Beständeübersicht
Bestand
Geschichte des Ritterguts Nenkersdorf
Das amtsässige Rittergut Nenkersdorf nördlich von Frohburg unterstand dem Amt Borna. Im Ort befand sich bis 1478 eine Propstei des Bistums Merseburg, später ist ein Pfarrlehn nachweisbar.[01] Das Rittergut Nenkersdorf war durch seine Eigentümer eng mit den umliegenden Herrschaften Frohburg, Sahlis, Eschefeld oder Zedtlitz verbunden. Mit den von Einsiedel, Besitzer des Ritterguts Prießnitz, wurden langwierige Streitigkeiten wegen eines Hutungsrechts auf der Nenkersdorfer Flur ausgetragen, die u. a. vor dem Oberhofgericht behandelt wurden. Das Herrenhaus von Nenkersdorf ist ein klassizistischer Bau aus dem Jahr 1799 und wurde durch Christoph Friedrich aus dem Winckel umgebaut.
Das Rittergut Nenkersdorf übte die Grundherrschaft über das gleichnamige Dorf aus. Das Gut gehörte im 16. Jahrhundert der Familie von Kreutz, gefolgt von den Familien (von) Löser, von Gladebeck, aus dem Winckel, Benndorf und Thienemann. Bereits im Jahr 1838 trat Wilhelm Ferdinand Thienemann die Gerichtsbarkeit des Ritterguts ab. Diese wurde am 29. September 1838 dem Justizamt Borna übertragen. Die Gemeinde gehört seit 1999 zur Stadt Frohburg.
Besitzer des Ritterguts:[02]
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Unterlagen gelangten vom Sächsischen Hauptstaatsarchiv zwischen 1955 und 1960 in verschiedenen Abgabegemeinschaften in das damalige Landesarchiv Leipzig. Die Akten wurden 1965 in einer Findkartei verzeichnet. Im Jahr 2002 sind weitergeführte Akten ermittelt und dem Bestand Amt Borna zugeordnet worden. Die Verzeichnungsangaben aus der Findkartei sind 2021 überprüft und elektronisch nutzbar gemacht worden. In diesem Zusammenhang wurden eine Klassifikation erarbeitet sowie einige fehlende Angaben ergänzt. Die im Bestand 12613 Gerichtsbücher befindlichen acht Gerichtsbücher des Ritterguts Nenkersdorf wurden virtuell erfasst.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand enthält 117 Akten und Gerichtsbücher mit einem zeitlichen Umfang von 1592 bis 1838, zwei Akten der Schulinspektion und der Gutswirtschaft datieren nach der Abgabe der Gerichtsbarkeit. Inhaltlich dominieren Gerichtsbücher und –protokolle, daneben werden trotz der lückenhaften Überlieferung viele Bereiche der Patrimonialgerichtsbarkeit abgedeckt. Bemerkenswert sind zahlreiche Privatunterlagen der Familien von Löser, aus dem Winckel und Johanna Sophie von Gladebeck sowie Gerichtsakten zu den Hutungsstreitigkeiten mit dem Rittergut Prießnitz.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS 9.2. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: SächsStA-L, 20487 RG Nenkersdorf, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Verweis auf korrespondierende Bestände
B. Richter
Febr. 2021
[01] Neue sächsische Kirchengalerie, Ephorie Borna, Leipzig 1903, Sp. 714 ff.
[02] Ebenda.- StA-L, 20487 RG Nenkersdorf und 20383 RG Frohburg.- 20025 AH Borna, Nr. 339, 340.
