Beständeübersicht
Bestand
20561 Rittergut Thammenhain
Datierung | 1446 - 1945 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 16,40 |
Geschichte des Ritterguts Thammenhain und der Familie von Schönberg auf Thammenhain
Das nordöstlich von Wurzen gelegene Dorf Thammenhain wurde erstmals 1198 urkundlich erwähnt.[01] Im 14. Jh. lässt sich das Gut im Besitz der Familie von Colditz nachweisen. Im 15. Jh. wurde der Besitz offensichtlich geteilt. Die untere Hälfte des Dorfes Thammenhain mit dem Rittersitz fiel unter die Lehnsherrschaft des Bischofs von Meißen, zu dessen weltlichen Besitz der Stift Wurzen gehörte, die obere Hälfte unter die Lehnsherrschaft des Kurfürsten von Sachsen.[02] 1504 konnte Bernhard von Stenzsch eine Hälfte des Ritterguts erwerben, 1519 gelangte ganz Thammenhain in seinen Besitz. Seit 1522 besaß die Familie von Lindenau das Gut, das zumeist in zwei oder drei Teile geteilt war. Zu dieser Zeit gehörten neben dem Dorf Thammenhain noch ein Vorwerk, die wüsten Marken Holbach und Hennersdorf, das Reißhainer Gehölz und der "Böhmerwerder" bei Canitz an der Mulde zum Gut. Zum schriftsässigen Rittergut, einem der bedeutendsten im ehemaligen Amt Wurzen, gehörten spätestens seit dem 17. Jahrhundert auch eine Schäferei und eine Mühle. Durch die Gebietsverluste von Sachsen in Folge der Napoleonischen Kriege 1815 rückte Thammenhain unmittelbar an die preußische Grenze.[03]
Thammenhain konnte 1611 wieder in einer Hand vereinigt werden, da Wilhelm, Hans Wilhelm und Philipp von Lindenau das gesamte Rittergut an Nicol von Loß veräußerten. 1615 gelangte es an Heinrich von Brederlohe und über diesen sieben Jahre darauf an den kaiserlichen Leibarzt Donat von Freywald, nach dessen Ableben es 1640 an seinen Sohn überging. Zu diesem Zeitpunkt war Thammenhain durch den Dreißigjährigen Krieg fast völlig zerstört und hatte kaum noch Einwohner. Schließlich kaufte das Rittergut 1666 Joachim Loth (1618-1679) aus der weitverzweigten sächsischen Adelsfamilie von Schönberg,[04] in deren Besitz das Rittergut Thammenhain bis 1945 blieb. Darüber hinaus gehörten Joachim Loth von Schönberg noch die erzgebirgischen Rittergüter Niederzwönitz, Gelenau und Thum. Nach dem Tod von Joachim Loth von Schönberg fielen durch Teilungsverträge in den Jahren 1680 und 1688 die genannten drei erzgebirgischen Güter an seinen Sohn Rudolph (1668-1718), während der älteste Sohn Hanns Dietrich (1659-1727) Thammenhain erhielt. An diesen gingen auch nach Rudolphs Tod Gelenau, Thum und Niederzwönitz.[05] Zwischen 1711 und 1713 ließ Hanns Dietrich von Schönberg am Schloss eine Hofkirche errichten, die neben dem Schloss das auffälligste Gebäude des Ritterguts war, aber 1949 abgerissen wurde. Der Vorgängerbau der Kirche war von Nicol von Loß abgerissen worden. Die zweite, 1624 von Donat von Freywald errichtete Kirche, wurde während des Dreißigjährigen Kriegs weitgehend zerstört.[06]
Thammenhain fiel nach dem Tod Hanns Dietrichs von Schönberg an Gotthelf Friedrich von Schönberg auf Lauterbach und Trebitz (1681-1746), welcher zudem noch 1736 durch die Heirat der Witwe von Wolf Rudolph von Schönberg (1668-1735) die Rittergüter Purschenstein und Sayda für sich gewinnen konnte. Dies mündete in einen 29-jährigen Erbstreit, an dessen Ende keiner der ursprünglich Beteiligten mehr lebte. Der Bruder von Gotthelf Friedrich von Schönberg, Caspar von Schönberg auf Bieberstein (gest. 1733), bekam Niederzwönitz, Gelenau und Thum. Diese Güter wurden nach seinem Tod zwischen seinen Söhnen Moritz Friedrich (gest. 1769) und Caspar (gest. 1767) aufgeteilt.
