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Beständeübersicht

Bestand

21021 Frege & Co., Handels- und Bankhaus, Leipzig

Datierung1700 - 1950
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)26,70
Geschichte des Bank- und Handelshauses Frege & Co.
Christian Gottlob Frege wurde am 21. November 1715 als drittes Kind des Pfarrers Christian Frege (1682-1753) und seiner Ehefrau Johanne Eleonore geb. Gerber in Lampertswalde (bei Dahlen) geboren. Um 1728 begann er seine 6-jährige Kaufmannslehre in der Gewürzhandlung der Gebr. Müller von Berneck in Leipzig, danach folgte eine Anstellung in einem Leipziger Wechselhaus (Johann Christoph Gerhardt / Johann Tobias Otto in der Hainstraße).[01] Am 25. August 1739 gründete er seine eigene Firma zum Handel mit getrockneten Früchten, verbunden mit einem Geldwechselgeschäft.[02] Insbesondere durch das Wechselgeschäft hatte Frege sich bereits nach zwei Jahren in der Leipziger Kaufmannschaft etabliert. Die finanziellen Spielräume erweiterten sich durch seine Eheschließungen nachhaltig: 1743 mit der Kaufmannstochter Maria Regina Bachmann, nach deren Tod 1750 mit Sophie Wagner (Tochter des Leipziger Kreisamtmanns Dr. Thomas Wagner) und 1763 mit Erdmuthe Sophie Stieglitz verw. Winkler.
Um 1757 ist der Kaufmann Johann Carl Lösch als Geschäftspartner nachweisbar ("Frege & Lösch" bzw. "Christian Gottlob Frege & Comp."). Mit dem Eintritt seines gleichnamigen Sohns (1747-1816) erweiterte sich der Firmenname Ende 1773 in "Christian Gottlob Frege, Sohn & Comp.", nach Löschs Tod 1781 nur noch "Christian Gottlob Frege & Sohn". Nachdem 1781 auch der Firmengründer verstarb, kündigte der nun alleinige Inhaber im Februar 1785 die Gründung von "Frege & Comp." mit seinen Mitarbeitern Marcus Christian Oehme und Johann Franz Rupprecht – nunmehr als Gesellschafter – für August 1785 an. Rupprecht starb allerdings noch im April d. J. Das Jahr 1785 gilt seitdem als Gründungsjahr von "Frege & Co.", wenngleich auch Jubiläen zum Jahr 1739 begangen wurden. Das Unternehmen verblieb bis 1946 in Familienbesitz, als Gesellschafter treten durchgängig Mitglieder der Familie Frege – einschließlich der durch Heirat verbundenen Bankiersfamilie Mayer – auf (s. Anlage).[03]
Neben die Bankgeschäfte traten längerfristige Engagements im Bergbau (ab 1752), im Textilgewerbe und -handel (ab 1775), Getreidehandel, Spedition u. a. Die geschickte Kombination aller Bereiche führte insbesondere unter dem Gründer und seinem Sohn zu einem rasanten Aufstieg des Unternehmens. Er ging einher mit einem wachsenden gesellschaftlichen Ansehen: Bereits 1746 wurde Frege zum Kassierer der Leipziger Kontributionsstube für die Zahlungen an Preußen ernannt, nach 1806 oblag dem Sohn die Abwicklung der Landeskontributionen an Frankreich. Ab 1754 war Frege (1715-1781) im Auftrag der sächsischen Münzdirektion als Hauptlieferant der Leipziger Münze tätig. 1764 trat das Bankhaus erstmals in größerem Umfang als Kreditgeber für den sächsischen Staat in Erscheinung. Bis um 1830 folgten größere Staatsanleihen für beinahe alle europäischen Territorien, Herrscherhäuser und viele Kommunen.