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Beständeübersicht

Bestand

20728 Vermessungsbüro Wöhner, Leipzig

Datierung1880 - 1959
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)9,00
Vorbemerkung

Das vorliegende Findbuch ist das Ergebnis einer Konversion der bereits zu diesem Bestand vorhandenen handschriftlichen Kartei aus dem Jahr 1969.
Ziel der Konversion war die Verbesserung der Recherchemöglichkeiten durch die Eingabe in die Erschließungsdatenbank Augias-Archiv. Dabei wurden die maschinenschriftlich vorliegenden Angaben in die digitale Form überführt. Eine Überarbeitung erfolgte nicht, lediglich missverständliche oder offenkundig falsche Verzeichnungsangaben wurden nach Akteneinsicht ergänzt bzw. korrigiert.
Das vorliegende Findbuch ist nur in sehr geringem Maße Resultat einer neuen Bearbeitung; es spiegelt im Wesentlichen den Bearbeitungstand von 1969 wider.

Zur Geschichte des Vermessungsbüros Rudi Wöhner, Leipzig

Dr. Rudi Wöhner war der letzte Inhaber eines Leipziger Vermessungsbüros, dessen Wurzeln in der Tätigkeit des Geometers A. Beyer liegen, die in den ältesten Akten des Bestandes seit 1880 nachweisbar ist. Nach 1900 arbeitete Beyer mit einigen weiteren Vermessungsingenieuren in den Geschäftsräumen Markt 9 in Leipzig zusammen. Das gemeinsame Vermessungsbüro firmierte unter dem Namen "Beyer, Heynig, Lepitz und Seetzen", später nur noch unter "Lepitz & Seetzen". Nach 1940 war Ernst Seetzen alleiniger Inhaber. Das Vermessungsbüro arbeitete sowohl im Auftrag von Gemeinden als auch für private Personen und Unternehmen, wie z. B. die Hugo Schneider AG (HASAG).
Nach 1945 übernahm Ernst Seetzen mit seinen Angestellten zahlreiche Aufträge, die in Zusammenhang mit der Umsetzung der Bodenreform im Leipziger Umland standen und wurde Treuhänder mehrerer Vermessungsbüros, u. a. in Wurzen und Borna.[01] Der Geschäftssitz wurde in die Goethestraße 2 verlegt. Dr. Rudi Wöhner wurde 1946 Mitarbeiter des Büros und übernahm dieses nach dem Tod Ernst Seetzens am 8. Januar 1949. Eine Zweigstelle des Vermessungsbüros war zu diesem Zeitpunkt das ehemals eigenständige Vermessungsbüro des Leipziger Ingenieurs Franz Krumbiegel, das aufgrund der NS-Belastung seines Besitzers nicht mehr selbständig arbeiten durfte. Nach erneutem Umzug des Vermessungsbüros in die Lindenthalerstraße 6 führte Rudi Wöhner das Gewerbe noch bis Ende August 1958 weiter.[02] Dann gelangte es in Treuhandschaft. Die letzte Abschlussbilanz wurde am 25. März 1959 erstellt.[03] Nach Erfassung des Inventars wurden zahlreiche Karten, Lichtpausen und Unterlagen an den Vermessungsdienst Ost und das Katasteramt übergeben.[04]

Bestandsgeschichte und –bearbeitung

Die Übernahme der Unterlagen des Bestandes 20728 Vermessungsbüro Wöhner, Leipzig muss vor 1969 stattgefunden haben, da in diesem Jahr die überlieferten Akten in einer Findkartei verzeichnet wurden. Von welcher Einrichtung die Akten übernommen wurden, ist nicht mehr nachzuvollziehen.
2020 wurde die Findkartei durch Herrn Hanke, Auszubildender zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste in der Fachrichtung Archiv, retrokonvertiert und Fehler in den Verzeichnungsangaben korrigiert.