Nach dem Ableben von Gotthelf Friedrich von Schönberg erhielt dessen Sohn Rudolph Dietrich nach einem Erbteilungsvergleich mit seinem Bruder Gotthelf Friedrich (gest. 1750) Thammenhain. Durch den Tod seines Cousins Moritz Friedrich (1769) fielen auch Bieberstein, Niederzwönitz und Reichenbrand an Rudolph Dietrich. Als sein Neffe Adam Friedrich 1778 verstarb, erbte er zusätzlich Trebitz, Lauterbach, Gelenau und Thum. Da Rudolph Dietrich von Schönberg ohne männliche Nachkommen blieb, regelte er die Besitzverhältnisse der Rittergüter Thammenhain, Gelenau, Thum und Niederzwönitz im Vertrag von Bieberstein 1787 mit den Brüdern Curt Adolph Dietrich (1749-1799) und Caspar Heinrich Dam von Schönberg (1742-1797) auf Pfaffroda.[07]
Da schließlich Curt Adolph Dietrich Pfaffroda behielt, fielen die genannten Güter an Caspar Heinrich Dam von Schönberg. Nach dessen Tod erfolgte im November 1797 die Allodifikation des ursprünglichen Mannlehnguts Thammenhain, das Rittergut wurde bis zur Enteignung 1945 in der Regel an den ältesten Sohn weiter vererbt.[08] Zwischen 1850 und 1857 ist allerdings mit Elisabeth von Schönberg (geb. Freiherrin von Pfister) die einzige weibliche Besitzerin nachweisbar.[09] Die Rittergüter Gelenau und Thum wurden 1907 verkauft. Im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wurden mehrere weitere Rittergüter von denen von Schönberg auf Thammenhain erworben und zum Teil wieder verkauft. Genannt seien hier Falkenhain (1805-1815), Markkleeberg (1858-1869), Großzschepa (1879-1894), Hohburg (1899-1932), Voigtshain (1884-1945), Zwochau (1878-1945), Wormlage (1899-1917) und Ferendia (1890- ca. 1899) (damals Ungarn, heute Rumänien).
Im Laufe der Jahrhunderte gab es mehrere bauliche Veränderungen am Rittergut Thammenhain. So wurden eine Orangerie (1735) und ein Barockgarten (1738) angelegt. Ende des 18. Jh. wurden die Wallgräben aufgefüllt und der Schlosspark umgestaltet. 1849 ließ August Caspar Ferdinand Dam eine Brennerei errichten. Ein Jahr später bekam das Herrenhaus ein zweites Stockwerk. 1890/91 erfolgten weitere erhebliche Umbauten.[10] Ab 1891 verfolgte Ferdinand Caspar Adolph Dam von Schönberg den Ankauf eines Steinbruchs bei Hohburg zum Abbau von Kaolin und Porphyr.[11] Zum Zeitpunkt der Enteignung 1945 gehörten zum Rittergut Thammenhain ca. 1660 ha, davon 1045 ha Wald und 600 ha landwirtschaftliche Nutzfläche. Zudem gehörten der Familie von Schönberg auf Thammenhain zu diesem Zeitpunkt noch weitere Besitzungen in den angrenzenden Gemarkungen Hohburg (207 ha), Voigtshain (229 ha) und Zwochau.[12]
Besitzverhältnisse:
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Ein großer Teil des "Freiherrlich von Schönbergschen Schlossarchivs zu Thammenhain" der von Schönberg auf Thammenhain wurde von Ferdinand Caspar Adolf Dam von Schönberg (1864 – 1927) zusammengestellt und geordnet. Er erwarb zahlreiche Archivalien von Rittergütern, die in den Besitz der von Schönberg auf Thammenhain gelangt waren, wie Urkunden oder Familienunterlagen (z. B. Leichenpredigten). Er ordnete die hinterlassene Korrespondenz von Familienangehörigen und forschte selbst zur Familiengeschichte bzw. vergab entsprechende Aufträge.
Das Familienarchiv enthielt Anfang des 20. Jh. eine große Anzahl von Urkunden. Neben dem Rittergut Thammenhain betrafen sie weitere Rittergüter und Besitzungen der Familie von Schönberg. Im Zusammenhang mit Recherchen zur Familiengeschichte hat Dr. Friedrich Wecken 1913 Kurzregesten der vorhandenen Urkunden erarbeitet.[25] Das überlieferte maschinenschriftliche Verzeichnis enthält Regesten zu 119 Urkunden: vorwiegend Lehnsurkunden, aber auch Familienverträge, Testamente und Vergleiche aus dem Zeitraum 1446 - 1813.[26] Für eine vorhandene Urkunde (U 11) existiert kein Regest von Wecken. Auf die Regesten ist in den Verzeichnungsangaben zu den Urkunden Bezug genommen worden.
Der Archivbestand Thammenhain gelangte im Wesentlichen 1962 unter der Bezeichnung "Gutsarchiv Thammenhain" mit einem handschriftlichen Repertorium aus dem damaligen Landeshauptarchiv Dresden in das Landesarchiv Leipzig. Nach Dresden waren die Unterlagen im Rahmen der "Schlossbergung" 1949 verbracht worden. In Leipzig wurde der Bestand durch die bereits im 19. Jh. verstaatlichten Patrimonialgerichtsakten ergänzt. 1984 kam noch eine Urkunde unbekannter Herkunft hinzu. Der Bestand umfasste bis dahin die Archivsignaturen 1 – 812 (743 Fehlsignatur) und 13 Urkunden. Zwischen 2006 und 2009 sind durch die Familie von Schönberg weitere Urkunden (U 14 – U 45) und Akten depositarisch übergeben worden, die bis Ende Juni 2010 erschlossen wurden. Zwei Urkunden wurden 2010 vom Hauptstaatsarchiv übernommen. Die neu erschlossenen Akten erhielten die Nr. 815 – 968.
2009/2010 wurde der Bestand in Verbindung mit weiteren Erschließungsarbeiten vollständig retrokonvertiert. Grundlage für die Verzeichnung war die "Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs". Die Verzeichnungsangaben wurden mit Hilfe einer neu erarbeiteten Klassifikation in die Augias-Datenbank eingegeben. Zumeist wurden die Aktentitel sprachlich aktualisiert und inhaltlich ergänzt sowie die Datierungen überprüft. Außerdem wurden Registratursignaturen erfasst, Provenienzen ermittelt und das Vorhandensein von Druckschriften, Plänen, Flugblättern oder Zeichnungen vermerkt. Die Erstellung eines Orts- und Personenregisters erforderte zum Teil recht umfangreiche Recherchen, um die oft gleichnamigen Personen zuordnen zu können.
