Beständeübersicht
Bestand
20631 Stadt Zwenkau
Datierung | 1546 - 1952 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 21,79 |
Geschichte der Stadt Zwenkau[01]
Das schriftsässige Städtchen Zwenkau südlich von Leipzig unterstand ursprünglich dem Bistum Merseburg und war Mittelpunkt eines bischöflichen Amts, bis es 1565 unter die Verwaltung von Sachsen-Merseburg gelangte. Das Amt wurde 1655 Teil des Amts Lützen, 1819 kam es zum Amtsbezirk Pegau. In der Stadt existierten drei Kommunen: die Stadtkommune unter der Jurisdiktion der Stadt Zwenkau, die Vorstadt unter Jurisdiktion des Amtes Pegau und die Vorstadt Berg unter Jurisdiktion des Amtes Lützen mit Zwenkau. Ein Rat, bestehend aus dem Bürgermeister, Stadtrichter und zwei Beisitzern, ist seit 1488 nachweisbar. Er hatte seit 1551 die Erbgerichte über die Stadt inne und übte darüber hinaus die Gerichtsbarkeit über Güter in Tellschütz aus. Diese Gerichtsbarkeit wurde an das am 6. März 1834 eröffnete Königliche Gericht Zwenkau überführt, gemeinsam mit der bisher vom Justizamt Pegau ausgeübten Gerichtsbarkeit über die Vorstädte, die Zwenkauer Aue und die sog. Weiße Mark. Seit 1595 war der Rat der Stadt im Besitz des Sattelhofs Zwenkau aus dem Lehn des Stifts Merseburg.
Mehrere Stadtbrände beeinträchtigten die Entwicklung der Stadt, beim Brand von 1712 wurde auch das alte Ratsarchiv vernichtet. Im Zusammenhang mit der Einführung der Städteordnung 1833 kam es zur Vereinigung der Stadt mit der Amtsvorstadt, der Vorstadt Berg vor Zwenkau und den Feldmarken. Am 1. März 1929 wurden Imnitz und Kotzschbar eingemeindet. Das eher kleingewerblich geprägte Zwenkau veränderte im beginnenden 20. Jh. mit der Braunkohlegewinnung und den Industrieanlagen im benachbarten Böhlen seinen Charakter. Die Bevölkerung wuchs von rund 3.000 im Jahr 1871 auf fast 12.000 nach dem Zweiten Weltkrieg. Größere Teile des früheren Stadtgebiets von Zwenkau fielen den Devastierungen in Folge des Braunkohleabbaus zum Opfer.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Der Bestand ist im Jahr 1963 depositarisch vom Rat der Stadt an das Staatsarchiv Leipzig abgegeben worden. Daraufhin wurde er nach dem Aktenplan für Stadtarchive geordnet, wobei die Unterlagen der Gemeinden Imnitz und Kotzschbar bis zur Eingemeindung separiert wurden. Nach der groben Verzeichnung ist im Jahr 1973 ein maschinenschriftliches Findbuch erstellt worden, das bis in die jüngste Vergangenheit genutzt wurde. Es gliedert sich in die Hauptpunkte:
1. - 20. Stadt Zwenkau
21. Gemeinde Imnitz
22. Gemeinde Kotzschbar
23. Vereine
24. NSDAP, Ortsgruppe Zwenkau
25. Sammlungen.
Im Jahr 2015 erfolgte die Retrokonversion der Verzeichnungsangaben ohne eine vorherige grundlegende Überarbeitung. In diesem Zusammenhang wurden kleinere Veränderungen an der Klassifikation vorgenommen sowie einige fehlende Angaben ergänzt. Verzeichnet wurden die bisher nicht im Findbuch enthaltenen Urkunden (Nr. U 1 – U 22). Die 22 Gerichtsbücher der Stadt Zwenkau aus dem Sammelbestand 12613 Gerichtsbücher wurden virtuell erfasst.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand enthält fast 1200 Akten und Urkunden im Umfang von mehr als 21 lfm. Die älteste Urkunde datiert von 1546. Zeitlich liegt der Schwerpunkt auf dem 18. Jh. bis um 1940, auch wenn einzelne Akten abweichend datieren. Inhaltlich sind alle Bereiche der Kommunalverwaltung von Zwenkau vertreten. Die Gemeinde Imnitz ist mit 17 Akten nur fragmentarisch überliefert, die Gemeinde Kotzschbar dagegen umfangreicher.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 8.3. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20631 Stadt Zwenkau, Nr. (fettgedruckte Zahl). Die Benutzung der Gerichtsbücher erfolgt über Mikrofilme. Einige Akten sind aufgrund ihres Erhaltungszustands nur eingeschränkt benutzbar.
