Beständeübersicht
Bestand
20765 Nähmaschinenfabrik Hermann Köhler AG, Altenburg
Datierung | 1878 - 1950 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 4,96 |
Geschichte der Hermann Köhler AG
Als Gründungsjahr der Hermann Köhler AG gilt das Jahr 1871, in dem Hermann Köhler, Leopold Oskar Dietrich und Gustav Winselmann in einer gemeinsamen Werkstatt in Alten-burg mit der Herstellung von Nähmaschinen begannen. 1873 schieden Dietrich und 1891 Winselmann aus der Firma aus und bauten eigene Unternehmen auf. Hermann Köhler erweiterte die Fabrik und produzierte "Köhler- Nähmaschinen". Nach seinem Tod 1914 führten seine Witwe Adelheid Köhler und seine Tochter Gertrud Adelheid verwitwete Ehrenberg das Unternehmen weiter. 1921 wurde die Fabrik "Hermann Köhler" in eine AG umgewandelt. Der "Hermann Köhler Aktiengesellschaft" wurden 1923 die Möbelfabrik AG in Pößneck sowie eine Eisengießerei und Maschinenfabrik, die Fritz Kühnel AG Zeulenroda, angegliedert. 1930 erfolgte die Stilllegung der Eisengießerei in Zeulenroda. Den Verkauf der Nähmaschinen übernahmen zwei Tochterunternehmen, die Köhler-Nähmaschinen GmbH Leipzig und die Köhler-Nähmaschinen GmbH Hamburg. Im Zweiten Weltkrieg produzierte die Fabrik Munition und Zünder; sie beschäftigte Zwangsarbeiter.
Ab Februar 1946 stand das Unternehmen unter treuhänderischer Verwaltung, bis im Mai 1947 die rechtskräftige Verstaatlichung erfolgte. Das Unternehmen firmierte nunmehr als "Altenburger Nähmaschinenfabrik vorm. Hermann Köhler, Landeseigener Betrieb".
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
1978 wurde der Bestand im Verwaltungsarchiv des VEB Nähmaschinenwerk Altenburg gebildet und die grundlegenden Informationen in einer maschinenschriftlichen Kartei verzeichnet. Danach erfolgte eine Übernahme durch das Staatsarchiv Leipzig. Im Herbst 2020 wurde die Kartei retrokonvertiert und in die Archivdatenbank Augias überführt. Vor der Onlinestellung des Findbuchs zeigte sich, dass die Verzeichnung sehr einfach gehalten war, die Gliederung nicht übernommen werden konnte und die Bestandsabgrenzung zum VEB Nähmaschinenwerk Altenburg Fehler aufwies. Es erfolgte eine Bestandstrennung zum Jahr der Privatisierung 1947 und eine nahezu vollständige Neubearbeitung der Verzeichnung. Der Bestand ist verfilmt, so dass an den Akten selbst und an den Signaturen keine Veränderung-en vorgenommen wurden. Die in der Datenbank aufgeführten Filmsignaturen sind für die Bestellung zu verwenden (F-Nummern unter der fettgedruckten Aktensignatur). Die Signaturen 35, 36, 62 und 278 wurden als Dubletten kassiert.
Überlieferungsschwerpunkte
Überliefert ist v. a. die Zeit der AG seit 1921. Hervorzuheben sind Geschäftsberichte, Korrespondenz der Firmenleitung, insbesondere zur Rüstungsproduktion, auch einige großformatige Fotografien der Fabrikanlage und von Hermann Köhler.
Hinweise für die Benutzung
Alle Akten sind frei verfügbar. Es gibt keine datenschutzrechtlichen Beschränkungen. Die Benutzung erfolgt über Filme. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20765 Nähmaschinenfabrik Hermann Köhler AG, Altenburg, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Verweise auf korrespondierende Bestände
20764 L. O. Dietrich, Vesta Nähmaschinenwerke, Altenburg
20766 VEB Nähmaschinenwerk Altenburg
Dolores Herrmann
Juli 2022
Als Gründungsjahr der Hermann Köhler AG gilt das Jahr 1871, in dem Hermann Köhler, Leopold Oskar Dietrich und Gustav Winselmann in einer gemeinsamen Werkstatt in Alten-burg mit der Herstellung von Nähmaschinen begannen. 1873 schieden Dietrich und 1891 Winselmann aus der Firma aus und bauten eigene Unternehmen auf. Hermann Köhler erweiterte die Fabrik und produzierte "Köhler- Nähmaschinen". Nach seinem Tod 1914 führten seine Witwe Adelheid Köhler und seine Tochter Gertrud Adelheid verwitwete Ehrenberg das Unternehmen weiter. 1921 wurde die Fabrik "Hermann Köhler" in eine AG umgewandelt. Der "Hermann Köhler Aktiengesellschaft" wurden 1923 die Möbelfabrik AG in Pößneck sowie eine Eisengießerei und Maschinenfabrik, die Fritz Kühnel AG Zeulenroda, angegliedert. 1930 erfolgte die Stilllegung der Eisengießerei in Zeulenroda. Den Verkauf der Nähmaschinen übernahmen zwei Tochterunternehmen, die Köhler-Nähmaschinen GmbH Leipzig und die Köhler-Nähmaschinen GmbH Hamburg. Im Zweiten Weltkrieg produzierte die Fabrik Munition und Zünder; sie beschäftigte Zwangsarbeiter.
