Beständeübersicht
Bestand
21009 Bank für Handel und Grundbesitz AG, Leipzig
Datierung | 1917 - 1950 |
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Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 15,00 |
Geschichte der Bank für Handel und Grundbesitz
Die Bank für Handel und Grundbesitz AG, Leipzig war eine Fortführung der Leipziger Hausbesitzer-Bank eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftung (eGmbH). Die Namens- und Rechtsformänderung erfolgte am 13. März 1923. Das Geschäftsfeld der Bank umfasste folgende Tätigkeiten:
• Pflege des Depositen-, Kontokorrent-, Scheck- und Überweisungsverkehrs,
• An- und Verkauf sowie Erwerbung und Verwertung von Wertpapieren für fremde Rechnung,
• Kreditgewährung, Diskontierung und Einkassierung von Wechseln,
• Annahme von Spar- und Depositengeldern,
• Erwerbung und Veräußerung von Grundstücken, die Verwertung von solchen in jeder Art,
• Abschluss von Rechtsgeschäften, welche mit Grundstückserwerbungen, Verwertungen und Verwaltungen zusammenhängen,
• die Beteiligung bei anderen Unternehmungen, wie überhaupt der Betrieb von Bank- und Handelsgeschäften aller Art.
Der Gesellschaftsvertrag vom 13. März 1923 wurde in Anpassung an die Bestimmungen des Aktiengesetzes vom 30. Januar 1937 am 31. März 1938 durch einen neuen Vertrag ersetzt. Zu den bisherigen Geschäftsfeldern kamen hinzu:
• der An- und Verkauf sowie der Erwerb und die Verwertung von Wertpapieren für eigene Rechnung,
• die Vermittlung und Gewährung von Hypotheken.
Das Grundkapital der Gesellschaft betrug anfangs 20.100.000 Mark, nach der Währungsreform 155.000 Reichsmark. Bis 1941 wurde es auf 1.100.000 Reichsmark erhöht.
Zwei Vorstandsmitglieder leiteten die Bankgeschäfte.
Auf Grund der Verordnung über die Gründung der Sächsischen Landesbank und die Abwickelung der bisher bestehenden Banken und sonstigen Geldinstitute vom 14. August 1945 erlosch die Bank für Handel und Grundbesitz AG am 29. Mai 1947.
Die Bank hielt Anteile an dem Leipziger Hypothekenverein, an der Wechsel- und Kreditgenossenschaft für Handwerk und Mittelstand eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftung (eGmbH) und der Gesellschaft für Haus und Boden mbH. Zwischen der Bank und diesen Unternehmen bestand Personalunion. Im Zuge der Konzentrationsmaßnahmen im Bankgewerbe übernahm die Bank für Handel und Grundbesitz 1943 die Geschäfte der liquidierten Beamtenbank Leipzig eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftung (eGmbH).
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Das Schriftgut der Bank für Handel und Grundbesitz AG wurde nach ihrer Auflösung von der Staatsbank der DDR übernommen und in ihrer Filiale in Leipzig aufbewahrt. Gemäß den Richtlinien für die Bewertung des Schriftgutes geschlossener Altbanken kam 1983 zunächst das Schriftgut ins Staatsarchiv Leipzig, das laut Richtlinien zur Aufbewahrung in Endarchiven bestimmt war. Vor allem Konto- und Depotunterlagen verblieben zunächst in der Staatsbank. Nach Auflösung der Staatsbank der DDR gelangten diese nach 1990 in die Kreditanstalt für Wiederaufbau, die sie 1995 mit Ablieferungslisten an das Staatsarchiv Leipzig abgab.
Der erste Teil des Bestandes wurde vor der archivarischen Bearbeitung bereits nach den Richtlinien für die Bewertung des Schriftgutes geschlossener Altbanken bewertet. Während der archivarischen Bearbeitung wurden zusätzlich Formulare und Informationsmaterial kassiert. Dieser Teil ist vollständig neu verzeichnet worden. Der 1995 übernommene Teil fand eine Bewertung nicht statt. Die Verzeichnung beruht im Wesentlichen auf den Ablieferungslisten. Die Titelvergabe wurde nochmals überprüft. Die Klassifikation ist an eine bereits für andere Bankbestände im Staatsarchiv Leipzig verwandte Klassifikation angelehnt.
