Beständeübersicht
Bestand
20776 VEB Maschinen- und Apparatebau Grimma
Datierung | 1945 - 1979 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 16,35 |
Geschichte des VEB Maschinen- und Apparatebau Grimma (VEB MAG)
Vorgängerbetrieb des VEB MAG war die Maschinenbau AG Golzern-Grimma, die durch Volksentscheid 1946 enteignet, zum 1. Juli 1948 im Handelsregister gelöscht[01] und in die NAGEMA VVB des Maschinenbaus für Nahrungs- und Genussmittel-, Kälte- und chemische Industrie in Dresden eingegliedert wurde.
1952 erfolgte die Bildung des VEB und dessen Eintragung in das Handelsregister als VEB Maschinen- und Apparatebau Grimma Verwaltung Volkseigener Betriebe NAGEMA, Grimma. Seit 1953 firmierte der Betrieb als VEB Maschinen- und Apparatebau Grimma. Er war 1953 und 1955-1957 dem Ministerium für Schwermaschinenbau, 1954 dem Ministerium für Maschinenbau und seit 1964 der VVB Chemieanlagen Leipzig unterstellt. Der Chemieanlagenbau, der durch den VEB realisiert wurde, hatte eine wichtige Funktion innerhalb des Chemieprogramms der DDR.
Zum 1.1.1970 wurde ein Chemieanlagenkombinat gegründet und unter der Firmierung VEB Maschinen- und Apparatebau Grimma in das Handelsregister eingetragen. Das Kombinat stellte für eigene Anlagen und für andere Auftraggeber die Grundausrüstungen von Chemieanlagen her: Rohrbündel-Wärmeübertrager für Normal- und Hochdruck, Kolonnen und Kolonnenbauten sowie Spezialapparate für Normal- und Hochdruck. Es lieferte darüber hinaus komplette Anlagen für die Chemische Industrie der DDR und den Export, mit dem Aufbau der Petrolindustrie auch Anlagenkomplexe der primären Erdölverarbeitung.
Das Kombinat bestand aus den Betrieben:
• VEB Maschinen- und Apparatebau Grimma – Chemieanlagenbaukombinat -, Grimma (Stammbetrieb)
• VEB Maschinen- und Apparatebau Grimma – Chemieanlagenbaukombinat -, Betrieb: Germania Karl-Marx-Stadt (seit 1971 VEB Germania Karl-Marx-Stadt)
• VEB Maschinen- und Apparatebau Grimma – Chemieanlagenbaukombinat -, Betrieb: Ingenieurtechnisches Zentralbüro Böhlen (bis 1972 und 1978 zugehörig, seit 1971 VEB Ingenieurtechnisches Zentralbüro Böhlen)
• VEB Apparate- und Chemieanlagenbau Reinsdorf (seit 1972 zugehörig)
• VEB Chemieanlagenbau Leipzig (seit 1973 zugehörig),
• VEB Behälterbau Crimmitschau (seit 1975 zugehörig),
• VEB Apparatebau und Eisengießerei Leisnig-Tragnitz (seit 1977 zugehörig).
Der Werkdirektor des Stammbetriebes war zugleich Kombinatsdirektor, die Fachdirektoren zugleich Fachdirektoren des Kombinates.
Zum 1.1.1979 verlor der VEB Maschinen- und Apparatebau Grimma seine Rechtsfähigkeit durch Eingliederung in das neugebildete VEB Chemieanlagenbaukombinat Leipzig-Grimma.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die heute im Staatsarchiv vorhandenen Unterlagen im Umfang von 16 laufenden Metern sind (in zwei Übergaben) 1988 aus dem VEB Chemieanlagenbaukombinat Leipzig-Grimma und 1995 aus der Maschinen- und Apparatebau Grimma GmbH übernommen worden. Sie wurden vor der Übergabe bereits im Verwaltungsarchiv des Betriebes in einer maschinenschriftlichen Kartei mit innerer Gliederung verzeichnet.
2010 konnten im Rahmen eines Werkvertrages die Retrokonversion der Findkartei inkl. ihrer Gliederung in die archivische Erschließungssoftware AUGIAS-Archiv und erste Korrekturarbeiten erfolgen. In Vorbereitung der Online-Stellung der Verzeichnungsangaben wurden 2019 unverständliche oder falsche Verzeichnungsangaben ergänzt bzw. korrigiert und sehr zuvor sehr kleinteilige VZE in Bandreihen zusammengeführt.[02]
In der Gliederung führte die Bearbeiterin - neben kleineren Veränderungen - unter einem neugebildeten Punkt 1 die Akten zusammen, die ihrer Provenienz nach eigentlich nicht in den VEB-Bestand gehören, sondern zum Vorgängerbestand 20775 Maschinenbau AG Golzern-Grimma. Auf eine Beständebereinigung wurde wegen des dafür notwendigen Aufwandes verzichtet.
Abschließend wurde die vorliegende Einleitung ergänzt. Eine grundlegende Überarbeitung der Verzeichnung erfolgte jedoch nicht: Weite Teile des Bestandes spiegeln die Ordnung und Verzeichnung aus dem Jahr 1988 wieder.
