Beständeübersicht
Bestand
20576 Rittergut Witznitz (Patrimonialgericht)
Datierung | 1544 - 1855 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 1,00 |
Geschichte des Rittergutes Witznitz
Das Rittergut Witznitz befand sich etwa 3 km nordwestlich von Borna. Der Ort wird erstmals 1350 erwähnt. Nachdem das Gut in Besitz der Familien von Bünau und von Könneritz war, kaufte es der Rat der Stadt Borna im Jahr 1566. 1663 überließ er das Dorf dem Senior der Juristenfakultät Leipzig, Tobias Möbius, behielt aber Gericht und Patronat. 1675 verkaufte der Rat Witznitz für 1.200 Gulden, um Schulden zu tilgen. Seit 1779 war das Rittergut Witznitz schriftsässig.
Das Patrimonialgericht besaß die Ober- und Untergerichte über Witznitz sowie das Kollaturrecht über die geistlichen Lehen. Da die Rittergüter Witznitz und Lobstädt zeitweise in Personalunion geführt wurden, kam es gelegentlich zu einer Vermischung der Zuständigkeiten. Am 21. Dezember 1855 ging die Gerichtsbarkeit auf das Königliche Landgericht Borna über. [01] 1921 wurde das Rittergut als bis dahin selbständiger Gutsbezirk mit der politischen Gemeinde vereinigt.
1905 hatte der Ort 286 Einwohner. 1911 begann im Auftrag der Witznitzer Kohlenwerke der Deutsch-Österreichischen Bergwerksgesellschaft in Dresden der Aufschluss des Tagebaues Witznitz I. 1940 wurde Witznitz zur Stadt Borna eingemeindet und zwischen 1941 und 1943 überbaggert.
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Der Bestand ist vom damaligen Landeshauptarchiv Dresden in das Staatsarchiv Leipzig gelangt und aus den Lagerungsgemeinschaften AG Borna/AH Borna gebildet worden. Die Unterlagen wurden 1965 in einer Findkartei verzeichnet (Nr. 1 – 58). Bei der Prüfung auf weitergeführte Akten im Jahr 1999 wurden drei Akteneinheiten herausgelöst (Nr. 4, 23, 41). Eine Akte (Amtshauptmannschaft Borna, 59) kam hinzu. 2013 wurden zwei Akten (Nr. 5, 36) mit der Provenienz Pfarrdotalgericht Witznitz herausgelöst und diesem Bestand zugeordnet.
Der Bestand wurde im März 2013 erschlossen. Die Erschließung orientierte sich an der Findkartei von 1965, die Angaben wurden aber für jede Akte überprüft, ggf. korrigiert bzw. erweitert. Die Verzeichnung erfolgte in der Regel in einfacher Form. Es entstand ein Register der Orts- und Personennamen. Die im Bestand 12613 Gerichtsbücher befindlichen acht Gerichtsbücher des Rittergutes Witznitz wurden virtuell erfasst.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Schwerpunkt der Überlieferung liegt bei den Gerichtsprotokollen und Nachlass- bzw. Grundstücksangelegenheiten.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 8.3, mit der auch das Orts- und Personenregister erstellt wurde. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20576, RG Witznitz, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Verweise auf korrespondierende Bestände
Volker Jäger
März 2013
Besitzer des Rittergutes Witznitz [02]
[01] Amt Borna, 556.
[02] Neue Sächsische Kirchengalerie, Die Ephorie Borna, Leipzig 1903, S. 1183 ff.; 12613 Gerichtsbücher, AG Borna, 447 – 454.
Das Rittergut Witznitz befand sich etwa 3 km nordwestlich von Borna. Der Ort wird erstmals 1350 erwähnt. Nachdem das Gut in Besitz der Familien von Bünau und von Könneritz war, kaufte es der Rat der Stadt Borna im Jahr 1566. 1663 überließ er das Dorf dem Senior der Juristenfakultät Leipzig, Tobias Möbius, behielt aber Gericht und Patronat. 1675 verkaufte der Rat Witznitz für 1.200 Gulden, um Schulden zu tilgen. Seit 1779 war das Rittergut Witznitz schriftsässig.