Neben dem Schriftgut der Bank für Handel und Grundbesitz AG gehört zum Bestand auch Schriftgut des Leipziger Hypothekenvereins, der Wechsel- und Kreditgenossenschaft für Handwerk und Mittelstand eGmbH und der Beamtenbank Leipzig eGmbH. Dieses Schriftgut wurde beim Bestand belassen. Die personelle und geschäftliche Verknüpfung der Bank für Handel und Grundbesitz mit den beiden ersten Institutionen war offenbar so eng, dass sie keine eigene Registratur hatten. Die Unterlagen der Beamtenbank gingen nach ihrer Auflösung an die Bank für Handel und Grundbesitz über, die ihre Geschäfte weiterführte.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand umfasst die gesamte Zeit des Bestehens der Bank für Handel und Grundbesitz, wobei aus den 20er Jahren nur wenig überliefert ist. Der Bereich der inneren Verwaltung ist sehr lückenhaft abgedeckt, Unterlagen zum Personalwesen fehlen vollkommen. Während die Spar-, Kontokorrent- und Depositenkontoblätter einen Umfang von 17 lfd. Metern haben, beträgt der Aktenbestand nur etwas über einen lfd. Meter. Der fragmentarische Bestand besteht vor allem aus Geschäftsbüchern, Konto- und Depotunterlagen.
Hinweise für die Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 8.3. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 21009, Bank für Handel und Grundbesitz (fettgedruckte Zahl).
Verweise auf korrespondierende Bestände
Sabine Thurnburg
Leipzig, November 1998
Die Bank für Handel und Grundbesitz AG, Leipzig war eine Fortführung der Leipziger Hausbesitzer-Bank eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftung (eGmbH). Die Namens- und Rechtsformänderung erfolgte am 13. März 1923. Das Geschäftsfeld der Bank umfasste folgende Tätigkeiten:
• Pflege des Depositen-, Kontokorrent-, Scheck- und Überweisungsverkehrs,
• An- und Verkauf sowie Erwerbung und Verwertung von Wertpapieren für fremde Rechnung,
• Kreditgewährung, Diskontierung und Einkassierung von Wechseln,
• Annahme von Spar- und Depositengeldern,
• Erwerbung und Veräußerung von Grundstücken, die Verwertung von solchen in jeder Art,
• Abschluss von Rechtsgeschäften, welche mit Grundstückserwerbungen, Verwertungen und Verwaltungen zusammenhängen,
• die Beteiligung bei anderen Unternehmungen, wie überhaupt der Betrieb von Bank- und Handelsgeschäften aller Art.
Der Gesellschaftsvertrag vom 13. März 1923 wurde in Anpassung an die Bestimmungen des Aktiengesetzes vom 30. Januar 1937 am 31. März 1938 durch einen neuen Vertrag ersetzt. Zu den bisherigen Geschäftsfeldern kamen hinzu:
• der An- und Verkauf sowie der Erwerb und die Verwertung von Wertpapieren für eigene Rechnung,
• die Vermittlung und Gewährung von Hypotheken.
Das Grundkapital der Gesellschaft betrug anfangs 20.100.000 Mark, nach der Währungsreform 155.000 Reichsmark. Bis 1941 wurde es auf 1.100.000 Reichsmark erhöht.
Zwei Vorstandsmitglieder leiteten die Bankgeschäfte.
Auf Grund der Verordnung über die Gründung der Sächsischen Landesbank und die Abwickelung der bisher bestehenden Banken und sonstigen Geldinstitute vom 14. August 1945 erlosch die Bank für Handel und Grundbesitz AG am 29. Mai 1947.
Die Bank hielt Anteile an dem Leipziger Hypothekenverein, an der Wechsel- und Kreditgenossenschaft für Handwerk und Mittelstand eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftung (eGmbH) und der Gesellschaft für Haus und Boden mbH. Zwischen der Bank und diesen Unternehmen bestand Personalunion. Im Zuge der Konzentrationsmaßnahmen im Bankgewerbe übernahm die Bank für Handel und Grundbesitz 1943 die Geschäfte der liquidierten Beamtenbank Leipzig eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftung (eGmbH).
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Das Schriftgut der Bank für Handel und Grundbesitz AG wurde nach ihrer Auflösung von der Staatsbank der DDR übernommen und in ihrer Filiale in Leipzig aufbewahrt. Gemäß den Richtlinien für die Bewertung des Schriftgutes geschlossener Altbanken kam 1983 zunächst das Schriftgut ins Staatsarchiv Leipzig, das laut Richtlinien zur Aufbewahrung in Endarchiven bestimmt war. Vor allem Konto- und Depotunterlagen verblieben zunächst in der Staatsbank. Nach Auflösung der Staatsbank der DDR gelangten diese nach 1990 in die Kreditanstalt für Wiederaufbau, die sie 1995 mit Ablieferungslisten an das Staatsarchiv Leipzig abgab.