Die ursprüngliche Gliederung des Bestands in 23 Gruppen im alten Repertorium, die sowohl nach Archivaliengattungen, als auch nach Sach- und Ortsbetreffen vorgenommen worden war, musste grundlegend überarbeitet werden. Bei der Klassifikation fand grundsätzlich das Ordnungsmodell für Rittergutsbestände Anwendung. Prinzipiell wurde nach Akten der Patrimonialherrschaft und Privatakten unterschieden. Die dem Familienarchiv zugeordneten Akten wurden nach Herkunft und Inhalt entweder der gesamten Familie von Schönberg, den von Schönberg auf Thammenhain oder anderen Familien zugeordnet. Im Gliederungspunkt 4 fanden alle Akten des Familienarchivs Aufnahme, die sich auf andere Rittergüter im Besitz der Familie von Schönberg, vor allem auf Gelenau, Thum, Niederzwönitz und Hohburg beziehen. Die Neuordnung basiert auf vier Hauptgruppen:
1. Patrimonialherrschaft
2. Gutswirtschaft
3. Familienarchiv
4. andere Rittergüter im Besitz der Familie von Schönberg
In dem Bestand befinden sich darüber hinaus Akten mit Fremdprovenienzen, die über einen nachträglichen Archivalienerwerb Ende des 19. Jh. in den Besitz der Familie von Schönberg gelangt sind. Darunter sind Kommissionsakten, Kanzleiakten, Akten des Appellationsgerichts, des Amts Wurzen, des Landgerichts Wurzen, des Patrimonialgerichts Kühnitzsch und Akten des Rates der Stadt Torgau. Die abweichenden Provenienzstellen wurden bei der Erschließung vermerkt. Virtuell erfasst wurden darüber hinaus die Gerichtsbücher des Ritterguts Thammenhain aus dem Sammelbestand 12613 Gerichtsbücher, ohne dass sie vertieft verzeichnet werden konnten.
Der Bestand ist im Jahr 2014 aus Erhaltungsgründen verfilmt worden. Im Jahr 2015 gelangten noch weitere 14 Urkunden und drei Einzelstücke von der Familie von Schönberg zum Bestand, die sich zuvor im Diözesanarchiv des Bistums Dresden-Meißen befunden hatten. Sie wurden 2016 erschlossen, der Bestand 20561 Rittergut Thammenhain umfasst nun die Akten Nr. 1 – 973 (Nr. 743 fehlt) im Zeitraum von 1500 – 1945. Dazu kommen noch 63 Urkunden aus den Jahren 1446 – 1799.
Überlieferungsschwerpunkte
Die Unterlagen zur Patrimonialherrschaft bieten einen Einblick in die Tätigkeit des Patrimonialgerichts und hier insbesondere in die Zivilgerichtsbarkeit und in Erbschafts- und Nachlassangelegenheiten. Außerdem sind noch relativ viele Gerichtsprotokolle vorhanden. Neben der Tätigkeit des Patrimonialgerichts sind auch die grundherrlich-bäuerlichen Verhältnisse und partiell auch die Gutswirtschaft der von Schönberg auf Thammenhain gut dokumentiert.
Den größeren Teil Bestandes bildet allerdings das Familienarchiv der von Schönberg. Innerhalb dieses Teils erfassen zahlreiche Akten die juristischen Auseinandersetzungen sowohl der von Schönberg auf Thammenhain als auch die der auf anderen Rittergütern ansässigen Mitglieder der Familie. Zahlreiche Akten geben Auskunft über familienrechtliche Angelegenheiten. Im Mittelpunkt steht dabei der Vertrag von Bieberstein (1787), durch den Thammenhain an die Pfaffrodaer Linie der von Schönberg gelangte. Die Korrespondenz der von Schönberg auf Thammenhain und genealogische Unterlagen bilden weitere Schwerpunkte innerhalb des Familienarchivs.
Eine Besonderheit des Bestandes sind die zahlreichen Akten über andere Rittergüter im Besitz der von Schönberg. Hervorzuheben sind dabei besonders die Rittergüter Gelenau, Thum und Niederzwönitz, welche zeitweise seit Mitte des 17. Jahrhunderts und seit Ende des 18. bis Anfang des 20. Jahrhunderts durchgängig zum Besitz der Familie von Schönberg auf Thammenhain zählten. Überliefert sind Lehnsurkunden zu folgenden Rittergütern: 38 zu Thammenhain (1462 – 1779), 8 zu Hohburg (1654 – 1764), 15 zu Gelenau und Zwönitz (1446 – 1751) sowie 3 zu Thum mit Oberdorf und Jahnsbach (1505 – 1692).
Während mehrere Urkunden über die Geschichte des Ritterguts Thammenhain vor dem Erwerb durch die von Schönberg (1666) Auskunft geben, sind für diese Zeit nur einzelne Akten vorhanden. Der zeitliche Schwerpunkt der Überlieferung liegt auf der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und auf dem 19. Jahrhundert. Nur ganz wenige Akten gehen über den Tod von Ferdinand Caspar Adolf Dam von Schönberg (gest. 1927) hinaus.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS für Windows, mit dem auch das Orts- und das Personenregister erstellt wurden.
