Beständeübersicht
Bestand
20504 Rittergut Oelzschau bei Rötha (Patrimonialgericht)
Datierung | 1561 - 1854 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 1,30 |
Geschichte des Ritterguts Oelzschau bei Rötha
Oelzschau liegt südlich von Leipzig und nur wenige Kilometer östlich von Rötha. Der Ort gehört seit 2008 zum Landkreis Leipzig (1551: Amt Leipzig, 1856: Gerichtsamt Rötha, 1875: Amtshauptmannschaft Borna, 1952: Landkreis Borna, 1994: Landkreis Leipziger Land). Oelzschau, ursprünglich seit der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts ein Herrensitz, war seit dem Ende des 15. Jahrhunderts ein amtsässiges Rittergut. Die Rittergüter Oelzschau und das davon nur wenige Kilometer südlich gelegene Kömmlitz wurden zeitweise von einem Besitzer geführt, so dass es deshalb teilweise zu einer Vermischung der Gerichtsbarkeit kam.
Im Zuge der Verstaatlichung der Justiz in Sachsen wurde die Gerichtsbarkeit des Ritterguts am 27. Februar 1856 dem Königlichen Gericht Rötha übertragen.
Das Rittergut Oelzschau bei Rötha war seit der Mitte des 15. für mehr als drei Jahrhunderte im Besitz der meißnischen Adelsfamilie von Zehmen.[01] Der letzte Besitzer aus der Familie von Zehmen, Carl Amabilis Desiderius von Zehmen, verkaufte das Rittergut zwischen 1777 und 1778 an Friederike Charlotte von Boltenstern[02] (geb. Junghans, verw. Hummel) aus Leipzig. Das Rittergut blieb jedoch nur kurze Zeit in dem Besitz der Familie von Boltenstern. Karl Friedrich von Boltenstern verkaufte das Rittergut Oelzschau bei Rötha 1814 an den Oberstleutnant Rudolf Heinrich Friedrich von Rex.[03] Nach dessen Tod verkaufte seine Witwe Caroline Constanze von Rex, geb. Boltenstern, das Rittergut 1844 an Heinrich Wilhelm Kotrade, der es schon zwei Jahre später Karl August Hildebrand verkaufte. 1853 gelange das Rittergut Oelzschau bei Rötha durch Kauf an die obersächsich-meißnische Adelsfamilie von Posern, die als Besitzer bis in das frühe 20. Jahrhundert nachgewiesen werden kann.[04]
Besitzer des Ritterguts Oelzschau bei Rötha:
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Der Bestand ist offensichtlich um 1960 vom damaligen Landeshauptarchiv Dresden ins Staatsarchiv Leipzig gelangt und aus den Lagerungsgemeinschaften der AG Borna bzw. AH Borna gebildet worden. Die Unterlagen wurden 1965 in einer Findkartei (mit Gliederung) verzeichnet (Nr. 1 – 66). 1999 ist der Bestand auf weitergeführte Akten geprüft, 5 AE herausgelöst und zu den Beständen Kgl. Gericht Borna und Gerichtsamt Borna sortiert worden. Die Nr. 5, 13, 33, 45 und 50 sind daher Fehlsignaturen.
Bei der 2020 durchgeführten Neuerschließung wurden die Verzeichnungsangaben der Findkartei geprüft und elektronisch erschlossen. Durch Aktenprüfung wurden fehlende oder unzureichende Angaben teilweise ergänzt und bei der Titelbildung berücksichtigt. Die Gerichtshandelsprotokolle wurden zu einer Bandreihe (13 Bde.) zusammengefasst. Die 14 vorhandenen Gerichtsbücher (im Bestand 12613 Gerichtsbücher) wurden virtuell verzeichnet.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand (62 AE) umfasst den Zeitraum von 1689 bis 1854, konzentriert sich jedoch mit 53 AE zeitlich auf die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. Nur 8 AE sind im 18. Jahrhundert und 1 AE im 17. Jahrhundert entstanden. Es sind ausschließlich Akten des Patrimonialgerichts überliefert, darunter Gerichtsprotokolle (13 AE), Akten der Zivilgerichtsbarkeit (10 AE) und der freiwillige Gerichtsbarkeit (18 AE).
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS 9.2. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: SächsStA-L, 20504 RG Oelzschau bei Rötha, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Hinweis auf korrespondierende Bestände
Hauptstaatsarchiv Dresden:
12613 Gerichtsbücher
Staatsarchiv Leipzig:
20009 Amt Leipzig
20025 Amtshauptmannschaft Borna
20441 Rittergut Kömmlitz
Benjamin Winterberg
Jan. 2020
[01] Von Zehmen, Hanns-Moritz: Genealogische Nachrichten über das Meißnische Uradelsgeschlecht von Zehmen. 1206-1906., Dresden 1906. S. 32 ff.
[02] Ebd., S. 53.
[03] 20504 Rittergut Oelzschau bei Rötha, Nr. 38.
[04] 20025 Amtshauptmannschaft Borna, Nr. 0347.
