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Beständeübersicht

Bestand

21010 Bank für Landwirtschaft AG, Filiale Leipzig

Datierung1923 - 1941 (1959)
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)5,86
Geschichte der Bank für Landwirtschaft AG

Die Bank für Landwirtschaft AG entstand 1923 durch eine Fusion der Bank für Landwirtschaft AG und der Kaliwerke Ummendorf-Eilsleben AG.[01] Die alte Bank für Landwirtschaft wurde aufgelöst, übertrug aber ihre Firma an die Kaliwerke Ummendorf-Eilsleben. Firmensitz war Berlin. Geschäftsfelder waren der Betrieb von Bankgeschäften aller Art, insbesondere die Fortführung des Geschäftsbetriebes der alten Bank für Landwirtschaft und die Beteiligung an landwirtschaftlichen, Handels- und Industrieunternehmen. Vier Vorstandsmitglieder leiteten die Geschäfte. Der Leiter der Filiale in Leipzig hatte für diese Filiale Prokura.

1937 erhöhte die Gesellschaft ihr Grundkapital von 3 Mio. auf 5 Mio. Reichsmark. In Anpassung an das Aktiengesetz vom 30. Januar 1937 wurde am 17. Mai 1938 die Satzung u. a. bezüglich Aufsichtsratsvergütung, Teilnehmerrecht anderer Personen an den Aufsichtsratssitzungen, Gewinnverteilung, Übertragung von Namensaktien und Einteilung des Grundkapitals geändert. 1939 übernahm die Bank für Landwirtschaft AG die Kölner Handelsbank AG. 1941 erhöhte sie ihr Grundkapital von 5 Mio. auf 10 Mio. Reichsmark.
Auf Grund der Verordnung über die Gründung der Sächsischen Landesbank und die Abwicklung der bisher bestehenden Banken und sonstigen Geldinstitute vom 14. August 1945 erlosch die Bank für Landwirtschaft AG am 27. Mai 1947.

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Der Bestand gelangte in drei Teilen in das Staatsarchiv Leipzig. Der erste Teil (Nr. 1 - 187) wurde 1974 aus dem Verwaltungsarchiv der Bezirksdirektion Leipzig der Staatsbank übergeben. Er war dort vorher von Mitarbeitern des Staatsarchives bewertet worden, dabei wurden ca. 50 % des vorhandenen Schriftgutes kassiert. Der zweite Teil (wahrscheinlich Nr. 188 - 196) wurde 1982 ohne Findmittel von der Staatsbank übernommen. Der dritte Teil (Nr. 197 - 213), der nach 1990 in die Kreditanstalt für Wiederaufbau gelangt war, wurde 1995 von dort mit einer Ablieferungsliste an das Staatsarchiv übergeben.

Die drei Teile des Bestandes wurden im Staatsarchiv zusammengeführt und ordnungsunabhängige Archivaliensignaturen vergeben. Der erste Teil des Bestandes war bereits 1982 von H. Welsch verzeichnet und eine Findkartei angelegt worden.[02] Diese Verzeichnung wurde bei der Erstellung des nun vorliegenden Findbuches weitgehend übernommen. Die beiden anderen Bestandsteile wurden im Oktober/November 1998 durch U. neu verzeichnet. Kassiert wurden aus dem zweiten Teil die Akten Nr. 194 bis 196 mit Rundschreiben der Wirtschaftsgruppe Privates Bankgewerbe. Die Klassifikation orientiert sich am Klassifikationsschema Banken, das auch für andere Bankbestände verwandt worden ist. Ein Kundenregister und ein Ortsregister erschließen die Kundenkreditakten zusätzlich, um auch bei Nutzung des gedruckten Findbuchs einen raschen Zugriff auf diese Akten unter verschiedenen Fragestellungen zu ermöglichen.

Überlieferungsschwerpunkte

Der Bestand umfasst in der Hauptsache Kundenkreditakten, die die Zeit von 1923 bis 1945 abdecken. Sie vermitteln nicht nur ein Bild über die Kundenarbeit der Bank, sondern sind darüber hinaus eine interessante Quelle zur Geschichte der Landwirtschaft in der Leipziger Region. Inhaltlich ergänzen sie die Rittergutsbestände im Staatsarchiv Leipzig. Kontokorrentkontokarten und Depotkarten geben Auskunft über weitere Bereiche der Geschäftstätigkeit, Schriftverkehr, Geschäftsanweisungen und Rundschreiben auch über den Geschäftsgang. Allerdings gibt es nur vereinzelte Unterlagen zur inneren Verwaltung der Bank, die lediglich ein lückenhaftes Bild von ihrer Leitung und Struktur vermitteln können.

S. Thurnburg
November 1998


[01] Vgl. insbesondere Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L) , 20124 Amtsgericht Leipzig, HRB 25 (Registerakte).
[02] Der Bearbeitungsbericht von Dr. Welsch befindet sich in der Bestandsakte in der Dienstregistratur des StA-L.
Kontokarten.- Kreditakten.
Die Bank für Landwirtschaft AG entstand 1923 durch eine Fusion der Bank für Landwirtschaft und der Kaliwerke Ummendorf-Eilsleben AG. Firmensitz war Berlin. Geschäftsfeld war der Betrieb von Bankgeschäften aller Art, insbesondere die Fortführung des Geschäftsbetriebes der alten Bank für Landwirtschaft und die Beteiligung an landwirtschaftlichen, Handels- und Industrieunternehmen. 1939 übernahm die Bank für Landwirtschaft AG die Kölner Handelsbank AG. Auf Grund der Verordnung über die Gründung der Sächsischen Landesbank und die Abwicklung der bisher bestehenden Banken und Geldinstitute vom 14. August 1945 erlosch die Bank für Landwirtschaft AG am 27. Mai 1947.
  • 1998 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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