Beständeübersicht
Bestand
20677 VEB Metallgußwerk Leipzig
Datierung | 1934 - 1984 |
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Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 17,15 |
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Geschichte des VEB Metallgußwerk Leipzig
Der VEB Metallgußwerk Leipzig ging aus der 1948 verstaatlichten Metallgußgesellschaft m.b.H. hervor. Diese war am 29. August 1936 durch die Abspaltung der Leichtmetallgießerei der Fa. Edmund Becker & Co. begründet worden.
Nach vorübergehender Besetzung Leipzigs durch amerikanische Truppen kam der Betrieb im Juli 1945 unter die Kontrolle der sowjetischen Besatzungsmacht. In der zu 40 Prozent zerstörten Fabrik wurde mit 20 Arbeitern die Produktion wieder in Gang gesetzt. In der unmittelbaren Nachkriegszeit produzierte die Metallgußgesellschaft m.b.H. lebensnotwendige Erzeugnisse, wie Kochtöpfe, Rübenpressen, Schneidemaschinen für Gemüse und Tabak u. a. Ende 1945 hatte der Betrieb wieder eine Belegschaft von fast 1000 Arbeitern und Angestellten.
Nach der erfolgten Verstaatlichung wurde das Unternehmen am 14. Juli 1948 im Handelsregister gelöscht. Der Nachfolgebetrieb erhielt die Bezeichnung "VEB GUS (Guß- und Schmiedeerzeugnisse) Metallgußwerk Leipzig".
In den folgenden Jahren wurden durch die Rekonstruktion von Betriebsteilen und andere Maßnahmen die Voraussetzungen für die Stahlgussproduktion geschaffen. Im Oktober 1950 produzierte der Betrieb den ersten Stahl. Die Herstellung von Werkzeugen und Haushaltsgegenständen ging immer mehr zugunsten der Produktion industrieller Bedarfsgüter zurück.
Durch die Eingliederung der Firma Edmund Becker & Co AG., Leipzig und den Umbau von Produktionsstätten wurde der VEB Metallgußwerk Leipzig zu einem Gießerei-Großbetrieb, der Ende 1950 über 2000 Arbeiter und Angestellte beschäftigte. Der Betrieb war bis Ende 1951 der VVB (Z) GUS unterstellt, ab 1. Januar 1952 erhielt er den Status einer juristischen Person. Ab 1961 wurde die VVB Gießereien Leipzig die Industriezweigleitung für das gesamte Gießereiwesen und damit auch zuständig für das Metallgußwerk Leipzig.
Am 1. Januar 1970 wurde das VEB Metallgußkombinat Leipzig mit Sitz in Böhlitz Ehrenberg gebildet. Zu ihm gehörten neben dem Stammbetrieb VEB Metallgußwerk Leipzig die Zylindergießerei Leipzig und die Sächsischen Modellbaubetriebe Leipzig (1974 wieder ausgegliedert). Zu den Erzeugnissen des Kombinates zählten: Gußeisen, Aluminium- und Zinklegierungen, Stahlguß, Urformwerkzeuge, Gießereisande und Kolben. Der Stammbetrieb belieferte vor allem die Fahrzeugindustrie (Kolben und Gußerzeugnisse).
1976 gehörten zum Kombinat folgende Betriebe: VEB Elisabethhütte Brandenburg, VEB Druckguß- und Kolbenwerke Harzgerode, VEB Vereinigte Gießereisandwerke Nudersdorf, VEB Feingußwerk Lobenstein, VEB Eisenhammerwerk Dresden-Dölzschen, VEB Eisenwerk Erla, VEB Zwickauer Eisenwerk, VEB Weißensee-Druckguß, VEB Druckguß Heidenau und VEB Vereinigte Metallgußwerke Dresden.
Am 31. Dezember 1978 wurde die VVB Gießereien Leipzig aufgelöst, ebenso der VEB Metallgußkombinat Leipzig. Der bisherige Stammbetrieb des Kombinates wurde dem VEB GISAG Kombinat Leipzig unterstellt.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Übernahme des Schriftgutes aus dem Verwaltungsarchiv des VEB Metallgußwerkes Leipzig erfolgte 1986. Der Bestand "VEB Metallgußwerk Leipzig" ist als zusammengefasster Bestand aus den Registraturbildnern Fa. Edmund Becker & Co AG., Leipzig, VEB Metallgußwerk Leipzig und VEB Metallgußkombinat Leipzig gebildet worden. Während der Bearbeitung wurden Rechnungen und Belege sowie Duplikate kassiert. Die Erschließung erfolgte vorwiegend durch einfache Verzeichnung.
Im Jahr 2009 wurde das 1989 erstellte maschinenschriftliche Findbuch konvertiert. In einem nachfolgenden Bearbeitungsschritt wurden die vor der Enteignung der Metallgußgesellschaft m.b.H. Böhlitz-Ehrenberg zu datierenden Unterlagen herausgelöst und deren Bestand 20671 hinzugefügt. Zudem erfolgte eine Überarbeitung der Bestandsgliederung.
