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Beständeübersicht

Bestand

20514 Rittergut Plaußig

Datierung1616 - 1856
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)1,10
Geschichte des Ritterguts Plaußig
Das altschriftsässige Rittergut Plaußig nordwestlich von Taucha zählte ursprünglich zum Amt Delitzsch und kam 1815 zum Kreisamt Leipzig. Das Rittergut war das Stammhaus der Meißner Adelsfamilie von Plaußig, der es bis Ende des 15. Jahrhunderts gehörte. Als Besitzer folgten die Familien von Thümmel und von Hühnerkopp, die Leipziger Patrizierfamilien Meyer, Grempler und Sieber sowie schließlich die Familien von Bülow und von Weiße. Das Rittergut besaß die Gerichtsbarkeit über Plaußig und Plösen. Seit 1621 handelt es sich um ein Allodialgut.[01] Auf Anordnung des Justizministeriums wurde die Gerichtsbarkeit des Ritterguts am 2. Juni 1856 dem Königlichen Gericht Taucha übertragen.

Besitzer des Ritterguts Plaußig:[02]

Familie von Plaußig/von Plusk
um 1490
Friedrich von Thümmel

von Hühnerkopp
1603
Jobst Ludwig von Breitenbach
1616
Friedrich Mayer, Ratsherr und Bürgermeister in Leipzig
1648
August Grempler
1656
Johann Georg Sieber, Ratsherr (+ 1680)
1697
Johann Georg Sieber, Ratsbaumeister in Leipzig (+ 1742)
1742
Margarethe Sieber (+ 1771)
1771
Georg (+ 1792) und Gottfried Sieber (+ 1789) (Söhne der vor.)
1792
Christiane Rosine Sieber, 1794 verh. mit Friedrich Julius von Bülow (+ 1805)
1806
Victor Julius von Bülow (zunächst unter Vormundschaft)
1826
Ernst Friedrich Wilhelm von Weiße, Rittmeister in Querfurt
1837
Marie Luise Henriette Freifrau von Dankelmann geb. Weiße
1847
Marie Christiane Henriette von Dankelmann
1854
Luise Christiane Sophie Hacker geb. von Dankelmann

Otto Kabitzsch
1890
Johannishospital Leipzig



Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Unterlagen gelangten um 1960 vom Sächsischen Hauptstaatsarchiv in den Abgabegemeinschaften AG Taucha und AH Leipzig in das Staatsarchiv Leipzig. Die Akten wurden 1964 in einer Findkartei (mit Gliederung) verzeichnet. Im Jahr 1999 sind vier weitergeführte Akten ermittelt und dem Bestand Gerichtsamt Taucha zugeordnet worden. Die Verzeichnungsangaben aus der Findkartei sind 2021 überprüft und elektronisch nutzbar gemacht worden. In diesem Zusammenhang wurden eine neue Klassifikation erarbeitet sowie einige fehlende Angaben ergänzt. Einige unverzeichnete Akten wurden erstmals erfasst. Die im Bestand 12613 Gerichtsbücher befindlichen acht Gerichtsbücher des Ritterguts Plaußig wurden virtuell verzeichnet.


Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand enthält 81 Akten und Gerichtsbücher mit einem zeitlichen Umfang von 1616 bis 1856. Die Überlieferung ist lückenhaft, inhaltlich dominieren Unterlagen der Freiwilligen Gerichtsbarkeit sowie Kirchenangelegenheiten. Bemerkenswert sind einige Privatunterlagen der Familie von Bülow.

Hinweise zur Benutzung

Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS 9.2. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: SächsStA-L, 20514 RG Plaußig, Nr. (fettgedruckte Zahl).

Verweis auf korrespondierende Bestände

12613
Gerichtsbücher (StA-D)
20009
Amt Leipzig
20028
Amtshauptmannschaft Leipzig
20109
Gerichtsamt Taucha
20545
Rittergut Seegeritz
20626
Stadt Taucha



B. Richter
Febr. 2021


[01] Axel Flügel, Bürgerliche Rittergüter, Göttingen, 2000, S. 145.
[02] www.architektur-blicklicht.de.- Pönicke, Album der Rittergüter.- Flügel, S. 145.- Otto Moser, Die Umgebung Leipzigs in geschichtlichem Abriss…, Leipzig 1868.- StA-L, 20514 RG Plaußig.
Gerichtsverwaltung.- Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Patronat.- Einziehung landesherrlicher Steuern.- Grundherrlich-bäuerliche Verhältnisse.- Familienarchiv von Bülow.
Das altschriftsässige Rittergut Plaußig nordwestlich von Taucha zählte ursprünglich zum Amt Delitzsch und kam 1815 zum Kreisamt Leipzig. Das Rittergut war das Stammhaus der Meißner Adelsfamilie von Plaußig, der es bis Ende des 15. Jahrhunderts gehörte. Als Besitzer folgten die Familien von Thümmel und von Hühnerkopp, die Leipziger Patrizierfamilien Meyer, Grempler und Sieber sowie schließlich die Familien von Bülow und von Weiße. Das Rittergut besaß die Gerichtsbarkeit über Plaußig und Plösen. Auf Anordnung des Justizministeriums wurde die Gerichtsbarkeit des Ritterguts am 2. Juni 1856 dem Königlichen Gericht Taucha übertragen.
  • 2021 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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