Bei der Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20561, RG Thammenhain Nr. (fettgedruckte Zahl). Für die Bestellung ist vorzugsweise die Film-Nummer zu verwenden.
Verweise auf korrespondierende Bestände
Hauptstaatarchiv Dresden:
10145 Grundherrschaft Bieberstein
10367 Grundherrschaft Limbach bei Wilsdruff
10380 Grundherrschaft Maxen
10475 Grundherrschaft Pfaffroda bei Sayda
10492 Grundherrschaft Purschenstein
12613 Gerichtsbücher (Teil AG Wurzen)
12614 Familiennachlass von Schönberg
Staatsarchiv Leipzig:
20422 Rittergut Hohburg
20469 Rittergut Markkleeberg
20566 Rittergut Voigtshain
21929 Genealogischer Nachlass Friedrich Wecken
Staatsarchiv Chemnitz:
30659 Grundherrschaft Gelenau
30716 Grundherrschaft Mittelfrohna
30744 Grundherrschaft Niederzwönitz
30827 Grundherrschaft Thum
30863 Grundherrschaft Limbach
Dr. Carsten Voigt
Aug. 2010
Birgit Richter
Febr. 2016
[01] Naumann, Horst: Die Orts- und Flurnamen der Kreise Grimma und Wurzen, Berlin 1962, S. 199.
[02] StA-L, 20561 Rittergut Thammenhain, U 1 und U 14 (im Folgenden RG Thammenhain); Seltmann, Paul: Die Parochie Thammenhain, in: Neue Sächsische Kirchengalerie. Bd. 7, 2: Ephorie Grimma rechts der Mulde, Leipzig 1914, Sp. 623-658, hier: Sp. 623-626.
[03] Schumann, August, fortgeführt von Schiffer, Albert, Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungs-Lexikon von Sachsen, Bd. 11, Zwickau 1824, Sp. 571-573, hier: Sp. 572.
[04] RG Thammenhain, Nr. 346 und U 9.
[05] RG Thammenhain, Nr. 66, 67 und 346.
[06] Seltmann, Thammenhain, Sp. 650 f. (vgl. Anm. 1).
[07] RG Thammenhain, Nr. 106.
[08] RG Thammenhain, Nr. 688.
[09] RG Thammenhain, Nr. 860.
[10] www.vonschoenberg.org/geschichte/thammenhain.htm (25. 7. 2010).
[11] RG Thammenhain, Nr. 966.
[12] Schicksalsbuch des Sächsisch-Thüringischen Adels 1945, hrsg. vom Verband "Der Sächsische Adel e. V.", bearbeitet von Adam von Watzdorf, Limburg 1994, S. 390 sowie Angaben von Rüdiger Freiherr von Schönberg (2010).
[13] RG Thammenhain, Urkunden; RG Thammenhain, Nr. 3, Nr. 4, Nr. 190; Seltmann, Paul: Die Parochie Thammenhain, in: Neue Sächsische Kirchengalerie. Bd. 7, 2: Euphorie Grimma rechts der Mulde, Leipzig 1914, S. 623-658. Weiterhin wichtig für die Familien- und Besitzgeschichte: Fraustadt, Albert W., Geschichte des Geschlechtes von Schönberg Meissnischen Stammes, Leipzig 1878, Bd. 1; Schönberg, Rüdiger von, Die Geschichte der Familie von Schönberg in Sachsen, in: Die Geschichte der Familie von Schönberg. Ausstellung der von Schönberg'schen Stiftung Nossen 2004, hrsg. von der Schönberg'sche Stiftung, Freiberg 2007, S. 11-31; RG Thammenhain, Nr. 3, 4, 190.
[14] RG Thammenhain, Nr. 4 (Stammtafel III b, Sachsenburger Hauptzweig); RG Thammenhain, U 11.
[15] RG Thammenhain, Nr. 190; Alle Besitzer von Niederzwönitz aufgelistet in: http://www.familie-von-schoenberg.de/geschichte/niederzwoenitz.htm (28.6.2010). Die Auflistung enthält kleinere Fehler und Lücken.
[16] Fraustadt, Bd. 1, Teil A, S. 247.
[17] Fraustadt, Bd. 1, Teil A, S. 260 f.
[18] RG Thammenhain, Nr. 4 (Stammtafel III b, Sachsenburger Hauptzweig).
[19] Fraustadt, Bd. 1, Teil A, S. 253.
[20] Fraustadt, Bd. 1, Teil A, S. 260 f.
[21] Fraustadt, Bd. 1, Teil A, S. 260 f.
[22] Fraustadt, Bd. 1, Teil A, S. 261.
[23] RG Thammenhain, Nr. 4 (Stammtafel III b, Sachsenburger Hauptzweig); RG Thammenhain, Nr. 190.
[24] RG Thammenhain, Nr. 4 (Stammtafel III b, Sachsenburger Hauptzweig); RG Thammenhain, Nr. 190 u. 597.
[25] 20561 RG Thammenhain, Nr. 584.- Vgl. auch Bestand 21929 Genealogischer Nachlass Friedrich Wecken.
[26] Die Verträge usw. sind nachweislich im Bestand enthalten.