[04] Als Partner waren die traditionsreichen Bankhäuser Gebr. Bethmann oder Amschel Rothschild & Söhne (Frankfurt am Main), Salomon Oppenheim (Köln), Seehandlung (Berlin) sowie weitere in Amsterdam und Paris vertreten. Der wirtschaftliche Aufstieg zum führenden sächsischen Bankhaus wurde auch gesellschaftlich sichtbar durch die Titel Kammerrat (erstmals 1763), Ratsherr zu Leipzig und die Verleihung eines Familienwappens durch Kaiser Joseph II. im Jahr 1770. Frege war 1764 Mitbegründer der Leipziger Ökonomischen Sozietät. Zum Geschäfts- und Freundeskreis der Familie gehörten solche Persönlichkeiten wie J. W. Goethe und Fr. J. Bertuch in Weimar, die Gebrüder Humboldt oder die Reformer Hardenberg und Stein. C. G. Frege (1747-1816) war einer der Taufpaten Ottos von Bismarck.
Die Geschäftsbeziehungen reichten über Spanien, England, Polen bis Russland und sollten um 1795 sogar bis Amerika ausgeweitet werden. Häufig waren Kreditgeschäfte mit einer nachfolgenden Konkursabwicklung verbunden. Herausragendes Beispiel ist die Spinnerei der Gebr. Bernhard in Harthau (heute Chemnitz), die als älteste Fabrik Sachsens gilt.[05] Dem Kredit in Höhe von 20.000 Reichstalern im Jahr 1812 folgte ein Jahr später der Konkurs, dessen Abwicklung sich bis in die 1830er Jahre zog und in den auch das Werk in Berlin einbezogen war.
Leipzig blieb Stammsitz des Bank- und Handelshauses, ab 1782 im sog. Fregehaus in der Katharinenstraße (heute Nr. 11). Die Familie besaß weiteren Grundbesitz: Das 1763 mit der Heirat der Witwe des Kaufmanns Winkler erworbene Rittergut Trossin (bei Torgau) ging an Freges Tochter Erdmuthe Christiane verh. Küstner über und verblieb nach dem Tod des Firmengründers in deren Familie. 1789 erwarb Frege das Rittergut Abtnaundorf (heute Leipzig), das Gut blieb bis 1919 Wohnort der Familie. Die umfangreichen Landkäufe in Amerika (Pennsylvania) ab 1795 wurden über den Neffen von Frege (1747–1816), Christian Ludwig Krumbhaar, abgewickelt, der sich schließlich dort niederließ. Die Familie Frege wohnte Anfang des 20. Jh. in der Leipziger Wiesenstraße 3 (heute Gustav-Mahler-Str.) und besaß u. a. Grundstücke in Markkleeberg (Alt-Prödel).
Neben Leipzig verfügte Frege & Co. zeitweilig über eine Filiale in Marseille, die der erstgeborene Sohn des Firmengründers Christian Abraham Frege (1744–1781) bis zu seinem Tod leitete. Ab 1871 bestand die Berliner Zweigstelle von Frege & Co. (gegründet in der Charlottenstraße 63), die 1906 von Meschke, Lange & Co. übernommen wurde. In Hamburg ist ab 1845 das Engagement von Christian Eduard Frege (1819-1889) bei "Koch & Frege" nachweisbar, der dann 1857 die Agentur der Braunschweigischen Bank in der Hafenstadt übernahm. Ab 1916 war ein leitender Angestellter Freges in der Geschäftsleitung der "Diamant" Rauchwaren-Färberei und -Zurichterei, Rötha/Leipzig tätig.
Bereits am 31. März 1862 erfolgte die Eintragung der Fa. Frege & Co. in das Handelsregister der Stadt Leipzig, ab 1908 ist eine Unterteilung in ein Bankhaus und ein Handelsgeschäft nachweisbar.[06] Die "Bankier- und Geldwechselgeschäfte" wurden im November 1945 aufgrund der Verordnung über die Gründung der Sächsischen Landesbank und die Abwicklung der bisher bestehenden Banken und sonstigen Geldinstitute vom 14. August 1945 geschlossen, das Handelshaus ("Warenkommissions- und Immobiliengeschäft sowie Handelsvertretungen") bestand bis 1976 weiter, zuletzt in Verwaltung von Heinz Vetterling.[07]

Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Überlieferung von Geschäftsunterlagen aus mehr als zwei Jahrhunderten setzt eine geordnete Schriftgutverwaltung voraus. Auch wenn Repertorien nur sehr fragmentarisch überliefert sind,[08] gibt die "Feuer-Ordnung fürs Comptoir" vom Beginn des 19. Jh. Auskünfte über den Schutz der Dokumente. Danach befanden sich die wichtigsten Unterlagen in einem eiserenen Dokumentenschrank in der "Korrespondentenstube", der notfalls ungeöffnet gemeinsam mit den Geschäftsbüchern zu bergen war.[09]
Die Unterlagen tragen verschiedene Altsignaturen, mehrere Registraturschichten sind erkennbar. Aus einer Kapitelbildung, die vermutlich aus der Zeit um 1800 stammt, lässt sich folgende Einteilung der Geschäftsunterlagen ableiten:
Cap. I
Staatsanleihen (v. a. Ausland)
Cap. II
Kredit- und Handelsgeschäfte für den sächsischen Staat
Cap. III
Privatvermögen, Familiensachen; Bergbau
Cap. IV
Kredite, Konkurse (Unternehmen, Privatpersonen)
Cap. V
Amerika
Cap. VI
-
Cap. VII
Versicherungen


Nach der Enteignung des Bankhauses sind bereits kurz nach der Gründung des Landesarchivs Leipzig im Herbst 1954 umfangreiche Archivgutübernahmen von der Deutschen Notenbank Leipzig nachweisbar. Weitere Abgaben folgten 1973 und 1975 von der Industrie- und Handelsbank bzw. der Staatsbank der DDR. Im Dezember 1975 sorgte im Zusammenhang mit der Abwicklung des Handelsgeschäfts durch Heinz Vetterling ein sog. "Tapetenfund" in der Katharinenstraße 11 für Aufsehen. Dabei handelte es sich um den Inhalt von Wandschränken mit Münzsachen einschließlich der Geschäftsbücher mit Münzfolienabdrücken sowie entsprechende Literatur. Die Unterlagen konnten nach Abstimmung mit verschiedenen staatlichen Stellen schließlich dem Archivbestand zugefügt werden, wie auch die im Jahr 1984 bei Bauarbeiten in der 1. Etage des Fregehauses in einer eingemauerten Glasflasche sichergestellten Papiere.[10] Schließlich gelangten 1995 Konto- und Depotunterlagen im Umfang von 1,3 lfm von der Kreditanstalt für Wiederaufbau, Niederlassung Berlin, zum Bestand.[11]
Die Bestandsbearbeitung begann bereits um 1957 in der damaligen Abt. Wirtschaftsarchiv des Landesarchivs Leipzig. Zu diesem Zeitpunkt wurden vermutlich die heute noch gültigen Archivsignaturen vergeben. Um 1960 sind die Akten vorläufig in einer handschriftlichen Findkartei verzeichnet worden, die in späteren Jahrzehnten sukzessive ergänzt wurde. Inhaltlich waren im Wesentlichen die Beschriftungen der Aktendeckel erfasst worden, ergänzt durch umfangreiche Erläuterungen, Verweise und Bemerkungen. Die Angaben spiegelten nur sehr eingeschränkt die Inhalte der Akten wider. Korrespondierend ist das Verzeichnis "Einzeldokumente" für 16 Sammelakten erarbeitet worden, das die (sehr vermischten) Inhalte vertieft erschließt. 6 lfm Unterlagen (vermutlich Übernahme von 1975) blieben unverzeichnet. Die Kartei war gegliedert in fünf Hauptgruppen, z. T. mit mehreren Untergruppen:
1. Leitung
2. Warenhandel und Spedition
3. Handelspartner
4. Kapitalbeteiligung
5. Familienangelegenheiten

In den 1980er/90er Jahren gab es immer wieder Bestrebungen, die Erschließung des Bestands erneut aufzunehmen, die aber wegen anderer dringlicher Aufgaben nur für kleine Teile des Bestands realisiert wurden. Bereits zu dieser Zeit wurde deutlich, dass ohne eine Neuordnung und -verzeichnung der Unterlagen eine adäquate Erschließung nicht möglich war. Der häufig benutzte Bestand ist 2002 zu Zwecken der Bestandserhaltung verfilmt worden (Nr. 1 – 1171). Die elektronische Erschließung, die auch die bis dahin unerschlossenen Teile umfasste, begann im Staatsarchiv 2010 und war 2013 abgeschlossen. Der Zugang zu den Unterlagen erfolgt nunmehr über eine verbesserte Systematik mit neun Hauptgruppen, die sich an das Ordnungsmodell für Wirtschaftsunternehmen anlehnen. Es kamen sowohl einfache Verzeichnung als auch erweiterte Verzeichnung mit z. T. umfangreichen Enthält-Vermerken zum Einsatz. Letztere erwies sich insbesondere für Akten mit herausragenden Inhalten (z. B. Korrespondenzpartner oder Ereignisse) sowie zur Erfassung von Inhalten in Akten gemischten Inhalts als notwendig. Der Zugang zu Personen, Orten, Firmen und Institutionen wird im gedruckten Findmittel durch ein Register erleichtert, womit auch Schwächen in der Aktenbildung bei der Firma abgemildert werden. Die Identifikation von Mitgliedern der Familie Frege wurde nach Möglichkeit durch Lebensdaten verbessert. Durch die elektronische Recherchemöglichkeit erübrigten sich die noch in den ersten Bearbeitungsstufen angefertigten umfangreichen Querverweise.