Überlieferungsschwerpunkte
Auf der Grundlage einer entsprechende Festlegung der Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätze der Staatlichen Archivverwaltung der DDR war vor 1990 die Bestandstrennung zum Bestand 20775 Maschinenbau-AG Golzern-Grimma mit dem Jahr Stichjahr 1945 erfolgt. Der Bestand 20776 weist unter dem Gliederungspunkt 1 die Nachkriegsakten der Maschinenbau-AG Golzern-Grimma nach, z. B. Unterlagen zu umfangreichen Reparationsleistungen.
Aus der VEB-Zeit ab 1952 sind die Reihen der Leitungsberatungen, der Rechenschaftslegungen vor der VVB und der Geschäftsberichte ebenso hervorzuheben wie die Berichte über die Teilnahme an der Leipziger Messe sowie Produktkataloge. Für die Zeit ab 1970 enthält der Bestand Unterlagen der Kombinatsleitung, des Stammbetriebes und anderer Kombinatsbetriebe.
Hinweise für die Benutzung
Personenbezogene Schutzfristen gem. § 10 Abs. 1 Satz 3 SächsArchivG sind nur in den Gliederungspunkten 01.03 und 05.06 Aus- und Weiterbildung zu beachten. Hier wird es evtl. notwendig, einen Antrag auf Verkürzung der Schutzfristen zu stellen. Alle anderen Akten unterliegen keiner Schutzfrist.
Verweise auf korrespondierende Bestände
20775 Maschinenbau AG Golzern-Grimma
20801 VVB Chemieanlagen Leipzig
20808 VEB Chemieanlagenbaukombinat Leipzig-Grimma
Dolores Herrmann
November 2019
[01] Enteignungsurkunde in: Sächs. Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig, 20776 VEB Maschinen- und Anlagenbau Grimma, Nr. 1043.
[02] Dadurch sind Signaturen nicht mehr belegt. Eine Übersicht ist in der elektronischen Bestandsakte des StA-L hinterlegt.
Vorgängerbetrieb des VEB MAG war die Maschinenbau AG Golzern-Grimma, die durch Volksentscheid 1946 enteignet, zum 1. Juli 1948 im Handelsregister gelöscht[01] und in die NAGEMA VVB des Maschinenbaus für Nahrungs- und Genussmittel-, Kälte- und chemische Industrie in Dresden eingegliedert wurde.
1952 erfolgte die Bildung des VEB und dessen Eintragung in das Handelsregister als VEB Maschinen- und Apparatebau Grimma Verwaltung Volkseigener Betriebe NAGEMA, Grimma. Seit 1953 firmierte der Betrieb als VEB Maschinen- und Apparatebau Grimma. Er war 1953 und 1955-1957 dem Ministerium für Schwermaschinenbau, 1954 dem Ministerium für Maschinenbau und seit 1964 der VVB Chemieanlagen Leipzig unterstellt. Der Chemieanlagenbau, der durch den VEB realisiert wurde, hatte eine wichtige Funktion innerhalb des Chemieprogramms der DDR.
Zum 1.1.1970 wurde ein Chemieanlagenkombinat gegründet und unter der Firmierung VEB Maschinen- und Apparatebau Grimma in das Handelsregister eingetragen. Das Kombinat stellte für eigene Anlagen und für andere Auftraggeber die Grundausrüstungen von Chemieanlagen her: Rohrbündel-Wärmeübertrager für Normal- und Hochdruck, Kolonnen und Kolonnenbauten sowie Spezialapparate für Normal- und Hochdruck. Es lieferte darüber hinaus komplette Anlagen für die Chemische Industrie der DDR und den Export, mit dem Aufbau der Petrolindustrie auch Anlagenkomplexe der primären Erdölverarbeitung.
Das Kombinat bestand aus den Betrieben:
• VEB Maschinen- und Apparatebau Grimma – Chemieanlagenbaukombinat -, Grimma (Stammbetrieb)
• VEB Maschinen- und Apparatebau Grimma – Chemieanlagenbaukombinat -, Betrieb: Germania Karl-Marx-Stadt (seit 1971 VEB Germania Karl-Marx-Stadt)
• VEB Maschinen- und Apparatebau Grimma – Chemieanlagenbaukombinat -, Betrieb: Ingenieurtechnisches Zentralbüro Böhlen (bis 1972 und 1978 zugehörig, seit 1971 VEB Ingenieurtechnisches Zentralbüro Böhlen)
• VEB Apparate- und Chemieanlagenbau Reinsdorf (seit 1972 zugehörig)
• VEB Chemieanlagenbau Leipzig (seit 1973 zugehörig),
• VEB Behälterbau Crimmitschau (seit 1975 zugehörig),
• VEB Apparatebau und Eisengießerei Leisnig-Tragnitz (seit 1977 zugehörig).
Der Werkdirektor des Stammbetriebes war zugleich Kombinatsdirektor, die Fachdirektoren zugleich Fachdirektoren des Kombinates.