Verweise auf korrespondierende Bestände im Staatsarchiv
B. Richter
März 2016
[01] Im Elsterland zwischen Zwenkau, Groitzsch und Pegau, hrsg. von Pro Leipzig, Leipzig 2002.- Zwenkau 974 – 1974. Dokumente, hrsg. vom Rat der Stadt Zwenkau, Zwenkau 1975.- http://www.heimatverein-zwenkau.de/ (10.3.2016).
Das schriftsässige Städtchen Zwenkau südlich von Leipzig unterstand ursprünglich dem Bistum Merseburg und war Mittelpunkt eines bischöflichen Amts, bis es 1565 unter die Verwaltung von Sachsen-Merseburg gelangte. Das Amt wurde 1655 Teil des Amts Lützen, 1819 kam es zum Amtsbezirk Pegau. In der Stadt existierten drei Kommunen: die Stadtkommune unter der Jurisdiktion der Stadt Zwenkau, die Vorstadt unter Jurisdiktion des Amtes Pegau und die Vorstadt Berg unter Jurisdiktion des Amtes Lützen mit Zwenkau. Ein Rat, bestehend aus dem Bürgermeister, Stadtrichter und zwei Beisitzern, ist seit 1488 nachweisbar. Er hatte seit 1551 die Erbgerichte über die Stadt inne und übte darüber hinaus die Gerichtsbarkeit über Güter in Tellschütz aus. Diese Gerichtsbarkeit wurde an das am 6. März 1834 eröffnete Königliche Gericht Zwenkau überführt, gemeinsam mit der bisher vom Justizamt Pegau ausgeübten Gerichtsbarkeit über die Vorstädte, die Zwenkauer Aue und die sog. Weiße Mark. Seit 1595 war der Rat der Stadt im Besitz des Sattelhofs Zwenkau aus dem Lehn des Stifts Merseburg.
Mehrere Stadtbrände beeinträchtigten die Entwicklung der Stadt, beim Brand von 1712 wurde auch das alte Ratsarchiv vernichtet. Im Zusammenhang mit der Einführung der Städteordnung 1833 kam es zur Vereinigung der Stadt mit der Amtsvorstadt, der Vorstadt Berg vor Zwenkau und den Feldmarken. Am 1. März 1929 wurden Imnitz und Kotzschbar eingemeindet. Das eher kleingewerblich geprägte Zwenkau veränderte im beginnenden 20. Jh. mit der Braunkohlegewinnung und den Industrieanlagen im benachbarten Böhlen seinen Charakter. Die Bevölkerung wuchs von rund 3.000 im Jahr 1871 auf fast 12.000 nach dem Zweiten Weltkrieg. Größere Teile des früheren Stadtgebiets von Zwenkau fielen den Devastierungen in Folge des Braunkohleabbaus zum Opfer.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Der Bestand ist im Jahr 1963 depositarisch vom Rat der Stadt an das Staatsarchiv Leipzig abgegeben worden. Daraufhin wurde er nach dem Aktenplan für Stadtarchive geordnet, wobei die Unterlagen der Gemeinden Imnitz und Kotzschbar bis zur Eingemeindung separiert wurden. Nach der groben Verzeichnung ist im Jahr 1973 ein maschinenschriftliches Findbuch erstellt worden, das bis in die jüngste Vergangenheit genutzt wurde. Es gliedert sich in die Hauptpunkte:
