Beständeübersicht
Bestand
20760 VEB Galvanotechnik Leipzig
Datierung | 1968 - 1989 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 3,06 |
Bestand enthält auch 21 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular
Zur Geschichte des VEB Galvanotechnik Leipzig
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Leipziger Werk der Langbein-Pfanhauser Werke AG durch die sowjetische Militäradministration enteignet und als Wirtschaftsbetrieb unter sowjetischer Verwaltung (SAG – Sowjetische Aktiengesellschaft) weitergeführt. Mit der Überführung in Volkseigentum zum 1. Juli 1948 entstand das Spezialwerk für Galvanotechnik Leipzig und wurde in die VEM (Vereinigung volkseigener Betriebe des Elektromaschinenbaues) eingegliedert. Die Eintragung des Betriebes in das Register der volkseigenen Wirtschaft erfolgte 1952 unter der Bezeichnung VEB Galvanotechnik Leipzig.
Neben den Firmenstandorten in Leipzig, Torgauer Straße 76 (Werk I) und Elisabeth-Schumacher-Straße 58 (Werk II) kam 1951 der VEB Eythraer Maschinenfabrik (gegr. 1937 als Maschinenfabrik Fritz Rentsch) als Werk III hinzu. Zum 1. Januar 1954 wurde die 1930 gegründete Leipziger Maschinenbau-Gesellschaft W. Uhland & Co. GmbH (Torgauer Straße 78), die seit 1948 unter Treuhandverwaltung stand, in den VEB Galvanotechnik Leipzig eingegliedert.
Der VEB war zunächst der Verwaltung des Elektro-Maschinenbaues im Ministerium für Maschinenbau, seit 1961 der VVB Elektromaschinenbau unterstellt. 1969 beschloss die DDR-Regierung die Bildung leistungsstarker Kombinate, denen jeweils ein Stammbetrieb vorstehen sollte. Im Jahre 1970 wurde der VEB Galvanotechnik Leipzig dem Ende 1969 gegründeten Kombinat VEB Lokomotivbau-Elektrotechnische Werke (LEW) "Hans Beimler" Hennigsdorf zugeordnet.
Bis zum Jahre 1989 entwickelte sich der VEB Galvanotechnik Leipzig zu einer der führenden galvanotechnischen Fachfirmen in Europa. Zum Beispiel wurden Messgeräte sowie Schalteinrichtungen für die Galvanotechnik, Anlagen zur Oberflächenveredlung oder galvanische Anlagen für das graphische Gewerbe hergestellt und vertrieben. Es wurden einheitliche Automatensysteme, z. B. der Trenntransportautomat, der Verbundtransportautomat oder auch die Vollautomatische Trommelstraße, entwickelt, um das Produktionssortiment zu vereinfachen und die Stückzahlen an gleichen Baugruppen zu erhöhen.
Im Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Umwälzungen nach 1989 erfolgte eine Privatisierung des VEB und es entstand die Galvanotechnik Leipzig GmbH i. A., die 1992 liquidiert wurde.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Um 1990 erfolgte die Übernahme von sehr fragmentarischen Unterlagen des VEB Galvanotechnik Leipzig, vor allem von Brigadetagebüchern. 1993 wurden sie mit einer Findkartei erschlossen, 2010 die Erschließungsangaben in die Archivsoftware AUGIAS-Archiv 8.2 eingegeben. Der Bestand wurde 2014 mit einer Schenkung von Fotos u. a. ergänzt. Gleiches gilt für eine Abgabe der Rhenus Archiv Services GmbH im Auftrag der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) im Umfang von ca. 3 lfm im Jahr 2017. Die hinzugekommenen Unterlagen wurden in der Regel einfach erschlossen.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand enthält Unterlagen zur Leitung und Organisation, wie Beratungsprotokolle und Organisationsanweisungen, darüber hinaus Geschäftsberichte und Dokumentationen zu den produzierten Geräten und Anlagen. Zudem sind zahlreiche Jahrgänge der Betriebszeitung und Brigadetagebücher überliefert sowie Unterlagen zur Privatisierung und Liquidation nach 1990.
Hinweise für die Benutzung
Ein Teil der Unterlagen unterliegt personenbezogenen Schutzfristen gem. § 10 Abs. 1 Satz 3 SächsArchivG sowie der 30-jährigen Schutzfrist gem. § 10 Abs. 1 Satz 1 SächsArchivG. Deren Vorlage ist nur nach Verkürzung der Schutzfristen möglich.
Verweise auf korrespondierende Bestände
Antje Reißmann
Dezember 2012
Volker Jäger
August 2017
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Leipziger Werk der Langbein-Pfanhauser Werke AG durch die sowjetische Militäradministration enteignet und als Wirtschaftsbetrieb unter sowjetischer Verwaltung (SAG – Sowjetische Aktiengesellschaft) weitergeführt. Mit der Überführung in Volkseigentum zum 1. Juli 1948 entstand das Spezialwerk für Galvanotechnik Leipzig und wurde in die VEM (Vereinigung volkseigener Betriebe des Elektromaschinenbaues) eingegliedert. Die Eintragung des Betriebes in das Register der volkseigenen Wirtschaft erfolgte 1952 unter der Bezeichnung VEB Galvanotechnik Leipzig.