Zum 1.1.1979 verlor der VEB Maschinen- und Apparatebau Grimma seine Rechtsfähigkeit durch Eingliederung in das neugebildete VEB Chemieanlagenbaukombinat Leipzig-Grimma.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die heute im Staatsarchiv vorhandenen Unterlagen im Umfang von 16 laufenden Metern sind (in zwei Übergaben) 1988 aus dem VEB Chemieanlagenbaukombinat Leipzig-Grimma und 1995 aus der Maschinen- und Apparatebau Grimma GmbH übernommen worden. Sie wurden vor der Übergabe bereits im Verwaltungsarchiv des Betriebes in einer maschinenschriftlichen Kartei mit innerer Gliederung verzeichnet.
2010 konnten im Rahmen eines Werkvertrages die Retrokonversion der Findkartei inkl. ihrer Gliederung in die archivische Erschließungssoftware AUGIAS-Archiv und erste Korrekturarbeiten erfolgen. In Vorbereitung der Online-Stellung der Verzeichnungsangaben wurden 2019 unverständliche oder falsche Verzeichnungsangaben ergänzt bzw. korrigiert und sehr zuvor sehr kleinteilige VZE in Bandreihen zusammengeführt.[02]
In der Gliederung führte die Bearbeiterin - neben kleineren Veränderungen - unter einem neugebildeten Punkt 1 die Akten zusammen, die ihrer Provenienz nach eigentlich nicht in den VEB-Bestand gehören, sondern zum Vorgängerbestand 20775 Maschinenbau AG Golzern-Grimma. Auf eine Beständebereinigung wurde wegen des dafür notwendigen Aufwandes verzichtet.
Abschließend wurde die vorliegende Einleitung ergänzt. Eine grundlegende Überarbeitung der Verzeichnung erfolgte jedoch nicht: Weite Teile des Bestandes spiegeln die Ordnung und Verzeichnung aus dem Jahr 1988 wieder.
Überlieferungsschwerpunkte
Auf der Grundlage einer entsprechende Festlegung der Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätze der Staatlichen Archivverwaltung der DDR war vor 1990 die Bestandstrennung zum Bestand 20775 Maschinenbau-AG Golzern-Grimma mit dem Jahr Stichjahr 1945 erfolgt. Der Bestand 20776 weist unter dem Gliederungspunkt 1 die Nachkriegsakten der Maschinenbau-AG Golzern-Grimma nach, z. B. Unterlagen zu umfangreichen Reparationsleistungen.
Aus der VEB-Zeit ab 1952 sind die Reihen der Leitungsberatungen, der Rechenschaftslegungen vor der VVB und der Geschäftsberichte ebenso hervorzuheben wie die Berichte über die Teilnahme an der Leipziger Messe sowie Produktkataloge. Für die Zeit ab 1970 enthält der Bestand Unterlagen der Kombinatsleitung, des Stammbetriebes und anderer Kombinatsbetriebe.
Hinweise für die Benutzung
Personenbezogene Schutzfristen gem. § 10 Abs. 1 Satz 3 SächsArchivG sind nur in den Gliederungspunkten 01.03 und 05.06 Aus- und Weiterbildung zu beachten. Hier wird es evtl. notwendig, einen Antrag auf Verkürzung der Schutzfristen zu stellen. Alle anderen Akten unterliegen keiner Schutzfrist.
Verweise auf korrespondierende Bestände
20775 Maschinenbau AG Golzern-Grimma
20801 VVB Chemieanlagen Leipzig
20808 VEB Chemieanlagenbaukombinat Leipzig-Grimma
Dolores Herrmann
November 2019
[01] Enteignungsurkunde in: Sächs. Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig, 20776 VEB Maschinen- und Anlagenbau Grimma, Nr. 1043.
[02] Dadurch sind Signaturen nicht mehr belegt. Eine Übersicht ist in der elektronischen Bestandsakte des StA-L hinterlegt.
Leitung und Organisation.- Rechtsverhältnisse.- Staatlicher Gesellschafter der Fa. Heckmann-Werk, Pirna.- Betriebsgeschichte.- Plakate.- Soziale Betreuung der Arbeiter und Angestellten.- Jahresabschlussdokumentationen.- SED-Betriebsparteiorganisation.- Betriebsrat.- Betriebsgruppe des FDGB.- Betriebsgruppe der FDJ.
Der Betrieb wurde 1952 gebildet und firmierte als VEB Maschinen- und Apparatebau Grimma Verwaltung Volkseigener Betriebe des Maschinenbaus für Nahrungs- und Genußmittel, Kälte- und chemische Industrie - NAGEMA, seit 1953 als VEB Maschinen- und Apparatebau Grimma. Er unterstand seit 1964 der VVB Chemieanlagen Leipzig und produzierte Anlagen für die Chemische Industrie und Erdölverarbeitung. Zum 1.1.1979 verlor der Betrieb durch Eingliederung als Stammbetrieb in das neugebildete VEB Chemieanlagenbaukombinat Leipzig-Grimma seine Rechtsfähigkeit.
Der Bestand enthält auch Schriftgut der Provenienz Maschinenbau AG Golzern-Grimma.
Der Bestand enthält auch Schriftgut der Provenienz Maschinenbau AG Golzern-Grimma.
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