Ab Februar 1946 stand das Unternehmen unter treuhänderischer Verwaltung, bis im Mai 1947 die rechtskräftige Verstaatlichung erfolgte. Das Unternehmen firmierte nunmehr als "Altenburger Nähmaschinenfabrik vorm. Hermann Köhler, Landeseigener Betrieb".
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
1978 wurde der Bestand im Verwaltungsarchiv des VEB Nähmaschinenwerk Altenburg gebildet und die grundlegenden Informationen in einer maschinenschriftlichen Kartei verzeichnet. Danach erfolgte eine Übernahme durch das Staatsarchiv Leipzig. Im Herbst 2020 wurde die Kartei retrokonvertiert und in die Archivdatenbank Augias überführt. Vor der Onlinestellung des Findbuchs zeigte sich, dass die Verzeichnung sehr einfach gehalten war, die Gliederung nicht übernommen werden konnte und die Bestandsabgrenzung zum VEB Nähmaschinenwerk Altenburg Fehler aufwies. Es erfolgte eine Bestandstrennung zum Jahr der Privatisierung 1947 und eine nahezu vollständige Neubearbeitung der Verzeichnung. Der Bestand ist verfilmt, so dass an den Akten selbst und an den Signaturen keine Veränderung-en vorgenommen wurden. Die in der Datenbank aufgeführten Filmsignaturen sind für die Bestellung zu verwenden (F-Nummern unter der fettgedruckten Aktensignatur). Die Signaturen 35, 36, 62 und 278 wurden als Dubletten kassiert.
Überlieferungsschwerpunkte
Überliefert ist v. a. die Zeit der AG seit 1921. Hervorzuheben sind Geschäftsberichte, Korrespondenz der Firmenleitung, insbesondere zur Rüstungsproduktion, auch einige großformatige Fotografien der Fabrikanlage und von Hermann Köhler.
Hinweise für die Benutzung
Alle Akten sind frei verfügbar. Es gibt keine datenschutzrechtlichen Beschränkungen. Die Benutzung erfolgt über Filme. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20765 Nähmaschinenfabrik Hermann Köhler AG, Altenburg, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Verweise auf korrespondierende Bestände
20764 L. O. Dietrich, Vesta Nähmaschinenwerke, Altenburg
20766 VEB Nähmaschinenwerk Altenburg
Dolores Herrmann
Juli 2022
Handbuch der AG, 1944, Bd. 3, S. 2086 (Aa 12).- Rauschenbach: Gedenkschrift anlässlich des 75jährigen Bestehens der Nähmaschinenfabrik H. Köhler AG, Altenburg. Altenburg 1946 (Thermokopie in der Bestandsakte VEB Nähmaschinenwerke Altenburg). Siehe Bestandskarte VEB Nähmaschinenwerk Leipzig
Eigentumsverhältnisse.- Betriebsgeschichte.- Rüstungsproduktion.- Geschäftsberichte.
Am 1. Juli 1871 begannen Hermann Köhler, Leopold Oskar Dietrich und Gustav Winselmann in Altenburg mit der Herstellung von Nähmaschinen. 1873 schied L. O. Dietrich und 1891 G. Winselmann aus der Firma aus. 1921 wurde das Unternehmen in eine AG umgewandelt, die "Hermann Köhler AG". Der Gesellschaft wurde 1923 die Möbelfabrik AG in Pößneck, angegliedert. Den Verkauf der Nähmaschinen übernahmen zwei Tochterunternehmen, die Köhler-Nähmaschinen GmbH Leipzig und die Köhler-Nähmaschinen GmbH Hamburg. Die Hermann Köhler AG wurde am 10. Mai 1947 rechtswirksam verstaatlicht und führte danach die Bezeichnung Altenburger Nähmaschinenfabrik vorm. Hermann Köhler, Landeseigener Betrieb.
- 2025-02-25 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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