Überlieferungsschwerpunkte

Der Bestand umfasst 1393 Verzeichnungseinheiten, davon die Akten Nr. 1 – 1295 (mit zahlreichen Strichnummern) und je eine separate Karte und eine Urkunde. Die Laufzeit des Bestands beginnt um 1700 mit gedruckten Nachschlagewerken, die Geschäftstätigkeit ist mit wenigen Aktenbänden bereits seit den 1740er Jahren nachweisbar. Die Überlieferung endet mit der Abwicklung der Bank und dem Tod von Herbert Frege 1946.
Von den mehr als 200 Handelshäusern, die um 1800 die Leipziger Kaufmannschaft bildeten, sind lediglich von Frege Unterlagen in nennenswertem Umfang überliefert. Dafür sorgten sowohl die akkurate Aufbewahrung in der Firma, die Kontinuität des Unternehmens über viele Jahrhunderte als auch die zeitnahe Archivierung durch das Staatsarchiv nach der erzwungenen Stilllegung und Abwicklung des Bankgeschäfts. Es sind sowohl Geschäftsbücher in größerem Umfang überliefert (Haupt- und Nebenbücher, Inventuren und Bilanzen, Kundenverzeichnisse) als auch Sach- und Korrespondenzakten – meist für Einzelbetreffe, in mehreren Fällen ("Diverses") auch ohne erkennbaren inhaltlichen Zusammenhang. Trotz des Umfangs von fast 27 lfm Akten ist der Bestand lückenhaft.
Die Überlieferung spiegelt die herausragende Stellung des Unternehmens im sächsischen und europäischen Rahmen wider. Quantitativ und qualitativ betrifft das insbesondere den Zeitraum zwischen 1760 und 1830 – zwischen Rétablissement und Industrieller Revolution in Sachsen. In diesem Zeitabschnitt erscheinen wiederum die zahlreichen, gleichzeitig platzierten Staatsanleihen an verschiedene europäische Mächte in den Kriegsjahren 1806 – 1813 als ein gewisser Höhepunkt in der Geschäftstätigkeit des Bankhauses. Herausragend sind auch einige Einzelunterlagen aufgrund ihres intrinsischen Werts: Primär sind autographe Schriftstücke von bedeutenden Persönlichkeiten sowie die Geschäftsbücher mit eingeklebten Münzfolienabdrücken (früher als "kaufmännische Brakteatenbücher" bezeichnet) zu nennen.
Trotz zahlreicher Einzelveröffentlichungen steht eine Gesamtwürdigung des Unternehmens bisher noch aus. Diese betrifft sowohl die Unternehmensgeschichte über mehr als zwei Jahrhunderte als auch einzelne Geschäftsfelder, die Kreditpolitik gegenüber konkurrierenden Firmen, Finanzgeschäfte innerhalb der Familie, die Kombination von Handels- und Bankgeschäften, die Beziehungen zu anderen führenden Bankhäusern und vieles mehr.

Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 8.3, mit der auch die Register erstellt wurden.
Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 21021 Frege & Co., Handels- und Bankhaus, Leipzig, Nr. (fettgedruckte Zahl). Für die Benutzung im Staatsarchiv ist die Filmnummer (soweit vorhanden) zu bestellen.

