Die Gemeinde Zschaitz liegt nördlich von Döbeln und war verschiedenen Herrschaften zugeordnet. Der eine Teil gehörte zum Erbamt bzw. Stiftsamt Meißen. Die Grundherrschaft übte bis 1764 das Domkapitel Meißen über diesen Teil des Ortes aus. Ein weiterer Teil unterstand dem amtsässigen Pfarrdotalgericht Zschaitz, das dem Amt Mügeln unterstellt war. Hier übte der Pfarrer die niedere Gerichtsbarkeit aus.^[01] Im Jahr 1839 wurden im Pfarrdotal-Anteil 21 ansässige Gemeindemitglieder gezählt, im Stiftsanteil 14.^[02] Im Ort befand sich eine Mühle an der Jahna.
Im Zuge der Verstaatlichung des Justizwesens in Sachsen ging die Gerichtsbarkeit des Pfarrdotalgerichts Zschaitz nach freiwilliger Abtretung an den Staat am 8. April 1850 auf das Königliche Gericht Lommatzsch über.^[03]

Die Unterlagen gelangten über die Nachfolgebehörden und -gerichte an das Staatsarchiv Leipzig. Hier wurde 1993 erstmals ein Bestand, bestehend aus fünf Akten (Nr. 1 – 5), formiert und in einem Findbuch verzeichnet. Im Zuge der Bearbeitung des Bestands 20012 Amt Mügeln wurden weitere drei Akten der Provenienz Pfarrdotalgericht Zschaitz ermittelt. Diese wurden 2014 gemeinsam mit den sechs Gerichtsbüchern des Pfarrgerichts (1674 -1846) aus dem Bestand 12613 Gerichtsbücher in der AUGIAS-Datenbank erfasst und ein Findbuch erstellt. Die früheren Signaturen wurden mit verzeichnet. 2022 gelangten weitere drei Akten aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden zum Bestand.

Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung des Bestands Pfarrdotalgericht Zschaitz erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS für Windows.
Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 22590 PfarrG Zschaitz Nr. (fettgedruckte Zahl).

Verweise auf korrespondierende Bestände
20012 Amt Mügeln
20088 Gerichtsamt Döbeln
10057 Kreisamt Meißen
10059 Stiftsamt Meißen
13020 Stiftmeißnisches Konsistorium Wurzen
13503 Königliches Gericht Lommatzsch
13613 Gerichtsbücher

B. Richter
Mai 2022


^[01] Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen.- Schumann/Schiffner, Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, Zwickau 1826, Bd. 13, S. 707 ff.- Neue sächsische Kirchengalerie, Ephorie Leisnig, Leipzig 1900, Sp. 895 ff. Die Pfarrer von Zschaitz sind auf Sp. 906 f. aufgezählt.
^[02] StA-L, 20590 PfarrG Zschaitz, Nr. 8.
^[03] Leipziger Zeitung, 16.4.1850, S. 1951.

Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Lokalverwaltung.

In dem nördlich von Döbeln gelegenen Dörfchen Zschaitz befand sich das gleichnamige amtsässige Pfarrgut. Dieses Pfarrgut, das dem Amt Mügeln unterstellt war, besaß die Gerichtsbarkeit über einen Teil von Zschaitz. Nach freiwilliger Abtretung an den Staat ging diese Gerichtsbarkeit am 8. April 1850 an das Königliche Gericht Lommatzsch.