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Beständeübersicht

Bestand

20564 Rittergut Trautzschen (Patrimonialgericht)

Datierung1638 - 1873
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)2,30

Geschichte des Ritterguts Trautzschen
Südlich von Pegau lag das altschriftsässige Rittergut Trautzschen im Territorium des Amts Pegau. Die Gemeinde gehörte zu den sieben Oberdörfern am Elstermühlgraben. Zum Gerichtsbezirk des Ritterguts gehörten neben dem Dorf Trautzschen auch Teile von Greitschütz, Costewitz und Tannewitz. Als Besitzer des Guts seit dem 17. Jahrhundert sind die Familien von Döring und Zapf bekannt. Salomon Zapf, fürstlich sächsischer Vizekanzler zu Zeitz, bewirkte die Umwandlung von einem Mannlehn- in ein Erblehngut. Nach häufigem Besitzerwechsel gelangte das Gut im 18. Jh. in den Besitz der Familien von Dieskau, ab 1769 von Apel und 1845 Familie Müller. Der Familie von Apel gehörte auch das benachbarte Rittergut Costewitz, so dass es zur Vermischung von gerichtlichen Handlungen kam.
Nach freiwilliger Abtretung der Gerichtsbarkeit des Ritterguts durch Johann Gottlob Müller ging diese am 27. August 1850 auf das Justizamt Pegau über. Die Gemeinde Trautzschen wurde 1934 nach Elstertrebnitz eingemeindet.

Besitzer des Ritterguts Trautzschen:[01]
bis 15. Jh.
Fam. von Trautzschen
1475
Hans von Weißenbach
1510
Jan von Ponickau

Fam. von Puster
1609
Dr. David von Döring
1639
Gottfried von Döring

Johann Georg von Döring
um 1668
"Fürstlich sächsische Gerichte"
1678
Salomon Zapf
1685
Ludwig Ernst von Pöllnitz zu Röpsen
1687
Hans Hieronymus von Gersdorf
1692
von Minkwitz auf Falkenhain
um 1728
Heinrich Christian von Dieskau
bis 1760
Anna Margaretha von Dieskau (Witwe)
1760
Christian Ludwig Freiherr von Sponheim[02]
1769
Heinrich Friedrich Innocenz Apel (1732 – 1802) auf Ermlitz, Trautzschen und Costewitz, Hofrat
1802
Johanne Christiane Apel (Witwe)
1808
Friedrich August Ferdinand Freiherr von Apel (1768 – 1833)[03]
1833
Ernst Friedrich Christian Ferdinand Freiherr von Apel (1802 – 1857)
1845
Johann Gottlob Müller[04]
1876
Otto Emil Müller
1900
Georg Curt Müller
1912
Staatliche Braunkohlenwerke Dresden



Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Unterlagen gelangten vom Sächsischen Hauptstaatsarchiv um 1960 in verschiedenen Abgabegemeinschaften in das damalige Landesarchiv Leipzig. Die Akten wurden 1965 in einer Findkartei verzeichnet. Die Verzeichnungsangaben wurden 2020 anhand der Akten überprüft und elektronisch nutzbar gemacht. Dabei wurden zahlreiche Angaben korrigiert und der Bestand sachlich gegliedert. Die im Bestand 12613 Gerichtsbücher befindlichen zehn Gerichtsbücher des Ritterguts Trautzschen wurden virtuell erfasst.

Überlieferungsschwerpunkte
Die Überlieferung ist lückenhaft. Der Bestand enthält 56 Akten und Gerichtsbücher mit einem zeitlichen Umfang von 1638 bis 1850, einzelne Schulakten datieren bis 1873. Es dominieren Protokolle, Akten der Lokalverwaltung und zu Schulangelegenheiten. Erwähnenswert sind zehn ältere Gerichtsbücher, die die Bandreihe im Bestand 12613 vervollständigen.

Hinweise zur Benutzung

Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS 9.2. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: SächsStA-L, 20564 RG Trautzschen, Nr. (fettgedruckte Zahl).

Verweis auf korrespondierende Bestände

12613
Gerichtsbücher (StA-D)
10120
Sekundogeniturfürstentum Sachsen-Zeitz (StA-D)
20016
Amt Pegau
20025
Amtshauptmannschaft Borna
20365
Rittergut Costewitz




B. Richter
Aug. 2020


[01] Neue Sächsische Kirchengalerie, Ephorie Borna, Leipzig o. J., Sp. 1159 ff.- Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen, Bd. 1, S. 84 ff.- https://www.stadtwikidd.de/wiki/Julius_Freiherr_von_Apel#cite_note-0 (20.8.2020).- StA-L, 20016 Amt Pegau, Nr. 266, 580.- 20025 Amtshauptmannschaft Borna, Nr. 378, 379.- StA-D, 12613 Gerichtsbücher, GB AG Pegau Nr. 1554.
[02] StA-L, 20564 RG Trautzschen, Nr. 31.
[03] StA-D, 10080, Nr. U 54. (Freiherrenstand ab 1811).
[04] StA-L, 20564 RG Trautzschen, Nr. 46, S. 75 ff.
Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Patronat (bis 1873).
Südlich von Pegau lag das altschriftsässige Rittergut Trautzschen im Territorium des Amts Pegau. Zum Gerichtsbezirk des Ritterguts gehörte neben dem Dorf Trautzschen auch ein kleiner Teil von Greitschütz. Als Besitzer des Guts seit dem 17. Jahrhundert sind u. a. die Familien von Döring, Zapf, von Dieskau, von Apel und Müller bekannt. Nach freiwilliger Abtretung der Gerichtsbarkeit des Ritterguts durch Johann Gottlob Müller ging diese am 27. August 1850 auf das Justizamt Pegau über.
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