Beständeübersicht
Bestand
20906 VVB Industriezweigleitung Holzbau, Leipzig
Datierung | 1947 - 1961 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 19,02 |
Geschichte der VVB Industriezweigleitung Holzbau, Leipzig
Der zusammengefasste Bestand enthält Archivgut folgender nacheinander entstandener und auseinander hervorgegangener Betriebe: VVB (Z) Holzbau mit Sitz in Böhlitz-Ehrenberg (1948-1952), Verwaltung volkseigener Betriebe (Verw. VB) Holzbau mit Sitz in Leipzig, Gohliser Str. 17 (1952-1955), VVB Industriezweigleitung (IZL) Holzbau mit Sitz in Leipzig, Gohliser Str. 17 (1955-1956), Ministerium für Leichtindustrie, Hauptverwaltung (HV) Holzbau mit Sitz in Leipzig, Gohliser Str. 17 (1956-1958), VVB Bauelemente und Ausbau mit Sitz in Leipzig, Gohliser Str. 17 (1958-1960).
Die VVB (Z) Holzbau mit Sitz in Böhlitz-Ehrenberg wurde auf Grundlage des SMAD-Befehls Nr. 76/48 vom 23. April 1948 "Bestätigung der Satzungen über volkseigene Vereinigungen und Betriebe und Instruktion über die Fassung der Rechtsordnung" zum 1. Juli 1948 gebildet.[01] Sie war eine zentralgeleitete VVB, deshalb der Zusatz (Z) im Namen, und unterstand bis zur Gründung der DDR direkt der Deutschen Wirtschaftskommission (DWK), dann dem Ministerium für Industrie, Hauptabteilung Leichtindustrie, seit 1950 dem neu gebildeten Ministerium für Leichtindustrie, Hauptverwaltung Holz- und Kulturwaren. Juristisch galt sie, wie alle VVB, als Anstalt des öffentlichen Rechts und damit selbständige juristische Person mit eigenem Statut. Die zugeordneten VEB waren juristisch nicht souverän. Die Anzahl der etwa 20 – 40 zugeordneten Betriebe veränderte sich oft, z. B. auch durch die Verordnung über die Reorganisation der volkseigenen Industrie vom 22.12.1950,[02] in deren Folge der VVB Betriebe aus der VVB Holz Eberswalde und VVB (L) Holz Mecklenburg zugeordnet und die VVB-Außenstellen (L) in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen aufgelöst wurden. Zum 1.1.1952 wurden die VEB in der DDR juristisch selbständig und deshalb die VVB aufgelöst.
1952 wurden nun Verwaltungen volkseigener Betriebe gebildet (Verw. VB), so auch im Mai 1952 die Verw. VB Holzbau,[03] die bis Mitte 1955 bestanden.
1955 erging eine Anordnung über die Zusammenlegung von Verwaltungen volkseigener Betriebe zu Industriezweigleitungen (IZL) im Bereich des Ministeriums für Leichtindustrie,[04] die jedoch schon zum 1.10.1956 wieder aufgehoben wurde.[05]
Die Aufgaben der Industriezweigleitung übernahm die seit dem 1.10.1956 neugebildete Hauptverwaltung des Ministeriums, bis im Zuge der Durchführung des Gesetzes über die Vervollkommnung und Vereinfachung der Arbeit des Staatsapparates in der DDR vom 11.02.1958 das Ministerium aufgelöst und die Aufgaben der Staatlichen Plankommission übertragen wurden. [06] Infolge kam es dann erneut zur Bildung einer VVB: VVB Bauelemente und Ausbau, seit 1961/1962 VVB Ausbauelemente.
Die zugeordneten Betriebe stellten Türen und Fenster her, Holzteile für Gewächshäuser, aber auch Lagerhallen, Baracken und Holzhäuser.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Der Bestand war von der VVB Ausbauelemente 1963 an das Bundesarchiv, Außenstelle Coswig übergeben worden, wo er bewertet und erfasst wurde. 1996 erfolgte unter der Bezeichnung "DG-525 Verwaltung IZL Holzbau" die Abgabe in das Staatsarchiv Leipzig einschließlich eines Ablieferungsverzeichnisses. 1997 konnte der Bestand unter Erstellung einer Klassifikation unter Nutzung der Erschließungssoftware Augias-Archiv verzeichnet werden. Dabei sonderte der Bearbeiter weitere 2,7 lfm aus, v. a. Doppelstücke. Nach der Kartonierung umfasst der Bestand 19 lfm Akten und 249 Fotos. Im Ergebnis dieser Bearbeitung entstand 1997 das vorliegende Findbuch, das 2017 in Vorbereitung seiner Online-Stellung nach Bereinigung eines technischen Mangels bei der Sortierung neu ausgefertigt wurde. Verzeichnungsangaben und Klassifikation wurden nicht verändert, nur die hiermit vorliegende Einleitung wurde neu erstellt.