Neben den Firmenstandorten in Leipzig, Torgauer Straße 76 (Werk I) und Elisabeth-Schumacher-Straße 58 (Werk II) kam 1951 der VEB Eythraer Maschinenfabrik (gegr. 1937 als Maschinenfabrik Fritz Rentsch) als Werk III hinzu. Zum 1. Januar 1954 wurde die 1930 gegründete Leipziger Maschinenbau-Gesellschaft W. Uhland & Co. GmbH (Torgauer Straße 78), die seit 1948 unter Treuhandverwaltung stand, in den VEB Galvanotechnik Leipzig eingegliedert.
Der VEB war zunächst der Verwaltung des Elektro-Maschinenbaues im Ministerium für Maschinenbau, seit 1961 der VVB Elektromaschinenbau unterstellt. 1969 beschloss die DDR-Regierung die Bildung leistungsstarker Kombinate, denen jeweils ein Stammbetrieb vorstehen sollte. Im Jahre 1970 wurde der VEB Galvanotechnik Leipzig dem Ende 1969 gegründeten Kombinat VEB Lokomotivbau-Elektrotechnische Werke (LEW) "Hans Beimler" Hennigsdorf zugeordnet.
Bis zum Jahre 1989 entwickelte sich der VEB Galvanotechnik Leipzig zu einer der führenden galvanotechnischen Fachfirmen in Europa. Zum Beispiel wurden Messgeräte sowie Schalteinrichtungen für die Galvanotechnik, Anlagen zur Oberflächenveredlung oder galvanische Anlagen für das graphische Gewerbe hergestellt und vertrieben. Es wurden einheitliche Automatensysteme, z. B. der Trenntransportautomat, der Verbundtransportautomat oder auch die Vollautomatische Trommelstraße, entwickelt, um das Produktionssortiment zu vereinfachen und die Stückzahlen an gleichen Baugruppen zu erhöhen.
Im Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Umwälzungen nach 1989 erfolgte eine Privatisierung des VEB und es entstand die Galvanotechnik Leipzig GmbH i. A., die 1992 liquidiert wurde.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Um 1990 erfolgte die Übernahme von sehr fragmentarischen Unterlagen des VEB Galvanotechnik Leipzig, vor allem von Brigadetagebüchern. 1993 wurden sie mit einer Findkartei erschlossen, 2010 die Erschließungsangaben in die Archivsoftware AUGIAS-Archiv 8.2 eingegeben. Der Bestand wurde 2014 mit einer Schenkung von Fotos u. a. ergänzt. Gleiches gilt für eine Abgabe der Rhenus Archiv Services GmbH im Auftrag der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) im Umfang von ca. 3 lfm im Jahr 2017. Die hinzugekommenen Unterlagen wurden in der Regel einfach erschlossen.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand enthält Unterlagen zur Leitung und Organisation, wie Beratungsprotokolle und Organisationsanweisungen, darüber hinaus Geschäftsberichte und Dokumentationen zu den produzierten Geräten und Anlagen. Zudem sind zahlreiche Jahrgänge der Betriebszeitung und Brigadetagebücher überliefert sowie Unterlagen zur Privatisierung und Liquidation nach 1990.
Hinweise für die Benutzung
Ein Teil der Unterlagen unterliegt personenbezogenen Schutzfristen gem. § 10 Abs. 1 Satz 3 SächsArchivG sowie der 30-jährigen Schutzfrist gem. § 10 Abs. 1 Satz 1 SächsArchivG. Deren Vorlage ist nur nach Verkürzung der Schutzfristen möglich.
Verweise auf korrespondierende Bestände
Antje Reißmann
Dezember 2012
Volker Jäger
August 2017
Ralph Gambihler: Vernickelt, verchromt, verkupfert. Galvanotechnik in Leipzig, in: Leipziger Blätter Ausgabe 62/2013.
Beratungsprotokolle.- Organisationsanweisungen.- Geschäftsberichte.- Personalangelegenheiten.- Produzierte Geräte und Anlagen.- Betriebszeitung.- Brigadetagebücher.- Betriebskollektivverträge.
Im Oktober 1952 wurde der VEB Galvanotechnik Leipzig im Register der volkseigenen Wirtschaft eingetragen. Er entstand aus dem Leipziger Werk der Langbein-Pfanhauser Werke AG. Der Betrieb war zunächst der Verwaltung des Elektromaschinenbaues im Ministerium für Maschinenbau, seit 1961 der VVB Elektromaschinenbau, unterstellt. Im Jahre 1970 wurde der Betrieb dem Ende 1969 gegründeten Kombinat VEB Lokomotivbau-Elektrotechnische Werke (LEW) "Hans Beimler" Hennigsdorf zugeordnet. Er war eine der führenden galvanotechnischen Fachfirmen in Europa. 1990 wurde die Galvanotechnik Leipzig GmbH im Aufbau durch Umwandlung gemäß Treuhandgesetz Nachfolger des VEB.
- 2017 | Findbuch / Datenbank
- 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5