Beständeübersicht
Bestand
20669 Max. Jahn, Eisengießerei, Leipzig
Datierung | 1895 - 1949 |
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Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 3,86 |
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Geschichte der Fa. Max. Jahn, Eisengießerei, Leipzig
Im Zuge der industriellen Revolution wurde 1897 die Offene Handelsgesellschaft Max. Jahn durch Maximilian Jahn in Leipzig gegründet. Die Firma fungierte zuerst als Eisengießerei zur Herstellung von Eisenguß. Um den gestiegenen Anforderungen auf diesem Sektor gerecht zu werden, erfolgte im Jahre 1907 die Angliederung einer Stahlgießerei. Der notwendige Stahl wurde im Tiegelofen erschmolzen und zwei Bessemer Birnen kamen bei der Produktion zum Einsatz. Noch im selben Jahr wurde die Stahlerschmelzungsanlage bedeutend erweitert und ein Siemens-Martin-Ofen errichtet. Die Firma Max. Jahn lieferte Gussstücke für den Heeresbedarf an bedeutende Werke der Metallindustrie in ganz Deutschland. Sie war Zulieferant für die deutsche Rüstungsindustrie und stellte z. B. Armaturenguß für die Marine her. Um den durch die Kriegsproduktion steigenden Bedarf an hochwertigem, dünnwandigem Stahlguss abdecken zu können, erfolgte 1916 die Aufstellung eines Elektroofens mit acht Tonnen Fassungsvermögen.
Die Haupterzeugnisse der Firma Max. Jahn, Stahl- und Eisengießerei, bestanden in der Herstellung von Teilen für den allgemeinen Maschinenbau, die elektrotechnische Industrie, den Automobilbau, Turbinen- und Rohrleitungsbau und zur Armaturenherstellung.
Nach dem Tode von Maximilian Jahn im Sommer 1929 wurde auch die Firma von den Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise betroffen. Um die wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu überwinden, erhielt sie umfangreiche Unterstützungen vom Direktor der Sächsischen Staatsbank und Präsidenten der Mitteldeutschen Börse zu Leipzig, Arthur Pfeil und dem späteren Fabrikdirektor Max Koehl.
Am 6. Juni 1930 erfolgte die Gründung der Fabrikationsgesellschaft Max. Jahn, Stahl- und Eisengießerei, Gesellschaft mit beschränkter Haftung durch die Offene Handelsgesellschaft Max. Jahn, die Sächsische Staatsbank Leipzig, die Kommanditgesellschaft der Firma Schumann & Co., Leipzig sowie die Offene Handelsgesellschaft der Firma Weise Söhne, Halle in Leipzig. Von ihnen wurde Max Koehl als Fabrikdirektor der Firma eingesetzt. Die Sächsische Staatsbank stellte dabei beträchtliche Kapitaleinlagen zu Verfügung. Nach Beendigung des Krieges wurden die Bessemer Birnen und der Siemens-Martin-Ofen wegen des sinkenden Bedarfes an Stahlguss außer Betrieb gesetzt.
Durch den Volksentscheid am 30. Juni 1946 wurde der Betrieb enteignet und am 14. Juli 1948 im Handelsregister gelöscht.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
1987 wurde ein Teilbestand der VVB Gießereien Leipzig in das Staatsarchiv Leipzig übernommen. In den Akten des Registraturbildners befanden sich einige Vorgängerbetriebe, darunter auch Schriftgut der Firma Max. Jahn. Im Zuge der Bearbeitung des Bestandes VVB Gießereien Leipzig erfolgte die Bestandstrennung und somit die Bildung des Bestandes Max. Jahn, Eisengießerei Leipzig. Die Erschließung der Akteneinheiten begann Anfang 1989, wobei vor allem die erweiterte Verzeichnung zur Anwendung kam. Auftretende Mehrfachüberlieferungen wurden kassiert.
Überlieferungsschwerpunkte
Die lückenhafte Überlieferung weist Schwerpunkte insbesondere bei den Finanzangelegenheiten, der Dokumentation des Grundbesitzes und der Investitionen sowie Personalangelegenheiten auf. Umfangreicher ist auch die Mitgliedschaft in verschiedenen Organisationen und Verbänden überliefert.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20669, Max. Jahn, Eisengießerei Leipzig, Nr. (fettgedruckte Zahl). Der Bestand enthält personenbezogene Unterlagen, deren Vorlage nur nach Verkürzung der Schutzfristen möglich ist.