[Nachtrag: Im April 2017 übergab die Rhenus Archiv Services GmbH, Großbeeren im Auftrag der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS, vormals Treuhandanstalt) weitere 7,30 lfm an das Staatsarchiv Leipzig. Diese Unterlagen wurden 2017 bearbeitet - jetzt Nr. 541 - 991 - und können ebenfalls online recherchiert werden.]
Überlieferungsschwerpunkte
Die Überlieferungsschwerpunkte des Bestandes liegen bei den Unterlagen zur Anleitung der Kombinatsbetriebe und den Protokollen von Besprechungen. Umfangreich überliefert sind auch Planungsdokumente, Unterlagen zur Forschung und Entwicklung und zu Investitionsvorhaben.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20766, VEB Metallgußwerk Leipzig, Nr. (fettgedruckte Zahl). Der Bestand enthält personenbezogene Unterlagen, deren Vorlage nur nach Verkürzung der Schutzfristen möglich ist.
Verweise auf korrespondierende Bestände
Volker Jäger
Oktober 2013
Der VEB Metallgußwerk Leipzig ging aus der 1948 verstaatlichten Metallgußgesellschaft m.b.H. hervor. Diese war am 29. August 1936 durch die Abspaltung der Leichtmetallgießerei der Fa. Edmund Becker & Co. begründet worden.
Nach vorübergehender Besetzung Leipzigs durch amerikanische Truppen kam der Betrieb im Juli 1945 unter die Kontrolle der sowjetischen Besatzungsmacht. In der zu 40 Prozent zerstörten Fabrik wurde mit 20 Arbeitern die Produktion wieder in Gang gesetzt. In der unmittelbaren Nachkriegszeit produzierte die Metallgußgesellschaft m.b.H. lebensnotwendige Erzeugnisse, wie Kochtöpfe, Rübenpressen, Schneidemaschinen für Gemüse und Tabak u. a. Ende 1945 hatte der Betrieb wieder eine Belegschaft von fast 1000 Arbeitern und Angestellten.
Nach der erfolgten Verstaatlichung wurde das Unternehmen am 14. Juli 1948 im Handelsregister gelöscht. Der Nachfolgebetrieb erhielt die Bezeichnung "VEB GUS (Guß- und Schmiedeerzeugnisse) Metallgußwerk Leipzig".
In den folgenden Jahren wurden durch die Rekonstruktion von Betriebsteilen und andere Maßnahmen die Voraussetzungen für die Stahlgussproduktion geschaffen. Im Oktober 1950 produzierte der Betrieb den ersten Stahl. Die Herstellung von Werkzeugen und Haushaltsgegenständen ging immer mehr zugunsten der Produktion industrieller Bedarfsgüter zurück.
Durch die Eingliederung der Firma Edmund Becker & Co AG., Leipzig und den Umbau von Produktionsstätten wurde der VEB Metallgußwerk Leipzig zu einem Gießerei-Großbetrieb, der Ende 1950 über 2000 Arbeiter und Angestellte beschäftigte. Der Betrieb war bis Ende 1951 der VVB (Z) GUS unterstellt, ab 1. Januar 1952 erhielt er den Status einer juristischen Person. Ab 1961 wurde die VVB Gießereien Leipzig die Industriezweigleitung für das gesamte Gießereiwesen und damit auch zuständig für das Metallgußwerk Leipzig.
Am 1. Januar 1970 wurde das VEB Metallgußkombinat Leipzig mit Sitz in Böhlitz Ehrenberg gebildet. Zu ihm gehörten neben dem Stammbetrieb VEB Metallgußwerk Leipzig die Zylindergießerei Leipzig und die Sächsischen Modellbaubetriebe Leipzig (1974 wieder ausgegliedert). Zu den Erzeugnissen des Kombinates zählten: Gußeisen, Aluminium- und Zinklegierungen, Stahlguß, Urformwerkzeuge, Gießereisande und Kolben. Der Stammbetrieb belieferte vor allem die Fahrzeugindustrie (Kolben und Gußerzeugnisse).
1976 gehörten zum Kombinat folgende Betriebe: VEB Elisabethhütte Brandenburg, VEB Druckguß- und Kolbenwerke Harzgerode, VEB Vereinigte Gießereisandwerke Nudersdorf, VEB Feingußwerk Lobenstein, VEB Eisenhammerwerk Dresden-Dölzschen, VEB Eisenwerk Erla, VEB Zwickauer Eisenwerk, VEB Weißensee-Druckguß, VEB Druckguß Heidenau und VEB Vereinigte Metallgußwerke Dresden.