Überlieferungsschwerpunkte
Zeitlich ist die Überlieferung von 1948 bis 1958 gleichmäßig verteilt, zwei Akten sind von 1947, einige aus der Zeit nach Auflösung der Hauptverwaltung Holzbau 1958 mit der Provenienz VVB Bauelemente und Ausbau. Inhaltlich besonders hervorzuheben ist das Leitungsschriftgut, Schriftwechsel mit dem Ministerium für Leichtindustrie und den Betrieben sowie zahlreiche Geschäftsberichte. Der Bestand enthält neben den Fotos auch weitere Abbildungen der Produkte. Das Schriftgut zu den Arbeitsnormen in den fünfziger Jahren stellt ebenfalls eine interessante wertvolle Überlieferung dar.
Hinweise für die Benutzung
Einige Akten, insbesondere aus dem Teil Personalangelegenheiten, unterliegen personenbezogenen Schutzfristen gem. § 10 Abs. 1 Satz 3 SächsArchivG.
Verweise auf korrespondierende Bestände
20729 VVB Bauelemente und Ausbau Leipzig
20907 VVB Industrieverwaltung Holzverarbeitung Leipzig
Dolores Herrmann
Juli 2017
Abkürzungsverzeichnis
[01] Zentrales Verordnungsblatt 1948, S. 142 ff.
[02] GBl. der DDR I / 1950 , S. 148.
[03] Ministerialblatt – Zentralblatt der DDR 1952, S. 63 ff.
[04] GBl. der DDR vom 11. Juli 1955, II / 1955, S. 250.
[05] Anordnung über Strukturveränderungen im Bereich des Ministeriums für Leichtindustrie vom 3. Oktober 1956, in: GBl. der DDR II / 1956, S. 349.
[06] Beschluss über die Auflösung von zentralen Organen der staatlichen Verwaltung vom 31. Juli 1958, in: GBl. der DDR I / 1958, S. 619.
Der zusammengefasste Bestand enthält Archivgut folgender nacheinander entstandener und auseinander hervorgegangener Betriebe: VVB (Z) Holzbau mit Sitz in Böhlitz-Ehrenberg (1948-1952), Verwaltung volkseigener Betriebe (Verw. VB) Holzbau mit Sitz in Leipzig, Gohliser Str. 17 (1952-1955), VVB Industriezweigleitung (IZL) Holzbau mit Sitz in Leipzig, Gohliser Str. 17 (1955-1956), Ministerium für Leichtindustrie, Hauptverwaltung (HV) Holzbau mit Sitz in Leipzig, Gohliser Str. 17 (1956-1958), VVB Bauelemente und Ausbau mit Sitz in Leipzig, Gohliser Str. 17 (1958-1960).
Die VVB (Z) Holzbau mit Sitz in Böhlitz-Ehrenberg wurde auf Grundlage des SMAD-Befehls Nr. 76/48 vom 23. April 1948 "Bestätigung der Satzungen über volkseigene Vereinigungen und Betriebe und Instruktion über die Fassung der Rechtsordnung" zum 1. Juli 1948 gebildet.[01] Sie war eine zentralgeleitete VVB, deshalb der Zusatz (Z) im Namen, und unterstand bis zur Gründung der DDR direkt der Deutschen Wirtschaftskommission (DWK), dann dem Ministerium für Industrie, Hauptabteilung Leichtindustrie, seit 1950 dem neu gebildeten Ministerium für Leichtindustrie, Hauptverwaltung Holz- und Kulturwaren. Juristisch galt sie, wie alle VVB, als Anstalt des öffentlichen Rechts und damit selbständige juristische Person mit eigenem Statut. Die zugeordneten VEB waren juristisch nicht souverän. Die Anzahl der etwa 20 – 40 zugeordneten Betriebe veränderte sich oft, z. B. auch durch die Verordnung über die Reorganisation der volkseigenen Industrie vom 22.12.1950,[02] in deren Folge der VVB Betriebe aus der VVB Holz Eberswalde und VVB (L) Holz Mecklenburg zugeordnet und die VVB-Außenstellen (L) in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen aufgelöst wurden. Zum 1.1.1952 wurden die VEB in der DDR juristisch selbständig und deshalb die VVB aufgelöst.
1952 wurden nun Verwaltungen volkseigener Betriebe gebildet (Verw. VB), so auch im Mai 1952 die Verw. VB Holzbau,[03] die bis Mitte 1955 bestanden.
