Beständeübersicht
Bestand
20988 Riquet & Co. AG, Büro Leipzig
Datierung | 1810 - 1896 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 0,10 |
Zur Geschichte der Firma Riquet & Co. AG
Nachdem im Jahre 1685 das Edikt von Fontainebleau erlassen worden war, das die freie Religionsausübung untersagte, flohen Hunderttausende Hugenotten aus Frankreich. Unter ihnen war auch die Familie Riquet. In Magdeburg endete die Flucht der Familie. In der Stadt wurde vermutlich im Jahre 1713 Jean George Riquet geboren. Dieser ging später nach Leipzig und gründete dort am 15. November 1745 ein Handelsunternehmen. Sein "Colonial-Grosso-Geschäft" importierte Tee, Kaffee und Gewürze aus Übersee. Die zur damaligen Zeit recht teueren Kolonialwaren fanden vor allem unter den wohlhabenden Leipzigern ihre Abnehmer, so dass das Geschäft florierte.
Nach dem Tod von Jean George Riquet im Jahr 1791 übernahm sein gleichnamiger Neffe das Unternehmen. Dieser zog sich allerdings 1818 ins Privatleben zurück und übergab die Firma an seinen Teilhaber Christian Friedrich Meyer. Unter Meyer entwickelte sich Riquet & Co. zu einem "Thee-Spezialgeschäft". Mitte der 1850er Jahre richtete Meyer eine Abteilung für den Kleinhandel mit Kakao, englischen Biskuits, Konfitüren, Kaffee, Alkoholika, Tabak sowie Japan- und Chinawaren ein. Von diesen Waren entwickelte sich vor allem der Kakao zu einem der beliebtesten Handelsartikel. Diesem Erfolg Rechnung tragend nahm das Unternehmen 1890 eine eigenständige Kakaoproduktion auf. Im Jahr 1905 wurde Riquet & Co. in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Während der Zeit des Kaiserreiches und auch in der Zwischenkriegszeit florierte das Unternehmen weiter.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Firma Riquet & Co. AG. entschädigungslos enteignet. Ab 1947 gehörte der Betrieb zum Verband Sächsischer Konsumgenossenschaften und wurde in eine Produktionsstätte des Konsum Süß- und Dauerbackwarenkombinates KONSÜ umgewandelt. In den Betriebsstätten der ehemaligen Firma Riquet & Co. AG wurden von nun an verstärkt Bonbons produziert. Anfang der 1990er Jahre wurde die Produktion eingestellt. [01]
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die drei Geschäftsbücher gelangten zu einem nicht näher zu bestimmenden Zeitpunkt in das Staatsarchiv Leipzig. Im März 2003 wurde dem Bestand eine von der Firma ausgestellte Urkunde hinzugefügt (Abgabe vom Hauptstaatsarchiv Dresden). 2011 wurde der Bestand technisch bearbeitet und mit dem Programm Augias 8.2 verzeichnet. Bei der Verzeichnung wurden Rechnungen, Quittungen und Notizzettel, die zuvor im Kassenbuch (Signatur Nr. 2) eingelegt waren, zu einer eigenständigen Verzeichnungseinheit mit der Signatur Nr. 5 formiert.
Überlieferungsschwerpunkte
Es handelt sich um eine Splitterüberlieferung von lediglich drei Haupt- bzw. Nebenbüchern aus der Buchhaltung des Unternehmens sowie ein Arbeitszeugnis in Urkundenform und einige Rechnungen, Quittungen und Notizzettel.
Nils Schwarz
August 2011
[01] Als Grundlage für die Firmengeschichte dienten der Eintrag "Riquet & Co." auf wikipedia.de (http://de.wikipedia.org/wiki/Riquet_%26_Co., letzter Aufruf 02.08.2011) und der Aufsatz Bauermeister, Sabine: Die Firma "Riquet & Co." im Spiegel ihrer Anzeigen bis 1910, http://www.sabine-kuessner.de/cms/upload/bilder/Riquet_Artikel.pdf, letzter Aufruf 02.08.2011). Darin verweist Bauermeister auch auf ihre Diplomarbeit: Die Leipziger Firma Riquet & Co. lm Spiegel ihrer Anzeigen 1863-1910. Dokumentation und quellenkundliche Auswertung, HTWK (FH) Leipzig, Fachbereich Buch und Museum, Dipl.-Arb. 2000.
