Beständeübersicht
Bestand
20908 VEB Kombinat Wohn- und Freizeitbedarf Leipzig
Datierung | 1966 - 1990 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 10,30 |
Geschichte des VEB Kombinat Wohn- und Freizeitbedarf Leipzig
Das Kombinat wurde zum 1. Dezember 1981 als bezirksgeleitetes Kombinat gebildet, unterstand also dem Wirtschaftsrat des Rates des Bezirkes Leipzig und gehörte zum Bereich des Ministeriums für bezirksgeleitete Industrie und Lebensmittelindustrie. Der Kombinatsdirektor war gleichzeitig Betriebsdirektor des Stammbetriebes VEB Elektrogeräte Leipzig. Der Vorsitzende des Wirtschaftsrates war ihm gegenüber weisungsberechtigt und er gegenüber den Betriebsdirektoren des Kombinates. 1983 umfasste das Kombinat 30 VEB mit 158 Betriebsteilen und 5314 Mitarbeitern,[01] 1985 nach Umstrukturierungen 26 VEB und 1986 nur noch 23.
Die Produktpalette war breit gefächert. Sie umfasste z. B. Kaffeemaschinen, Druckstutzen, Kolbenbolzen, Windschutzscheiben, Starterbatterien, Fotozellen, Glimmlampen, Heizkörper, elektronische Messgeräte, Durchlauferhitzer, Foto-Kino-Geräte, Kopfhörer, Küchenmaschinen, Kupplungen, Medizintechnik, PKW-Bedarf, Korb- und Flechtwaren, Krankenfahrstühle, Armaturen, Guss- und Formteile, Spiel-, Modell- und Kulturwaren, Unterrichtsmittel, Wohnraumleuchten und Scheinwerfer. Zum Teil handelte es sich bei den entsprechenden Kombinatsbetrieben um Alleinhersteller des entsprechenden Produkts in der DDR. Die Kombinatserzeugnisse ließen sich in folgende Hauptproduktionslinien einordnen:
Haushalterzeugnisse
Werkzeug-, Plast- und Oberflächenleistungen
Elektrische Messgeräte und -elemente
Heiz- und Bauelemente
Gießereierzeugnisse
Reparaturleistungen
Ratiomittelbau (Transportrationalisierung)
Das Kombinat wurde auf Grundlage des Gesetzes zur Privatisierung und Reorganisation des Volkseigenen Vermögens vom 17. Juni 1990 zum 30. Juni 1990 aufgelöst.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Übernahme der Akten des Kombinates in das Staatsarchiv Leipzig erfolgte erst im Zuge der Auflösung 1990 und 1992 ohne Abgabeverzeichnisse mit einem Umfang von 34 lfm. Der Bestand konnte im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassungsmaßnahme vom Mai bis Dezember 2002 bearbeitet werden. Die Klassifikation orientiert sich, da kein Aktenplan überliefert war, am Rahmenarchivgutverzeichnis der DDR für den Bereich Industrie. Umfangreiche Akten wurden geteilt und Bände gebildet. Überwiegend fand die einfache Verzeichnung Anwendung. Mehrfachüberlieferungen (Arbeitspläne, Leitungsvorlagen, Protokolle, Konzeptionen, Dienstanweisungen, Planungsunterlagen) wurden der Vernichtung zugeführt, außerdem: Dekaden-, Monats- und Quartalspläne bzw. -berichte und -abrechnungen, Tageskopien, Zuarbeiten zur Planung, Berichterstattung und Rationalisierung, Transportleistungen und EDV-Ausdrucke. Da die zusammenfassenden Berichte des Kombinates vorlagen, wurde beim Plan Wissenschaft und Technik sowie bei der Anleitung und Kontrolle der Kombinatsbetriebe im Bereich Umweltschutz und Wasserwirtschaft eine Auswahlarchivierung einzelner Betriebe vorgenommen. Insgesamt ergab sich dabei eine Kassationsmenge von 20,4 lfm. Außerdem wurden Fremdprovenienzen herausgelöst: 1,8 lfm VEB Elektrogeräte Leipzig (vor 1981) und 1,5 lfm Rat des Bezirkes Leipzig, Wirtschaftsrat.
