Beständeübersicht
Bestand
Zur Geschichte des VEB Interfarbe Leipzig
Der Vorgängerbetrieb des VEB Interfarbe Leipzig war die Firma Jung & Kröner KG, Leipzig. Diese Firma hatte sich auf die Herstellung von Schultempera-, Linolschnitt-, Textil-, Dekor- und Stoffmalfarbe spezialisiert. Die Jung & Kröner KG wurde 1972 verstaatlicht und führte vom 1. Mai 1972 an die Bezeichnung VEB Interfarbe Leipzig
Als Betriebsdirektor wurde der frühere Inhaber, Herr Kröner, berufen. Zum 1. Jan. 1974 konnten die Produktionsräume in der Essener Str. 27a vom VEB Druckfarben Leipzig angemietet werden[01] .
Seit 1977 unterstand der VEB Interfarbe Leipzig dem Kombinat Lacke und Farben Berlin, VEB Kali-Chemie Berlin, Direktion Malfarben Nerchau, als Betriebsabteilung und war damit juristisch nicht mehr selbständig.
Im Frühjahr 1990, zum Zeitpunkt der Privatisierung nach Treuhandgesetz, waren 30 Mitarbeiter bei der Firma beschäftigt. Die nun gebildete Intercolor Leipzig GmbH verlor ihre Produktionsgrundlage, als die Löwenbäckerei Leipzig GmbH den Nutzungsvertrag für die Räume in der Essener Str. zum 15. Juli 1990 kündigte. So musste die GmbH 1991 Gesamtvollstreckung beantragen.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Im Februar 1993 wurde der Bestand mit einem Umfang von 2 lfm durch die Intercolor Leipzig GmbH i. G. entsprechend dem Archivgesetz des Freistaates Sachsen an das Staatsarchiv Leipzig übergeben. Zum Schriftgut war zwar ein Ablieferungsverzeichnis (ALV) vorhanden, der Bestand kann aber dennoch nur als unerschlossen gelten, denn die Angaben im ALV bezogen sich auf Pakete und erfassten dadurch den Akteninhalt nur summarisch. Ein Aktenplan für den volkseigenen Betrieb konnte nicht festgestellt werden.
Der Bestand wurde 1997 auf der Grundlage der Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätze von 1964[02] verbunden mit der Computereingabe erschlossen. Die Signaturen wurden ordnungsunabhängig vergeben. Kassiert wurden nur Mehrfachüberlieferungen. Als Ergebnis der Erschließungsarbeiten liegt ein Findbuch, Programm AUGIAS - Archiv 6.1. für Windows mit einem Firmen- und Ortsregister vor. Im Dezember 2018 erfolgte eine Abgabe von Unterlagen der Intercolor Leipzig GmbH durch die Rhenus Archive Services GmbH im Umfang von 0,44 lfm. Die Laufzeit des Archivguts umfasst die Geschäftstätigkeit der Intercolor Leipzig GmbH von 1990 bis 1991. Eine Ausnahme bilden dabei lediglich die Personalakten, die teilweise bis in die 1960er Jahre zurück reichen. 2022 erfolgten die Bewertung und Erschließung dieser Unterlagen.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Umfang des Bestandes beträgt 1,22 lfm, die Anzahl der Aktenbände 87. Zur Verstaatlichung der Firma 1972 sowie zur Gesamtvollstreckung nach 1990 kann auf eine relativ gute Quellenlage verwiesen werden. Leitung, Finanzlage und Rechnungsführung des VEB hingegen sind nicht ausreichend dokumentiert. Dokumente zur Produktion und zum Absatz wurden - bis auf eine Ausnahme- nicht abgegeben. Die Überlieferungsdichte muss als zu gering eingeschätzt werden.
Hinweise für die Benutzung
Bei der Archivgutbestellung muss neben der Bestandsbezeichnung die Aktenbestellnummer angegeben werden.
Der Bestand ist nach Aktentitel und Band sortiert.
Verweise auf korrespondierende Bestände
A. Brekle / M. Schulz
1998 / 2022
Abkürzungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
M. Broszat, H. Weber (Hrsg.) SBZ - Handbuch. Staatliche Verwaltungen, Parteien, gesellschaftliche Organisationen und ihre Fürhrungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945 - 1949, hrsg. im Auftrag des Arbeitsbereiches Geschichte und Politik der DDR an der Universität Mannheim und des Instituts für Zeitgeschichte München, München 1990.
