Geschichte des Ritterguts Neudorf
Das amtsässige Rittergut Neudorf, südlich von Döbeln gelegen, unterstand dem Amt Leisnig. Das Rittergut besaß lediglich die Gerichtsbarkeit über das Dorf Neudorf (bei Döbeln). Im 17. Jahrhundert wurde das Rittergut von der Familie Marschall von Bieberstein gemeinsam mit dem benachbarten Rittergut Heyda verwaltet. Als weitere Besitzer bekannt sind u. a. die Familien von Hartitzsch, von Carlowitz und von Reitzenstein. Die dem Rittergut zustehende Patrimonialgerichtsbarkeit wurde im November 1855 dem Königlichen Gericht Döbeln übertragen.
Besitzer des Ritterguts Neudorf:^[01]


Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Unterlagen gelangten vom Sächsischen Hauptstaatsarchiv um 1960 in das damalige Landesarchiv Leipzig. Die Akten wurden 1965 in einer Findkartei verzeichnet. Die Verzeichnungsangaben wurden 2022 anhand der Akten überprüft und elektronisch nutzbar gemacht. Dabei wurden zahlreiche Angaben korrigiert und der Bestand sachlich gegliedert. Die im Bestand 12613 Gerichtsbücher befindlichen neun Gerichtsbücher des Ritterguts Neudorf wurden virtuell erfasst.

Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand enthält 32 Akten und Gerichtsbücher mit einem zeitlichen Umfang von 1625 bis 1855. Die Überlieferung ist lückenhaft. Neben Gerichtsbüchern und -protokollen sind v. a. Heimat- und Schulangelegenheiten überliefert. Bemerkenswert sind zwei Akten zu Todeserklärungsverfahren eines im Russlandfeldzug 1812 Verschollenen.^[02]

Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS 9.2. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: SächsStA-L, 20488 RG Neudorf bei Döbeln, Nr. (fettgedruckte Zahl).

Verweis auf korrespondierende Bestände




B. Richter
Okt. 2022


^[01] SächsStA, 12613 Gerichtsbücher, GB AG Döbeln, Nr. 171 – 174, 317, 320, 326.
^[02] 20488 RG Neudorf, Nr. 3 und 4.

Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Patronat.

Das amtsässige Rittergut Neudorf, südlich von Döbeln gelegen, unterstand dem Amt Leisnig. Das Rittergut besaß lediglich die Gerichtsbarkeit über das Dorf Neudorf (bei Döbeln). Als Besitzer bekannt sind die Familien Marschall von Bieberstein, von Hartitzsch, von Carlowitz und von Reitzenstein. Die dem Rittergut zustehende Patrimonialgerichtsbarkeit wurde im November 1855 dem Königlichen Gericht Döbeln übertragen.