1955 erging eine Anordnung über die Zusammenlegung von Verwaltungen volkseigener Betriebe zu Industriezweigleitungen (IZL) im Bereich des Ministeriums für Leichtindustrie,[04] die jedoch schon zum 1.10.1956 wieder aufgehoben wurde.[05]
Die Aufgaben der Industriezweigleitung übernahm die seit dem 1.10.1956 neugebildete Hauptverwaltung des Ministeriums, bis im Zuge der Durchführung des Gesetzes über die Vervollkommnung und Vereinfachung der Arbeit des Staatsapparates in der DDR vom 11.02.1958 das Ministerium aufgelöst und die Aufgaben der Staatlichen Plankommission übertragen wurden. [06] Infolge kam es dann erneut zur Bildung einer VVB: VVB Bauelemente und Ausbau, seit 1961/1962 VVB Ausbauelemente.
Die zugeordneten Betriebe stellten Türen und Fenster her, Holzteile für Gewächshäuser, aber auch Lagerhallen, Baracken und Holzhäuser.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Der Bestand war von der VVB Ausbauelemente 1963 an das Bundesarchiv, Außenstelle Coswig übergeben worden, wo er bewertet und erfasst wurde. 1996 erfolgte unter der Bezeichnung "DG-525 Verwaltung IZL Holzbau" die Abgabe in das Staatsarchiv Leipzig einschließlich eines Ablieferungsverzeichnisses. 1997 konnte der Bestand unter Erstellung einer Klassifikation unter Nutzung der Erschließungssoftware Augias-Archiv verzeichnet werden. Dabei sonderte der Bearbeiter weitere 2,7 lfm aus, v. a. Doppelstücke. Nach der Kartonierung umfasst der Bestand 19 lfm Akten und 249 Fotos. Im Ergebnis dieser Bearbeitung entstand 1997 das vorliegende Findbuch, das 2017 in Vorbereitung seiner Online-Stellung nach Bereinigung eines technischen Mangels bei der Sortierung neu ausgefertigt wurde. Verzeichnungsangaben und Klassifikation wurden nicht verändert, nur die hiermit vorliegende Einleitung wurde neu erstellt.
Überlieferungsschwerpunkte
Zeitlich ist die Überlieferung von 1948 bis 1958 gleichmäßig verteilt, zwei Akten sind von 1947, einige aus der Zeit nach Auflösung der Hauptverwaltung Holzbau 1958 mit der Provenienz VVB Bauelemente und Ausbau. Inhaltlich besonders hervorzuheben ist das Leitungsschriftgut, Schriftwechsel mit dem Ministerium für Leichtindustrie und den Betrieben sowie zahlreiche Geschäftsberichte. Der Bestand enthält neben den Fotos auch weitere Abbildungen der Produkte. Das Schriftgut zu den Arbeitsnormen in den fünfziger Jahren stellt ebenfalls eine interessante wertvolle Überlieferung dar.
Hinweise für die Benutzung
Einige Akten, insbesondere aus dem Teil Personalangelegenheiten, unterliegen personenbezogenen Schutzfristen gem. § 10 Abs. 1 Satz 3 SächsArchivG.
Verweise auf korrespondierende Bestände
20729 VVB Bauelemente und Ausbau Leipzig
20907 VVB Industrieverwaltung Holzverarbeitung Leipzig
Dolores Herrmann
Juli 2017
Abkürzungsverzeichnis
[01] Zentrales Verordnungsblatt 1948, S. 142 ff.
[02] GBl. der DDR I / 1950 , S. 148.
[03] Ministerialblatt – Zentralblatt der DDR 1952, S. 63 ff.
[04] GBl. der DDR vom 11. Juli 1955, II / 1955, S. 250.
[05] Anordnung über Strukturveränderungen im Bereich des Ministeriums für Leichtindustrie vom 3. Oktober 1956, in: GBl. der DDR II / 1956, S. 349.
[06] Beschluss über die Auflösung von zentralen Organen der staatlichen Verwaltung vom 31. Juli 1958, in: GBl. der DDR I / 1958, S. 619.
Leitung.- Bildung, Anleitung und Kontrolle der unterstellten Betriebe.- Recht.- Wettbewerb und Arbeitsnormen.- Personal und Lehrausbildung.- Planung.- Produktion, auch Fotos aus verschiedenen Betrieben.- Bilanzen, auch von unterstellten Betrieben.
Als mittlere Leitungsebene für den Industriezweig Holzbau in der DDR bestanden nacheinander: 1948 - 1952 VVB (Z) Holzbau, Böhlitz-Ehrenberg, 1952 - 1955 Verwaltung Volkseigener Betriebe Holzbau, Leipzig, 1955 - 1956 VVB Inustriezweigleitung Holzbau, Leipzig, 1956-1958 HV Holzbau im Ministerium für Leichtindustrie, ebenfalls mit Sitz in Leipzig, 1958-1960 VVB Bauelemente und Ausbau, Leipzig. Der Bestand enthält Unterlagen mit allen diesen Provenienzen.
- 2017 | Findbuch / Datenbank
- 2025-02-25 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5