethe von Üchtritz
1584
Hans von Üchtritz
1633
Wolf Rudolf von Üchtritz auf Lützschena
1674
Hans Christoph von Üchtritz
1773
Christiane Dorothea von Könneritz, Stiftsrätin
1796
Hans Caspar Ludwig von Wurmb, Rittmeister (Schwiegersohn der vorigen)
1826
Christiane Caroline Louise verh. mit Freiherrn von Streit (Tochter des vorigen)
um 1844
Ernst Freiherr von Streit
um 1875
Ernst Kurt Rudolph Freiherr von Streit
1893
Ernst Ludwig Viktor Freiherr von Streit
um 1920
Staatliche Braunkohlenwerke Dresden/Staatliche Bergdirektion Böhlen



Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Unterlagen gelangten vom Sächsischen Hauptstaatsarchiv um 1960 in verschiedenen Abgabegemeinschaften in das damalige Landesarchiv Leipzig. Die Akten wurden 1965 in einer Findkartei verzeichnet. Die Verzeichnungsangaben aus der Findkartei sind 2021 überprüft und elektronisch nutzbar gemacht worden. In diesem Zusammenhang wurden eine Klassifikation erarbeitet sowie einige fehlende Angaben ergänzt. Die im Bestand 12613 Gerichtsbücher befindlichen acht Gerichtsbücher des Ritterguts Medewitzsch wurden virtuell erfasst.

Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand enthält 66 Akten und Gerichtsbücher mit einem zeitlichen Umfang von 1602 bis 1854, eine Akte des Schulvorstands Medewitzsch läuft bis 1863. Es sind ausschließlich Akten des Patrimonialgerichts überliefert. Bei der sehr lückenhaften Überlieferung dominieren Gerichtsbücher und –protokolle sowie Patronatsakten.

Hinweise zur Benutzung

Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS 9.2. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: SächsStA-L, 20472 RG Medewitzsch, Nr. (fettgedruckte Zahl).

Verweis auf korrespondierende Bestände

12613
Gerichtsbücher (StA-D)
20016
Amt Pegau
20025
Amtshauptmannschaft Borna
20466
Rittergut Lützschena mit Freiroda



B. Richter
Jan. 2021


[01] StA-L, 20532 RG Rötha, Nr. 2510.
[02] Axel Flügel, Bürgerliche Rittergüter, Göttingen 2000, S. 140.- Pönicke, Album der Rittergüter…, S. 48.- StA-L, 20025 Amtshauptmannschaft Borna, Nr. 332, 333.
Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Grund- und Hypothekenangelegenheiten.- Lokalverwaltung.- Patronat (bis 1863).
Südwestlich von Rötha im Territorium des Amts Pegau befand sich das neuschriftsässige Rittergut Medewitzsch. Die Gerichtsbarkeit des Ritterguts erstreckte sich neben Medewitzsch auch auf Spahnsdorf und Teile von Lobstädt. Zu den Besitzern des Guts zählten die Familien von Üchtritz, von Könneritz, von Wurmb und von Streit. Die dem Rittergut zustehende Gerichtsbarkeit wurde am 20. Januar 1854 dem Justizamt Pegau übertragen.
  • 2021 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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