Beständeübersicht
Bestand
20976 C. Holzwarth & Co., Wollgroßhandlung, Leipzig
Datierung | 1932 - 1952 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 0,33 |
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Zur Geschichte von Holzwarth & Co.
Die Firma Holzwarth & Co. wurde im April 1901 mit einem Anfangskapital von 100.000 Mark als Kommanditgesellschaft gegründet und handelte mit Wolle sowie Kämmerei- und Spinnereiabfällen. Ihr Inhaber war zunächst Christian Gottlob Holzwarth. 1929 wurde sein Sohn Christian Gerhard Holzwarth (geb. 22.01.1900) Mitinhaber der Firma. [01]
1933/34 fand ein Vergleichsverfahren zwecks Abwendung eines Konkurses statt, das erfolgreich verlief. Während des Dritten Reiches litt das Unternehmen nach einem kurzen Aufschwung mehr und mehr unter den Einschränkungen des freien Handels. Um diesen und den kriegsbedingten Schwierigkeiten besser begegnen zu können, schloss man sich mit der Firma Otto Meinhardt, Leipzig, zu einer sogenannten Kriegsgemeinschaft zusammen. 1936 wurde Christian Gerhard Holzwarth nach dem Ableben seines Vaters alleiniger Inhaber der Firma. Langjähriger Prokurist war Curt Alfred Rahm, seine Prokura erlosch 1950.
Nach Beendigung des 2. Weltkrieges wurde die Geschäftstätigkeit schnell wieder aufgenommen. Nachdem der Leipziger Wollgroßhandel bis Anfang 1946 nur lose zusammenarbeiteten, fand nun ein freiwilliger, aber fester Zusammenschluss in der "Einkaufsgemeinschaft Leipziger Wollhändler" statt, der auch Holzwarth und Co. beitraten. Zur Abwicklung bestimmter Geschäfte schlossen sich einzelne Firmen regelmäßig zu Gelegenheitsgesellschaften, die als Wollblock bezeichnet wurden, zusammen. Mehrmals war Holzwarth & Co. Führungsfirma und somit Treuhänder eines solchen Wollblocks.
Holzwarth verließ die DDR im Februar 1953. 1959 wurde die Firma im Handelsregister gelöscht, das Betriebsvermögen fiel wegen "Republikflucht" an den Staat. [02]
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Unterlagen des Bestands 20976 C. Holzwarth & Co., Wollgroßhandel, Leipzig umfassen rd. 0,3 lfm. Sie wurden im Rahmen der Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste im 2. Lehrjahr durch Anika Zieger erschlossen. Dabei wurden Titel, Datierung, Enthält-Vermerk sowie Darin-Vermerk aufgenommen und eine Klassifikation erstellt.
Überlieferungsschwerpunkte
Die Unterlagen beziehen sich zu großen Teilen auf die Wollblöcke 19, 27 und 35. [03] Die Firma Holzwarth & Co. war die Führungsfirma der oben genannten Wollblöcke. Somit enthält der Bestand v. a. Unterlagen zu Geschäftsbeziehungen und Rechnungen, aber auch einige private Unterlagen der Inhaber. Von besonderem Interesse sind die Dokumente zum Ethischen Diskussionszirkel der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands (LDP), Stadtverband Leipzig, der Holzwarth angehörte (Nr. 30).
Verweise auf korrespondierende Bestände
20124 Amtsgericht Leipzig, HRA 1763
20242 Kreis- Industrie- und Handelskammern Nordwestsachsens, Nr. 222
A. Zieger
März 2012
[01] StA-L, 20976 C. Holzwarth & Co, Wollgroßhandel, Leipzig, Nr. 32.
[02] StA-L, 20242 Kreis- Industrie- und Handelskammern Nordwestsachsens, Nr. 222 sowie StA-L 20124 Amtsgericht Leipzig, HRA 1763.
[03] StA-L, 20976 C. Holzwarth & Co., Wollgroßhandel, Leipzig, Nr. 43. Bei einem Wollblock handelt es sich um eine Gelegenheitsgesellschaft, die nur solange besteht, bis das jeweilige Geschäft abgewickelt ist. Dabei gibt es immer eine Führungsfirma – sie ist Treuhänder und handelt als Kommissionär im eigenen Namen, jedoch auf Rechnung anderer Firmen.
