Beständeübersicht
Bestand
20963 Aktienbierbrauerei Gohlis, Leipzig
| Datierung | 1872 - 1945 |
|---|---|
| Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
| Umfang (nur lfm) | 0,33 |
Zur Geschichte der Aktienbierbrauerei Gohlis
Die Aktiengesellschaft wurde von 2500 Aktionären 1871 mit einem Grundkapital von 250.000 Talern in Gohlis gegründet. 1872 erfolgte die Eintragung in das Firmenregister von Gohlis (Gerichtsamt Leipzig II) unter der Blattnummer 54, seit der Eingemeindung von Gohlis 1890 Nr. 54II des Leipziger Handelsregisters. 1938 wurde sie auf HRB 111 umgeschrieben.
Laut Statut von 1871 hatte die Aktiengesellschaft den Zweck, Bier zu brauen, Malz herzustellen und diese sowie anfallende Nebenprodukte zu vertreiben. [01]
Am 28. Oktober 1872 konnte nach Abschluss der Bauarbeiten mit dem Bierbrauen begonnen werden und bis zum 30. September 1873 28,123 hl Bier hergestellt und ein Gewinn von 29,587 Taler erzielt werden. [02] Im Geschäftsjahr 1944/1945 wurden 2121,48 hl Bier mit einem Gewinn von 4507,40 RM hergestellt. [03]
Daneben produzierte die AG 1944 auch alkoholfreie Getränke sowie Eis, Malz und Futtermittel. Das Grundkapital betrug im selben Jahr 1.200.000 RM, Großaktionär war die Riebeckbrauerei AG, Leipzig. Die Gesellschaft besaß zu dieser Zeit 20920 m2 Grundbesitz. Firmensitz war die Hallische Straße 109-111 (heute Georg-Schumann-Str.). Dazu gehörten außerdem verschiedene Restaurationsgrundstücke wie der "Goldene Anker" oder "Kaiser Friedrich" in Leipzig-Möckern. [04]
1946 erfolgte die Enteignung auf der Grundlage des Gesetzes vom 30. Juni 1946 (Volksentscheid), die Löschung im Handelsregister 1948.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Unterlagen des Bestands 20963 Aktienbierbrauerei Gohlis umfassen 0,3 lfm. Die Übergabe an das heutige Staatsarchiv Leipzig erfolgte am 25. September 1962 durch den VEB (K) Sachsenbräu Leipzig. Die Akten wurden 1963 zunächst über eine handschriftliche Kartei erschlossen. Im Rahmen der Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste wurde der Bestand mit Augias verzeichnet.
Der Bestand besteht fast ausschließlich aus Geschäftsberichten, die lückenlos von 1872-1945 überliefert sind.
A. Zieger
Juli 2012
[01] Die Statuten befinden sich in den HR-Akten der AG, in: Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (im folgenden StA-L), 20124 Amtsgericht Leipzig, HRB 111, 7 Bde.
[02] StA-L, 20963 Brauerei Gohlis, Nr. 1
[03] StA-L, 20963 Brauerei Gohlis, Nr. 3
[04] Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1944, S. 1565
Die Aktiengesellschaft wurde von 2500 Aktionären 1871 mit einem Grundkapital von 250.000 Talern in Gohlis gegründet. 1872 erfolgte die Eintragung in das Firmenregister von Gohlis (Gerichtsamt Leipzig II) unter der Blattnummer 54, seit der Eingemeindung von Gohlis 1890 Nr. 54II des Leipziger Handelsregisters. 1938 wurde sie auf HRB 111 umgeschrieben.
Laut Statut von 1871 hatte die Aktiengesellschaft den Zweck, Bier zu brauen, Malz herzustellen und diese sowie anfallende Nebenprodukte zu vertreiben. [01]
Am 28. Oktober 1872 konnte nach Abschluss der Bauarbeiten mit dem Bierbrauen begonnen werden und bis zum 30. September 1873 28,123 hl Bier hergestellt und ein Gewinn von 29,587 Taler erzielt werden. [02] Im Geschäftsjahr 1944/1945 wurden 2121,48 hl Bier mit einem Gewinn von 4507,40 RM hergestellt. [03]
Daneben produzierte die AG 1944 auch alkoholfreie Getränke sowie Eis, Malz und Futtermittel. Das Grundkapital betrug im selben Jahr 1.200.000 RM, Großaktionär war die Riebeckbrauerei AG, Leipzig. Die Gesellschaft besaß zu dieser Zeit 20920 m2 Grundbesitz. Firmensitz war die Hallische Straße 109-111 (heute Georg-Schumann-Str.). Dazu gehörten außerdem verschiedene Restaurationsgrundstücke wie der "Goldene Anker" oder "Kaiser Friedrich" in Leipzig-Möckern. [04]
1946 erfolgte die Enteignung auf der Grundlage des Gesetzes vom 30. Juni 1946 (Volksentscheid), die Löschung im Handelsregister 1948.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Unterlagen des Bestands 20963 Aktienbierbrauerei Gohlis umfassen 0,3 lfm. Die Übergabe an das heutige Staatsarchiv Leipzig erfolgte am 25. September 1962 durch den VEB (K) Sachsenbräu Leipzig. Die Akten wurden 1963 zunächst über eine handschriftliche Kartei erschlossen. Im Rahmen der Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste wurde der Bestand mit Augias verzeichnet.
Der Bestand besteht fast ausschließlich aus Geschäftsberichten, die lückenlos von 1872-1945 überliefert sind.
A. Zieger
Juli 2012
[01] Die Statuten befinden sich in den HR-Akten der AG, in: Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (im folgenden StA-L), 20124 Amtsgericht Leipzig, HRB 111, 7 Bde.
[02] StA-L, 20963 Brauerei Gohlis, Nr. 1
[03] StA-L, 20963 Brauerei Gohlis, Nr. 3
[04] Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1944, S. 1565
Hdb. der AG 1944 S. 1565
Geschäftsberichte.- Jahresberichte.- Hypothekenangelegenheiten.
Die Aktienbierbrauerei Gohlis wurde 1871 gegründet. Die Enteignung erfolgte auf der Grundlage des Gesetzes vom 30. Juni 1946 (Volksentscheid), die Löschung im Handelsregister 1948.
- 2012 | Findbuch / Datenbank
- 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