Im Ergebnis dieser Bearbeitung entstand 2003 das Findbuch (Augias-Archiv 7.2), das 2017 zur Onlinestellung aufgrund eines technischen Mangels (Sortierung über das Registraturfeld) neu ausgefertigt wurde.
Überlieferungsschwerpunkte
Hervorzuheben sind die unmittelbaren Leitungsakten, Protokolle und Berichte, die zum einen in der Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftrat, zum anderen mit den Betriebsdirektoren entstanden. Dazu zählen auch die Jahresabschlüsse. Die breite Produktpalette spiegelt sich in 407 Fotos, Prospekten und Katalogen wider. Erzeugnisse des Kombinates wurden auf der Leipziger Messe vorgestellt und exportiert. Die archivierten Eingaben der Bevölkerung reflektieren Qualitätsmängel sowie unzulängliche Ersatzteilversorgung.
Hinweise für die Benutzung
Die Akten N. 86, 141-143, 191 und 228 unterliegen personenbezogenen Schutzfristen gem. § 10 Abs. 1 Satz 3 SächsArchivG.
Verweise auf korrespondierende Bestände
20237 Bezirkstag und Rat des Bezirkes Leipzig, Teilbestand Wirtschaftsrat
20910 VEB Goldring Markkleeberg
20674 VEB Leichtmetallgießerei Leipzig
20253 VEB Elektrogeräte Leipzig
Marion Bähr/Dolores Herrmann
Januar 2003/Juni 2017
Anlage
Übersicht über die zum VEB Kombinat Wohn- und Freizeitbedarf gehörenden Betriebe einschließlich der im Kombinatsbereich für sie verwendeten Abkürzungen (Stand vom 01.12.1981)
Abkürzungsverzeichnis
[01] Siehe Anlage.
Das Kombinat wurde zum 1. Dezember 1981 als bezirksgeleitetes Kombinat gebildet, unterstand also dem Wirtschaftsrat des Rates des Bezirkes Leipzig und gehörte zum Bereich des Ministeriums für bezirksgeleitete Industrie und Lebensmittelindustrie. Der Kombinatsdirektor war gleichzeitig Betriebsdirektor des Stammbetriebes VEB Elektrogeräte Leipzig. Der Vorsitzende des Wirtschaftsrates war ihm gegenüber weisungsberechtigt und er gegenüber den Betriebsdirektoren des Kombinates. 1983 umfasste das Kombinat 30 VEB mit 158 Betriebsteilen und 5314 Mitarbeitern,[01] 1985 nach Umstrukturierungen 26 VEB und 1986 nur noch 23.
Die Produktpalette war breit gefächert. Sie umfasste z. B. Kaffeemaschinen, Druckstutzen, Kolbenbolzen, Windschutzscheiben, Starterbatterien, Fotozellen, Glimmlampen, Heizkörper, elektronische Messgeräte, Durchlauferhitzer, Foto-Kino-Geräte, Kopfhörer, Küchenmaschinen, Kupplungen, Medizintechnik, PKW-Bedarf, Korb- und Flechtwaren, Krankenfahrstühle, Armaturen, Guss- und Formteile, Spiel-, Modell- und Kulturwaren, Unterrichtsmittel, Wohnraumleuchten und Scheinwerfer. Zum Teil handelte es sich bei den entsprechenden Kombinatsbetrieben um Alleinhersteller des entsprechenden Produkts in der DDR. Die Kombinatserzeugnisse ließen sich in folgende Hauptproduktionslinien einordnen:
Haushalterzeugnisse
Werkzeug-, Plast- und Oberflächenleistungen
Elektrische Messgeräte und -elemente
Heiz- und Bauelemente
Gießereierzeugnisse
Reparaturleistungen
Ratiomittelbau (Transportrationalisierung)