E. G. Franz, Einführung in die Archivwissenschaft, 3. grundl. bearb. Aufl., Darmstadt 1990.
Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätze für die staatlichen Archive der DDR, hrsg. von der Staatlichen Archiverwaltung des Ministeriums des Innern der DDR, Potsdam 1964.
J. Papritz, Archivwissenschaft, Bd. 4, 2. Aufl., Marburg 1983.
Rahmenarchivgutverzeichnis für den Bereich Industrie, hrsg. von der Staatlichen Archivverwaltung des Ministeriums des Innern der DDR, Potsdam 1982.
H. Rausch, T. Stammen, DDR - Das politische, wirtschaftliche und soziale System, München 1978.
T. R. Schellenberg, Die Bewertung modernen Verwaltungsschriftgutes, Marburg 1990.
D. Staritz, Geschichte der DDR, erw. Neuausgabe, Frankfurt/M. 1996.
H. Weber, Grundriß der Geschichte. Die DDR 1945-1990, 2. erw. Aufl., München 1993.[03]
[01] Später war der VEB Backwaren Leipzig Hauptmieter der Gewerberäume.
[02] Ordnungs-und Verzeichnungsgrundsätze der staatlichen Archive der DDR, hrsg. vom Ministerium des Innern der DDR, Potsdam 1964.
20718 VEB Interfarbe Leipzig
Datierung | 1956 - 1992 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 1,22 |
Bestand enthält auch 1 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular
Zur Geschichte des VEB Interfarbe Leipzig
Der Vorgängerbetrieb des VEB Interfarbe Leipzig war die Firma Jung & Kröner KG, Leipzig. Diese Firma hatte sich auf die Herstellung von Schultempera-, Linolschnitt-, Textil-, Dekor- und Stoffmalfarbe spezialisiert. Die Jung & Kröner KG wurde 1972 verstaatlicht und führte vom 1. Mai 1972 an die Bezeichnung VEB Interfarbe Leipzig
Als Betriebsdirektor wurde der frühere Inhaber, Herr Kröner, berufen. Zum 1. Jan. 1974 konnten die Produktionsräume in der Essener Str. 27a vom VEB Druckfarben Leipzig angemietet werden[01] .
Seit 1977 unterstand der VEB Interfarbe Leipzig dem Kombinat Lacke und Farben Berlin, VEB Kali-Chemie Berlin, Direktion Malfarben Nerchau, als Betriebsabteilung und war damit juristisch nicht mehr selbständig.
Im Frühjahr 1990, zum Zeitpunkt der Privatisierung nach Treuhandgesetz, waren 30 Mitarbeiter bei der Firma beschäftigt. Die nun gebildete Intercolor Leipzig GmbH verlor ihre Produktionsgrundlage, als die Löwenbäckerei Leipzig GmbH den Nutzungsvertrag für die Räume in der Essener Str. zum 15. Juli 1990 kündigte. So musste die GmbH 1991 Gesamtvollstreckung beantragen.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Im Februar 1993 wurde der Bestand mit einem Umfang von 2 lfm durch die Intercolor Leipzig GmbH i. G. entsprechend dem Archivgesetz des Freistaates Sachsen an das Staatsarchiv Leipzig übergeben. Zum Schriftgut war zwar ein Ablieferungsverzeichnis (ALV) vorhanden, der Bestand kann aber dennoch nur als unerschlossen gelten, denn die Angaben im ALV bezogen sich auf Pakete und erfassten dadurch den Akteninhalt nur summarisch. Ein Aktenplan für den volkseigenen Betrieb konnte nicht festgestellt werden.
