Beständeübersicht
Bestand
20562 Rittergut Thierbach bei Borna
Datierung | 1571 - 1946 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 3,00 |
Geschichte des Rittergutes Thierbach (bei Borna)
Das Rittergut Thierbach befand sich nördlich von Borna. Der Ort wird erstmals 1350 erwähnt. Bis zum Dreißigjährigen Krieg war das Rittergut eng mit dem in Kitzscher verbunden, hatte in dieser Zeit auch gleichnamige Besitzer. Nach der Familie von Kitzscher erwarb 1650 Heinrich von Claußbruch, genannt Cramer, das wüste Gut und ließ es wieder aufbauen. Im Besitz seiner Familie blieb es bis 1733, als es Tobias Ludolph von Zehmen kaufte. In dieser Zeit waren die Rittergüter Thierbach und Braußwig miteinander verbunden. Ende der 60er Jahre des 18. Jahrhunderts wurden sie wieder getrennt. Der Familie von Zehmen folgte 1781 Johann Adolph von Nostitz. Im 19. Jahrhundert kam das Gut zwischenzeitlich in bürgerlichen Besitz (Martin, Anger, Thilo), ehe es 1888 Julius Emmrich Curt von Auenmüller erwarb, in dessen Familie es bis zur Enteignung im Rahmen der Bodenreform 1945 blieb. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Rittergut eine Gesamtgröße von 256 ha, wovon 231,5 ha auf Ackerflächen entfielen. [01] Nach der Enteignung übernahm zunächst der Ausschuss der gegenseitigen Bauernhilfe Thierbach die Bewirtschaftung des Gutes.
Das zunächst amtsässige Rittergut Thierbach gehörte zum Amt Borna. 1813 erlangte es auf Antrag von Carl Heinrich Adolph von Nostitz die Schriftsässigkeit. [02] Ab 1856 gehörte es zum Gerichtsamt Borna und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Borna. Unter die Gerichtsbarkeit des Ritterguts fielen neben Thierbach auch Teile von Braußwig, [03] Eula (bei Borna), Mölbis [04] und der Mark Rosendorf. [05] Nach freiwilliger Abtretung der dem Rittergut zustehenden Gerichtsbarkeit ging diese am 12. Juli 1849 auf das Justizamt Borna über. 1921 wurde das Rittergut als bis dahin selbständiger Gutsbezirk mit der politischen Gemeinde Thierbach vereinigt.
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Der Bestand ist vom damaligen Landeshauptarchiv Dresden in das Staatsarchiv Leipzig gelangt und aus den Lagerungsgemeinschaften AG Borna/AH Borna gebildet worden. 1961 kamen weitere Akten vom Rat des Kreises Borna hinzu, die vor allem Wirtschaftsunterlagen des 20. Jahrhunderts beinhalteten. Alle Unterlagen wurden 1965 in einer Findkartei verzeichnet (Nr. 1 – 137). 2012 ergänzte eine Abgabe des Regionalkirchenamtes Leipzig den Bestand.
Aus dem Rittergutsbestand wurden zwei Akten (Nr. 33, 34) mit der Provenienz Pfarrdotalgericht Eula herausgelöst und zu einem eigenen Bestand formiert. Sieben Akten (130 – 137) waren auf Grund ihrer Provenienz Rittergut Thierbach (bei Penig) herauszulösen und dort hinzufügen. Aus der Abgabe des Regionalkirchenamtes Leipzig konnten 19 Akten dem Bestand Rittergut Thierbach hinzugefügt werden.
Der Bestand wurde im März 2013 erschlossen. Kassationen wurden nicht durchgeführt. Die Erschließung orientierte sich an der Findkartei von 1965, die Angaben wurden aber für jede Akte überprüft, ggf. korrigiert bzw. erweitert. Die Verzeichnung erfolgte in der Regel in einfacher Form. Die Nr. 84 wurde auf Grund der vorliegenden chronologisch und inhaltlich sehr unterschiedlichen Komplexe in vier Einzelakten geteilt (84, 149 – 151). Es entstand ein Register der Orts- und Personennamen. Die im Bestand 12613 Gerichtsbücher befindlichen sieben Gerichtsbücher des Rittergutes Thierbach wurden virtuell erfasst.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Schwerpunkt der Überlieferung liegt bei den Gerichtsprotokollen und den Unterlagen zur Gutswirtschaft, insbesondere des 20. Jahrhunderts.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 8.3, mit der auch das Orts- und Personenregister erstellt wurde. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20562, RG Thierbach, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Verweise auf korrespondierende Bestände
Volker Jäger
März 2013
Besitzer des Rittergutes Thierbach [06]
[01] KT/KR Borna, 1882.
[02] RG Thierbach, 130.
[03] GB AG Borna, Nr. 429 fol. 31b.
[04] GB AG Borna, Nr. 424 fol. 209.
[05] GB AG Borna, Nr. 424 fol. 144b und 201b.
[06] 10080 Lehnhof Dresden, O 9252, O 9253, O 9255, O 9257, O 9258, O 9262; 20265 RG Thierbach, 84.