Das Patrimonialgericht besaß die Ober- und Untergerichte über Witznitz sowie das Kollaturrecht über die geistlichen Lehen. Da die Rittergüter Witznitz und Lobstädt zeitweise in Personalunion geführt wurden, kam es gelegentlich zu einer Vermischung der Zuständigkeiten. Am 21. Dezember 1855 ging die Gerichtsbarkeit auf das Königliche Landgericht Borna über. [01] 1921 wurde das Rittergut als bis dahin selbständiger Gutsbezirk mit der politischen Gemeinde vereinigt.
1905 hatte der Ort 286 Einwohner. 1911 begann im Auftrag der Witznitzer Kohlenwerke der Deutsch-Österreichischen Bergwerksgesellschaft in Dresden der Aufschluss des Tagebaues Witznitz I. 1940 wurde Witznitz zur Stadt Borna eingemeindet und zwischen 1941 und 1943 überbaggert.
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Der Bestand ist vom damaligen Landeshauptarchiv Dresden in das Staatsarchiv Leipzig gelangt und aus den Lagerungsgemeinschaften AG Borna/AH Borna gebildet worden. Die Unterlagen wurden 1965 in einer Findkartei verzeichnet (Nr. 1 – 58). Bei der Prüfung auf weitergeführte Akten im Jahr 1999 wurden drei Akteneinheiten herausgelöst (Nr. 4, 23, 41). Eine Akte (Amtshauptmannschaft Borna, 59) kam hinzu. 2013 wurden zwei Akten (Nr. 5, 36) mit der Provenienz Pfarrdotalgericht Witznitz herausgelöst und diesem Bestand zugeordnet.
Der Bestand wurde im März 2013 erschlossen. Die Erschließung orientierte sich an der Findkartei von 1965, die Angaben wurden aber für jede Akte überprüft, ggf. korrigiert bzw. erweitert. Die Verzeichnung erfolgte in der Regel in einfacher Form. Es entstand ein Register der Orts- und Personennamen. Die im Bestand 12613 Gerichtsbücher befindlichen acht Gerichtsbücher des Rittergutes Witznitz wurden virtuell erfasst.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Schwerpunkt der Überlieferung liegt bei den Gerichtsprotokollen und Nachlass- bzw. Grundstücksangelegenheiten.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 8.3, mit der auch das Orts- und Personenregister erstellt wurde. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20576, RG Witznitz, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Verweise auf korrespondierende Bestände
Volker Jäger
März 2013
Besitzer des Rittergutes Witznitz [02]
[01] Amt Borna, 556.
[02] Neue Sächsische Kirchengalerie, Die Ephorie Borna, Leipzig 1903, S. 1183 ff.; 12613 Gerichtsbücher, AG Borna, 447 – 454.
Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Kirchen- und Schulangelegenheiten.- Einziehung landesherrlicher Steuern.- Grundherrlich-bäuerliche Verhältnisse.
Das Rittergut Witznitz, nördlich von Borna im Territorium des Amts Borna gelegen, erhielt 1779 die Schriftsässigkeit. Zwischen 1566 und 1675 stand Witznitz unter der Verwaltung des Rats der Stadt Borna. Als Besitzer des Guts sind seit dem 17. Jahrhundert ausschließlich bürgerliche Familien bekannt: Brehme, Oheim, Brenkenhoff, Kobitzsch, Semmler, Märker und Joseph. Nach Abtretung an den Staat ging die dem Rittergut zustehende Gerichtsbarkeit am 21. Dezember 1855 an das Königliche Landgericht Borna.
- 2013 | Findbuch / Datenbank
- 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5