Beständeübersicht
Bestand
20583 Rittergut Zehmen (Patrimonialgericht)
Datierung | 1616 - 1856 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 2,60 |
Das Dorf Zehmen liegt nördlich der Stadt Rötha am östlichen Pleißearm. Erstmals wurde im Jahre 1206 ein (Fridericus de) Cemin erwähnt.
Seit 1206 war Zehmen ein Herrensitz und wurde 1350 Rittersitz. Aus dem Rittersitz entstand 1503 ein Vorwerk und 1551 ein amtssässiges Rittergut. [01]
Dem Rittergutsbesitzer von Zehmen wurden auch die Patronatsrechte über die Kirche und die Schule verliehen. So besaß der Grundherr zu Zehmen z. B. das letzte Wort bei der Wahl des Lehrers. Das Recht die Pfarrstelle zu besetzen, stand dagegen den benachbarten Gütern Zehmen und Rüben abwechselnd zu.
Zehmen besaß außerdem noch eine Mahl- und Ölmühle mit vier Mahlgängen. Zeitweise gehörte zum Besitz des Rittergutes auch die Wassermühle von Stöhna.
Der Leipziger Patrizier Rothaupt kaufte 1556 das Gut. Sein Nachfolger Hieronymus übte die Grundherrschaft bis 1658 aus. Weitere Erb-, Lehns- und Gerichtsherren waren Bollmann bis 1754, Peter Marau bis 1768, Peter Leplay von 1770 bis 1779, bis 1838 die Familie Trützschler und bis 1856 Leplays Tochter Antonie, die Ehefrau des Leipziger Justizrates Dr. Schmiedel.
Im Zuge der Verstaatlichung ging die Gerichtsbarkeit am 27. Februar 1856 an das Königliche Gericht Rötha. Über die nachfolgenden Justizbehörden gelangten die Archivalien in das Sächsische HStA Dresden und in verschiedenen Abgabegemeinschaften in den Jahren 1954, 1956 und 1963 ins damalige Staatsarchiv Leipzig.
Dieser Bestand umfasst ca. 100 Akteneinheiten der Patrimonialgerichtsbarkeit des Rittergutes Zehmen. Der älteste Band stammt aus dem Jahr 1616 und enthält gemischte Gerichtsprotokolle, der jüngste von 1856 beinhaltet Kauf- und Hypothekenprotokolle für das Dorf Zehmen.
Die Archivalien wurden von 1960 bis 1969 mittels einer Findkartei verzeichnet und geordnet und 1998 im Rahmen der Bearbeitung der Bestandgruppe neu erschlossen. Dabei wurden die bisherigen Signaturen beibehalten. Im Jahr 2011 wurden virtuell die Gerichtsbücher des Ritterguts erfasst, die sich im Bestand 12613 Gerichtsbücher (Teil AG Rötha) befinden.
Als korrespondierende Bestände sind das Gerichtsamt Rötha und das Amt Leipzig zu nutzen.
Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS für Windows.
Bei Bestellung und Zitierung ist anzugeben: SächsStAL, Rittergut Zehmen, Nr. (fettgedruckte Ziffer).
Elke Kretzschmar (Januar 1999)
Birgit Richter (Jan. 2011)
[01] Vgl. Oskar Fritzsche, Rüben und Stöhna im Landkreis Borna, Borna-Leipzig 1956, S. 26.
Seit 1206 war Zehmen ein Herrensitz und wurde 1350 Rittersitz. Aus dem Rittersitz entstand 1503 ein Vorwerk und 1551 ein amtssässiges Rittergut. [01]
Dem Rittergutsbesitzer von Zehmen wurden auch die Patronatsrechte über die Kirche und die Schule verliehen. So besaß der Grundherr zu Zehmen z. B. das letzte Wort bei der Wahl des Lehrers. Das Recht die Pfarrstelle zu besetzen, stand dagegen den benachbarten Gütern Zehmen und Rüben abwechselnd zu.
Zehmen besaß außerdem noch eine Mahl- und Ölmühle mit vier Mahlgängen. Zeitweise gehörte zum Besitz des Rittergutes auch die Wassermühle von Stöhna.
Der Leipziger Patrizier Rothaupt kaufte 1556 das Gut. Sein Nachfolger Hieronymus übte die Grundherrschaft bis 1658 aus. Weitere Erb-, Lehns- und Gerichtsherren waren Bollmann bis 1754, Peter Marau bis 1768, Peter Leplay von 1770 bis 1779, bis 1838 die Familie Trützschler und bis 1856 Leplays Tochter Antonie, die Ehefrau des Leipziger Justizrates Dr. Schmiedel.
Im Zuge der Verstaatlichung ging die Gerichtsbarkeit am 27. Februar 1856 an das Königliche Gericht Rötha. Über die nachfolgenden Justizbehörden gelangten die Archivalien in das Sächsische HStA Dresden und in verschiedenen Abgabegemeinschaften in den Jahren 1954, 1956 und 1963 ins damalige Staatsarchiv Leipzig.
Dieser Bestand umfasst ca. 100 Akteneinheiten der Patrimonialgerichtsbarkeit des Rittergutes Zehmen. Der älteste Band stammt aus dem Jahr 1616 und enthält gemischte Gerichtsprotokolle, der jüngste von 1856 beinhaltet Kauf- und Hypothekenprotokolle für das Dorf Zehmen.
Die Archivalien wurden von 1960 bis 1969 mittels einer Findkartei verzeichnet und geordnet und 1998 im Rahmen der Bearbeitung der Bestandgruppe neu erschlossen. Dabei wurden die bisherigen Signaturen beibehalten. Im Jahr 2011 wurden virtuell die Gerichtsbücher des Ritterguts erfasst, die sich im Bestand 12613 Gerichtsbücher (Teil AG Rötha) befinden.
Als korrespondierende Bestände sind das Gerichtsamt Rötha und das Amt Leipzig zu nutzen.
Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS für Windows.
Bei Bestellung und Zitierung ist anzugeben: SächsStAL, Rittergut Zehmen, Nr. (fettgedruckte Ziffer).
Elke Kretzschmar (Januar 1999)
Birgit Richter (Jan. 2011)
[01] Vgl. Oskar Fritzsche, Rüben und Stöhna im Landkreis Borna, Borna-Leipzig 1956, S. 26.
Gerichtsverwaltung.- Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Patronat.
Das neuschriftsässige Rittergut Zehmen lag nördlich von Rötha im Territorium des Amts Leipzig. Als Besitzer des Guts sind seit dem 17. Jahrhundert die Familien Meyer, von Trützschler, Bollmann, Winckler, Marau, Leplay und Schmiedel bekannt. Im Verlauf der Verstaatlichung der Justiz in Sachsen wurde die dem Rittergut zustehende Gerichtsbarkeit am 27. Februar 1856 dem Königlichen Gericht Rötha übertragen.
- 1999 | Findbuch / Datenbank
- 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5