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Beständeübersicht

Bestand

21046 Garantie- und Kreditbank AG, Zweigstelle Leipzig

Datierung1946 - 1954
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,22



Geschichte der Garantie- und Kreditbank AG, Zweigstelle Leipzig



Die Garantie- und Kreditbank für den Osten (Garkrebo) wurde 1923 von der Staatsbank der UdSSR gegründet. Dort betrieb die sowjetische Geschäftsbank Börsen- und Bankgeschäfte aller Art, wobei sie sich auf Export- und Importgeschäfte zwischen der UdSSR und Deutschland spezialisierte. 1941 wurde sie treuhänderisch unter die Verwaltung des Reichskommissars gestellt und war in den Folgejahren ohne Geschäftsausübung. Die Wiederaufnahme der Tätigkeit erfolgte im Jahr 1946 mit direkter Unterstellung unter die Finanzabteilung der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland, SMAD. In Folge dessen wurde die Bank zur Garantie- und Kreditbank AG umfirmiert.

Die Bank mit Zentrale in Berlin führte den Finanzhaushalt der SMAD. Somit war sie für die finanzielle Abwicklung der Außenhandelsgeschäfte in der Sowjetischen Besatzungszone zuständig und für die Abrechnung der Reparationen verantwortlich. Außerdem war sie kontoführende Bank für die Sowjetischen Aktiengesellschaften und weitere Betriebe. Damit durfte sie Kredite gewähren und den Sparverkehr ermöglichen. In ihrer Tätigkeit nahm sie eine wichtige Stellung im Bankwesen der sowjetischen Besatzungszone ein.

Die Zweigstelle in Leipzig wurde im Februar 1947 eröffnet und führte bis zum Dezember 1953 ihre Geschäfte. Die Garantie- und Kreditbank AG einschließlich der Filialen wurde 1956 aufgelöst. Sowohl ihre Aufgaben als auch ihr gesamtes bewegliches und unbewegliches Vermögen gingen an die Deutsche Notenbank über.



Bestandsgeschichte und -bearbeitung


Der Bestand wurde dem Staatsarchiv Leipzig im Jahr 1983 von der Staatsbank der DDR, Bezirksdirektion Leipzig übergeben und umfasst nur 0,2 lfm. Erhalten sind lediglich eine Satzung, Arbeitsrichtlinien für die Arbeitsleistung sowie Rundschreiben der Bank an ihre Filialen zwischen 1946 und 1954. Eine bereits 1978 existierende Findkartei wurde im Jahr 2014 retrokonvertiert, die Verzeichnungsangaben wurden präzisiert und die vorliegende Einleitung durch die Praktikantin Sandra Rother erstellt.



Hinweise für die Benutzung


Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 21046, Garantie- und Kreditbank AG, Zweigstelle Leipzig, Nr. (fettgedruckte Zahl).



Quellen und Literatur


Die zentrale Überlieferung zur Bank befindet sich im Bundesarchiv Berlin, dort DN 4 Garantie- und Kreditbank AG. Die ausführliche Einleitung mit Hinweisen zur Literatur ist verfügbar unter

http://www.argus.bundesarchiv.de/dn4/index.htm?kid=632DA9B5AA4B4766AD6CC90B27B19CE2 [Zugriffsdatum: 28.08.2014].



Zur Literatur siehe ergänzend Karlsch, Rainer: Allein bezahlt? Reparationsleistungen der SBZ/DDR 1945-1953, Berlin: Links, 1993, S. 209-210.



In einigen Beständen des StA-L finden sich weitere Informationen zur Leipziger Zentrale:



1. 20870 SAG Schumann & Co Leipzig, Nr. 108 und 109: Zusammenarbeit mit der Garantie- und Kreditbank AG, Leipzig von 1951 bis 1954

2. 20870 SAG Schumann & Co Leipzig, Nr. 248: Entwertete Sola-Wechsel der Garantie- und Kredit-Bank AG, Filiale Leipzig von 1953

3. 21123 SED Bezirksleitung Leipzig Nr. IV/2/21/736: Verwaltung des Gästehauses der SED-Bezirksleitung Leipzig, Enthält u. a.: Pachtvertrag mit der Garantie- und Kreditbank AG

Sandra Rother

August 2014
Satzung.- Rundschreiben der Zentrale.
1923 als Garantie- und Kreditbank für den Osten AG in Berlin gegründet, betrieb die sowjetische Geschäftsbank Börsen- und Bankgeschäfte aller Art. 1941 wurde sie unter die Verwaltung des Reichskommisssars für feindliches Vermögen gestellt und war in den Folgejahren ohne Geschäftsausübung. 1946 erfolgte die Wiederaufnahme der Tätigkeit mit direkter Unterstellung unter die Finanzabteilung der SMAD. Die Garantie- und Kreditbank führte den Finanzhaushalt der SMAD und war verantwortlich für die Abrechnung der Reparationen. Außerdem war sie kontoführende Bank für die Sowjetischen Aktiengesellschaften und weitere Betriebe, gewährte Kredite und ermöglichte Sparverkehr. Die Garantie- und Kreditbank AG wurde 1956 abgewickelt. Ihre Aufgaben gingen an die Deutsche Notenbank über.
  • 2014 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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