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Beständeübersicht

Bestand

20897 Franz Reinelt, Kartonfabrik, Grunau

Datierung1912 - 1972
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)3,57
Zur Geschichte der Firma Franz Reinelt, Kartonfabrik Grunau


Die Firma Franz Reinelt wurde im Handelsregister des Amtsgerichtes Roßwein unter der Nummer HR 388 eingetragen.[01] Da der entsprechende Registerband im Staatsarchiv Leipzig nicht vorhanden ist und auch in diesem Bestand keine Handelsregisterauszüge überliefert sind, kann die Firmengeschichte nur bruchstückhaft rekonstruiert werden.

Die Kartonfabrik Grunau wurde 1912 von dem aus Ramingstein im Kreis Salzburg stammenden Franz Reinelt übernommen. Nach seinem Tod 1922 verblieb die Firma im Familienbesitz. Einzige Gesellschafter waren seine Witwe Auguste geb. Staier, später die Söhne Franz und Egon, nach dem Tod der Witwe 1938 die Tochter Trude Witt geb. Reinelt bzw. ihr Mann Gerhard Witt. Der älteste Sohn Franz August Reinelt übernahm 25-jährig 1931 die Betriebsleitung.[02] Seit 1933 ist als Rechtsform die OHG belegt. Der Reingewinn betrug für das Wirtschaftsjahr 1936 über eine Million Reichsmark. 1941 bis 1943 war Franz Reinelt aus sogenannten "rassenpolitischen" Gründen inhaftiert, 1944 bis zum Kriegsende in einem Lager für "Mischlinge" zur Zwangsarbeit.[03] Nach Kriegsende übernahm Franz Reinelt die Firma wieder, bis er 1961 die DDR illegal verließ.

Zum 1. Januar 1960 wurde die offene Handelsgesellschaft Franz Reinelt, Kartonfabrik Grunau in eine Kommanditgesellschaft mit staatlicher Beteiligung umgewandelt.[04] Die Gesellschafter waren nun Franz Reinelt (Komplementär), Egon Reinelt (Kommanditist) und die VEB Papierfabrik Kriebstein (Kommanditist, Verwalter staatlicher Einlagen). Infolge der Verstaatlichung entstand zum 1. Mai 1972 der VEB Kartonfabrik Grunau/ Kreis Döbeln.[05]



Bestandsgeschichte und -bearbeitung


1993 bereiteten die Papierfabriken Heidenau GmbH, Werk Grunau, im Auftrag der Treuhandanstalt ihre Firmenunterlagen für die Übergabe an das Depot Sachsen auf. Es war sowohl eine Übergabe an das Treuhand-Depot Sachsen (ca. 12 lfm) als auch an das Staatsarchiv Leipzig (ca. 11 lfm) vorgesehen. Die Übernahme in das Staatsarchiv Leipzig erfolgte am 11.08.1993. Dabei wurden Unterlagen von der Privatfirma Franz Reinelt und dem VEB Kartonfabrik Grunau abgegeben.

Im Rahmen der Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste wurde der Bestand Franz Reinelt, Kartonfabrik Grunau 2012 erschlossen. Dabei wurden Mehrfachüberlieferungen von Einzeldokumenten sowie Vorarbeiten der Jahresabschlussbilanzen im Umfang von ca. 0,5 lfm kassiert.



Verweise auf korrespondierende Bestände


20898 VEB Papierfabrik Grunau

Beatrice Hendel

Juli 2012


[01] Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (im folgenden StA-L), 20133 AG Roßwein, Nr. 152 (Namensverzeichnis zum HR).
[02] StA-L, 20237 Bezirkstag / Rat des Bezirkes Leipzig , Nr. 15416, (VdN-Akte Franz Reinelt) Blatt 15.
[03] StA-L, 21006 Allgemeine Deutsche Creditanstalt, Nr. 1458.
[04] StA-L, 20237 Bezirkstag / Rat des Bezirkes, Nr. 8417.
[05] StA-L, 20256 Bezirksvertragsgericht Leipzig, Nr. 4137.
Leitung.- Organisation.- Jahresabschlüsse.- Geschäftsbücher.
Die Firma Franz Reinelt wurde im Handelsregister des Amtsgerichtes Roßwein unter der Nummer HR 388 eingetragen. 1912 übernahm der aus Ramingstein im Kreis Salzburg stammende Franz Reinelt die Kartonfabrik Grunau. Der Betrieb wurde nach Reinelts Tod 1922 zunächst von seiner Witwe, dann von seinem Sohn Franz August Reinelt fortgeführt. Die Firma wurde zum 01.01.1960 in eine Kommanditgesellschaft mit staatlicher Beteiligung umgewandelt, zum 01.05.1972 infolge Verstaatlichung zum VEB Kartonfabrik Grunau.
  • 2015 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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