Das Rittergut Thierbach befand sich nördlich von Borna. Der Ort wird erstmals 1350 erwähnt. Bis zum Dreißigjährigen Krieg war das Rittergut eng mit dem in Kitzscher verbunden, hatte in dieser Zeit auch gleichnamige Besitzer. Nach der Familie von Kitzscher erwarb 1650 Heinrich von Claußbruch, genannt Cramer, das wüste Gut und ließ es wieder aufbauen. Im Besitz seiner Familie blieb es bis 1733, als es Tobias Ludolph von Zehmen kaufte. In dieser Zeit waren die Rittergüter Thierbach und Braußwig miteinander verbunden. Ende der 60er Jahre des 18. Jahrhunderts wurden sie wieder getrennt. Der Familie von Zehmen folgte 1781 Johann Adolph von Nostitz. Im 19. Jahrhundert kam das Gut zwischenzeitlich in bürgerlichen Besitz (Martin, Anger, Thilo), ehe es 1888 Julius Emmrich Curt von Auenmüller erwarb, in dessen Familie es bis zur Enteignung im Rahmen der Bodenreform 1945 blieb. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Rittergut eine Gesamtgröße von 256 ha, wovon 231,5 ha auf Ackerflächen entfielen. [01] Nach der Enteignung übernahm zunächst der Ausschuss der gegenseitigen Bauernhilfe Thierbach die Bewirtschaftung des Gutes.
Das zunächst amtsässige Rittergut Thierbach gehörte zum Amt Borna. 1813 erlangte es auf Antrag von Carl Heinrich Adolph von Nostitz die Schriftsässigkeit. [02] Ab 1856 gehörte es zum Gerichtsamt Borna und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Borna. Unter die Gerichtsbarkeit des Ritterguts fielen neben Thierbach auch Teile von Braußwig, [03] Eula (bei Borna), Mölbis [04] und der Mark Rosendorf. [05] Nach freiwilliger Abtretung der dem Rittergut zustehenden Gerichtsbarkeit ging diese am 12. Juli 1849 auf das Justizamt Borna über. 1921 wurde das Rittergut als bis dahin selbständiger Gutsbezirk mit der politischen Gemeinde Thierbach vereinigt.
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Der Bestand ist vom damaligen Landeshauptarchiv Dresden in das Staatsarchiv Leipzig gelangt und aus den Lagerungsgemeinschaften AG Borna/AH Borna gebildet worden. 1961 kamen weitere Akten vom Rat des Kreises Borna hinzu, die vor allem Wirtschaftsunterlagen des 20. Jahrhunderts beinhalteten. Alle Unterlagen wurden 1965 in einer Findkartei verzeichnet (Nr. 1 – 137). 2012 ergänzte eine Abgabe des Regionalkirchenamtes Leipzig den Bestand.
Aus dem Rittergutsbestand wurden zwei Akten (Nr. 33, 34) mit der Provenienz Pfarrdotalgericht Eula herausgelöst und zu einem eigenen Bestand formiert. Sieben Akten (130 – 137) waren auf Grund ihrer Provenienz Rittergut Thierbach (bei Penig) herauszulösen und dort hinzufügen. Aus der Abgabe des Regionalkirchenamtes Leipzig konnten 19 Akten dem Bestand Rittergut Thierbach hinzugefügt werden.
Der Bestand wurde im März 2013 erschlossen. Kassationen wurden nicht durchgeführt. Die Erschließung orientierte sich an der Findkartei von 1965, die Angaben wurden aber für jede Akte überprüft, ggf. korrigiert bzw. erweitert. Die Verzeichnung erfolgte in der Regel in einfacher Form. Die Nr. 84 wurde auf Grund der vorliegenden chronologisch und inhaltlich sehr unterschiedlichen Komplexe in vier Einzelakten geteilt (84, 149 – 151). Es entstand ein Register der Orts- und Personennamen. Die im Bestand 12613 Gerichtsbücher befindlichen sieben Gerichtsbücher des Rittergutes Thierbach wurden virtuell erfasst.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Schwerpunkt der Überlieferung liegt bei den Gerichtsprotokollen und den Unterlagen zur Gutswirtschaft, insbesondere des 20. Jahrhunderts.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 8.3, mit der auch das Orts- und Personenregister erstellt wurde. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20562, RG Thierbach, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Verweise auf korrespondierende Bestände
Volker Jäger
März 2013
Besitzer des Rittergutes Thierbach [06]
[01] KT/KR Borna, 1882.
[02] RG Thierbach, 130.
[03] GB AG Borna, Nr. 429 fol. 31b.
[04] GB AG Borna, Nr. 424 fol. 209.
[05] GB AG Borna, Nr. 424 fol. 144b und 201b.
[06] 10080 Lehnhof Dresden, O 9252, O 9253, O 9255, O 9257, O 9258, O 9262; 20265 RG Thierbach, 84.
Grundlagen des Ritterguts.- Gerichtsverwaltung.- Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Strafgerichtsbarkeit.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Patronat.- Einziehung landesherrlicher Steuern.- Grundherrlich-bäuerliche Verhältnisse.- Gutswirtschaft.- Familienarchiv.
Das amtsässige Rittergut Thierbach nördlich von Borna unterstand dem Amt Borna. Im Jahr 1813 erlangte es die Schriftsässigkeit. Als Besitzer des Guts seit dem 17. Jahrhundert sind die Familien von Claußbruch, von Zehmen, von Nostitz sowie Martin, Anger und Thilo bekannt. Nach freiwilliger Abtretung der dem Rittergut zustehenden Gerichtsbarkeit ging diese am 12. Juli 1849 auf das Justizamt Borna über. Ab 1888 war das Gut im Besitz der Familie von Auenmüller.
- 2013 | Findbuch / Datenbank
- 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5