Die Firma Holzwarth & Co. wurde im April 1901 mit einem Anfangskapital von 100.000 Mark als Kommanditgesellschaft gegründet und handelte mit Wolle sowie Kämmerei- und Spinnereiabfällen. Ihr Inhaber war zunächst Christian Gottlob Holzwarth. 1929 wurde sein Sohn Christian Gerhard Holzwarth (geb. 22.01.1900) Mitinhaber der Firma. [01]
1933/34 fand ein Vergleichsverfahren zwecks Abwendung eines Konkurses statt, das erfolgreich verlief. Während des Dritten Reiches litt das Unternehmen nach einem kurzen Aufschwung mehr und mehr unter den Einschränkungen des freien Handels. Um diesen und den kriegsbedingten Schwierigkeiten besser begegnen zu können, schloss man sich mit der Firma Otto Meinhardt, Leipzig, zu einer sogenannten Kriegsgemeinschaft zusammen. 1936 wurde Christian Gerhard Holzwarth nach dem Ableben seines Vaters alleiniger Inhaber der Firma. Langjähriger Prokurist war Curt Alfred Rahm, seine Prokura erlosch 1950.
Nach Beendigung des 2. Weltkrieges wurde die Geschäftstätigkeit schnell wieder aufgenommen. Nachdem der Leipziger Wollgroßhandel bis Anfang 1946 nur lose zusammenarbeiteten, fand nun ein freiwilliger, aber fester Zusammenschluss in der "Einkaufsgemeinschaft Leipziger Wollhändler" statt, der auch Holzwarth und Co. beitraten. Zur Abwicklung bestimmter Geschäfte schlossen sich einzelne Firmen regelmäßig zu Gelegenheitsgesellschaften, die als Wollblock bezeichnet wurden, zusammen. Mehrmals war Holzwarth & Co. Führungsfirma und somit Treuhänder eines solchen Wollblocks.
Holzwarth verließ die DDR im Februar 1953. 1959 wurde die Firma im Handelsregister gelöscht, das Betriebsvermögen fiel wegen "Republikflucht" an den Staat. [02]
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Unterlagen des Bestands 20976 C. Holzwarth & Co., Wollgroßhandel, Leipzig umfassen rd. 0,3 lfm. Sie wurden im Rahmen der Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste im 2. Lehrjahr durch Anika Zieger erschlossen. Dabei wurden Titel, Datierung, Enthält-Vermerk sowie Darin-Vermerk aufgenommen und eine Klassifikation erstellt.
Überlieferungsschwerpunkte
Die Unterlagen beziehen sich zu großen Teilen auf die Wollblöcke 19, 27 und 35. [03] Die Firma Holzwarth & Co. war die Führungsfirma der oben genannten Wollblöcke. Somit enthält der Bestand v. a. Unterlagen zu Geschäftsbeziehungen und Rechnungen, aber auch einige private Unterlagen der Inhaber. Von besonderem Interesse sind die Dokumente zum Ethischen Diskussionszirkel der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands (LDP), Stadtverband Leipzig, der Holzwarth angehörte (Nr. 30).
Verweise auf korrespondierende Bestände
20124 Amtsgericht Leipzig, HRA 1763
20242 Kreis- Industrie- und Handelskammern Nordwestsachsens, Nr. 222
A. Zieger
März 2012
[01] StA-L, 20976 C. Holzwarth & Co, Wollgroßhandel, Leipzig, Nr. 32.
[02] StA-L, 20242 Kreis- Industrie- und Handelskammern Nordwestsachsens, Nr. 222 sowie StA-L 20124 Amtsgericht Leipzig, HRA 1763.
[03] StA-L, 20976 C. Holzwarth & Co., Wollgroßhandel, Leipzig, Nr. 43. Bei einem Wollblock handelt es sich um eine Gelegenheitsgesellschaft, die nur solange besteht, bis das jeweilige Geschäft abgewickelt ist. Dabei gibt es immer eine Führungsfirma – sie ist Treuhänder und handelt als Kommissionär im eigenen Namen, jedoch auf Rechnung anderer Firmen.
Geschäftskorrespondenz.- Jahresabschlüsse.- Bilanzen.- Wollblockgeschäfte.- Persönliche Angelegenheiten des Firmeninhabers.
Die Firma Holzwarth & Co. wurde 1901 als Kommanditgesellschaft gegründet und handelte mit Wolle sowie Kämmerei- und Spinnereiabfällen. Ihr Inhaber war zunächst Christian Gottlob Holzwarth. 1929 wurde sein Sohn Gerhard Holzwarth Mitinhaber und 1936 alleiniger Inhaber der Firma. Nach 1945 trat Holzwarth & Co. der "Einkaufsgemeinschaft Leipziger Wollhändler" bei. Zur Abwicklung bestimmter Geschäfte schlossen sich einzelne Firmen zu Gelegenheitsgesellschaften, die als Wollblock bezeichnet wurden, zusammen. Mehrmals war Holzwarth & Co. Führungsfirma eines solchen Wollblocks. Gerhard Holzwarth verließ die DDR im Februar 1953. 1959 wurde die Firma im Handelsregister gelöscht.
- 2012 | Findbuch / Datenbank
- 2025-02-25 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5