Das nordöstlich von Wurzen gelegene Dorf Thammenhain wurde erstmals 1198 urkundlich erwähnt.[01] Im 14. Jh. lässt sich das Gut im Besitz der Familie von Colditz nachweisen. Im 15. Jh. wurde der Besitz offensichtlich geteilt. Die untere Hälfte des Dorfes Thammenhain mit dem Rittersitz fiel unter die Lehnsherrschaft des Bischofs von Meißen, zu dessen weltlichen Besitz der Stift Wurzen gehörte, die obere Hälfte unter die Lehnsherrschaft des Kurfürsten von Sachsen.[02] 1504 konnte Bernhard von Stenzsch eine Hälfte des Ritterguts erwerben, 1519 gelangte ganz Thammenhain in seinen Besitz. Seit 1522 besaß die Familie von Lindenau das Gut, das zumeist in zwei oder drei Teile geteilt war. Zu dieser Zeit gehörten neben dem Dorf Thammenhain noch ein Vorwerk, die wüsten Marken Holbach und Hennersdorf, das Reißhainer Gehölz und der "Böhmerwerder" bei Canitz an der Mulde zum Gut. Zum schriftsässigen Rittergut, einem der bedeutendsten im ehemaligen Amt Wurzen, gehörten spätestens seit dem 17. Jahrhundert auch eine Schäferei und eine Mühle. Durch die Gebietsverluste von Sachsen in Folge der Napoleonischen Kriege 1815 rückte Thammenhain unmittelbar an die preußische Grenze.[03]
Thammenhain konnte 1611 wieder in einer Hand vereinigt werden, da Wilhelm, Hans Wilhelm und Philipp von Lindenau das gesamte Rittergut an Nicol von Loß veräußerten. 1615 gelangte es an Heinrich von Brederlohe und über diesen sieben Jahre darauf an den kaiserlichen Leibarzt Donat von Freywald, nach dessen Ableben es 1640 an seinen Sohn überging. Zu diesem Zeitpunkt war Thammenhain durch den Dreißigjährigen Krieg fast völlig zerstört und hatte kaum noch Einwohner. Schließlich kaufte das Rittergut 1666 Joachim Loth (1618-1679) aus der weitverzweigten sächsischen Adelsfamilie von Schönberg,[04] in deren Besitz das Rittergut Thammenhain bis 1945 blieb. Darüber hinaus gehörten Joachim Loth von Schönberg noch die erzgebirgischen Rittergüter Niederzwönitz, Gelenau und Thum. Nach dem Tod von Joachim Loth von Schönberg fielen durch Teilungsverträge in den Jahren 1680 und 1688 die genannten drei erzgebirgischen Güter an seinen Sohn Rudolph (1668-1718), während der älteste Sohn Hanns Dietrich (1659-1727) Thammenhain erhielt. An diesen gingen auch nach Rudolphs Tod Gelenau, Thum und Niederzwönitz.[05] Zwischen 1711 und 1713 ließ Hanns Dietrich von Schönberg am Schloss eine Hofkirche errichten, die neben dem Schloss das auffälligste Gebäude des Ritterguts war, aber 1949 abgerissen wurde. Der Vorgängerbau der Kirche war von Nicol von Loß abgerissen worden. Die zweite, 1624 von Donat von Freywald errichtete Kirche, wurde während des Dreißigjährigen Kriegs weitgehend zerstört.[06]
Thammenhain fiel nach dem Tod Hanns Dietrichs von Schönberg an Gotthelf Friedrich von Schönberg auf Lauterbach und Trebitz (1681-1746), welcher zudem noch 1736 durch die Heirat der Witwe von Wolf Rudolph von Schönberg (1668-1735) die Rittergüter Purschenstein und Sayda für sich gewinnen konnte. Dies mündete in einen 29-jährigen Erbstreit, an dessen Ende keiner der ursprünglich Beteiligten mehr lebte. Der Bruder von Gotthelf Friedrich von Schönberg, Caspar von Schönberg auf Bieberstein (gest. 1733), bekam Niederzwönitz, Gelenau und Thum. Diese Güter wurden nach seinem Tod zwischen seinen Söhnen Moritz Friedrich (gest. 1769) und Caspar (gest. 1767) aufgeteilt.
Nach dem Ableben von Gotthelf Friedrich von Schönberg erhielt dessen Sohn Rudolph Dietrich nach einem Erbteilungsvergleich mit seinem Bruder Gotthelf Friedrich (gest. 1750) Thammenhain. Durch den Tod seines Cousins Moritz Friedrich (1769) fielen auch Bieberstein, Niederzwönitz und Reichenbrand an Rudolph Dietrich. Als sein Neffe Adam Friedrich 1778 verstarb, erbte er zusätzlich Trebitz, Lauterbach, Gelenau und Thum. Da Rudolph Dietrich von Schönberg ohne männliche Nachkommen blieb, regelte er die Besitzverhältnisse der Rittergüter Thammenhain, Gelenau, Thum und Niederzwönitz im Vertrag von Bieberstein 1787 mit den Brüdern Curt Adolph Dietrich (1749-1799) und Caspar Heinrich Dam von Schönberg (1742-1797) auf Pfaffroda.[07]
Da schließlich Curt Adolph Dietrich Pfaffroda behielt, fielen die genannten Güter an Caspar Heinrich Dam von Schönberg. Nach dessen Tod erfolgte im November 1797 die Allodifikation des ursprünglichen Mannlehnguts Thammenhain, das Rittergut wurde bis zur Enteignung 1945 in der Regel an den ältesten Sohn weiter vererbt.[08] Zwischen 1850 und 1857 ist allerdings mit Elisabeth von Schönberg (geb. Freiherrin von Pfister) die einzige weibliche Besitzerin nachweisbar.[09] Die Rittergüter Gelenau und Thum wurden 1907 verkauft. Im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wurden mehrere weitere Rittergüter von denen von Schönberg auf Thammenhain erworben und zum Teil wieder verkauft. Genannt seien hier Falkenhain (1805-1815), Markkleeberg (1858-1869), Großzschepa (1879-1894), Hohburg (1899-1932), Voigtshain (1884-1945), Zwochau (1878-1945), Wormlage (1899-1917) und Ferendia (1890- ca. 1899) (damals Ungarn, heute Rumänien).
