In Sornzig, südwestlich von Mügeln gelegen, existierte neben dem Klosteramt Sornzig (bis 1810) ein amtsässiges Pfarrdotalgericht, das dem Amt Mügeln unterstand. Der Amtmann hielt regelmäßige Gerichtstage in Sornzig ab. ^[01] Dem Pfarrgut unterstanden nur wenige Untertanen in Ganzig und in Casabra. Ältere Matrikel verzeichnen dazu noch Untertanen in Börtewitz (bei Mügeln) unter der Erbgerichtsbarkeit des Pfarrlehns. Die Obergerichtsbarkeit lag jeweils bei den Ämtern in Meißen, Oschatz oder Leisnig. ^[02]
Im Zuge der Verstaatlichung der Justiz in Sachsen ging die Gerichtsbarkeit im Juni 1840 auf das Königliche Landgericht Oschatz über.

Die Unterlagen gelangten über die Nachfolgebehörden und -gerichte an das Staatsarchiv Leipzig. Hier wurde 1999 erstmals ein Bestand mit zwei Akten formiert und in einem Findbuch verzeichnet. Im Zuge der Bearbeitung des Bestands 20012 Amt Mügeln wurden weitere zwei Akten der Provenienz Pfarrdotalgericht Sornzig ermittelt. Diese wurden 2014 in der AUGIAS-Datenbank erfasst und ein Findbuch erstellt. Die früheren Signaturen wurden mit verzeichnet. Im Bestand 12613 Gerichtsbücher ist nur 1 Gerichtsbuch vorhanden, das virtuell verzeichnet wurde.

Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung des Bestands Pfarrdotalgericht Sornzig erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS für Windows.
Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20550 PfarrG Sornzig Nr. (fettgedruckte Zahl) bzw. alternativ GB AG Döbeln Nr….

Verweise auf korrespondierende Bestände
20012 Amt Mügeln mit Sornzig
20010 Amt Leisnig
20101 Gerichtsamt Mügeln
12613 Gerichtsbücher

B. Richter
April 2014


^[01] Schumann/Schiffner, Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, Zwickau 1826, Bd. 11, S. 245 ff.
^[02] StA-L, 20550 PfarrG Sornzig, Nr. 3.

Lehnbuch.- Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Zivilgerichtsbarkeit.

Das amtsässige Pfarrdotalgericht Sornzig im gleichnamigen Ort südwestlich von Mügeln gehörte unter das Amt Mügeln mit Sornzig. Es besaß lediglich die Erbgerichtsbarkeit über ein Grundstücke in Börtewitz, Casabra und Ganzig. Nach Abtretung an den Staat ging diese Gerichtsbarkeit im Juni 1840 auf das Königliche Landgericht Oschatz über.