Verweise auf korrespondierende Bestände
Hauptstaatsarchiv Dresden
10025 Geheimes Konsilium
10026 Geheimes Kabinett
10036 Finanzarchiv
12613 Gerichtsbücher

Staatsarchiv Leipzig
20009 Amt Leipzig
20096 Gerichtsamt Leipzig I
20028 Amtshauptmannschaft Leipzig
20331 Rittergut Abtnaundorf
21033 Reichsbankhauptstelle Leipzig
21917 Genealogischer Nachlass Wolfgang Strubell
21942 Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte Leipzig
22179 Genealogische Mappenstücke

Bergarchiv Freiberg
40013 Bergamt Marienberg
40168 Grubenakten des Bergreviers Marienberg

Stadtarchiv Leipzig

Universitätsbibliothek Leipzig
Nachlass Christian Gustav Adolph Mayer

SLUB Dresden
Autographensammlung, die Leipziger Familie Frege betreffend

Literaturverzeichnis
Beckmann, Andreas, Familiengeschichte Abtnaundorf - Familie Frege, Grasberg 1993.
Garbe, Heike, Die Bergbauunternehmungen des Leipziger Bank- und Handelshauses Frege von 1752 bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts, Diplomarbeit, Humboldt-Universität zu Berlin, Sektion Geschichte, 1986.
Ludwig, Jörg, Die Handelsbeziehungen der Firma Frege mit Spanien: 1760 - 1803 (als Ms. gedr. ) Leipziger Geschichtsverein, 1994
Hohlfeld, Johannes, Nachfahrentafeln Christian Frege (1655 – 1731), in: Leipziger Geschlechter. Stammtafeln, Ahnentafeln und Nachfahrentafeln, Leipzig 1933, S. 89 – 136.
Hohlfeld, Johannes (+); Weiß, Volkmar, Über den Heiratskreis und Großstadtbindung des Besitz- und Bildungsbürgertums: Das Beispiel Frege in Leipzig 1744 – 1944, in: Genealogie 26 (2003), S. 513 – 529.
Martin, Gerhard, Der Leipziger Handelskaufmann und Bankier Christian Gottlob Frege als Pächter und "Hauptmünzlieferant" der Leipziger Münzstätte, in: Sächsische Heimatblätter 32 (1986) Heft 5, S. 234 – 238.
Reinhold, Josef, Das Leipziger Bankhaus Frege und die Aufnahme direkter Handelsbeziehungen zwischen Sachsen und den Vereinigten Staaten von Amerika im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts, in: Hartmut Zwahr (Hg.) u. a., Leipzig, Mitteldeutschland und Europa. Festgabe für Manfred Straube und Manfred Unger zum 70. Geburtstag, Beucha 2000, S. 95 – 108.
Richter, Birgit, Das Handelshaus Frege in Leipzig und seine Beziehungen zu Frankreich um 1800, in: Cahiers d'Etudes Germaniques. Region und interkultureller Transfer am Beispiel Sachsen, 28 (1995), S. 109 – 114.
Dies., Im Auftrag des sächsischen Königs – Die Verpfändung sächsischer Juwelen 1813, in: Sächsisches Archivblatt 2/2013, S. 2 – 5.
Spaniol, Uwe, Christian Gottlob Frege – Kaufmann und Bankier, in: Vera Hauschild (Hrsg.), Die großen Leipziger. Frankfurt am Main, Leipzig, 1996, S. 118 - 132
Strubell, Wolfgang, Die Pulvermühle in Zwenkau, in: Sächsische Heimatblätter 22 (1976) Heft 5, S. 229 – 235.
Unger, Manfred, Das Leipziger Bank- und Handelshaus Frege am Beginn seines Aufstiegs, 1739 – 1754, in: Sächsische Heimatblätter 29 (1983) Heft 4, S. 163 – 166.
Ders., Kaufmännische Brakteatenbücher: Zur archivalischen Überlieferung eines Leipziger Handelshauses, in: Archivmitteilungen 37 (1987) Heft 1, S. 13 – 17.
Ders., Kaufleute par excellence – die Freges, in: Merkur und die Musen. Schätze der Weltkultur aus Leipzig. Eine Ausstellung der DDR im Künstlerhaus Wien 21.9.1989 – 18.2.1990, Wien 1989, S. 46 – 48.
Ders., Goethe und der Bankier, in: Leipziger Blätter 34 (1999), S. 17 – 19.
Weber, Danny, Das Handels- und Bankhaus Frege & Comp. in Leipzig (1739 – 1816) (= Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 115), Stuttgart 2008.