Das Kombinat wurde auf Grundlage des Gesetzes zur Privatisierung und Reorganisation des Volkseigenen Vermögens vom 17. Juni 1990 zum 30. Juni 1990 aufgelöst.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Übernahme der Akten des Kombinates in das Staatsarchiv Leipzig erfolgte erst im Zuge der Auflösung 1990 und 1992 ohne Abgabeverzeichnisse mit einem Umfang von 34 lfm. Der Bestand konnte im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassungsmaßnahme vom Mai bis Dezember 2002 bearbeitet werden. Die Klassifikation orientiert sich, da kein Aktenplan überliefert war, am Rahmenarchivgutverzeichnis der DDR für den Bereich Industrie. Umfangreiche Akten wurden geteilt und Bände gebildet. Überwiegend fand die einfache Verzeichnung Anwendung. Mehrfachüberlieferungen (Arbeitspläne, Leitungsvorlagen, Protokolle, Konzeptionen, Dienstanweisungen, Planungsunterlagen) wurden der Vernichtung zugeführt, außerdem: Dekaden-, Monats- und Quartalspläne bzw. -berichte und -abrechnungen, Tageskopien, Zuarbeiten zur Planung, Berichterstattung und Rationalisierung, Transportleistungen und EDV-Ausdrucke. Da die zusammenfassenden Berichte des Kombinates vorlagen, wurde beim Plan Wissenschaft und Technik sowie bei der Anleitung und Kontrolle der Kombinatsbetriebe im Bereich Umweltschutz und Wasserwirtschaft eine Auswahlarchivierung einzelner Betriebe vorgenommen. Insgesamt ergab sich dabei eine Kassationsmenge von 20,4 lfm. Außerdem wurden Fremdprovenienzen herausgelöst: 1,8 lfm VEB Elektrogeräte Leipzig (vor 1981) und 1,5 lfm Rat des Bezirkes Leipzig, Wirtschaftsrat.
Im Ergebnis dieser Bearbeitung entstand 2003 das Findbuch (Augias-Archiv 7.2), das 2017 zur Onlinestellung aufgrund eines technischen Mangels (Sortierung über das Registraturfeld) neu ausgefertigt wurde.
Überlieferungsschwerpunkte
Hervorzuheben sind die unmittelbaren Leitungsakten, Protokolle und Berichte, die zum einen in der Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftrat, zum anderen mit den Betriebsdirektoren entstanden. Dazu zählen auch die Jahresabschlüsse. Die breite Produktpalette spiegelt sich in 407 Fotos, Prospekten und Katalogen wider. Erzeugnisse des Kombinates wurden auf der Leipziger Messe vorgestellt und exportiert. Die archivierten Eingaben der Bevölkerung reflektieren Qualitätsmängel sowie unzulängliche Ersatzteilversorgung.
Hinweise für die Benutzung
Die Akten N. 86, 141-143, 191 und 228 unterliegen personenbezogenen Schutzfristen gem. § 10 Abs. 1 Satz 3 SächsArchivG.
Verweise auf korrespondierende Bestände
20237 Bezirkstag und Rat des Bezirkes Leipzig, Teilbestand Wirtschaftsrat
20910 VEB Goldring Markkleeberg
20674 VEB Leichtmetallgießerei Leipzig
20253 VEB Elektrogeräte Leipzig
Marion Bähr/Dolores Herrmann
Januar 2003/Juni 2017
Anlage
Übersicht über die zum VEB Kombinat Wohn- und Freizeitbedarf gehörenden Betriebe einschließlich der im Kombinatsbereich für sie verwendeten Abkürzungen (Stand vom 01.12.1981)
Abkürzungsverzeichnis
[01] Siehe Anlage.
Entwicklungskonzeptionen.- Dienstberatungen.- Anleitung und Kontrolle der Kombinatsbetriebe.- Planung.- Jahresabschlüsse.- Neuererwesen.- Forschungs- und Entwicklungsprojekte.- Produktion.- Messebeteiligung.- Umweltschutz.- Partei- und Gewerkschaftsarbeit.
Der VEB Kombinat Wohn- und Freizeitbedarf wurde zum 1.12.1981 als bezirksgeleitetes Kombinat gebildet. Als Stammbetrieb fungierte der VEB Elektrogeräte Leipzig. Daneben gehörten 29 weitere Betriebe dieser Wirtschaftseinheit an. Die Produktionspalette umfasste hauptsächlich elektrische Haushaltgeräte, elektrische Messgeräte und -elemente, Medizintechnik, Heiz- und Bauelemente, Gießereierzeugnisse, PKW-Bedarf, Spiel-, Modell- und Kulturwaren, Unterrichtsmittel und Wohnraumleuchten.
Zum 30.6. 1990 erfolgte die Auflösung des Kombinates.
Zum 30.6. 1990 erfolgte die Auflösung des Kombinates.
- 2003 | Findbuch / Datenbank
- 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5