Im Laufe der Jahrhunderte gab es mehrere bauliche Veränderungen am Rittergut Thammenhain. So wurden eine Orangerie (1735) und ein Barockgarten (1738) angelegt. Ende des 18. Jh. wurden die Wallgräben aufgefüllt und der Schlosspark umgestaltet. 1849 ließ August Caspar Ferdinand Dam eine Brennerei errichten. Ein Jahr später bekam das Herrenhaus ein zweites Stockwerk. 1890/91 erfolgten weitere erhebliche Umbauten.[10] Ab 1891 verfolgte Ferdinand Caspar Adolph Dam von Schönberg den Ankauf eines Steinbruchs bei Hohburg zum Abbau von Kaolin und Porphyr.[11] Zum Zeitpunkt der Enteignung 1945 gehörten zum Rittergut Thammenhain ca. 1660 ha, davon 1045 ha Wald und 600 ha landwirtschaftliche Nutzfläche. Zudem gehörten der Familie von Schönberg auf Thammenhain zu diesem Zeitpunkt noch weitere Besitzungen in den angrenzenden Gemarkungen Hohburg (207 ha), Voigtshain (229 ha) und Zwochau.[12]
Besitzverhältnisse:
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Ein großer Teil des "Freiherrlich von Schönbergschen Schlossarchivs zu Thammenhain" der von Schönberg auf Thammenhain wurde von Ferdinand Caspar Adolf Dam von Schönberg (1864 – 1927) zusammengestellt und geordnet. Er erwarb zahlreiche Archivalien von Rittergütern, die in den Besitz der von Schönberg auf Thammenhain gelangt waren, wie Urkunden oder Familienunterlagen (z. B. Leichenpredigten). Er ordnete die hinterlassene Korrespondenz von Familienangehörigen und forschte selbst zur Familiengeschichte bzw. vergab entsprechende Aufträge.
Das Familienarchiv enthielt Anfang des 20. Jh. eine große Anzahl von Urkunden. Neben dem Rittergut Thammenhain betrafen sie weitere Rittergüter und Besitzungen der Familie von Schönberg. Im Zusammenhang mit Recherchen zur Familiengeschichte hat Dr. Friedrich Wecken 1913 Kurzregesten der vorhandenen Urkunden erarbeitet.[25] Das überlieferte maschinenschriftliche Verzeichnis enthält Regesten zu 119 Urkunden: vorwiegend Lehnsurkunden, aber auch Familienverträge, Testamente und Vergleiche aus dem Zeitraum 1446 - 1813.[26] Für eine vorhandene Urkunde (U 11) existiert kein Regest von Wecken. Auf die Regesten ist in den Verzeichnungsangaben zu den Urkunden Bezug genommen worden.
Der Archivbestand Thammenhain gelangte im Wesentlichen 1962 unter der Bezeichnung "Gutsarchiv Thammenhain" mit einem handschriftlichen Repertorium aus dem damaligen Landeshauptarchiv Dresden in das Landesarchiv Leipzig. Nach Dresden waren die Unterlagen im Rahmen der "Schlossbergung" 1949 verbracht worden. In Leipzig wurde der Bestand durch die bereits im 19. Jh. verstaatlichten Patrimonialgerichtsakten ergänzt. 1984 kam noch eine Urkunde unbekannter Herkunft hinzu. Der Bestand umfasste bis dahin die Archivsignaturen 1 – 812 (743 Fehlsignatur) und 13 Urkunden. Zwischen 2006 und 2009 sind durch die Familie von Schönberg weitere Urkunden (U 14 – U 45) und Akten depositarisch übergeben worden, die bis Ende Juni 2010 erschlossen wurden. Zwei Urkunden wurden 2010 vom Hauptstaatsarchiv übernommen. Die neu erschlossenen Akten erhielten die Nr. 815 – 968.
2009/2010 wurde der Bestand in Verbindung mit weiteren Erschließungsarbeiten vollständig retrokonvertiert. Grundlage für die Verzeichnung war die "Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs". Die Verzeichnungsangaben wurden mit Hilfe einer neu erarbeiteten Klassifikation in die Augias-Datenbank eingegeben. Zumeist wurden die Aktentitel sprachlich aktualisiert und inhaltlich ergänzt sowie die Datierungen überprüft. Außerdem wurden Registratursignaturen erfasst, Provenienzen ermittelt und das Vorhandensein von Druckschriften, Plänen, Flugblättern oder Zeichnungen vermerkt. Die Erstellung eines Orts- und Personenregisters erforderte zum Teil recht umfangreiche Recherchen, um die oft gleichnamigen Personen zuordnen zu können.