Nachdem im Jahre 1685 das Edikt von Fontainebleau erlassen worden war, das die freie Religionsausübung untersagte, flohen Hunderttausende Hugenotten aus Frankreich. Unter ihnen war auch die Familie Riquet. In Magdeburg endete die Flucht der Familie. In der Stadt wurde vermutlich im Jahre 1713 Jean George Riquet geboren. Dieser ging später nach Leipzig und gründete dort am 15. November 1745 ein Handelsunternehmen. Sein "Colonial-Grosso-Geschäft" importierte Tee, Kaffee und Gewürze aus Übersee. Die zur damaligen Zeit recht teueren Kolonialwaren fanden vor allem unter den wohlhabenden Leipzigern ihre Abnehmer, so dass das Geschäft florierte.
Nach dem Tod von Jean George Riquet im Jahr 1791 übernahm sein gleichnamiger Neffe das Unternehmen. Dieser zog sich allerdings 1818 ins Privatleben zurück und übergab die Firma an seinen Teilhaber Christian Friedrich Meyer. Unter Meyer entwickelte sich Riquet & Co. zu einem "Thee-Spezialgeschäft". Mitte der 1850er Jahre richtete Meyer eine Abteilung für den Kleinhandel mit Kakao, englischen Biskuits, Konfitüren, Kaffee, Alkoholika, Tabak sowie Japan- und Chinawaren ein. Von diesen Waren entwickelte sich vor allem der Kakao zu einem der beliebtesten Handelsartikel. Diesem Erfolg Rechnung tragend nahm das Unternehmen 1890 eine eigenständige Kakaoproduktion auf. Im Jahr 1905 wurde Riquet & Co. in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Während der Zeit des Kaiserreiches und auch in der Zwischenkriegszeit florierte das Unternehmen weiter.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Firma Riquet & Co. AG. entschädigungslos enteignet. Ab 1947 gehörte der Betrieb zum Verband Sächsischer Konsumgenossenschaften und wurde in eine Produktionsstätte des Konsum Süß- und Dauerbackwarenkombinates KONSÜ umgewandelt. In den Betriebsstätten der ehemaligen Firma Riquet & Co. AG wurden von nun an verstärkt Bonbons produziert. Anfang der 1990er Jahre wurde die Produktion eingestellt. [01]
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die drei Geschäftsbücher gelangten zu einem nicht näher zu bestimmenden Zeitpunkt in das Staatsarchiv Leipzig. Im März 2003 wurde dem Bestand eine von der Firma ausgestellte Urkunde hinzugefügt (Abgabe vom Hauptstaatsarchiv Dresden). 2011 wurde der Bestand technisch bearbeitet und mit dem Programm Augias 8.2 verzeichnet. Bei der Verzeichnung wurden Rechnungen, Quittungen und Notizzettel, die zuvor im Kassenbuch (Signatur Nr. 2) eingelegt waren, zu einer eigenständigen Verzeichnungseinheit mit der Signatur Nr. 5 formiert.
Überlieferungsschwerpunkte
Es handelt sich um eine Splitterüberlieferung von lediglich drei Haupt- bzw. Nebenbüchern aus der Buchhaltung des Unternehmens sowie ein Arbeitszeugnis in Urkundenform und einige Rechnungen, Quittungen und Notizzettel.
Nils Schwarz
August 2011
[01] Als Grundlage für die Firmengeschichte dienten der Eintrag "Riquet & Co." auf wikipedia.de (http://de.wikipedia.org/wiki/Riquet_%26_Co., letzter Aufruf 02.08.2011) und der Aufsatz Bauermeister, Sabine: Die Firma "Riquet & Co." im Spiegel ihrer Anzeigen bis 1910, http://www.sabine-kuessner.de/cms/upload/bilder/Riquet_Artikel.pdf, letzter Aufruf 02.08.2011). Darin verweist Bauermeister auch auf ihre Diplomarbeit: Die Leipziger Firma Riquet & Co. lm Spiegel ihrer Anzeigen 1863-1910. Dokumentation und quellenkundliche Auswertung, HTWK (FH) Leipzig, Fachbereich Buch und Museum, Dipl.-Arb. 2000.
Riquet & Co. AG, Büro Leipzig: Geschäftsbericht der Riquet & Co. AG Gautzsch und Leipzig. 22. Geschäftsjahr 1926 und 23. Geschäftsjahr 1927. (L)
Rechnungs- und Kassenbücher.- Arbeitszeugnis.
Die Firma Riquet & Co. AG wurde 1745 gegründet. Sie war eines der marktführenden Unternehmen für Herstellung und Einzelvertrieb von Kakao, Schokolade und Pralinen. Außerdem handelte sie mit Tee sowie mit Japan-, China- und Orientwaren.
- 2011 | Findbuch / Datenbank
- 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5