Der erste Teil des Bestandes wurde vor der archivarischen Bearbeitung bereits nach den Richtlinien für die Bewertung des Schriftgutes geschlossener Altbanken bewertet. Während der archivarischen Bearbeitung wurden zusätzlich Formulare und Informationsmaterial kassiert. Dieser Teil ist vollständig neu verzeichnet worden. Der 1995 übernommene Teil fand eine Bewertung nicht statt. Die Verzeichnung beruht im Wesentlichen auf den Ablieferungslisten. Die Titelvergabe wurde nochmals überprüft. Die Klassifikation ist an eine bereits für andere Bankbestände im Staatsarchiv Leipzig verwandte Klassifikation angelehnt.
Neben dem Schriftgut der Bank für Handel und Grundbesitz AG gehört zum Bestand auch Schriftgut des Leipziger Hypothekenvereins, der Wechsel- und Kreditgenossenschaft für Handwerk und Mittelstand eGmbH und der Beamtenbank Leipzig eGmbH. Dieses Schriftgut wurde beim Bestand belassen. Die personelle und geschäftliche Verknüpfung der Bank für Handel und Grundbesitz mit den beiden ersten Institutionen war offenbar so eng, dass sie keine eigene Registratur hatten. Die Unterlagen der Beamtenbank gingen nach ihrer Auflösung an die Bank für Handel und Grundbesitz über, die ihre Geschäfte weiterführte.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand umfasst die gesamte Zeit des Bestehens der Bank für Handel und Grundbesitz, wobei aus den 20er Jahren nur wenig überliefert ist. Der Bereich der inneren Verwaltung ist sehr lückenhaft abgedeckt, Unterlagen zum Personalwesen fehlen vollkommen. Während die Spar-, Kontokorrent- und Depositenkontoblätter einen Umfang von 17 lfd. Metern haben, beträgt der Aktenbestand nur etwas über einen lfd. Meter. Der fragmentarische Bestand besteht vor allem aus Geschäftsbüchern, Konto- und Depotunterlagen.
Hinweise für die Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 8.3. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 21009, Bank für Handel und Grundbesitz (fettgedruckte Zahl).
Verweise auf korrespondierende Bestände
Sabine Thurnburg
Leipzig, November 1998
Satzungen.- Geschäftsberichte.- Aufsichtsratsprotokolle.- Bauangelegenheiten.- Hauptbücher.- Kundenkartei.- Sparverkehr.- Wertpapierdepots.
Die Bank für Handel und Grundbesitz AG als Nachfolger der Leipziger Hausbesitzer-Bank eGmbH wurde im März 1923 gegründet. Neben den üblichen Bankgeschäften umfasste das Geschäftsfeld der Bank die Erwerbung, Veräußerung und Verwertung von Grundstücken einschließlich der damit zusammenhängenden Rechtsgeschäfte sowie die Vermittlung und Gewährung von Hypotheken.
Die Bank für Handel und Grundbesitz AG hielt Anteile am Leipziger Hypothekenverein, an der Wechsel- und Kreditgenossenschaft für Handwerk und Mittelstand eGmbH und der Gesellschaft für Haus und Boden mbH. Zwischen der Bank und diesen Unternehmen bestand Personalunion. Im Zuge der Konzentrationsmaßnahmen im Bankgewerbe übernahm die Bank außerdem 1943 die Geschäfte der liquidierten Beamtenbank Leipzig eGmbH.
Auf Grund der Verordnung über die Gründung der Sächsischen Landesbank und die Abwicklung der bisher bestehenden Banken und Geldinstitute vom 14. August 1945 erlosch die Bank für Handel und Grundbesitz AG am 29. Mai 1947.
Die Bank für Handel und Grundbesitz AG hielt Anteile am Leipziger Hypothekenverein, an der Wechsel- und Kreditgenossenschaft für Handwerk und Mittelstand eGmbH und der Gesellschaft für Haus und Boden mbH. Zwischen der Bank und diesen Unternehmen bestand Personalunion. Im Zuge der Konzentrationsmaßnahmen im Bankgewerbe übernahm die Bank außerdem 1943 die Geschäfte der liquidierten Beamtenbank Leipzig eGmbH.
Auf Grund der Verordnung über die Gründung der Sächsischen Landesbank und die Abwicklung der bisher bestehenden Banken und Geldinstitute vom 14. August 1945 erlosch die Bank für Handel und Grundbesitz AG am 29. Mai 1947.
- 2015 | Findbuch / Datenbank
- 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5