Die ursprüngliche Gliederung des Bestands in 23 Gruppen im alten Repertorium, die sowohl nach Archivaliengattungen, als auch nach Sach- und Ortsbetreffen vorgenommen worden war, musste grundlegend überarbeitet werden. Bei der Klassifikation fand grundsätzlich das Ordnungsmodell für Rittergutsbestände Anwendung. Prinzipiell wurde nach Akten der Patrimonialherrschaft und Privatakten unterschieden. Die dem Familienarchiv zugeordneten Akten wurden nach Herkunft und Inhalt entweder der gesamten Familie von Schönberg, den von Schönberg auf Thammenhain oder anderen Familien zugeordnet. Im Gliederungspunkt 4 fanden alle Akten des Familienarchivs Aufnahme, die sich auf andere Rittergüter im Besitz der Familie von Schönberg, vor allem auf Gelenau, Thum, Niederzwönitz und Hohburg beziehen. Die Neuordnung basiert auf vier Hauptgruppen:
1. Patrimonialherrschaft
2. Gutswirtschaft
3. Familienarchiv
4. andere Rittergüter im Besitz der Familie von Schönberg
In dem Bestand befinden sich darüber hinaus Akten mit Fremdprovenienzen, die über einen nachträglichen Archivalienerwerb Ende des 19. Jh. in den Besitz der Familie von Schönberg gelangt sind. Darunter sind Kommissionsakten, Kanzleiakten, Akten des Appellationsgerichts, des Amts Wurzen, des Landgerichts Wurzen, des Patrimonialgerichts Kühnitzsch und Akten des Rates der Stadt Torgau. Die abweichenden Provenienzstellen wurden bei der Erschließung vermerkt. Virtuell erfasst wurden darüber hinaus die Gerichtsbücher des Ritterguts Thammenhain aus dem Sammelbestand 12613 Gerichtsbücher, ohne dass sie vertieft verzeichnet werden konnten.
Der Bestand ist im Jahr 2014 aus Erhaltungsgründen verfilmt worden. Im Jahr 2015 gelangten noch weitere 14 Urkunden und drei Einzelstücke von der Familie von Schönberg zum Bestand, die sich zuvor im Diözesanarchiv des Bistums Dresden-Meißen befunden hatten. Sie wurden 2016 erschlossen, der Bestand 20561 Rittergut Thammenhain umfasst nun die Akten Nr. 1 – 973 (Nr. 743 fehlt) im Zeitraum von 1500 – 1945. Dazu kommen noch 63 Urkunden aus den Jahren 1446 – 1799.
Überlieferungsschwerpunkte
Die Unterlagen zur Patrimonialherrschaft bieten einen Einblick in die Tätigkeit des Patrimonialgerichts und hier insbesondere in die Zivilgerichtsbarkeit und in Erbschafts- und Nachlassangelegenheiten. Außerdem sind noch relativ viele Gerichtsprotokolle vorhanden. Neben der Tätigkeit des Patrimonialgerichts sind auch die grundherrlich-bäuerlichen Verhältnisse und partiell auch die Gutswirtschaft der von Schönberg auf Thammenhain gut dokumentiert.
Den größeren Teil Bestandes bildet allerdings das Familienarchiv der von Schönberg. Innerhalb dieses Teils erfassen zahlreiche Akten die juristischen Auseinandersetzungen sowohl der von Schönberg auf Thammenhain als auch die der auf anderen Rittergütern ansässigen Mitglieder der Familie. Zahlreiche Akten geben Auskunft über familienrechtliche Angelegenheiten. Im Mittelpunkt steht dabei der Vertrag von Bieberstein (1787), durch den Thammenhain an die Pfaffrodaer Linie der von Schönberg gelangte. Die Korrespondenz der von Schönberg auf Thammenhain und genealogische Unterlagen bilden weitere Schwerpunkte innerhalb des Familienarchivs.
Eine Besonderheit des Bestandes sind die zahlreichen Akten über andere Rittergüter im Besitz der von Schönberg. Hervorzuheben sind dabei besonders die Rittergüter Gelenau, Thum und Niederzwönitz, welche zeitweise seit Mitte des 17. Jahrhunderts und seit Ende des 18. bis Anfang des 20. Jahrhunderts durchgängig zum Besitz der Familie von Schönberg auf Thammenhain zählten. Überliefert sind Lehnsurkunden zu folgenden Rittergütern: 38 zu Thammenhain (1462 – 1779), 8 zu Hohburg (1654 – 1764), 15 zu Gelenau und Zwönitz (1446 – 1751) sowie 3 zu Thum mit Oberdorf und Jahnsbach (1505 – 1692).
Während mehrere Urkunden über die Geschichte des Ritterguts Thammenhain vor dem Erwerb durch die von Schönberg (1666) Auskunft geben, sind für diese Zeit nur einzelne Akten vorhanden. Der zeitliche Schwerpunkt der Überlieferung liegt auf der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und auf dem 19. Jahrhundert. Nur ganz wenige Akten gehen über den Tod von Ferdinand Caspar Adolf Dam von Schönberg (gest. 1927) hinaus.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS für Windows, mit dem auch das Orts- und das Personenregister erstellt wurden.
Bei der Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20561, RG Thammenhain Nr. (fettgedruckte Zahl). Für die Bestellung ist vorzugsweise die Film-Nummer zu verwenden.