1. - 20. Stadt Zwenkau
21. Gemeinde Imnitz
22. Gemeinde Kotzschbar
23. Vereine
24. NSDAP, Ortsgruppe Zwenkau
25. Sammlungen.
Im Jahr 2015 erfolgte die Retrokonversion der Verzeichnungsangaben ohne eine vorherige grundlegende Überarbeitung. In diesem Zusammenhang wurden kleinere Veränderungen an der Klassifikation vorgenommen sowie einige fehlende Angaben ergänzt. Verzeichnet wurden die bisher nicht im Findbuch enthaltenen Urkunden (Nr. U 1 – U 22). Die 22 Gerichtsbücher der Stadt Zwenkau aus dem Sammelbestand 12613 Gerichtsbücher wurden virtuell erfasst.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand enthält fast 1200 Akten und Urkunden im Umfang von mehr als 21 lfm. Die älteste Urkunde datiert von 1546. Zeitlich liegt der Schwerpunkt auf dem 18. Jh. bis um 1940, auch wenn einzelne Akten abweichend datieren. Inhaltlich sind alle Bereiche der Kommunalverwaltung von Zwenkau vertreten. Die Gemeinde Imnitz ist mit 17 Akten nur fragmentarisch überliefert, die Gemeinde Kotzschbar dagegen umfangreicher.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 8.3. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20631 Stadt Zwenkau, Nr. (fettgedruckte Zahl). Die Benutzung der Gerichtsbücher erfolgt über Mikrofilme. Einige Akten sind aufgrund ihres Erhaltungszustands nur eingeschränkt benutzbar.
Verweise auf korrespondierende Bestände im Staatsarchiv
B. Richter
März 2016
[01] Im Elsterland zwischen Zwenkau, Groitzsch und Pegau, hrsg. von Pro Leipzig, Leipzig 2002.- Zwenkau 974 – 1974. Dokumente, hrsg. vom Rat der Stadt Zwenkau, Zwenkau 1975.- http://www.heimatverein-zwenkau.de/ (10.3.2016).
Reichs- und Verfassungsangelegenheiten.- Statistik, Wahlen.- Gemeindeangelegenheiten.- Stadtgericht.- Finanzen und Vermögen.- Militär- und Kriegsangelegenheiten.- Ordnungs- und Sicherheitspolizei.- Kirche und Schule.- Gesundheits- und Sozialwesen.- Bauverwaltung.- Handel, Gewerbe und Bergbau.- Land- und Forstwirtschaft.- Brandschutz.- Gemeinden Imnitz und Kotzschbar.- NSDAP-Ortsgruppe.- Vereine, Sammlungen.
Das schriftsässige Städtchen Zwenkau südlich von Leipzig unterstand ursprünglich dem Bistum Merseburg und war Mittelpunkt eines bischöflichen Amts, bis es 1565 unter die Verwaltung von Sachsen-Merseburg gelangte. Das Amt wurde 1655 Teil des Amts Lützen, 1819 kam es zum Amtsbezirk Pegau. Ein Rat, bestehend aus dem Bürgermeister, Stadtrichter und zwei Beisitzern, ist seit 1488 nachweisbar. Er hatte seit 1551 die Erbgerichte über die Stadt inne. Diese Gerichtsbarkeit wurde an das am 6. März 1834 eröffnete Königliche Gericht Zwenkau überführt, gemeinsam mit der bisher vom Justizamt Pegau ausgeübten Gerichtsbarkeit über die Vorstädte, die Zwenkauer Aue und die sog. Weiße Mark. Im Zusammenhang mit der Einführung der Städteordnung 1833 kam es zur Vereinigung der eigentlichen Stadt mit der Amtsvorstadt, der Vorstadt Berg vor Zwenkau und den Feldmarken. Am 1. März 1929 wurden Imnitz und Kotzschbar eingemeindet.
Der Bestand ist im Jahr 1963 depositarisch an das Staatsarchiv Leipzig abgegeben worden.
Der Bestand ist im Jahr 1963 depositarisch an das Staatsarchiv Leipzig abgegeben worden.
- 2016 | Findbuch / Datenbank
- 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5