20487 Rittergut Nenkersdorf
Datierung | 1592 - 1900 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 2,00 |
Geschichte des Ritterguts Nenkersdorf
Das amtsässige Rittergut Nenkersdorf nördlich von Frohburg unterstand dem Amt Borna. Im Ort befand sich bis 1478 eine Propstei des Bistums Merseburg, später ist ein Pfarrlehn nachweisbar.[01] Das Rittergut Nenkersdorf war durch seine Eigentümer eng mit den umliegenden Herrschaften Frohburg, Sahlis, Eschefeld oder Zedtlitz verbunden. Mit den von Einsiedel, Besitzer des Ritterguts Prießnitz, wurden langwierige Streitigkeiten wegen eines Hutungsrechts auf der Nenkersdorfer Flur ausgetragen, die u. a. vor dem Oberhofgericht behandelt wurden. Das Herrenhaus von Nenkersdorf ist ein klassizistischer Bau aus dem Jahr 1799 und wurde durch Christoph Friedrich aus dem Winckel umgebaut.
Das Rittergut Nenkersdorf übte die Grundherrschaft über das gleichnamige Dorf aus. Das Gut gehörte im 16. Jahrhundert der Familie von Kreutz, gefolgt von den Familien (von) Löser, von Gladebeck, aus dem Winckel, Benndorf und Thienemann. Bereits im Jahr 1838 trat Wilhelm Ferdinand Thienemann die Gerichtsbarkeit des Ritterguts ab. Diese wurde am 29. September 1838 dem Justizamt Borna übertragen. Die Gemeinde gehört seit 1999 zur Stadt Frohburg.
Besitzer des Ritterguts:[02]
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Unterlagen gelangten vom Sächsischen Hauptstaatsarchiv zwischen 1955 und 1960 in verschiedenen Abgabegemeinschaften in das damalige Landesarchiv Leipzig. Die Akten wurden 1965 in einer Findkartei verzeichnet. Im Jahr 2002 sind weitergeführte Akten ermittelt und dem Bestand Amt Borna zugeordnet worden. Die Verzeichnungsangaben aus der Findkartei sind 2021 überprüft und elektronisch nutzbar gemacht worden. In diesem Zusammenhang wurden eine Klassifikation erarbeitet sowie einige fehlende Angaben ergänzt. Die im Bestand 12613 Gerichtsbücher befindlichen acht Gerichtsbücher des Ritterguts Nenkersdorf wurden virtuell erfasst.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand enthält 117 Akten und Gerichtsbücher mit einem zeitlichen Umfang von 1592 bis 1838, zwei Akten der Schulinspektion und der Gutswirtschaft datieren nach der Abgabe der Gerichtsbarkeit. Inhaltlich dominieren Gerichtsbücher und –protokolle, daneben werden trotz der lückenhaften Überlieferung viele Bereiche der Patrimonialgerichtsbarkeit abgedeckt. Bemerkenswert sind zahlreiche Privatunterlagen der Familien von Löser, aus dem Winckel und Johanna Sophie von Gladebeck sowie Gerichtsakten zu den Hutungsstreitigkeiten mit dem Rittergut Prießnitz.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS 9.2. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: SächsStA-L, 20487 RG Nenkersdorf, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Verweis auf korrespondierende Bestände
B. Richter
Febr. 2021
[01] Neue sächsische Kirchengalerie, Ephorie Borna, Leipzig 1903, Sp. 714 ff.
[02] Ebenda.- StA-L, 20487 RG Nenkersdorf und 20383 RG Frohburg.- 20025 AH Borna, Nr. 339, 340.
Grundlagen des Ritterguts.- Gerichtsverwaltung.- Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Strafgerichtsbarkeit.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Patronat.- Einziehung landesherrlicher Steuern.- Grundherrlich-bäuerliche Verhältnisse.- Gutswirtschaft, Pachtverträge (1848 - 1900).- Familienarchiv.
Das amtsässige Rittergut Nenkersdorf nördlich von Frohburg unterstand dem Amt Borna. Das Gut gehörte im 16. Jahrhundert der Familie von Kreutz, gefolgt von den Familien (von) Löser, von Gladebeck, aus dem Winckel, Benndorf und Thienemann. Bereits im Jahr 1838 trat Max Wilhelm Ferdinand Thienemann die Gerichtsbarkeit des Ritterguts ab. Diese wurde am 29. September 1838 dem Justizamt Borna übertragen.
- 2021 | Findbuch / Datenbank
- 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5