Am 31. Dezember 1978 wurde die VVB Gießereien Leipzig aufgelöst, ebenso der VEB Metallgußkombinat Leipzig. Der bisherige Stammbetrieb des Kombinates wurde dem VEB GISAG Kombinat Leipzig unterstellt.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Übernahme des Schriftgutes aus dem Verwaltungsarchiv des VEB Metallgußwerkes Leipzig erfolgte 1986. Der Bestand "VEB Metallgußwerk Leipzig" ist als zusammengefasster Bestand aus den Registraturbildnern Fa. Edmund Becker & Co AG., Leipzig, VEB Metallgußwerk Leipzig und VEB Metallgußkombinat Leipzig gebildet worden. Während der Bearbeitung wurden Rechnungen und Belege sowie Duplikate kassiert. Die Erschließung erfolgte vorwiegend durch einfache Verzeichnung.
Im Jahr 2009 wurde das 1989 erstellte maschinenschriftliche Findbuch konvertiert. In einem nachfolgenden Bearbeitungsschritt wurden die vor der Enteignung der Metallgußgesellschaft m.b.H. Böhlitz-Ehrenberg zu datierenden Unterlagen herausgelöst und deren Bestand 20671 hinzugefügt. Zudem erfolgte eine Überarbeitung der Bestandsgliederung.
[Nachtrag: Im April 2017 übergab die Rhenus Archiv Services GmbH, Großbeeren im Auftrag der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS, vormals Treuhandanstalt) weitere 7,30 lfm an das Staatsarchiv Leipzig. Diese Unterlagen wurden 2017 bearbeitet - jetzt Nr. 541 - 991 - und können ebenfalls online recherchiert werden.]
Überlieferungsschwerpunkte
Die Überlieferungsschwerpunkte des Bestandes liegen bei den Unterlagen zur Anleitung der Kombinatsbetriebe und den Protokollen von Besprechungen. Umfangreich überliefert sind auch Planungsdokumente, Unterlagen zur Forschung und Entwicklung und zu Investitionsvorhaben.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20766, VEB Metallgußwerk Leipzig, Nr. (fettgedruckte Zahl). Der Bestand enthält personenbezogene Unterlagen, deren Vorlage nur nach Verkürzung der Schutzfristen möglich ist.
Verweise auf korrespondierende Bestände
Volker Jäger
Oktober 2013
VEB Metallgußwerk Leipzig. Dokumentation zur Geschichte der Entwicklung des Bereiches FK 1 1956 - 1986, hrsg. von der SED-BPO des VEB Metallgußwerk Leipzig, in: SEDSamBG Nr. 25.- VEB Metallgußwerk Leipzig. Eine Bilderserie aus dem Geschehen unseres Betriebes, hrsg. von der SED-BPO des VEB Metallgußwerk Leipzig, in: SEDSamBG, Nr. 25.
Leitung und Organisation.- Grundstücksdokumentation.- Besitzverhältnisse.- Wiederingangsetzung der Produktion.- Soziale Betreuung der Arbeiter und Angestellten.- Wissenschaftlich-technische Vorhaben.
Der GUS (Guß- und Schmiedeerzeugnisse) Metallgußwerk Leipzig - VEB ging am 12. August 1948 aus der Metallguß GmbH Böhlitz-Ehrenberg hervor und wurde in die GUS Vereinigung Volkseigener Betriebe Guß- und Schmiedeerzeugnisse Leipzig eingegliedert. Die VVB war Rechtsträger des Betriebsvermögens. Am 14. März 1951 wurde der GUS Metallgußwerk Leipzig - VEB rückwirkend zum 1. Januar 1951 direkt dem Ministerium für Maschinenbau, Hauptverwaltung Schwermaschinenbau, Berlin unterstellt und firmierte als VEB Metallgußwerk Leipzig. Zu den Erzeugnissen gehörten Gusseisen, Stahlguss, Gießereisande und Kolben für die Fahrzeugindustrie. Vom 1. Januar 1970 bis 31. Dezember 1978 war das Metallgußwerk Stammbetrieb des VEB Metallgußkombinat Leipzig. 1990 erfolgte die Umwandlung in die Metallgußwerk Leipzig GmbH.
Zum Bestand gehören auch Unterlagen folgender Provenienzstellen: Metallguß GmbH Böhlitz-Ehrenberg; Edmund Becker & Co. AG, Leipzig; GUS Metallgußwerk Leipzig - VEB; VEB Metallgußkombinat Leipzig.
Zum Bestand gehören auch Unterlagen folgender Provenienzstellen: Metallguß GmbH Böhlitz-Ehrenberg; Edmund Becker & Co. AG, Leipzig; GUS Metallgußwerk Leipzig - VEB; VEB Metallgußkombinat Leipzig.
- 2009 | Findbuch / Datenbank
- 2017 | Elektronisches Findmittel für 7,3 lfm
- 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5