Verweise auf korrespondierende Bestände
Hauptstaatarchiv Dresden:
10145 Grundherrschaft Bieberstein
10367 Grundherrschaft Limbach bei Wilsdruff
10380 Grundherrschaft Maxen
10475 Grundherrschaft Pfaffroda bei Sayda
10492 Grundherrschaft Purschenstein
12613 Gerichtsbücher (Teil AG Wurzen)
12614 Familiennachlass von Schönberg
Staatsarchiv Leipzig:
20422 Rittergut Hohburg
20469 Rittergut Markkleeberg
20566 Rittergut Voigtshain
21929 Genealogischer Nachlass Friedrich Wecken
Staatsarchiv Chemnitz:
30659 Grundherrschaft Gelenau
30716 Grundherrschaft Mittelfrohna
30744 Grundherrschaft Niederzwönitz
30827 Grundherrschaft Thum
30863 Grundherrschaft Limbach
Dr. Carsten Voigt
Aug. 2010
Birgit Richter
Febr. 2016
[01] Naumann, Horst: Die Orts- und Flurnamen der Kreise Grimma und Wurzen, Berlin 1962, S. 199.
[02] StA-L, 20561 Rittergut Thammenhain, U 1 und U 14 (im Folgenden RG Thammenhain); Seltmann, Paul: Die Parochie Thammenhain, in: Neue Sächsische Kirchengalerie. Bd. 7, 2: Ephorie Grimma rechts der Mulde, Leipzig 1914, Sp. 623-658, hier: Sp. 623-626.
[03] Schumann, August, fortgeführt von Schiffer, Albert, Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungs-Lexikon von Sachsen, Bd. 11, Zwickau 1824, Sp. 571-573, hier: Sp. 572.
[04] RG Thammenhain, Nr. 346 und U 9.
[05] RG Thammenhain, Nr. 66, 67 und 346.
[06] Seltmann, Thammenhain, Sp. 650 f. (vgl. Anm. 1).
[07] RG Thammenhain, Nr. 106.
[08] RG Thammenhain, Nr. 688.
[09] RG Thammenhain, Nr. 860.
[10] www.vonschoenberg.org/geschichte/thammenhain.htm (25. 7. 2010).
[11] RG Thammenhain, Nr. 966.
[12] Schicksalsbuch des Sächsisch-Thüringischen Adels 1945, hrsg. vom Verband "Der Sächsische Adel e. V.", bearbeitet von Adam von Watzdorf, Limburg 1994, S. 390 sowie Angaben von Rüdiger Freiherr von Schönberg (2010).
[13] RG Thammenhain, Urkunden; RG Thammenhain, Nr. 3, Nr. 4, Nr. 190; Seltmann, Paul: Die Parochie Thammenhain, in: Neue Sächsische Kirchengalerie. Bd. 7, 2: Euphorie Grimma rechts der Mulde, Leipzig 1914, S. 623-658. Weiterhin wichtig für die Familien- und Besitzgeschichte: Fraustadt, Albert W., Geschichte des Geschlechtes von Schönberg Meissnischen Stammes, Leipzig 1878, Bd. 1; Schönberg, Rüdiger von, Die Geschichte der Familie von Schönberg in Sachsen, in: Die Geschichte der Familie von Schönberg. Ausstellung der von Schönberg'schen Stiftung Nossen 2004, hrsg. von der Schönberg'sche Stiftung, Freiberg 2007, S. 11-31; RG Thammenhain, Nr. 3, 4, 190.
[14] RG Thammenhain, Nr. 4 (Stammtafel III b, Sachsenburger Hauptzweig); RG Thammenhain, U 11.
[15] RG Thammenhain, Nr. 190; Alle Besitzer von Niederzwönitz aufgelistet in: http://www.familie-von-schoenberg.de/geschichte/niederzwoenitz.htm (28.6.2010). Die Auflistung enthält kleinere Fehler und Lücken.
[16] Fraustadt, Bd. 1, Teil A, S. 247.
[17] Fraustadt, Bd. 1, Teil A, S. 260 f.
[18] RG Thammenhain, Nr. 4 (Stammtafel III b, Sachsenburger Hauptzweig).
[19] Fraustadt, Bd. 1, Teil A, S. 253.
[20] Fraustadt, Bd. 1, Teil A, S. 260 f.
[21] Fraustadt, Bd. 1, Teil A, S. 260 f.
[22] Fraustadt, Bd. 1, Teil A, S. 261.
[23] RG Thammenhain, Nr. 4 (Stammtafel III b, Sachsenburger Hauptzweig); RG Thammenhain, Nr. 190.
[24] RG Thammenhain, Nr. 4 (Stammtafel III b, Sachsenburger Hauptzweig); RG Thammenhain, Nr. 190 u. 597.
[25] 20561 RG Thammenhain, Nr. 584.- Vgl. auch Bestand 21929 Genealogischer Nachlass Friedrich Wecken.
[26] Die Verträge usw. sind nachweislich im Bestand enthalten.
Grundlagen der Patrimonialherrschaft.- Lehnsurkunden.- Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Strafgerichtsbarkeit.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Patronat.- Grundherrlich-bäuerliche Verhältnisse.- Gutswirtschaft.- Familienarchiv von Schönberg.- Rittergüter Gelenau, Thum, Niederzwönitz, Hohburg u. a.
Das schriftsässige Rittergut Thammenhain im Nordosten von Wurzen lag auf dem Gebiet des Amts Wurzen. Besitzer des Guts bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts waren die Familien von Stenzsch, von Lindenau, von Loß, von Brederlohe und von Freywald. Ab 1666 gehörte das Gut der Familie von Schönberg. Von dieser ging die Gerichtsbarkeit des Ritterguts nach freiwilliger Abtretung an den Staat am 8. Mai 1856 an das Königliche Landgericht Wurzen.
- 2010 | Findbuch / Datenbank
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