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Beständeübersicht

Bestand

20873 VVB Stahlbau Leipzig

Datierung1940 - 1952
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)1,00
Zur Geschichte des VVB Stahlbau

Nach der Auflösung der VVB (L) waren ab dem 1. Januar 1951 alle bedeutenden Industriebetriebe den Hauptverwaltungen der Industrieministerien direkt, die anderen Betriebe den nach fachlichen und regionalen Aspekten neuzubildenden VVB, unterstellt [01] . Für den Bereich Stahlbau wurde die VVB Stahlbau Leipzig, Sitz Leipzig, Kickerlingsberg 18, gebildet und folgende Betriebe zugeordnet:
	VEB Stahlbau Berlin-Lichtenberg

	VEB Stahlhoch- und Brückenbau Brandenburg

	VEB Stahlbau Leipzig

	VEB Stahlbau Magdeburg

	VEB Stahlbau Magdeburg, Zweigwerk Parey (Gebr. Wichmann)

	VEB Stahlbau Niesky

	VEB Stahlbau Werdau (Franz Zimmermann, Stahl,- Hoch- und Brückenbau)

	VEB Stahlbau Wismar

	VEB Glasdachbau Zwickau.

Später wurden der VEB Stahlbau Chemnitz (Stahlbaubetrieb Hannemann, Treuhand seit dem 28. Februar 1951) und der VEB Stahlbau Lautawerk eingegliedert.

Die Betriebe der VVB Stahlbau Leipzig waren am Bau der Hellinganlagen in Wismar, dem Aufbau der Grundstoffindustrie in Eisenhüttenstadt, Calbe/Elbe und Kirchmöser sowie am Brückenbauprogramm beteiligt.

Da ab dem 1. Januar jeder volkseigene Betrieb juristisch selbständig wurde, entfiel die Existenzberechtigung der VVB. Die Umstruktuierung der VVB Stahlbau Leipzig erfolgte im Mai 1952. Der Rechtsnachfolger, die Verwaltung Volkseigener Betriebe Stahlbau Leipzig, hatte weiterhin in Leipzig ihren Standort [02] . Dem Hauptdirektor waren die Abteilungen Personal, Planung, Arbeit, Technik, Finanz- und Betriebswirtschaft, Produktion- und Betriebslenkung, Forschung und Entwicklung sowie die Referate Allgemeine Verwaltung, Haushalt und Materialverwaltung unterstellt [03] . Weitere Betriebe, der VEB Gleis- und Weichenbau Halle und Magdeburg sowie zwei Betriebe des Rohrleitungsbaues in Berlin und Dresden sollten zugeordnet werden. Mitte 1952 erfolgte die Ausgliederung des VEB Stahlbau Leipzig (zum VEB Bau-Union Leipzig), die Auflösung des VEB Stahlbau Wismar als Fertigungsbetrieb sowie die Neugründung von Parey als selbständiger Betrieb. Der VEB Stahlbau Lautawerk wurde zum 1. September 1952 aufgelöst.

Zum 31. Dezember 1952 wurde die VVB Stahlbau Leipzig aufgelöst und eine Abteilung Stahlbau in der Hauptverwaltung Bauindustrie gebildet [04] .

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Während der Bearbeitung des Bestandes Ministerium für Bauwesen in den 1960er Jahren im damaligen Zentralen Staatsarchiv sonderten die Archivmitarbeiter die Unterlagen der VVB Stahlbau Leipzig aus und gaben sie an das Archiv in Coswig ab. Der Bestand "VVB Stahlbau Leipzig" wurde am 18. Juni 1996 vom Sächsischen Staatsarchiv Leipzig übernommen. Ein Abgabeverzeichnis war vorhanden. Über die Registraturverhältnisse konnte nur wenig ermittelt werden, da die VVB Stahlbau Leipzig nur knapp zwei Jahre existierte. Das erste Vierteljahr des Bestehens war gekennzeichnet vom Aufbau der Verwaltung. Im Mai 1952 erfolgte die Umstrukturierung in die "Verwaltung VB Stahlbau Leipzig" und gegen Ende des Jahres liefen bereits die Vorbereitungen für die Auflösung. Daher war der Aufbau einer Registratur kaum möglich. Ein Aktenplan konnte nicht ermittelt werden.
Da die Ablieferungsverzeichnisse ungenau waren, in einigen Fällen wurden nur die ersten Akten des Bündels aufgenommen, war eine Neuverzeichnung notwendig. Sie erfolgte auf der Grundlage der Ordnungs- und Verzeichnisgrundsätze von 1964 [05] . Dabei fanden die einfache und erweiterte Verzeichnung Anwendung. In der Regel wurde die innere Ordnung der Akteneinheiten beibehalten und auch die Druckschriften nicht entnommen.

Die Betriebsstamm- und Firmenkarten der Stahlbaubetriebe Deutschlands von 1940 bis 1944 wurden dem Bestand zugeordnet, da viele Vorgänger der später zur VVB Stahlbau Leipzig gehörenden volkseigenen Betriebe hier überliefert sind. Vermutlich sind die Karteikarten nach dem Zweiten Weltkrieg zur im Juni 1947 gegründeten Deutschen Wirtschaftskommission gelangt und wurden später an die VVB abgegeben.

Überlieferungsschwerpunkte

Der Bestand umfaßt vorwiegend den Zeitraum von 1951 bis 1952 (in zwei Aktenbänden befinden sich Dokumente von 1949 und 1950) und hat einen Umfang von ca. 1 lfm. Es sind lediglich Unterlagen der Personal- und Finanzabteilung überliefert. Auf Grund der fragmentarischen Überlieferung wurden lediglich Dubletten und einzelne Monatsberichte, wenn die Quartals- oder Jahresberichte vorhanden waren, kassiert.

Da nur Archivgut der Personalabteilung und der Finanz- und Betriebswirtschaft überliefert ist, können Recherchen nur zu wenigen Fragestellungen, beispielsweise zur sozialen Situation der Mitarbeiter, durchgeführt werden. Die Dokumente der Finanz- und Betriebswirtschaft sind evtl. im Zusammenhang mit der Benutzung von weiteren Unterlagen im Bestand des Ministeriums für Aufbau, später Ministerium für Bauindustrie, beim Bundesarchiv Koblenz, Außenstelle Berlin, aussagekräftig zur Entwicklung des Industriezweiges bzw. einzelner Betriebe über einen längeren Zeitraum.

M. Fechner

Leipzig, den 14. Januar 1998



[01] 1) Welsch, Heinz, Zur Bildung und Abgrenzung von Archivbeständen volkseigener Industriebetriebe, in: Archivmitteilungen. 1984, Heft 4, S. 122 f.
[02] vgl. GBl. der DDR, S. 225, 287, 372.
[03] vgl. StaL, VVB Stahlbau Leipzig, Nr. 42.
[04] vgl. StaL, VVB Stahlbau Leipzig, Nr. 41
[05] Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätze für die staatlichen Archive der DDR, hrsg. vom MdI der DDR, Potsdam 1964.

HRA 9533
Personal.- Finanzen.- Bilanzen.
Die VVB Stahlbau, der elf Betriebe zugeordnet waren, wurde am 1. Januar 1951 gebildet. Im Mai 1952 erfolgte die Umstrukturierung in die Verwaltung Volkseigener Betriebe Stahlbau Leipzig. Zum 31. Dezember 1952 wurde die VVB Stahlbau Leipzig aufgelöst und im Ministerium für Aufbau eine Abteilung in der Hauptverwaltung Bauindustrie gebildet.
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