Verweise auf korrespondierende Bestände
T. Beer/ A. Sufried
Leipzig, den 25.7.1989
Im Zuge der industriellen Revolution wurde 1897 die Offene Handelsgesellschaft Max. Jahn durch Maximilian Jahn in Leipzig gegründet. Die Firma fungierte zuerst als Eisengießerei zur Herstellung von Eisenguß. Um den gestiegenen Anforderungen auf diesem Sektor gerecht zu werden, erfolgte im Jahre 1907 die Angliederung einer Stahlgießerei. Der notwendige Stahl wurde im Tiegelofen erschmolzen und zwei Bessemer Birnen kamen bei der Produktion zum Einsatz. Noch im selben Jahr wurde die Stahlerschmelzungsanlage bedeutend erweitert und ein Siemens-Martin-Ofen errichtet. Die Firma Max. Jahn lieferte Gussstücke für den Heeresbedarf an bedeutende Werke der Metallindustrie in ganz Deutschland. Sie war Zulieferant für die deutsche Rüstungsindustrie und stellte z. B. Armaturenguß für die Marine her. Um den durch die Kriegsproduktion steigenden Bedarf an hochwertigem, dünnwandigem Stahlguss abdecken zu können, erfolgte 1916 die Aufstellung eines Elektroofens mit acht Tonnen Fassungsvermögen.
Die Haupterzeugnisse der Firma Max. Jahn, Stahl- und Eisengießerei, bestanden in der Herstellung von Teilen für den allgemeinen Maschinenbau, die elektrotechnische Industrie, den Automobilbau, Turbinen- und Rohrleitungsbau und zur Armaturenherstellung.
Nach dem Tode von Maximilian Jahn im Sommer 1929 wurde auch die Firma von den Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise betroffen. Um die wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu überwinden, erhielt sie umfangreiche Unterstützungen vom Direktor der Sächsischen Staatsbank und Präsidenten der Mitteldeutschen Börse zu Leipzig, Arthur Pfeil und dem späteren Fabrikdirektor Max Koehl.
Am 6. Juni 1930 erfolgte die Gründung der Fabrikationsgesellschaft Max. Jahn, Stahl- und Eisengießerei, Gesellschaft mit beschränkter Haftung durch die Offene Handelsgesellschaft Max. Jahn, die Sächsische Staatsbank Leipzig, die Kommanditgesellschaft der Firma Schumann & Co., Leipzig sowie die Offene Handelsgesellschaft der Firma Weise Söhne, Halle in Leipzig. Von ihnen wurde Max Koehl als Fabrikdirektor der Firma eingesetzt. Die Sächsische Staatsbank stellte dabei beträchtliche Kapitaleinlagen zu Verfügung. Nach Beendigung des Krieges wurden die Bessemer Birnen und der Siemens-Martin-Ofen wegen des sinkenden Bedarfes an Stahlguss außer Betrieb gesetzt.
Durch den Volksentscheid am 30. Juni 1946 wurde der Betrieb enteignet und am 14. Juli 1948 im Handelsregister gelöscht.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
1987 wurde ein Teilbestand der VVB Gießereien Leipzig in das Staatsarchiv Leipzig übernommen. In den Akten des Registraturbildners befanden sich einige Vorgängerbetriebe, darunter auch Schriftgut der Firma Max. Jahn. Im Zuge der Bearbeitung des Bestandes VVB Gießereien Leipzig erfolgte die Bestandstrennung und somit die Bildung des Bestandes Max. Jahn, Eisengießerei Leipzig. Die Erschließung der Akteneinheiten begann Anfang 1989, wobei vor allem die erweiterte Verzeichnung zur Anwendung kam. Auftretende Mehrfachüberlieferungen wurden kassiert.
Überlieferungsschwerpunkte
Die lückenhafte Überlieferung weist Schwerpunkte insbesondere bei den Finanzangelegenheiten, der Dokumentation des Grundbesitzes und der Investitionen sowie Personalangelegenheiten auf. Umfangreicher ist auch die Mitgliedschaft in verschiedenen Organisationen und Verbänden überliefert.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20669, Max. Jahn, Eisengießerei Leipzig, Nr. (fettgedruckte Zahl). Der Bestand enthält personenbezogene Unterlagen, deren Vorlage nur nach Verkürzung der Schutzfristen möglich ist.
Verweise auf korrespondierende Bestände
T. Beer/ A. Sufried
Leipzig, den 25.7.1989
Gründung der Firma.- Konkurs.- Mitgliedschaft in Organisationen und Berufsverbänden.- Unternehmensgeschichte.- Fremdarbeiter und Zwangsarbeiter.- Grundstücksangelegenheiten.- Patente.- Wiederaufnahme der Produktion nach 1945.
Maximilian Jahn gründete 1897 die Offene Handelsgesellschaft Max. Jahn in Leipzig. Die Firma stellte Eisenguss, später auch Stahlguss, her. 1929 wurde Konkurs angemeldet. Mit Unterstützung der Sächsischen Staatsbank Leipzig, der Fa. Schumann & Co. KG, Leipzig und der Offenen Handelsgesellschaft Weise Söhne, Halle, erfolgte am 6. Juni 1930 die Bildung einer Fabrikationsgesellschaft Max. Jahn, Stahl- und Eisengießerei GmbH, Leipzig. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Firma sequestriert und auf der Grundlage des Volksentscheids vom 30. Juni 1946 enteignet. Der per 1. Juli 1948 rechtswirksam verstaatlichte Betrieb wurde dem VEB Elektrostahlgußwerk Leipzig-West angegliedert.
- 1989, 2006 | Findbuch / Datenbank
- 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5