Der Bestand wurde 1997 auf der Grundlage der Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätze von 1964[02] verbunden mit der Computereingabe erschlossen. Die Signaturen wurden ordnungsunabhängig vergeben. Kassiert wurden nur Mehrfachüberlieferungen. Als Ergebnis der Erschließungsarbeiten liegt ein Findbuch, Programm AUGIAS - Archiv 6.1. für Windows mit einem Firmen- und Ortsregister vor. Im Dezember 2018 erfolgte eine Abgabe von Unterlagen der Intercolor Leipzig GmbH durch die Rhenus Archive Services GmbH im Umfang von 0,44 lfm. Die Laufzeit des Archivguts umfasst die Geschäftstätigkeit der Intercolor Leipzig GmbH von 1990 bis 1991. Eine Ausnahme bilden dabei lediglich die Personalakten, die teilweise bis in die 1960er Jahre zurück reichen. 2022 erfolgten die Bewertung und Erschließung dieser Unterlagen.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Umfang des Bestandes beträgt 1,22 lfm, die Anzahl der Aktenbände 87. Zur Verstaatlichung der Firma 1972 sowie zur Gesamtvollstreckung nach 1990 kann auf eine relativ gute Quellenlage verwiesen werden. Leitung, Finanzlage und Rechnungsführung des VEB hingegen sind nicht ausreichend dokumentiert. Dokumente zur Produktion und zum Absatz wurden - bis auf eine Ausnahme- nicht abgegeben. Die Überlieferungsdichte muss als zu gering eingeschätzt werden.
Hinweise für die Benutzung
Bei der Archivgutbestellung muss neben der Bestandsbezeichnung die Aktenbestellnummer angegeben werden.
Der Bestand ist nach Aktentitel und Band sortiert.
Verweise auf korrespondierende Bestände
A. Brekle / M. Schulz
1998 / 2022
Abkürzungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
M. Broszat, H. Weber (Hrsg.) SBZ - Handbuch. Staatliche Verwaltungen, Parteien, gesellschaftliche Organisationen und ihre Fürhrungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945 - 1949, hrsg. im Auftrag des Arbeitsbereiches Geschichte und Politik der DDR an der Universität Mannheim und des Instituts für Zeitgeschichte München, München 1990.
E. G. Franz, Einführung in die Archivwissenschaft, 3. grundl. bearb. Aufl., Darmstadt 1990.
Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätze für die staatlichen Archive der DDR, hrsg. von der Staatlichen Archiverwaltung des Ministeriums des Innern der DDR, Potsdam 1964.
J. Papritz, Archivwissenschaft, Bd. 4, 2. Aufl., Marburg 1983.
Rahmenarchivgutverzeichnis für den Bereich Industrie, hrsg. von der Staatlichen Archivverwaltung des Ministeriums des Innern der DDR, Potsdam 1982.
H. Rausch, T. Stammen, DDR - Das politische, wirtschaftliche und soziale System, München 1978.
T. R. Schellenberg, Die Bewertung modernen Verwaltungsschriftgutes, Marburg 1990.
D. Staritz, Geschichte der DDR, erw. Neuausgabe, Frankfurt/M. 1996.
H. Weber, Grundriß der Geschichte. Die DDR 1945-1990, 2. erw. Aufl., München 1993.[03]
[01] Später war der VEB Backwaren Leipzig Hauptmieter der Gewerberäume.
[02] Ordnungs-und Verzeichnungsgrundsätze der staatlichen Archive der DDR, hrsg. vom Ministerium des Innern der DDR, Potsdam 1964.
Leitungs- und Arbeitsberatungen.- Organisationsanweisungen.- Mietverhältnisse und Nutzungsverhältnisse.- Enteignung.- Zivilverteidigung.- Wirtschaftsverträge.- Rezepturen.- Exporte.- Liquidiation Intercolor Leipzig GmbH.
Die Jung & Kröner KG wurde 1972 verstaatlicht und führte vom 1. Mai 1972 an die Bezeichnung VEB Interfarbe Leipzig. Die Firma produzierte Werbe-, Schul- und Künstlerfarben. Ab 1977 unterstand der VEB Interfarbe Leipzig dem Kombinat Lacke und Farben Berlin, VEB Kali-Chemie Berlin, Direktion Malfarben Nerchau, als Betriebsabteilung und war damit juristisch nicht mehr selbstständig. 1990 wandelte sich der Betrieb in die Intercolor Leipzig GmbH um. 1991 musste er Gesamtvollstreckung anmelden, da er zum 15. Juli 1990 seine angemieteten Produktionsräume durch Kündigung verloren hatte.
- 1997 | Findbuch / Datenbank
- 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5