Oelzschau liegt südlich von Leipzig und nur wenige Kilometer östlich von Rötha. Der Ort gehört seit 2008 zum Landkreis Leipzig (1551: Amt Leipzig, 1856: Gerichtsamt Rötha, 1875: Amtshauptmannschaft Borna, 1952: Landkreis Borna, 1994: Landkreis Leipziger Land). Oelzschau, ursprünglich seit der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts ein Herrensitz, war seit dem Ende des 15. Jahrhunderts ein amtsässiges Rittergut. Die Rittergüter Oelzschau und das davon nur wenige Kilometer südlich gelegene Kömmlitz wurden zeitweise von einem Besitzer geführt, so dass es deshalb teilweise zu einer Vermischung der Gerichtsbarkeit kam.
Im Zuge der Verstaatlichung der Justiz in Sachsen wurde die Gerichtsbarkeit des Ritterguts am 27. Februar 1856 dem Königlichen Gericht Rötha übertragen.
Das Rittergut Oelzschau bei Rötha war seit der Mitte des 15. für mehr als drei Jahrhunderte im Besitz der meißnischen Adelsfamilie von Zehmen.[01] Der letzte Besitzer aus der Familie von Zehmen, Carl Amabilis Desiderius von Zehmen, verkaufte das Rittergut zwischen 1777 und 1778 an Friederike Charlotte von Boltenstern[02] (geb. Junghans, verw. Hummel) aus Leipzig. Das Rittergut blieb jedoch nur kurze Zeit in dem Besitz der Familie von Boltenstern. Karl Friedrich von Boltenstern verkaufte das Rittergut Oelzschau bei Rötha 1814 an den Oberstleutnant Rudolf Heinrich Friedrich von Rex.[03] Nach dessen Tod verkaufte seine Witwe Caroline Constanze von Rex, geb. Boltenstern, das Rittergut 1844 an Heinrich Wilhelm Kotrade, der es schon zwei Jahre später Karl August Hildebrand verkaufte. 1853 gelange das Rittergut Oelzschau bei Rötha durch Kauf an die obersächsich-meißnische Adelsfamilie von Posern, die als Besitzer bis in das frühe 20. Jahrhundert nachgewiesen werden kann.[04]
Besitzer des Ritterguts Oelzschau bei Rötha:
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Der Bestand ist offensichtlich um 1960 vom damaligen Landeshauptarchiv Dresden ins Staatsarchiv Leipzig gelangt und aus den Lagerungsgemeinschaften der AG Borna bzw. AH Borna gebildet worden. Die Unterlagen wurden 1965 in einer Findkartei (mit Gliederung) verzeichnet (Nr. 1 – 66). 1999 ist der Bestand auf weitergeführte Akten geprüft, 5 AE herausgelöst und zu den Beständen Kgl. Gericht Borna und Gerichtsamt Borna sortiert worden. Die Nr. 5, 13, 33, 45 und 50 sind daher Fehlsignaturen.
Bei der 2020 durchgeführten Neuerschließung wurden die Verzeichnungsangaben der Findkartei geprüft und elektronisch erschlossen. Durch Aktenprüfung wurden fehlende oder unzureichende Angaben teilweise ergänzt und bei der Titelbildung berücksichtigt. Die Gerichtshandelsprotokolle wurden zu einer Bandreihe (13 Bde.) zusammengefasst. Die 14 vorhandenen Gerichtsbücher (im Bestand 12613 Gerichtsbücher) wurden virtuell verzeichnet.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand (62 AE) umfasst den Zeitraum von 1689 bis 1854, konzentriert sich jedoch mit 53 AE zeitlich auf die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. Nur 8 AE sind im 18. Jahrhundert und 1 AE im 17. Jahrhundert entstanden. Es sind ausschließlich Akten des Patrimonialgerichts überliefert, darunter Gerichtsprotokolle (13 AE), Akten der Zivilgerichtsbarkeit (10 AE) und der freiwillige Gerichtsbarkeit (18 AE).
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS 9.2. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: SächsStA-L, 20504 RG Oelzschau bei Rötha, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Hinweis auf korrespondierende Bestände
Hauptstaatsarchiv Dresden:
12613 Gerichtsbücher
Staatsarchiv Leipzig:
20009 Amt Leipzig
20025 Amtshauptmannschaft Borna
20441 Rittergut Kömmlitz
Benjamin Winterberg
Jan. 2020
[01] Von Zehmen, Hanns-Moritz: Genealogische Nachrichten über das Meißnische Uradelsgeschlecht von Zehmen. 1206-1906., Dresden 1906. S. 32 ff.
[02] Ebd., S. 53.
[03] 20504 Rittergut Oelzschau bei Rötha, Nr. 38.
[04] 20025 Amtshauptmannschaft Borna, Nr. 0347.
Grundlagen des Ritterguts.- Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Patronat.- Einziehung landesherrlicher Steuern.- Grundherrlich-bäuerliche Verhältnisse.
Das östlich von Rötha gelegene amtsässige Rittergut Oelzschau unterstand dem Amt Leipzig. Das Rittergut besaß die Gerichtsbarkeit über das Dorf Oelzschau (bei Rötha) und Teile von Kömmlitz (bei Rötha). Als Besitzer des Guts lassen sich seit dem 16. Jahrhundert die Familien von Zehmen, von Boltenstern und von Rex nachweisen. Im Zuge der Verstaatlichung der Justiz in Sachsen wurde die Gerichtsbarkeit des Ritterguts am 27. Februar 1856 dem Königlichen Gericht Rötha übertragen.
- 2020 | Findbuch / Datenbank
- 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5