Birgit Richter
Febr. 2015
Anlage:
Besitzverhältnisse[12]
Datum
Inhaber /Gesellschafter
25.8.1739
Christian Gottlob Frege (1715-1781)
um 1757
Christian Gottlob Frege (1715-1781); Johann Carl Lösch
Dez. 1773
Christian Gottlob Frege (1715-1781); Johann Carl Lösch; Christian Gottlob Frege (1747-1816)
Mai 1781
Christian Gottlob Frege (1747-1816)
Aug. 1785
Christian Gottlob Frege (1747-1816); Marcus Christian Oehme
Aug. 1786
Christian Gottlob Frege (1747-1816); Marcus Christian Oehme; Christoph Heinrich Ploß (1757-1838); Carl Christian Kob
Febr. 1795
Christian Gottlob Frege (1747-1816); Marcus Christian Oehme; Christoph Heinrich Ploß (1757-1838)
Sept. 1801
Christian Gottlob Frege (1747-1816); Marcus Christian Oehme; Christoph Heinrich Ploß (1757-1838); Christian Gottlob Frege (1778-1855); Christian Adolph Mayer (1775-1843)
Febr. 1804
Christian Gottlob Frege (1747-1816); Christian Gottlob Frege (1778-1855); Christian Adolph Mayer (1775-1843); Christoph Heinrich Ploß (1757-1838); Christian Ferdinand Frege (1780-1821)
März 1815
Christian Gottlob Frege (1778-1855); Christian Adolph Mayer (1775-1843); Christoph Heinrich Ploß (1757-1838); Christian Ferdinand Frege (1780-1821)
März 1821
Christian Gottlob Frege (1778-1855); Christian Adolph Mayer (1775-1843); Christoph Heinrich Ploß (1757-1838)
März 1825
Christian Gottlob Frege (1778-1855); Christian Adolph Mayer (1775-1843)
März 1828
Christian Gottlob Frege (1778-1855); Christian Adolph Mayer (1802-1875); Christian Adolph Mayer (1775-1843)
März 1831
Christian Gottlob Frege (1778-1855); Christian Gottlob Frege (1803-1846); Christian Adolph Mayer (1802-1875); Christian Adolph Mayer (1775-1843)
März 1837
Christian Gottlob Frege (1778-1855); Christian Gottlob Frege (1803-1846); Christian Adolph Mayer (1802-1875)
März 1840
Christian Gottlob Frege (1778-1855); Christian Gottlob Frege (1803-1846); Christian Adolph Mayer (1802-1875); Christian Alexander Frege (1811-1881)
März 1846
Christian Gottlob Frege (1778-1855); Christian Alexander Frege (1811-1881); Christian Adolph Mayer (1802-1875)
März 1851
Christian Gottlob Frege (1778-1855); Christian Alexander Frege (1811-1881); Christian Adolph Mayer (1802-1875); Georg Anton Mayer (1820-1886);
Sept. 1855
Christian Alexander Frege (1811-1881); Christian Adolph Mayer (1802-1875); Georg Anton Mayer (1820-1886)
Febr. 1861
Christian Alexander Frege (1811-1881), Georg Anton Mayer (1820-1886)
Mai 1867
Christian Alexander Frege (1811-1881), Georg Anton Mayer (1820-1886); Heinrich Martin Frege (geb. 1834)
Febr. 1870
Heinrich Martin Frege (geb. 1834); Georg Anton Mayer (1820-1886); Christian Ferdinand Frege (1841-1930)
Sept. 1871
Heinrich Martin Frege (geb. 1834); Georg Anton Mayer (1820-1886); Christian Ferdinand Frege (1841-1930); Friedrich Alexander Mayer (1844-1918)
April 1872
Georg Anton Mayer (1820-1886); Christian Ferdinand Frege (1841-1930); Friedrich Alexander Mayer (1844-1918); Georg Anton Mayer (1846-1927)
April 1885
Friedrich Alexander Mayer (1844-1918); Christian Ferdinand Frege (1841-1930); Georg Anton Mayer (1846-1927)
Jan. 1887
Friedrich Alexander Mayer (1844-1918); Christian Ferdinand Frege (1841-1930)
Jan. 1903
Christian Ferdinand Frege (1841-1930); Dr. Arnold von Frege-Weltzien (1846-1916)
Mai 1908
Christian Ferdinand Frege (1841-1930); Christian Herbert Frege (1878-1946)
Juli 1910
Christian Ferdinand Frege (1841-1930); Christian Herbert Frege (1878-1946); Christian Arthur Ralph Frege (1880-1953)
März 1930
Christian Herbert Frege (1878-1946); Christian Arthur Ralph Frege (1880-1953)
Mai 1947
Bankier- und Geldwechselgeschäfte von Amts wegen geschlossen
Sept. 1948
Karl Heinz Vetterling (geb. 1908)
Nov. 1975
Abwickler: Karl Heinz Vetterling; erloschen zum 1.7.1976