Überlieferungsschwerpunkte

Den inhaltlichen Schwerpunkt des Bestandes bilden Akten zu Vermessungsarbeiten von Flurstücken, v. a. im Großraum Leipzig. Auch Abtrennungen und Zergliederungen von Grundstücken, Grenzfeststellungen, Beschleusungen und Nivellierungen sind häufige Inhalte. Recht umfangreich liegen auch Akten zur Tätigkeit des Vermessungsbüros bei der Umsetzung der Bodenreform vor.
In vielen Akten finden sich neben Berechnungen auch Flurkarten, Lage- und Teilbebauungspläne sowie Korrespondenz.

Hinweise für die Benutzung

Bei der Klassifikation ist zu beachten, dass bei Akten, in denen es um Ortsteile von Leipzig geht, diese nicht beim Klassifikationspunkt "L" eingeordnet sind, sondern unter dem jeweiligen Anfangsbuchstaben des Ortsteils. Ausnahmen bilden Ortsteile, die ohnehin mit "L" beginnen. Dort finden sich auch Akten, die die Stadtflur Leipzig im Allgemeinen behandeln. Verzeichnungseinheiten, die Flurstücke in verschiedenen Orten betreffen, sind im letzten Gliederungspunkt chronologisch gereiht.

Für die Einsichtnahme sind die Regelungen zum Datenschutz zu beachten. Es gelten die im § 10 Abs. 1 Satz 3 des Sächsischen Archivgesetzes[05] festgelegten Schutzfristen.

Die Zitierung der Akten des Bestands erfolgt nach folgendem Muster: Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 20728 Vermessungsbüro Wöhner, Leipzig, Nr. 1

Benjamin Hanke / Katrin Heil

Juni 2020 / Februar 2021


[01] Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 20728 Vermessungsbüro Wöhner, Leipzig, Nr. 379, 392.
[02] StA-L, 20728 Vermessungsbüro Wöhner, Leipzig, Nr. 373.
[03] StA-L, 20728 Vermessungsbüro Wöhner, Leipzig, Nr. 362.
[04] StA-L, 20728 Vermessungsbüro Wöhner, Leipzig, Nr. 362.
[05] vom 17. Mai 1993 (SächsGVBl. S. 449), das zuletzt durch Artikel 25 des Gesetzes vom 26. April 2018 (SächsGVBl. S. 198) geändert worden ist.
Vermessungen von Flurstücken, v. a. im Großraum Leipzig.- Abtrennungen.- Zergliederungen.- Grenzfeststellungen.- Beschleusungen.- Nivellierungen.- Flurkarten.- Lagepläne.- Bebauungspläne.- Bodenreform.
Dr. Rudi Wöhner war der letzte Inhaber eines Leipziger Vermessungsbüros, dessen Wurzeln in der Tätigkeit des Geometers A. Beyer um 1880 liegen. Nach 1900 arbeitete Beyer mit einigen weiteren Vermessungsingenieuren zusammen. Das gemeinsame Vermessungsbüro firmierte unter dem Namen "Beyer, Heynig, Lepitz und Seetzen", später nur noch unter "Lepitz & Seetzen". Nach 1940 war Ernst Seetzen alleiniger Inhaber und 1949 übernahm Dr. Rudi Wöhner das Unternehmen. Eine Zweigstelle des Vermessungsbüros war zu diesem Zeitpunkt das ehemals eigenständige Vermessungsbüro des Leipziger Ingenieurs Franz Krumbiegel. Das Vermessungsbüro arbeitete sowohl im Auftrag von Gemeinden als auch für private Personen und Unternehmen. Nach 1945 übernahm es zahlreiche Aufträge im Zusammenhang mit der Umsetzung der Bodenreform im Leipziger Umland. Rudi Wöhner übte das Gewerbe bis Ende August 1958 aus, dann wurde es in Treuhandschaft überführt. Den inhaltlichen Schwerpunkt des in den 1960er Jahren ins Staatsarchiv Leipzig gelangten Bestandes bilden Akten zu Vermessungsarbeiten von Flurstücken, v. a. im Großraum Leipzig.
  • 2021 | Findbuch / Datenbank
  • 2025-02-25 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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