[01] Hohlfeld, Leipziger Geschlechter, S. 129.- Das jetzt lebende und jetzt florirende Leipzig…, Leipzig 1736, S. 102.
[02] Hohlfeld, a. a. O.- Kaufmännische Blätter, Nr. 8/1885, in: 21021 Frege, Nr. 448.
[03] Christiane Emilie Frege (1783-1857) heiratet 1801 Christian Adolph Mayer (1775-1843).
[04] Vgl. Weber.- Richter (2013).
[05] Vgl. Rudolf Forberger, Die industrielle Revolution in Sachsen…, Berlin 1982.
[06] 20124 Amtsgericht Leipzig, Nr. 21003 (HR 290); HRA 215.
[07] 20124 Amtsgericht Leipzig, Nr. HRA 215; 20242 Kreis-Industrie- und Handelskammern Nordwestsachsens, Nr. 1314; 20031 Polizeipräsidium Leipzig, Nr. PP-M 1377.
[08] 21021 Frege, Nr. 440/2 und 488.
[09] 21021 Frege, Nr. 438/1.
[10] 21021 Frege, Nr. 1128.
[11] 21021 Frege , Nr. 1131 – 1170.
[12] 21021 Frege, Nr. 302, 450, 441 und 443/6.- 20124 AG Leipzig, Nr. 21003 (HR 290).
Weber, Danny: Das Handels- und Bankhaus Frege & Comp. in Leipzig (1739–1816): Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte (BWSG), Band 115, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2008.
Leitung und Organisation.- Personal.- Finanzen und Vermögen.- Grundbesitz.- Geldgeschäfte und Warengeschäfte.- Handelsbeziehungen und Bankbeziehungen.- Kapitalbeteiligungen.- Geschäftsbriefe.- Wertpapiere.- Kreditgeschäfte, Staatsanleihen.- Versicherungen.- Familienangelegenheiten.- Stiftungen.- Geschäftsbibliothek.
Das Bank- und Handelshaus Frege nahm im 18. Jahrhundert über mehrere Jahrzehnte eine führende Stellung unter den Handelshäusern Leipzigs wie auch ganz Sachsens ein. 1739 von Christian Gottlob Frege (1715 - 1781) gegründet, erreichte das Unternehmen unter ihm und seinem gleichnamigen Sohn (1747 - 1816) seine bedeutende Position durch eine Verflechtung von Warenhandel, Bankgeschäft, Spedition, Manufaktur-, Bergbau- und Grundbesitz. Die Freges hatten zeitweise die kurfürstliche Münze in Leipzig in Pacht. Ihre Geschäftsbeziehungen reichten über Polen, Spanien, Portugal bis in die USA. So erwarben sie z. B. in Pennsylvania Ländereien vom Ausmaß Sachsens. In Thüringen besaßen sie Alaun- und Vitriolhütten, im Mansfelder Land waren sie Eigentümer von Kupferbergwerken. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren u. a. Goethe, Freiherr vom Stein, Hardenberg und mehrere deutsche Fürstenhäuser Kunden des Leipziger Bankhauses. Den traditionellen Leipziger Branchen verbunden, vollzog das Unternehmen den seit den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts stattfindenden Prozess der Umbildung von Handels- in Industriekapital nicht mit. Es firmierte vielmehr weiter als Bank- und Rauchwarenkommissionsgeschäft, das sich v. a. mit Grundstücksangelegenheiten befasste. Nachdem 1945 das Bankhaus geschlossen worden war, existierte noch bis 1976, zuletzt mit staatlicher Beteiligung, ein kleines Kommissions- und Immobiliengeschäft, für das im Staatsarchiv Leipzig keine Überlieferung vorliegt.
  • 2015 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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